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Was ist ein Big Player?

Ein Big Player ist jemand, der im Big Business mitmischt, eine gute Idee hat, welche zu unsagbarem finanziellem Reichtum führt, ein Unternehmen aus einem kleinen Start-Up gross macht und damit weltweit Erfolge erzielt.

Erfolg im Business. Wie entsteht er? Was braucht man dafür? Was muss man beachten? Im Business sind einige Dinge wichtig, die man im Alltag gerne verdrängt. So kann man mit gutem Willen, mit einer Geber und Schenker Mentalität, mit einem ausgeprägten Helfer Syndrom keine guten Geschäftsabschlüsse tätigen, weil man jedes Mal vor der Entscheidung steht, unterm Lohn-Niveau seine Leistung verkaufen zu müssen. In gewissen Branchen ist das gutgemeinte Helfersyndrom zwar angebracht, aber nur bis zu einer gewissen Toleranzgrenze, die man nicht überschreiten sollte.

Ein erfolgreiches Business benötigt eine zündende Idee, für welche auch ein Markt besteht, denn wertlose Ideen, die niemand benötigt, werden langfristig nicht zum Erfolg führen. Nach der Verwirklichung und Festigung der Idee benötigt das Business einen Plan, ein Konzept, damit man nicht ins Blaue hinein arbeitet. Ich hatte einst die Idee, mich als Autorin und Bloggerin im Internet zu vermarkten, quasi einen Teil von mir, das Optische, meine sichtbaren Gehirnzellen zu präsentieren. Ich arbeitete unstrukturiert, da Sachlichkeit nicht zu meinen Stärken gehört. Und so brauchte ich ewig, bis meine Website gesellschaftsfähig wurde. Heute frage ich mich, warum ich damals nicht gleich meinen Kopf verkauft habe?

Das erfolgreiche Business benötigt einen Finanzplan, gute Investoren für den Anfang und das nötige Know How. Wer nichts von einem Unternehmen versteht, der ahnt nicht, dass eines Tages das Finanzamt vorbei schauen könnte, um die Bücher zu prüfen. Es ist also das Kleinkarierte, welches ein gutes Geschäft ankurbelt. Viele junge Unternehmer starten einfach so drauf los und bemerken nach einigen Monaten, dass die Endrechnung nicht stimmt. Voila, und schon wird das Geschäft wieder geschlossen.

Das erfolgreiche Business braucht Ausdauer, ein gutes Marketing und einen Vertrieb, mit dem man Gewinne erzielen kann. Neulich lernte ich einen Unternehmer kennen, der meinte, er hat schon 200 Kunden, und täglich kommen ein paar neue dazu. Er kann von seinem Geschäft nicht leben, arbeitet nebenher in zwei weiteren Jobs und plant bereits die Umsetzung einer neuen Idee. Wenn man nicht fokusiert, wenn man nur in die Breite, nicht in die Tiefe arbeitet, dann zerstreut sich jede noch so gute Geschäftsidee wie ein Parfum in der Luft, da ein Tag nur 24 Stunden besitzt. Ich verwirtschaftete einst mehrere hundert Webseiten, jetzt pflege ich nur noch eine, meine eigene. Business ist machbar, wenn man von der Idee bis zum Gesamtkonzept alles gut strukturiert.

Der Big Player im Internet

Im Internet hat sich in den letzten Jahren ein Business entwickelt, bei dem jeder mitmachen kann, der annähernd schreiben und lesen kann. Als Texter, Blogger oder Autor kann man mit seiner eigenen Website einen ganzen Verlag, ein Medienunternehmen und ein ganzes Magazin umfassen. Man benötigt nur einen Computer, ein Webdesign Programm, einen Webspace, einen Hoster, einen Internetzugang, einige Kleinigkeiten und etwas Kreativität, sowie verbale Wortstärke. Voila, und schon kann man sein online Business starten.

Viele Autoren, die ihre Texte online präsentieren, schreiben in Blogform, einer Art Tagebuch, und dabei berichten sie vorzugsweise über eigene Erfahrungen und Erlebnisse. So haben sich Modeblogs, Beautyblogs und Stylingblogs entwickelt, die wie die Pilze aus dem Boden schossen. Leider sind davon bei der letzten Pilzernte viele wieder verschwunden, zu wenig Ausdauer, zu wenig Wortintensivität, zu wenig Profit, aber das Privatleben boomt im Netz.

Privates wird zum Geschäft, ein Unternehmen, welches man von zu Hause aus über die Website und unzählige YouTube Videos in die Welt hinausschicken kann. Die Einnahmen erfolgen über Werbung von Drittanbietern, welche ihre Werbung auf den Blogs einspeisen. Bitte, manche Modeblogger erhalten sogar teure Geschenke, da erspart man sich glatt den Kauf der neuen Handtasche, die kommt gratis per Post.

Der gestresste Big Player

Wenn man täglich alles von sich preis gibt, droht eines Tages das Burnout, weil man sein Privatleben mit ins Unternehmen bringt und das Business mit nach Hause nimmt. Ich trenne zumindest das Büro von der restlichen Wohnung und mache nachts die Bürotüre zu. Aber ich habe im Laufe der Zeit bemerken müssen, dass zu wenig Distanz zum Privatleben zwar die Karriere als Bloggerin ankurbelt, dass es mich jedoch nicht glücklich macht, wenn fremde Leute versehentlich denken, sie könnten in meine Privatsphäre eintreten. Jeder Mensch besitzt eine Bubble Zone, in die nur ausgewählte Freunde eintreten dürfen.

Wie schaffen wir es, Business und Privatleben unter einen Hut zu bringen, ohne dass wir uns eine derart grosse Mütze aufsetzen müssen, unter welcher wir nichts mehr sehen. Wie schaffen wir es, dem Burnout zu entkommen, ohne dass wir aufgrund des Modewortes wie Maulwürfe am Boden kriechen und unsere steile Karriereleiter von unten aus betrachten? Balance heisst das Zauberwort. Nach der Arbeit kommt die Familie, nach dem Job ruft die Freizeit, und beides sollte wahrgenommen werden, damit Zufriedenheit in der Seele herrscht.

Wie bekommen wir den Karrieregedanken aus dem Kopf, der uns nur dazu bewegt, Karriere der Karriere wegen zu machen, der uns daran hindert, mit Freude einen Job auszuüben, nur weil das Geld, die Macht und das verlockende Prestige im Vordergrund stehen? Wir müssen Glück und Zufriedenheit wieder als elementare Teilchen in unserem Leben wahrnehmen.

Die steilste Karriere ist nichts wert, wenn man dafür im Krankenhaus übernachtet und sein Burnout auskuriert. Manche Leute behaupten ja, das Burnout ist eine Modeerscheinung. Ich sage, es ist das Ergebnis einer Karriere, welche man nicht aus dem Herzen heraus, sondern aus dem Ego heraus anstrebt. Leben Sie Ihr Business mit Leib und Seele, dann schlägt Ihr Herz mit Ihnen im Takt.

Der überforderte Big Player

Haben Sie sich von Ihrem Business schon einmal überfordert gefühlt? Mir passiert dies ständig, denn ich bin eine Frau der tausend Planlosigkeiten. Ich plane täglich tausend Dinge ein, wovon 999 nicht umgesetzt werden. Am nächsten Tag beginnt meine Planung von vorne. Bitte, ich schwöre, nach einer gewissen Zeit, wenn die nicht erledigten Dinge sich zu einem Millionenturm stapeln, wird die Planung immer schwieriger. Ich warte auf den 25 Stunden Tag.

Neulich entdeckte ich, dass ich einige Pausen zwischen meinen Tagesplanungen einfügen könnte, und voila, die zu erledigenden Dinge wurden weniger, übersichtlicher. Das Zauberwort in einem vollen Businessplan heisst Pause, Mut zur Lücke.

Ich habe Unternehmer kennengelernt, bei denen ging das Planen so weit, dass sie ihren Schlaf mit ins Büroleben einplanten. Nach wenigen Jahren waren sie geschieden, auf dem Single Markt wieder zu haben, aber irgendwie nicht begehrenswert genug, denn sie sahen so unausgeschlafen aus, ständig im Stress, als ob man sich einen Partner in ständiger Aufbruchsstimmung zulegen würde. Gut, damals war ich auf Männersuche, um Lücken in meiner Planung zu füllen.

Das Business kann einem zu Kopf steigen, wenn man es übertreibt. Und gerade hier liegt die Selbstüberschätzung begraben. Man fühlt sich fit, auch nach einem 24 Stunden Tag, selbst wenn der eigene Körper nach Ruhe schreit. Man befindet sich in einer Art Karriererausch, und genau hier lauert das Burnout, welches man nicht wahrnimmt. Ich habe mein eigenes Burnout erst erkannt, als mich mein Lebenspartner ins Tierheim abgeben wollte, weil ich wie eine dumme Gans wütete, wie eine Katze sein Leben zerkratzte, und wie ein Hund über jede noch so kleine Kleinigkeit lautstark bellte. Ich wurde immer unausstehlicher, ohne dies zu bemerken. Erst als ich wieder lernte, einfach nur zu leben ohne zu planen, wurde ich wieder stabiler und bekam auch mein Unternehmen wieder in den Griff.

Junge und alte Big Player

Viele Jungunternehmer beginnen, die Aufträge bleiben aus, das Unternehmen samt Struktur und Büroräumlichkeiten muss trotzdem bezahlt werden, aber der neue Sportwagen parkt bereits vor der neuen schicken Stadtwohnung oder gleich im Autolift vor dem Penthouse. Das ist der falsche Weg.

Mein Tipp: Beginnen Sie übersichtlich klein, denn wachsen kann man nur mit wachsendem Budget. Stellen Sie nicht voreilig eine riesengrosse Aussenpräsenz auf die Beine, welche zwar schick aussieht, die jedoch nicht bezahlbar ist. Die ersten Gläubiger stehen bald vor der Türe und winken mit mahnenden Händen. Neulich sah ich ein Inkasso Büro, da stand drauf: Wir verhandeln nicht lange, wir kommen gleich vorbei.

Manche Unternehmer, die bereits seit Jahren am Markt sind, wollen an alten Traditionen festhalten, keine Neuerungen in ihrem Unternehmen zulassen. Sie verschlafen den Trend der Zeit und werden von klugen Jungunternehmern überholt. Wahrlich, dann hat der Sportwagen wieder eine reale Existenzchance. Wer Neues verschläft, schafft die Neuerungen deshalb nicht ab, er nutzt sie nur nicht. Wer Neues zulässt, trifft wahrscheinlich den Geschmack der Konsumenten. Und wenn ich Karriere mache, benötige ich zum Sportwagen einen passenden Chauffeur, aber die Reifen wechsle ich selber.

 


Elisabeth Putz

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