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Wer ist ein guter Bundespräsident?

Bundespräsident - blauäugig und blondDer Bundespräsident hat es in schwierigen Zeiten nicht leicht, dafür aber schwer. Er muss das Fussvolk beruhigen, aufmunternde Worte finden, die Leute motivieren, die gute Sache in den Mittelpunkt rücken, und wenn er sagt, man müsste die Zähne zusammenbeissen, dann könnte das Volk bald in Tränen ausbrechen, denn hungern und frieren will niemand gerne.

Ja, wenn ich Bundespräsident wäre, dann wäre ich höchst wahrscheinlich ein Mann, denn in Österreich gab es bis jetzt keine Bundespräsidentin. Männer werden eben immer noch bevorzugt behandelt, wenn es um repräsentative Ämter geht, in denen man viel Aussenpolitik miterlebt.

Aber wenn ich Bundespräsidentin wäre, würde ich keine Stellenangebote mehr dulden, in denen explizit Männer für eine spezielle berufliche Tätigkeit bevorzugt werden, und dies optisch, ungeniert nach aussen hin in der jeweiligen Stellenanzeige auch präsentiert wird. Da fühlt man sich als Frau diskriminiert.

Ich bin bekennender Grünwähler, obwohl mich die österreichischen Grünen so vor den Kopf gestossen haben, dass ich jetzt noch mit den seelischen Beulen zu kämpfen habe. Wenn ich Bundespräsident wäre, würde ich jedem das Händchen schütteln, und das Gendern wäre immer noch reine Zukunftsmusik, welche unleserlich in den Augen brennt und durchs Ohr schallt. Bitte, das Gendern ist wichtig, denn Frauen fühlen sich dadurch bestätigt, aber für mich wird es erst schladend, wenn ich eine Göttin bin. Ich würde sämtliche Gelder flächendeckend über die arme Bevölkerung schütten, und um das Budgetloch zu füllen, würde ich die Reichen und Superreichen, die vermögenden Erben schröpfen.. Übrigens, wussten Sie schon, dass Heidi Horten im Jenseits lebt? Ich denke, ihr begehrtes Seegrundstück am Wörther-See, an welchem ich neidvoll wöchentlich vorbeifahre, hat sie nicht dorthin mitgenommen.

Der einst amtierende deutsche Bundespräsident Christian Wulff ist zurückgetreten, da man sein Image von aussen beschädigt hatte, wogegen er sich zwar zur wehr setzte, jedoch erst Jahre später Recht bekam. Das schädigt die Aussenpräsenz enorm. Eines muss man ihm positiv anmerken: Er glänzte wie eine Diva und repräsentierte zusammen mit dem Prunk seiner Frau das sachlich kompakte Deutschland beinahe so glamourös, wie die Obamas die USA repräsentierten. Er scheute sich nicht, modische, ja nahezu jugendliche Aspekte unters Volk zu bringen, wobei seine Outfits auch auf dem Laufsteg dahinschlendern konnten.

Was war bloss passiert, dass der gute Mann zurücktreten musste? Im Grunde hatte er doch bloss Urlaub bei Freunden gemacht. Österreich wirbt sogar mit dem Slogan, dass man Urlaub bei Freunden machen sollte. Ich glaube, jetzt muss ich meinem ältesten Geschäftsfreund die letzte Party in Rechnung stellen und meinerseits den Kaffee und die Sachertorte bei ihm bezahlen, denn es könnte sein, dass ich bald als Bundespräsidentin kandidiere. An solch absurden Beispielen sieht man schön, wie schnell ein Image beschädigt werden kann, wenn sich die Medien darauf stürzen, nur um die Auflage der Zeitung zu erhöhen. Bitte, es geht doch immer nur um Auflagen, das merke ich selber an mir, wenn ich verzweifelt versuche, Skandale zu präsentieren, die in Wahrheit keine sind.

Auf die Bildzeitung ist Verlass, darauf kann man sich verlassen, denn sie schnappt jeden Skandal auf, selbst wenn er auf einem Anrufbeantworter gastiert und anschliessend gelöscht wird. Falls ich Bundespräsident werde, rufe ich bei der Bildzeitung an und mache meinen ehemaligen Anwalt zur Sau, sperre meinen ehemaligen Augenarzt in den Kerker, schiebe meine Mutter ins Altersheim ab und rülpse ins Telefon hinein. Dann brauche ich wenigstens nicht zur Wahl antreten, denn dann ist mein Ruf vorab schon einmal ruiniert.

Christian Wulff schaute sich am Finanzmarkt um und nahm den günstigsten Kredit in Anspruch, der gerade greifbar war. Ich achte auch immer peinlichst darauf, Geld zu sparen. Neulich hatte ich zu diesem Zweck sogar mein Konto zu einer billigeren Bank umgezogen, aber das werde ich ändern, sobald ich die Bank mit den teuersten Konditionen gefunden habe. Der gute Wulff machte im Grunde nichts falsch, jedoch quälte ihn ein Kommunikationsproblem, denn er konnte sich nicht gezielt zu den Vorwürfen äussern. Manchmal hat man einfach einen Frosch im Hals.

Ich wäre als Bundespräsidentin geeignet

Sehen Sie, lieber Besucher, ich habe meine Freunde auf Facebook, meine treuen Anhänger, die mir überall hin folgen, auf Twitter, und meine Geschäftspartner auf Xing gleich offengelegt, denn ich bin brav und folgsam. Jawohl, ich tauge als Bundespräsidentin. Ich bringe sämtliche, erforderlichen und überflüssigen Eigenschaften mit: Ich strahle mit meinem Zahnlack-Lächeln weiss wie die frisch verputzte Wand, ich kann Händeschütteln, denn den eleganten Hand Shake habe ich zu Haiders Lebzeiten versehentlich einmal am Redoute Ball und neulich auf der Beerdigung meines Vaters geübt, und ich ziehe mich modisch an, wenn Zara passende Klamotten für mich auf die Stange hängt. Voila, alles da, wählen Sie mich. Und bitte unterlassen Sie es demnächst, mir teure Pelzmäntel zu schicken, denn der Frühling naht, jetzt darf ich keine mehr annehmen, jetzt nehme ich nur noch Gucci Kleider in Empfang.

Braucht man den Bundespräsident?

Ist der Bundespräsident eigentlich notwendig? Er vertritt das Land nach aussen hin, kann bezaubernd lächeln und besitzt die Gabe des charmanten Handshakes. Wenn ich zusätzlich die Knigge durchstudiere und mir endlich gute Manieren aneigne, kann ich das Amt des Bundespräsidenten übernehmen. Ich muss mir nur noch ein Land aussuchen, welches mich nimmt. Ich nehme das Swasiland, 1,4 Millionen übersichtliche Einwohner, erträgliche, herzerwärmende 26 Grad Durchschnittstemperatur im Sommer, und eine überschaubare kleine Landesfläche. Was sagt der König dazu?

Kann nicht der Bundeskanzler das Amt des Bundespräsidenten mit übernehmen? Bitte, nicht dass er sich dann seelisch übernimmt. Angela Merkel hätte den charmanten Handshake beispielsweise gut drauf, sie hat zärtliche Finger, die sogar im Ernstfall mit erhobenem Zeigefinger der ganzen Welt zeigen, wo es entlanggeht.

Welche Aufgaben hat ein Bundespräsident zu erfüllen?

Hat der Bundespräsident auch Aufgaben zu erfüllen? Ich ahnte es, er ist ständig auf Reisen, immer im Ausland. Und was macht der Aussenminister? Der lernt Englisch. Übrigens erwarte ich mir als Bundespräsidentin mindestens einen Chauffeur, eine artgerechte Wohnresidenz und etwas Taschengeld, wobei meine Tasche ein grosser Shopper ist, da passt mehr Geld hinein. Wie finden Sie die lebenslangen Abfindungen und Zulagen der vergangenen Bundespräsidenten, falls sie sich vor Ablauf der jeweiligen Amtsperiode verabschiedet haben? Haben Sie sich mit der Abfindung abgefunden? Ob ich vielleicht erwägen sollte, meine Steuern demnächst in der Schweiz zu sparen?

Mario Draghi ist zurückgetreten

In Italien herrscht Chaos, aber die Italiener können mit chaotischen Zuständen gut umgehen, denn sie haben die erste Corona-Welle ziemlich gut überlebt, bis auf jene, die erschütternd daran verstorben sind, während Europa zugesehen hat und glaubte, es wäre bloss ein italienisches Phänomen. Italien ist leidensfähig, solange Mama die besten Spaghetti der Welt kocht und der Sohnemann eine Frau zur Frau nimmt, die kochen kann wie Mama. Auf jeden Fall ist das italienische Oberhaupt, Mario Draghi zurückgetreten, weil er sich inmitten des Chaos gemobbt, gehänselt und missverstanden fühlte. Normalerweise treten Politiker nicht einmal dann zurück, wenn sie beim Korrumpieren erwischt werden, oder wenn sie keine Mehrheiten im wählerischen Volk erlangen. Mario Draghi trat zurück, obwohl die Mehrheit des Volkes ihn anhimmelte. Allerdings brodelte die Gerüchteküche samt vernichtendem Polit-Apparat in den eigenen Reihen. Bitte, Boris Johnson aus Grossbritannien meinte, als sein Ruf unterirdisch im Keller verschwand, er würde Grossbritannien wieder great again machen, zu einem Great-Britain machen, ans Abdanken dachte er nicht. Und das genaue Gegenteil sehen wir in Mario Draghi. Er verlässt das Schlachtfeld gleich, nicht erst, wenn man an seinem Chefsessel so lange gesägt hat, dass er samt Sessel im Erdboden verschwindet. Ich könnte schwören, Italien bekommt Probleme, denn eine instabile Regierung verschafft den politischen Gegnern einen enormen Spielraum. Dies erkannten wir sogar bei uns in Österreich, als unsere eigene Regierung lahmte und im Zeitraffer ausgetauscht wurde. Bitte, ich wünsche meinem Lieblingsland Italien alles Gute, und so lange meine zweite Heimat, Lignano noch steht, bin ich zufrieden, denn dort treffen sich regelmässig alle Kärntner und Osttiroler zum Sonnenliegen.

Boris Johnson dankt ab

Der Premierminister des Vereinigten Königreichs Grossbritannien, Boris Johnson dankt ab, er geht, und ich denke, als Premierminister wird er uns wohl nie wieder beehren, aber man weiss nie, was kommt. Er galt als eine schillernde Person, spritzig, witzig, abgefahren, allzeit zu jedem Spass bereit, ein wenig soziopathisch angehaucht, mit viel Charme und Charisma bestückt, und er log, bis sich die Balken bogen. Im Allgemeinen haben ihm die Leute jede seiner Lügen brav abgenommen, viele wussten, dass er seine eigene Wahrheit lebt, aber man hat es toleriert, weil er so ein ulkiges Kerlchen ist. Und gerade, als er sich wirklich wahrheitsgemäss rechtfertigen wollte, wurde ihm die Wahrheit zum eigenen Grabstein gemeisselt, denn das hatten ihm die Leute nicht verziehen. Bitte, Schuster bleib bei deinen Leisten. Und so hätte auch Boris Johnson beim Lügen bleiben sollen, dann hätten ihn die Menschen als authentisch eingestuft, denn man wusste, wenn jemand in Not war, er wäre der Letzte gewesen, der geholfen hätte, es sei denn, es würde sich ein Vorteil für ihn daraus ergeben. So kannte man Boris Johnson. Er versprach viel, damit sich die Engländer endlich von der EU lösten, und er hielt nichts davon ein. Er meinte, wir machen Grossbritannien great again, also wieder gross wie früher. Und nach dem Brexit litten die Engländer wie die Tiere am leeren Futtertrog, denn sogar die Lebensmittelversorgung lahmte. Er versprach den Schotten schöne Infrastrukturen, aber keine einzige Strasse wurde zur Zufriedenheit fertiggestellt. Dafür glänzte Boris Johnson mit Partys, Glamour und edlem Stil, er feierte gerne grosse Feste, seine Corona-Politik brachte die britischen Krankenhäuser an den Rand der Verzweiflung, sodass Hotelbetten zu Krankenbetten umgebaut werden mussten, aber das Volk verzieh ihm alles, bis zum allerletzten Vaux-Pass. Und so schwindet wieder einmal ein konservativer Premierminister aus dem englischen Parlament. Adios.

 


Elisabeth Putz

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