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Wie gut sind Chatbots?

Bis jetzt staunte ich verblüfft und interessiert zugleich über die künstliche Intelligenz, war davon positiv beeindruckt, weil sie mir vielleicht eines Tages mein verlorenes Augenlicht zurückbringt, aber alles Positive hat auch seine vernebelten Schattenseiten. Ich war begeistert davon, wie toll und kreativ man Chatbots wie Chatgpt für Schulen nutzen kann, damit Schüler ihr Wissen vertiefen können. Naja, abgesehen davon, dass Chatbots Schularbeiten und Tests selber schreiben können, ist alles in bester Ordnung. Und ich war begeistert davon, dass man durch die Chatbots die Recherchetätigkeiten ausweiten und vereinfachen kann, was mir als bekennender Egoist viel Zeit erspart.

Neulich wachte ich jedoch auf und traute meinen nicht vorhandenen Augen kaum, die Chatbots werden jetzt in Suchmaschinen integriert und übernehmen sämtliche Frage-Antwort Situationen. Man gibt einen Suchbegriff in Google, Bing und Co ein, und der Chatbot liefert eine ausführliche Antwort, eine literarische Abhandlung, eine Kochanleitung, einen Ratgeber, je nachdem, wonach man sucht. Die Antworten und Texte werden von den Internetseiten aus dem Web geholt, quasi einfach gestohlen, denn die Urquelle besucht niemand mehr, wenn er den Text bereits kennt, weil er ihn im Chatbot schon gelesen hat. Man braucht keine Suchergebnisse mehr anzuklicken, das Ergebnis wird in schönen, eßbaren, gut verdaulichen Häppchen angezeigt, ohne dass man die Suchmaschinenseite verlassen muss. Bitte, der Wischfinger am Handy bleibt sauber.

Und genau hierin liegt die Katastrophe vergraben, die mich und sämtliche Redakteure, Autoren, Journalisten, Webmaster, Seitenbetreiber, Unternehmen im Internet zu überflüssigen Quellen macht. Wir werden nicht mehr gesehen, gefunden, angeklickt, und somit sind wir tot, es sei denn, wir generieren Besucher, Traffic durch alternative Quellen. 99% aller Online-Unternehmen werden durch Suchmaschinen gefunden, also überlebt eine kleine Elite, die jedoch kaum noch Werbekunden findet, weil jeder Nutzer nur noch in den Chatbots surft.

Werbung wird sich in Zukunft kurzfristig auf Suchmaschinenseiten abspielen. Langfristig werden die Chatbots aber kein Fressen mehr finden, wenn es niemanden mehr gibt, der sein Wissen öffentlich zur Verfügung stellt. Als ich wach wurde und begriff, dass ich ab jetzt keine nennenswerten Werbeeinnahmen mehr haben werde, sank meine Motivation, meine Ratgeber und Nachrichten zu veröffentlichen, auf Null.

Langfristig wird auch der Online-User, also der Normalverbraucher, der die Chatbots gerne nutzt, tief in die Tasche greifen müssen, wenn er aktuelles, nutzbares Wissen ernten möchte, denn fast jede Infoquelle wird in Zukunft kostenpflichtig sein. Ich erinnere hier noch einmal an die Onlinemagazine und Zeitungen, die fast alle auf bezahlte Abo-Modelle umgestiegen sind, seit die EU die Datenschutzrichtlinien so drastisch erhöht hat, dass kein Werbebanner mehr relevant ist, da man mit kostenlosen Inhalten nichts mehr verdient. Der Normalverbraucher erkennt die für ihn möglicherweise anfallenden Kosten nicht, wenn er nicht erkennt, wie Information im Internet gehandelt wird. Früher war fast alles kostenlos, weil die Betreiber von Onlinemagazinen, etc. durch Werbung ihr Geld verdienten, und so konnte man Inhalte gratis anbieten.

Jetzt wird das letzte kostenlose Portal sterben, wenn niemand mehr nennenswerten Traffic generiert. Und so werden auch die Antworten in den Suchmaschinen langfristig Geld kosten, was dann der User, der Normalverbraucher bezahlt. Wer zahlt die Autoren und Journalisten für ihre Arbeit, wenn alles kostenlos zur Verfügung steht? Niemand. Bitte, mich stört das Ganze wenig, ich suche mir einen alten, superreichen Mann, heirate ihn, und dann warte ich auf meine Witwenrente, oder ich werde Alleinerbin, oder ich verzweifle, oder ich verschlafe diesen Chatbot Hype, eines davon mache ich bestimmt.

Sind Chatbots der Untergang oder ein Highlight?

Chat GPT kann alles und noch viel mehr. Man erfindet ein Foto, bringt es aufs digitale Papier, und schon ist sie fertig, die aktuelle Fake-Nachricht. So boomen derzeit Fake-News, welche verblüffend echt klingen, noch echter aussehen und am echtesten von den Fans begutachtet werden. Plötzlich liegt Donald Trump in Handschellen und wird verhaftet. Leider sind solche Fake-News keine Seltenheit mehr, die Ausnahme könnten in Zukunft echte Nachrichten sein, deren Wahrheitsgehalt man überprüfen kann. Lieber Besucher, sehen Sie sich die Ursprungsquelle einer Nachricht an, die grossen Nachrichtenmagazine sind in der Regel glaubwürdig, aber auf Grund der fortschreitenden künstlichen Intelligenz ist dies zukünftig auch nicht mehr sicher. Wir brauchen ethische Grundregeln für den Einsatz von Chat Gpt, damit Wahrheit gewährleistet ist, obwohl es natürlich nicht diese einzelne, all umfassende Wahrheit gibt, sondern nur diejenigen Wahrheiten, an welche man glaubt, welche jedoch eine Sache auch nicht wahrer machen.

Fakt ist, die künstliche Intelligenz schläft nicht, vielleicht wird sie eines Tages unsere Gehirne fressen und die Kontrolle übernehmen, denn hierfür ist sie programmiert worden, aber wir dürfen nicht übersehen, dass sie uns viele Vorteile bringt. Man erspart sich das Denken, das Lernen und Auswendiglernen, die Kreativität, das Handeln und Tun aller Art, und man braucht eines Tages nur noch den Wischfinger, um das Leben zu managen. Bis dahin denken und handeln wir jedoch noch selber, selbst wenn wir Fehler machen und menschlich sind.

 


Elisabeth Putz

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