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Wie gut ist ein Tattoo?
Ein Tattoo ist ein Kunstmal am Körper, welches in vielen Fällen für die Ewigkeit geschaffen ist, da es direkt unter die Haut gestochen wird. Die Motive und Zeichnungen sind vielfältig, und so manch ein Kritiker behauptet, damit ist man gezeichnet fürs Leben. Ein Tattoo, oder eine Tätowierung am Körper signalisiert Freiheit, Wildniss, die eigene Körperkontrolle und Mut. Man sollte sich jedoch sicher sein, dass man die tätowierte Körperbemalung sein gesamtes Leben über tragen möchte, auch wenn die Haut samt Motiv und Farbenpracht Falten wirft. Der Name des aktuellen Partners ist ungünstig auf der Haut, denn man könnte sich neu verlieben oder verlassen werden. Ein Tattoo ist kein Kinderspielzeug, deshalb benötigt man unter 18 Jahren die Einverständniserklärung der Eltern, wenn man sich zu so einem direkt unter die Haut gehenden, kosmetischen Eingriff entscheidet. Auf der Arbeit und im Job kann die Körperkunst auch hinderlich sein, wenn sie gut sichtbar ist und man in einem konservativen Beruf tätig ist.Der Bankberater sollte eher kein sichtbares Kunstwerk am Handrücken oder im Gesicht tragen, sonst könnten ihm die Kunden davonlaufen. Aber Zeiten und Gesellschaftsmodelle ändern sich, und so wird zunehmend bemerkbar, dass Toleranz im Vormarsch ist. Ausserdem sollte man sich bei Tätowierungen gut beraten lassen, denn es existieren Risiken, Komplikationen, Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen. Die Haut muss gut abheilen, es kann zu allergischen Reaktionen kommen, man kann durch unsachgemässe Farben krank werden, und einige ausländische Farbstoffe beinhalten sogar krebserregende Substanzen, wenn sie nicht der EU-Norm entsprechen. Notfalls muss man sich das Tattoo mühsam wieder entfernen lassen, wobei ich sage, ein Naturtattoo aus Gelsenstichen, Hautausschlag, Pickel und Mückenstichen sieht dann genauso gut aus, wenn man sich die teilweise unschön weggelaserten Tätowierungen ansieht. Man kann seine Haut verschönern, man kann sie aber auch ruinieren. Ich griff einst auf ein Klebetattoo zurück, welches sich mit Hilfe von Wasser auftragen und auch wieder entfernen liess. Ich begehrte zu dieser Zeit Schlangenmotive. Die Schlange hielt eine Woche, zierte mein Dekollete und sah im Schwimmbad richtig verboten aus. Ich trug mein Tattoo tapfer, aber ich war heilfroh, dass es sich wieder verabschiedete, denn ich fühlte mich nicht wohl damit. Gesünder ist es, wenn man sich vorab ein Tattoo probeweise machen lässt, welches man wieder abmachen kann, ohne einen chirurgischen Eingriff am Körper vorzunehmen. Erst wenn man sich für die Ewigkeit entschieden hat, sollte man sich das Tattoo auch stechen lassen. Ein Tattoo schmerzfrei stechen lassenWer sich aus Schmerzgründen kein Tattoo stechen lässt, der kann jetzt aufatmen. Mit einer speziellen Hypnosetechnik lassen sich die Kunden in Trance versetzen und spüren beim Tätowieren keinen Schmerz mehr. Unter Hypnose taucht man in eine schöne, heile Welt ein, voller Energie, Frieden und bunten Farben. Man entspannt seinen Körper, schaltet jegliches Schmerzempfinden aus und erinnert sich nur noch an eine angenehme Sitzung im Tattoostudio. Durch Hypnose kann man auch die Haut entspannen und dadurch unangenehme Hautreaktionen auf das Tätowieren lindern, weil man gedanklich bei einem schönen Tattoo und nicht beim Schmerz ist. Wo tut ein Tattoo besonders weh?Es gibt empfindlichere und unempfindlichere Körperstellen. Die empfindlichen besitzen wenig Fettgewebe, sind nahe am Knochen gebaut, oder es sind allgemein sensible Körperstellen. Im Intimbereich und auf der Brust schmerzt eine Tätowierung besonders stark. Weiters schmerzt sie am unteren Rücken, in den Kniekehlen, in den unteren Innenarmen, am Knöchel und in den Leisten. In den Augen sollte man sich aus Gesundheitsgründen gar kein Tattoo stechen lassen, obwohl vereinzelte Leute dies wünschen und mit ihrer Gesundheit spielen. Ein Tattoo schmerzt weniger an den Schultern und an den äusseren Oberarmen, da hier Hautbeschaffenheit und Fettgewebe ideal sind, um Nadelstiche auszuhalten. Wann sollte man sich ein Tattoo stechen lassen?Ein Tattoo sollte man sich erst stechen lassen, wenn man reif dafür ist. Niemals aus einer akuten Laune heraus, oder weil die Freundin, der Freund eines besitzt, und niemals auf Anraten oder Drängen eines anderen Menschen. Nicht umsonst hat der Gesetzgeber Tattoos unter 18 Jahren ohne Einwilligung der Eltern verboten, denn man bemerkt erst im Nachhinein, welchen Fehltritt man sich im jugendlichen Leichtsinn geleistet hat. Das Haarefärben verzeiht uns die Kopfhaut im Normalfall, die Tätowierung verzeiht sie uns nicht. Wenn man sich für ein Tattoo entscheidet, sollte man es sich in der kühlen Jahreszeit stechen lassen, im Winter, wenn die Haut schneller heilt und nicht so anfällig für Bakterien ist. Im Sommer neigt die verschwitzte Haut zu vermehrter Bakterienbildung, zu Reizungen, Entzündungen und Infektionen. Ausserdem darf man mit einem frischen Tattoo bis zu 4 Wochen nicht in die Sonne und ins Wasser gehen, da man die Haut vor Entzündungen schützen muss. Trotzdem ist gerade im Sommer Hochsaison für Tätowierer, das versteht kein Mensch, nur die nackte Haut und die Urlaubslaune verstehen diesen Hype. Gefährliche Tattoos - was kann passieren?Bei jeder Tätowierung lauern auch Gefahren, und so sollte man sich sein Tattoostudio samt Tätowierer genau ansehen, bevor man sich ein Kunstwerk für die Ewigkeit stechen lässt. Normalerweise entsprechen bei uns die Farben einer gewissen Norm und sind sicher für die Haut. Es gibt jedoch billige Farben, die Giftstoffe und Chemikalien beinhalten, die Krebs auslösen, zu Allergien, Hautunverträglichkeiten und schlimmsten Hautausschlägen führen können. Niemand möchte Autolack unter die Haut gestochen bekommen, und auch bei roten und tief schwarzen Tattoos sollte man eher zurückhaltend sein. Neonfarben sollte man lieber meiden, da sie meistens mit Hilfe von viel zu viel Chemie erzeugt werden, und auch tief blaue Tattoos sind mit Vorsicht zu geniessen. Der empfindliche Hauttyp muss zuvor testen, ob ihm eine gewisse Farbe überhaupt gesundheitlich gut tut. Beim Tätowieren kann es passieren, dass Entzündungen entstehen. Achten Sie darauf, dass Nadeln und Zubehör neu sind und nicht zweimal verwendet werden, dass die Haut gut desinfiziert ist, und dass das Tattoostudio sauber geführt wird, denn Keime lauern überall. Man weiss nie, wer vorher auf dem Behandlungstisch lag, deshalb sind Einwegpapierrollen als Untergrund zum Liegen oder Sitzen die beste Variante. Der Tätowierer muss Einweghandschuhe verwenden, und niemand möchte auf einer schmutzigen Wolldecke liegen, auf der zuvor jemand geschwitzt hat. Ein Motiv kann bei einer Tätowierung in Angst und Schrecken ausarten, wenn es gesellschaftlich verwerflich, zu anzüglich oder gar verboten ist. Politische und religiöse Tattoos sollte man sich lieber nicht stechen lassen. Manche Leute tragen ein Tattoo mit der Aufschrift -Mama ist die Beste- oder -Scheisse und Arsch- Bitte, davor würde ich mich fürchten, denn solche Motive sind nicht unbedingt förderlich fürs Lebensglück. Ein Totenkopf, Gederme, ein Sarg, all dies sind Tätowierungen zum Weglaufen. Wenn die Aufklärung fehlt, ist man fehl am Platz, und Kinder unter 14 Jahren sollten gar kein Tattoo tragen. Der Beruf des Tätowierers ist leider nicht geschützt, und so darf auch das schwarze Schaf stechen, einen Kunstfehler machen, oder der professionelle Tätowierer hat einmal einen schlechten Tag. Henna-Tattoos - harmlos oder gefährlich?Normalerweise ist ein Henna-Tattoo harmlos, denn es verblasst nach einiger Zeit. Allerdings kann es auch gefährlich werden, wenn die Hennafarbe mit Chemie aufbereitet und gestreckt wird. So kann man ein vermeindlich toll aussehendes Tattoo ernten, welches der Haut derart zusetzt, dass man keine schwarze oder rote Farbe mehr angreifen kann. Einer Frau, die sich ihr Henna-Tattoo im Ausland stechen liess, ist so ein Unglück passiert. Das tief schwarz-rote Motiv führte zu einer Farbunverträglichkeit auf ihrer Haut, sodass sie keine schwarzen Klamotten mehr tragen konnte, keine Rolltreppen mehr anfassen, keinerlei schwarze Gegenstände mehr halten konnte, ohne dass ihre Haut verrückt spielte. Stellen Sie sich vor, Sie müssten extra ein weisses Lenkrad ins Auto einbauen lassen, weil das Henna-Tattoo solch einen Schaden angerichtet hat. In so einem Fall können 10 Gelsenstiche gesünder sein, selbst wenn diese sogar auf der Wand eine Tätowierung hinterlassen und man einen Maler braucht. Das Bio-Tattoo - verblasst es wirklich wieder?Wer sich für ein vergängliches Bio-Tattoo entscheidet, sollte wissen, dass diese Variante unter Umständen für die Ewigkeit halten könnte. Normalerweise hält so eine Tätowierung nur bis zu 2 Jahren, aber aufgrund dessen, dass man nie so genau weiss, ob man nicht tiefere Hautschichten beim Tätowieren erwischt, gibt es keine Garantie für das vollständige Verblassen. Beim Tätowieren sticht man mit der Nadel nie so genau tiefenmässig in die Haut, dass man exakt bis zu einer gewissen Hautschicht gelangt und nicht weiter vordringt. Das Bio-Tattoo wird vorsichtig in die oberen Hautschichten gestochen. Es werden vorzugsweise blasse Farben verwendet, die schneller verblassen. Es kann jedoch vorkommen, dass man das Tattoo sein ganzes Leben mit sich schleppt, denn eigentlich ist es eine vollständige Tätowierung, und man sollte lieber nicht auf eventuelle Versprechungen hereinfallen. Ich würde mich bei einem Bio-Tattoo für ein kleines Motiv an einer nicht direkt sichtbaren Körperstelle entscheiden, damit ich beim nächsten Vorstellungsgespräch noch Chancen auf den Chefsessel habe. Die Tattoo-Farben werden jetzt strenger überprüftJedes Tattoo besteht aus Farbe, selbst wenn es weiss, schwarz oder rot vorgezeichnet und nicht unbedingt ausgefüllt wird. Früher konnte man fast ungeprüft jede Farbe verwenden, und so manch ein sensibler Hauttyp schleppte sich mit allergischen Reaktionen zum Arzt, wenn die Farbe ihr Unheil im Körper verbreitete. Heute werden die Tattoo-Farben strenger kontrolliert, und in der EU dürfen nur noch zertifizierte Farben verwendet werden. Das bedeutet jedoch auch, dass die schöne Farbpracht verloren geht, welche den Tätowierungen ihre besondere Leuchtkraft geschenkt hat. Die Farben rot, weiss und schwarz werden gesondert in einem extra Verfahren kontrolliert, und genaugenommen hätten nur die simplen Grauschattierungen eine echte Chance, durch die strengen EU-Kontrollen zu kommen. Bitte, da leuchtet kein Tattoo mehr, wenn es nachts durch das elitäre Schwarzlicht der Diskotheken geschleppt wird, aber nachts sind ohnehin alle Stubenkater und Streunkatzen grau. Der Vorteil der strengen Kontrolle liegt eindeutig in der körpereigenen Gesundheit, denn die Haut merkt sich alles und ist bald beleidigt. Der Nachteil liegt in der Farbvielfalt, sodass man kaum noch kunterbunte Menschen sehen wird, welche sogar im nackten Zustand angekleidet aussehen, weil ihr Body von schillernden Tattoos überflutet ist. Wie hinderlich sind Tattoo-Trends?Trends in Sachen Tattoos sind das Water-Tattoo, welches eher aufgemalt als gestochen wird, damit die Farben verschmelzen, das Pflanzen-Tattoo aus der Ukraine, das transparente Tattoo, welches unter UV-Licht und Schwarzlicht zu leuchten beginnt, damit man auf der nächsten Party leuchtet, und einige weitere Trendtätowierungen. Trends variieren auch je nach Jahreszeit und grossen Events. Wer sich den aktuellen Bundespräsidenten auf die Haut tätowieren lässt, muss bei Neuwahlen zittern, denn der Trend könnte bald vorüber sein. Übrigens existieren auch merkwürdige Trends, die man nicht unbedingt auf der Haut tragen muss. Meistens schreit ja der Jahreswechsel, die Beendigung einer Beziehung, ein besonderes Event oder ein neuer Lebensabschnitt nach einer drastischen Veränderung. Manche Frauen lassen sich die Haare kurz abschneiden, rot färben, manche Leute lassen sich piercen, und so manch einer lässt sich ein Tattoo stechen. Bitte, es gibt Tätowierungen, die gleichen einer Körperverletzung, aber Kunst liegt ja im Auge des Betrachters. Und so lassen sich Leute Tattoos stechen, die nicht oder nur bedingt für die Ewigkeit gemacht sind. Der Name des aktuellen Partners ist beispielsweise so ein Tattoo. Was macht man bloss bei einer Trennung? Die Fussball WM hatte sogar einige Deutschland Sieger Tattoos hervorgezaubert, aber wenn in vier Jahren ein anderes Land gewinnt, ist man nicht mehr Up to Date. Für mich ist ja auch ein Bierglas, eine Schnapsflasche oder eine Zigarette ein absolutes No Go, denn man reiht sich damit wahrscheinlich in eine Randgruppe der Gesellschaft ein. Neulich lernte ich eine Frau kennen, die trägt ein Tattoo ihrer Lieblingsdisco am Arm. Wahrlich, skurrile Tätowierungen wird es immer geben. Die Tattoo-Entferner möchten ja auch leben. Sommersprossen kann man sich tätowieren lassenEin neuer Trend aus den USA sind Sommersprossen. Im Grunde sind sie eine Hautirritation bei hellhäutigen Menschen, aber sie können auch künstlich erzeugt werden. Mit einem speziellen Tätowierungsverfahren gelangen die Sprossen ins Gesicht und verblassen nach einiger Zeit von selbst wieder. Wer diesen Trend nur kurzfristig verfolgen will, kann sie sich nach ein paar Wochen weglasern lassen. Bei dunkelhäutigen Menschen sieht der Look etwas gekünstelt aus, bei hellhäutigen Menschen entspricht er der Natur. Allerdings sollte man wissen, dass es ein künstlicher Eingriff in die Haut ist, der auch Risiken birgt. Einige wenige ungeordnete Sommersprossen wirken gut, zu viele wirken wie aufgemalt. Das Sound Wave TattooEs gibt ein Tattoo mit Musik, mit Sprache, mit Sound. Man tätowiert hier eine spezielle Tonspur in die Haut ein, welche sich dann aktiviert. Man muss die Tonspur wirklich millimetergenau auftätowieren, damit der Sound auch gut klingt. Mit einer Handy-App lässt sich dieses Tattoo dann abspielen und anhören. Man scannt mit dem Smartphone das Tattoo und spielt es am Handy ab. So kann die Haut sprechen lernen. Kein Tattoo in der SchwangerschaftWährend einer Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte man sich kein Tattoo stechen lassen. Die Farbpigmente könnten sich vom Tattoo lösen und durch die Haut in den Körper eindringen, in die Leber vordringen, die Muttermilch schädigen, oder sie könnten das ungeborene Kind schädigen, weil dieses sich ja von der Mutter ernährt. Farbpigmente können sich jederzeit, auch noch nach Monaten und Jahren lösen, aber vor allem in der Schwangerschaft ist das gefährlich. So lassen Sie Ihr Tattoo wieder entfernenEs gibt zahlreiche Gründe, sich sein Tattoo wieder entfernen zu lassen. Die Lebensumstände haben sich verändert, ein neuer Partner ist da, der neue Job ist konservativ, das Motiv gefällt einem nicht mehr, all das bewegt uns dazu, eine Tattooentfernung vornehmen zu lassen. Stellen Sie sich vor, Sie besitzen einen Totenkopf am Unterarm, weil ein nahestehender Mensch einst verstorben ist, bekommen dann aber ein Kind und würden lieber Freudenmotive auf der Haut tragen. Eine Methode, um eine Tätowierung zu entfernen ist das Lasern. Die Oberhaut wird hierbei nicht beschädigt, der Laser zerstört lediglich in der Lederhaut die Farbpigmente, welche unser Körper dann über das Lymphsystem ausscheidet. Mindestens 8 Sitzungen sind nötig, selten aber kann ein Tattoo ganz unsichtbar gemacht werden, da es nur verblasst. Das Lasern fühlt sich an, als ob man mit einem Gummiband auf die Haut knallt, es schmerzt wirklich, aber so wie es gestochen wurde, geht es wieder weg, einfach unter Schmerzen. Eine weitere Methode ist das Überstechen eines vorhandenen Tattoos. Hier sollte der Tätowierer ein wahrer Künstler sein, da er aus einem vorhandenen Motiv ein anderes macht. Kleiner wird das Tattoo hiermit nicht, eher grösser, aber man erkennt das Ursprungsmotiv nicht mehr. Bei solchen Aussichten überlegt man sich, sein Tattoo lieber an einer geheimen Körperstelle zu tragen. Cutting als Alternative zum Tattoo
Cutting, das sind Cuts direkt auf der Haut, und man macht sie so oft, bis die Wunden immer wieder neu abheilen und ganz eigenständige Muster bilden. Wer sich mit dem Skalpell bearbeiten lässt, riskiert Infektionen und Komplikationen, nur damit er eine Narbenpracht vorweisen kann. In anderen Kulturen gehört das Cutting zu Alltagsritualen, bei uns ist es ein reines Schönheitsritual, das geschmacklich für manche Leute irritierend wirkt. Unter Cutting versteht man die Scarifizierung der Haut. Das heisst, man ritzt sich Motive und Wunden in die Haut. Diese Wunden vernarben mehrmals, sodass sich immer wieder neue Narben ergeben und daraus ein Muster, ein Bild entsteht. Es ist sozusagen eine Art hohe Kunst des Körperkults, reine Tradition, oder der ausgereifte Wahnsinn unseres westlichen Lebensstils. Man schneidet sich tiefe Schnitte in die Haut, förmliche Fleischwunden, und man erträgt den hierbei entstehenden Schmerz tapfer bis mutig, denn so eine Wunde beherbergt Risiken, wenn gefährliche Keime eindringen oder sich Bakterien bilden, welche zu eitrigen Wunden führen. Die Leute bezahlen viel für so ein Cutting-Erlebnis, und da der Markt immer trendiger wird, gibt es spezielle Kosmetiksalons, welche diese Cuts anbieten. So manch einer ist sogar sinnlich erregt beim Anblick solcher Schnitte, empfindet sie als attraktiv und ästhetisch und liebt die Narbenbildung. Man muss einfach hinsehen, ob man will oder nicht. Manche Leute gehen so weit, dass sie vom Cutting zum Branding übergehen und sich mit heissen Gegenständen Wunden in die Haut hinein brennen. Die Cuts, die sogenannte Skarifizierung wird normalerweise mit einem Skalpell durchgeführt. Wichtig dabei ist die sterile Umgebung, die Hygiene, damit es in den offenen Fleischwunden keine Infektionen gibt. Nicht immer ist es jedoch möglich, so sauber zu arbeiten, dass nichts passiert, denn man befindet sich normalerweise in keinem Operationssaal. Es gibt die skurrilsten Gegebenheiten, wenn man sich die Cuts ansieht. So manch eine arme Haut ist übersät mit so tiefen Schnitten, dass man glaubt, eine Kraterlandschaft zu sehen. Kreative Fotografen schiessen die wahnwitzigsten Bilder von Models, die mit Cuts übersät sind, und es existieren ganze Gruppen, die sich gegenseitig ihre Schnitte zeigen, darüber diskutieren und die Scarifizierung als Wettbewerb ansehen. Einst liess sich jemand seine herausgeschnittene Haut in eine konservierende Formaldehyd-Lösung einlegen und schenkte sie seiner Freundin zum Geburtstag. Bitte, so etwas Ausgefallenes weiss nicht jeder zu schätzen. Anders als bei uns, pflegen die Naturvölker wie beispielsweise in Äthiopien, Nigeria oder Tansania die Tradition des Cuttings. Sie kennzeichnen sich auf diese Weise, damit man weiss, zu welchem Stamm jemand gehört. Sie tragen die Narben als traditionellen Körperschmuck, damit sie auf das jeweils andere Geschlecht einen bleibenden Eindruck hinterlassen, sozusagen als Effekt für die Partnersuche. Übrigens wird das Cutting als Ersatz für eventuelle Tattoos gesehen, denn Menschen mit dunkler Hautfarbe haben Schwierigkeiten, farbige Tattoos auf der Haut zur Geltung zu bringen. Ein Risiko des Cuttings ist die Wundheilung, welche ihre ganz speziellen Risiken beherbergt. Wer sich freiwillig mit dem Skalpell bearbeiten lässt, der möchte hinterher auch eine anständige Narbe haben, denn wozu hat man sonst diese unnötigen Schmerzen ertragen müssen. Und aus diesem Grund wird die Wunde nach der Skarifizierung künstlich am Leben erhalten, immer wieder befeuchtet, damit die Heilung samt Narbenbildung nicht sofort eintritt. Manche Leute verwenden sogar Vasseline, um die Wunde feucht zu halten. Gott sei Dank verwenden die Leute saubere Pflaster, denn sonst würden die Bakterien in der offenen Wunde Kirchtag feiern. Für die Liebhaber der Cuts ist die Scarifizierung der Haut reine Kunst, für die Kritiker ist sie der reinste Wahnsinn, denn der natürliche Körper sollte unbeschadet bleiben, so wie ihn die Natur schuf. Wir leben nicht unter den Naturvölkern Asiens oder Afrikas. Wir pflegen deren Rituale und Traditionen nicht. Wir besitzen eine meist empfindliche, auf Umweltreize reagierende Haut, weiss oder hellbraun, und wir müssen unsere Haut nicht unnötig dem Skalpell aussetzen. Viele, von Unfällen und Brandwunden geplagten Menschen verstehen diese Art der Körperverschönerung in der westlichen Welt nicht. Wer es jedoch mag, für den hat sich ein neuer Lifestyle in unserer Gesellschaft etabliert. Wem die bunten Tattoos und die glitzernden Piercings zu weich sind, der nimmt die harte Schneidekante des feinen Skalpells in Anspruch und erfreut sich an seinen Cuts. Bodypainting als Alternative zum Tattoo
Bodypainting ist Kunst und Schönheitskult am bemalten Körper. Mit reiner Körperbemalung wirkt man im ausgezogenen Zustand angekleidet genug, um sich in der Öffentlichkeit nicht verstecken zu müssen. Bei Wettbewerben gewinnen meist die aufwendigsten Kunstgestaltungen. Ein Bodypainting Model sollte unempfindliche Haut haben und ein gutes Stehvermögen aufweisen, da man stundenlang bemalt wird. Bodypainting ist ein sinnlich angehauchter Körperkult, da hier ein nackter Körper vollständig bemalt und dekoriert wird. Es ist Körperkunst auf hohem Niveau, welche Ausdauer, Kreativität und Standfestigkeit benötigt. Man bemalt die nackte Haut. Die Models, welche sich zur Bemalung hinstellen, brauchen gute Nerven, jede Menge Standfestigkeit in den Beinen, da sie stundenlang stehen müssen und sich nicht hinsetzen dürfen, damit die Farbe nicht am Körper zerrinnt, und sie müssen gut aussehen, quasi eine edle Figur besitzen, die zum Hinschauen einlädt. Die Ausstellungsobjekte müssen eventuelle Schmerzen aufgrund des langen Stehens ertragen können, sozusagen Meister im Dauerstehen sein. Sie dürfen nicht grossartig schwitzen, und sie sollten wenn möglich nicht kitzelig sein, denn es wird stundenlang am nackten Körper herumgemalt und gepinselt. Wer kitzelig ist, schreit wie ein gegrilltes Huhn am Schaschlikspiess. Im Grunde kann jeder ein Bodypainting-Model werden, aber vorzugsweise sind es junge Frauen, welche sich hierfür bewerben, denn die ältere Dame schwitzt gerne und hat oft starke Schmerzen in den Beinen. Kult sind übrigens auch männliche Models, vorzugsweise androgyne Models, welche diesen elitären Markt erobern. Wer Bodypainting als Darsteller betreibt, fühlt sich im nackten Zustand vollständig bekleidet, als ob ihm ein Outfit passend auf den Körper geschneidert wird. Nach einer Weile fühlen sich die meisten Models schwer, als ob eine Bettschwere auf ihnen lastet. Dieses Gefühl wird durch die Euphorie des Events so abgeschwächt, dass man seine Körperschwere nicht mehr bemerkt, sondern nur noch ein euphorisierendes Glücksgefühl im Kopf trägt, wenn man sonst schon nichts am Körper trägt, ausser kiloweise Farbe. Wenn das Model im nackten Zustand schick angezogen wirkt, hat der Bodypainter ganze Arbeit geleistet. Das Wort Bodypainting kommt begrifflich aus dem Englischen und bedeutet Körperbemalung. Man malt mit Wasserfarben, mit Make-Up und Schminke, mit Kajalstift, Lippenstift, man wendet die Airbrush Technik für grossflächige Bemalungen an, und wer mit Henna malt, erntet lang anhaltende Ergebnisse. . Der Hennastrauch ist aus Nordafrika und dem Nahen Osten bekannt und wird auch für Tattoos eingesetzt. Es gibt unzählige Techniken, welche zur Bemalung eingesetzt werden. Fett und Cremeschminke hält besonders gut, ist atmungsaktiv, ungiftig und abwaschbar. Man kann sie mit einem Schwamm auftragen. Nassschminke kann man abpudern und fixieren, damit sie lange hält. Mit herkömmlicher Schminke und anderen Farben hält sie wenige Stunden, denn der Körper schwitzt und sondert Salz aus, welches die Kunstwerke verblassen und zerrinnen lässt. Mit spezieller Schminke, die unter dem Schwarzlicht leuchtet, kann man die Körperbemalung auch bei Nacht sehen, das Model leuchtet dann in der Disco. Mit Glitter erzielt man special Effects, und mit Mastix kann man plastische Veränderungen vornehmen, beispielsweise dreidimensionale Objekte auf den Körper zaubern. Menschen bemalten ihre Körper schon in uralten Zeiten. In der Steinzeit malte man mit Holzkohle, mit Erdfarben, welche man mit Fetten oder Wasser vermischte, oder mit Ocker. Man verwendete Tierhaare als Pinsel, oder man malte gleich mit der Hand. In gewisser Weise hatte dieses Ritual einen erotischen Touch, es galt jedoch auch als Schönheitsideal. In früheren Zeiten galt die Körperbemalung als Kult, als traditionelles Ritual. Besonders die rote Farbe, die für Kriegsbemalung, aber auch für Gesundheit stand, machte in alten Zeiten das Rennen. Weisse Farbe galt als unschuldig und rein. Blaue Farbe signalisierte Niederlage und Probleme. So kennzeichneten sich die Menschen, die Stämme und signalisierten damit ihre Zugehörigkeit, ihre Rituale und Tradition. Am besten bekannt ist die Körperbemalung von den Indianern, welche ihre Wertschätzung innerhalb eines Indianerstammes damit ausdrückten. Dieser Kult galt aus ethisch, ästhetisch, und er symbolisierte die soziale Stellung eines Menschen innerhalb eines Stammes. Er diente auch als Körperschmuck, als Ausdruck der Trauer, als Kriegsbemalung, zur Tarnung, schützte die nackte Haut vor äusseren Einflüssen, Dämonen und Insekten, galt als magische Kraftquelle und medizinische Behandlung. Heute ist das Bodypainting zu einem Lifestyle Kult geworden, die reinste Kunst am Körper. Clowns und Zirkusartisten bemalen sich, auf Fussballveranstaltungen und bei Radrennen bemalt man sich gerne, Kinder bemalen sich im Fasching und auf Kinderevents, und in Österreich gründete man die World Bodypainting Assotiation, welche offiziell für die Kunst der Körperbemalung, der sogenannten Body-Art steht. Heute werden jährlich die besten Bodypainter und ihre Models in sogenannten Bodypainting-Wettbewerben gekürt. Die Szene kennt sich, trifft sich, man tauscht sich aus, lernt gegenseitig voneinander, zeigt, was man kann, unterhält sich gut und hat Spass dabei. Auch für die Zuschauer sind diese Wettbewerbe ein Erlebnis, denn man ist live dabei und kann zusehen, wie aus einem nackten Körper ein vollständig angezogenes, quasi bekleidetes Kunstwerk entsteht. Der weltweit grösste Wettbewerb ist das World Bodypainting Festival, welches in Österreich stattfindet. Austragungsorte waren bereits Seeboden, Pörtschach, und aktuell ist es Klagenfurt am Wörthersee. Hier treffen sich die Weltmeister der Körperkunst. Einst gewann eine kreative Blume, welche mehr als 10 Kilo Schminke und Accessoires trug. Das Model stöhnte leise unter dem Gewicht und nahm den Preis glücklich entgegen. Ja, auch die Models sind hier Stars, nicht nur die Künstler.
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