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Der seriöse Banker - Wie muss er sein?

Erfolgreicher BankerDer Beruf des Bankers ist solide, vertrauenserweckend, und einen Banker wünscht man sich als Schwiegersohn, eine Bankkauffrau als Schwiegertochter. Früher bildeten sämtliche Banken ihre Lehrlinge noch selber aus. Da brauchte man nur eine kaufmännische Ausbildung oder eine Schule mit kaufmännischem Hintergrund zu besuchen, und schon konnte man seine Banklehre beginnen. Heute nehmen viele Banken nur Leute mit abgeschlossenem Wirtschaftsstudium auf, und das Abitur ist ohnehin fast überall Voraussetzung. Früher verdiente man als Banker auch viel Geld, besonders im Marketing- und im Kreditbereich, in der Firmenkundenbetreuung und im mittleren bis höheren Bankmanagement. Und heute wird man oft mit niedrigen Löhnen abgespeist, bekommt manchmal als Führungskraft nicht einmal mehr die nötigen Zulagen und Prämien ausbezahlt, aber dafür geht der Bankvorstand zum Golfen, fährt einen schicken Wagen auf Firmenkosten, verdient das Hundertfache des normalen Bankangestellten und jammert immer noch über zu viel Arbeit für zu wenig Lohn. Die Zeiten und die Leute haben sich geändert.

Jetzt wo so viele Banken pleite sind, brauchen viele Bankangestellte einen neuen Job. Und da bieten sich Jobs an, die dem Bankgewerbe sehr nahe kommen. Der Beruf des Kellners ist für Banker ideal, denn hier arbeiten sie in einem soliden Gewerbe und brauchen kaum eine Umschulung zu machen. Der Kellner hantiert mit Tellern und Speisen und muss darauf achten, dass diese nicht zu Boden fallen.

Der Banker hantiert mit Aktien und Wertpapieren und muss darauf achten, dass diese an der Börse nicht zu Boden fallen. In beiden Berufen bekommt er eine gute Provision und sein Grundgehalt, wenn er alles brav und richtig gemacht hat. Der Kellner bekommt Trinkgeld und der Banker seine Vermittlungsprovision. Im Beruf des Metzgers hat es der Bankangestellte auch gut, denn Fleisch und Wurstwaren sind auf der Welt so gefragt wie nie. Im Bankgeschäft ist das liebe Geld so gefragt wie nie zuvor.

Aber der Metzger hat einen Vorteil gegenüber dem Banker, die Wurst wird schnell gegessen, während die Aktien überall weggeworfen werden. Wurst und Fleisch wird nachbestellt, während von Aktien derzeit niemand etwas wissen möchte. Ich sage Ihnen, schulen Sie als arbeitsloser Banker kurz um und ergreifen Sie Berufe, die greifbar sind. Es werden in Zukunft wieder die Berufe boomen, in denen etwas produziert wird, das der Mensch im täglichen Leben braucht.

Damit meine ich jetzt nicht die Autos, denn ein Auto kann sehr alt werden, wenn man möchte, und in Krisenzeiten lassen die Menschen ihre Autos uralt werden, bevor sie sich ein neues Auto leisten möchten. Die Berufe der Hersteller von Lebensmitteln, von Kleidung und wichtigen Haushaltsprodukten werden wieder boomen. Die Dienstleistungsgesellschaft der Finanzwelt wird wahrscheinlich sinken.

Oder haben Sie schon einmal ein Produkt auf Dauer wachsen sehen, welches aus Luft, leeren Versprechungen und riskantem Handel mit dem Nichts besteht? Hier fallen die Leerverkäufe auch hinein. Die Börse war in ihrem Ursprung ein Ort, wo Güter gehandelt und getauscht wurden. Heute ist es zu einem Ort geworden, wo manchmal Nichts zu einem hohen Preis gehandelt wird. Aber das Produkt, welches man angreifen kann, wird wieder kommen.

Der beste Banker

Ein guter Banker ist zuverlässig, vertrauenswürdig, korrekt, sachlich kompakt, und er ist verschwiegen wie ein Grab. Natürlich geht man auch beim Banker des tiefsten Vertrauens von eventuell vorhandenen Sympathien aus, denn ein sympathischer Banker kann Berge versetzen, Anlagen verkaufen, die Bank rocken und den IT-Bereich eines Bankinstitutes so managen, dass der Vorstand zum Golfen gehen kann, ohne dass er ein schlechtes Gewissen haben muss, weil sein bester Mitarbeiter, der Spitzenbanker alles im Griff hat.

Konrad Müller ist so ein Spitzenbanker, und ich spreche hier nicht nur aus reinster, liebevoll umgarnter Sympathie, sondern auch aus sachlich kompakter Objektivität heraus. Er managt die Volksbank Klagenfurt, sorgt dafür, dass ein angenehmes Betriebsklima herrscht, und er ist sowohl als Mitarbeiter, als auch als Betriebsrat immer fair, korrekt und zuverlässig. Ich habe es bis heute nicht geschafft, ihm ein Bankgeheimnis zu entlocken, und ich teile mit ihm Tisch, Bett, Badezimmer, Klo und Co, denn wir wohnen in der selben Wohnung. Ich habe es bis auf Weiteres nicht geschafft, ihn zu irgendwelchen egoistischen Dingen hin zu bewegen, obwohl ich mit ihm eine Bettdecke teile und ihn abends in den Schlaf kraule, denn wir teilen uns die selbe Matratze. Und ich schaffte es auch nach mehr als 17 Jahren nicht, ihm ein Wort über seinen Arbeitsplatz zu entlocken, denn wenn er nach Hause kommt, legt er die Bankgeheimnisse ab und verstaut sie unsichtbar im Nirvana, dort, wo ich niemals hinkomme, denn ich bin viel zu freizügig und geschwätzig dafür.

Mein Mann ist der beste Banker

Wenn wir uns den Lebenslauf meines Mannes ansehen, so ist sein Leben stets in einer behüteten, wohl generierten, gut temperierten Umgebung verlaufen. Seine Eltern förderten und forderten ihn, waren jedoch immer bemüht, ihn von schlechten Einflüssen fernzuhalten. Und so wuchs er heran und blühte, sachlich kompakt wie eine Orchidee, welche man zu jedem Anlass verwenden kann. Der einzige Makel in seinem Leben bin ich mit meinem schlechten Ruf, und so behandeln mich auch seine Eltern, die nur das Beste für ihm wollen.

Mein Mann ist wirtschaftlich kompetent, gut strukturiert, könnte auch als Steuerberater durchgehen, und er weiss, wann man schweigen sollte, denn nicht immer ist es angebracht, seine familiären, privaten oder beruflichen Defizite in die Welt hinaus zu posaunen. Er ist das komplette Gegenteil von mir, und ich lechze täglich danach, annähernd so toll wie er zu werden, aber ich schaffe es nicht, weil mir mein simpler, tief gesunkener, im freien Fall abstürzender Ruf ständig vorauseilt. Ich kann nicht schweigen. Wenn mir jemand etwas erzählt, steht es am nächsten Tag entweder in der Zeitung, in meinen Nachrichten, oder wenigstens in der brodelnden Gerüchteküche der Nation.

Mein Mann hat mir gezeigt, dass Schweigen Gold ist und Reden bloss silber. Und ich antwortete stets, dass ein gutes Tafelsilber auch seinen speziellen Wert verdient, wenn man es gut pflegt. Und so geht mein Mann permanent geradlinig, ohne gröbere Ausrutscher durchs Leben, während ich neben ihm dahin stolpere und hoffe, er möge mein zart beseeltes Händchen halten und mich aus dem Sumpf ziehen, wenn ich darin versinke.

Ich durfte meinen Mann bei einer Silvesterparty kennenlernen. Ich war bei meiner einzigen Freundin, welche aus Kötschach-Mauthen übrig blieb und meinen versumpften Dunstkreis ehrwürdig besuchte, zu ihrer ganz persönlichen Silvesterparty eingeladen. Sie meinte, es kommen noch zwei Leute, von denen sie nicht wusste, ob sie zusammen oder lediglich losgelöst befreundet waren. Ich war mächtig aufgeregt, denn ich hatte gerade meine ersten zwei Augenoperationen hinter mir und sah weniger als Paul der Maulwurf, weil meine Augen geschwollen waren und vom Skalpell geschunden aus meinen Augenhöhlen blitzten. Ich dachte, hoffentlich sehe ich die zwei weiteren Gäste überhaupt, denn nichts war mir peinlicher, als wieder alle Menschen zu verwechseln, anzurempeln oder plump von der Seite anzumachen.

Als endlich die versprochenen Partygäste eintrafen, traf mich der Schlag, denn es stand ein richtig attraktiver Mann vor mir, der mich mit seinen schneeweissen Zähnen anlächelte. Blond, blauäugig, gross, schlank, durchtrainiert, im schicken Sakko, so stand er vor mir, und im ersten Moment fiel mir nur ein, der ist schöner als mein damaliger Klassenlehrer, in welchen ich aus mir unerklärlichen Gründen damals zu meiner Schulzeit heimlich, natürlich chancenlos verliebt war.

Als ich meinem Gegenüber zur Begrüssung die Hand gab, zuckte ein Blitzschlag durch meine Fingerkuppen, so entzückt war ich von diesem Anblick. Ich schmolz dahin wie eine, von der Sonne geblendete Schokoladentorte, deren Sahnehäppchen wie von Zauberhand verschwand. Gleich hinter diesem elitär dominierenden, wunderschönen Anblick begrüsste mich eine herzlich lachende Frau, und ich dachte nur, Schade, das ist wohl die Frau vom schönen Adonis, und der schöne Adonis gehört leider nicht mir.

Im Laufe des Abends überlegte ich, was wohl ein Banker nach 16:00 Uhr macht, wenn die Bankinstitute geschlossen sind? Ich überlegte, wie ich den schönen Mann von mir und meiner unscheinbaren Art überzeugen könnte. Kurzum überwand ich meine inneren Zweifel, sagte, dass ich zu dick bin und abnehmen müsste, und bei dieser Gelegenheit zeigte ich ihm meinen Bauchnabel. Der schöne Banker sah meinen Bauch samt Nabel, sagte, ich wäre dünn genug, und wir setzten uns ans Feuer, was im Grunde ein Fegefeuer darstellte, denn wenn man mit dem Feuer spielt, erlebt man heisse Zeiten.

Das Mitbringsel, die mitgebrachte Freundin des schönen Bankers entpuppte sich doch als gute Freundschaftsfreundin, und ich wurde immer betrunkener, um mir Mut anzuhäufen, weil ich nahm mir fest vor, meine Errungenschaft wenigstens zum Abschied zu küssen. Um 2:00 Uhr morgens sass die Mutter meiner Freundin ermahnend am Tisch, schlief dort prompt ein, aber zuvor gab sie mir strickte Anweisungen, mit dem schönen Banker weder zu flirten, noch ihn anzubaggern. Und dann küssten wir uns endlich.

Seither schwebe ich im siebten Himmel, während mein Banker in Teufelsküche brodelt. Als ich ihn meinen Eltern vorstellte, dachte ich mir, ich werfe ihn einfach ins kalte Wasser und lasse ihn mit meiner narzisstischen Mutter alleine. Er kam auch nach sieben Stunden nicht wieder, und ich wartete währenddessen bei meiner Freundin auf sein Erscheinen. Meine Freundin meinte, der kommt nicht wieder, der hat deine Mutter kennengelernt, genossen und das Weite gesucht, wie alle deine Freunde vor ihm. Und ich dachte, wenn er meine Mutter überlebt, ist er der Richtige. Nach mehr als sieben Stunden kam er, holte mich ab, fuhr mit mir in ein schickes Restaurant und meinte, meine Eltern wären ganz in Ordnung, aber er fürchtet sich davor, mir seine Eltern vorzustellen, weil die wären gewöhnungsbedürftig.

Seit Ewigkeiten bin ich nun mit meinem schönen Banker zusammen, trug den Verlobungsring mehr als 18 Jahre am falschen Finger, bis er mich heiratete, damit wir nicht eines Tages unsere Gnadenverlobung feiern müssen.

 


Elisabeth Putz

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