|
Beauty Boom - Das Geschäft mit der SchönheitBeauty ist ein industrieller Boom, das gelungene Geschäftsmodell der Kosmetikbranche, die kurzlebigen Modetrends, aber es bedeutet auch, seinen eigenen Style auszuleben, der unabhängig vom letzten Modeschrei präsentiert werden darf. Der Beauty-Boom liegt im Trend, Schönheit ist käuflich, Kosmetik ist eine reine Industrie, und wir konsumieren sie am Fliessband, denn das Geschäft mit der Schönheit hat mittlerweile nicht nur die Frauenwelt eingenommen, es hat auch die Männerwelt eingeholt. Frauen zahlen oft mehr für Kosmetik als Männer, und genau hier müssen wir noch für Gleichberechtigung kämpfen, denn ungleiche Preise sind nicht unbedingt schön. Sogar der Damenrasierer kostet mehr als der Männerrasierer, nur weil er pink ist. Trotzdem konsumieren wir Schönheit am Laufband, so intensiv, als gäbe es kein Morgen mehr, und den meisten Leuten fällt der Preisunterschied gar nicht auf. Beauty boomt, und doch besitzt jeder Beauty-Boom einen Gegentrend. So sind lange und gleichzeitig ultrakurze Wimpern in Mode, dichte dunkle und gleichzeitig helle gebleichte Augenbrauen, schmale Lippen, die eher hautfarben als rot schimmern sind, existieren neben purpur-roten Lippen, und dunkle Haut existiert neben fast weisser Haut. Neu ist, dass ein ungesunder Gegentrend nur kurz anhält, weil Beauty immer mehr in Richtung Gesundheit tendiert. Wer gesund ist, sich vital fühlt, gesund aussieht und gesund lebt, ist automatisch schöner als jemand, der stundenlang braucht, um sich optisch in Szene zu setzen. Man ist so schön, wie man sich fühlt. Wer sich optisch auf Hochglanz trimmt und innerlich frustriert fröstelt, wird nach aussen hin auch nicht viel Wärme ausstrahlen. Wer jedoch in seiner inneren Balance vor Hitze schwitzt und sich tropisch gut fühlt, wird nach aussen hin die strahlende Sonne scheinen lassen. Und trotzdem lechzen wir ständig nach den neuesten Beautytrends, füttern die Beautyindustrie und sind überrascht, wenn wir trotz aller Sorgfalt altern. Die Beauty-IndustrieDie Beauty Industrie verfolgt derzeit zwei Trends, die sich nicht gerade ergänzen. Der erste Trend geht hin zum Bodyshaming, und genau das kaschiert man mit Schönheitsfiltern, denn mit dem perfekten Bildbearbeitungsprogramm wischt man jeden Makel weg. Der zweite Trend geht hin zur Body-Positivity und bedeutet, dass man seinen naturtreuen Körper akzeptiert, ihn samt seinen Makeln zeigt und stolz auf sein Aussehen ist. Ich könnte schwören, der zweite Trend ist gesünder und besitzt einen hohen Wiedererkennungswert, wenn die Optik nicht gänzlich retuschiert wird, aber das mögen die wenigsten von uns. Beauty ist eben eine ganze Industrie, welche sich mit Schönheit, Attraktivität, dem optischen Aussehen, der Ästhetik des Körpers, mit Kosmetik und Pflege auseinandersetzt. Beauty boomt, wenn wir uns die zahlreichen Beautyprodukte ansehen, mit denen man mehr oder weniger schöner wird, die uns jedoch auf jeden Fall das Geld aus der Tasche ziehen, sobald wir shoppen, als gäbe es kein Morgen mehr. Manche Beauties stylen sich bis zum Exzess, verändern ihre Optik bis zur Unendlichkeit, sodass man sie kaum noch wiedererkennt. Fakt ist, Beauty ist ein inneres Gefühl, welches nach aussen dringt, sobald man sich beobachtet fühlt, denn jeder Mensch will schön sein und die Aufmerksamkeit der Leute auf sich ziehen. Fakt ist, die Schönheitsindustrie kennt keine Grenzen. Im Beauty Bereich liegen sich zwei grosse Trends gegenüber, die fast schon kanibalisierend aufeinander losgehen. Der erste Trend geht hin in Richtung der Perfektion, wobei man heute so aussehen muss, als hätte ein Computerprogramm Gesicht, Figur und Körperfülle gestaltet. Man hilft im Netz auf den hochgeladenen Fotos mit einem Schönheitsfilter nach, und dann sammelt man die Likes ein, welche das Ego betören. Der zweite Trend geht hin zur Body-Positivity. Man zeigt sich mit all seinen Fehlern und Makeln, und wenn jemand jammert, wischt man ihn einfach weg. Gesünder ist Trend Nummer 2, aber beliebter ist Trend Nummer 1, und so wird es wohl noch eine Weile dauern, bis wir fit für die natürliche Schönheit sind. Schöne Menschen sind naturbewusst, obwohl sie mit dem Zeitgeist gehen, hin und wieder voll danebengreifen, wenn es ums Styling geht, aber allgemei ngesehen ist Schönheit eine Reproduktion der Innenwelt auf die brillante Optik der Aussenwelt. Beauty wird zur Industriemaschine, und Schönheit wird immer relativer, wenn man sich die neuen Trends anschaut. Männerröcke und Damenhemden sehen gut aus, denn hier vermischen sich maskuline und feminine Elemente zu einer friedlichen Einheit, sodass das Gendern eines Tages überflüssig wird, wenn der Mensch nur noch aus sachlicher Sicht beurteilt wird.
|