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Das ertastbare Schminken für Blinde

Das Make-Up mit den Händen ertastenBlinde Menschen können sich durchaus professionell und korrekt schminken, wenn sie einige Regeln beachten. Man nennt dies das ertastbare Schminken, da es mehr Gefühl benötigt und keinen Spiegel. Natürlich gibt es hierbei Grenzen, denn exakte Konturen können nicht nachgezeichnet werden, es sei denn, man besitzt noch einen gewissen Sehrest und trägt nicht unbedingt zwei Glasaugen, die zur vollständigen Blindheit beitragen. Auch kann etwas daneben gehen, sobald man mit den Fingern übers geschminkte Gesicht fährt, aber mit viel Übung passiert dies immer seltener. Zu viele Farben und Kombinationen, ein zu üppiges Make-Up und zu viele Feinheiten kann man sich nicht erlauben, denn dem ertastbaren Schminken sind doch Grenzen gesetzt, aber für ein Tages-Make-Up reicht es immer. In der Regel benötigt man hierzu 5 bis 10 Minuten. Kajalstift, feine Pinsel und flüssigen Eyeliner sollte man lieber nicht verwenden, wenn man sein Gesicht mit den Händen ertastet.

Zuerst sollte sich eine Blinde, ein Blinder von einem Visagisten oder einer Kosmetikerin beraten lassen, verschiedene Farben riechen und ertasten, vieles ausprobieren und die Perfektion üben. Der Visagist Rene Koch gibt hierzu nützliche Tipps. Blinde Menschen sollten sich für ein gewisses Make-Up und einen Schminkstil entscheiden, welchen sie dann intensivieren, damit spart man täglich viel Zeit, wenn die Routine eingetreten ist. Und natürlich braucht man ein ruhiges Händchen, denn man trägt die meisten Produkte mit den Fingern auf. Die Produkte sollten eher dickflüssig oder von stabiler Konsistenz sein, damit das Make-Up nicht sofort verläuft, denn Blinde können oftmals nicht nachjustieren, ohne den Look zu verschmieren.

Für den Lidschatten sollte man hautähnliche Farben verwenden, dann sieht der Lidschatten nicht auf den ersten Blick wie unkorrekt auflackiert aus, wenn man die Augenlidpartie nicht exakt auspinselt. Für den Lippenstift sollte man eher dezente Lippenfarben wählen, die der eigenen Lippenfarbe nahe kommen, damit man nicht auf den ersten Blick einen knalligen Lippenstift sieht, der nicht ganz exakt aufgetragen ist, falls man danebn pinselt. Und die kaschierenden Elemente wie einen Concieler oder Rouge für Nase, Wangen und Kinn sollte man zügig auftragen, hautähnliche Farben verwenden und möglichst nicht nachjustieren, sonst verwischt man die Farbe im Gesicht.

Die Wimperntusche trägt man vorsichtig auf, indem man die Bürste mit der Mascara ruhig vorm Auge hält und die oberen Wimpern darüber hinwegzieht. Die untere Wimpernpartie lässt man am besten aus, denn hier kleckert man gerne daneben. Lippenstift trägt man von innen nach aussen auf, und den Lidschatten trägt man mit den Fingern auf. Zu lange Fingernägel sind hier störend, da sie die Farbe unkontrolliert verteilen können. Übrigens trägt man für eventuelle Augenringe einen Concieler auf, den man mit den Fingern unter den Augen verteilt.

Blinde Menschen können ihr eigenes Make-Up zwar nicht sehen, da sie sich oftmals gänzlich nur noch im imaginären Spiegelbild wahrnehmen, aber sie können von anderen Leuten gesehen werden, und jeder will gut aussehen. Manche Blinde lassen sich schminken, von ihrem Assistenten oder von Freunden, aber es ist immer besser, man schafft etwas alleine, um die Freiheit der Unabhängigkeit zu geniessen.

Die Autorin Elisabeth Putz ist blind, trägt zwei Glasaugen und verzichtet im Alltag aufs Schminken. Aber selbst sie als treuer Fan des ungeschminkten Looks experimentiert gerne mit Make-Up und hat sich hierfür eine Schminkpuppe gekauft, auf welcher sie übt, damit ihre eigene Haut nicht durchs Üben zu sehr leidet.

 


Elisabeth Putz

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