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Warum soll man die Grünen wählen?

Soll man die Grünen wählen? Ja, unbedingt, denn man kann im Grunde nichts falsch machen, ausser man lebt in einem Land, in welchem die Grünen sämtliche Werte über Bord werfen, ihre Wählerschaft verraten, mit Parteien zusammenarbeiten, welche sie unterdrücken, ihnen ihre Wirtschaftsnote auferlegen und somit keinerlei grüne Politik mehr möglich ist. In diesem Fall könnte man die Neos wählen, da sie ebenso starke Werte vertreten.

Ich wäre ohnehin dafür, man könnte in Österreich eine Koalition mit Grünen und Neos bilden, dann hätte der Staat von allem etwas. Die Grünen vertreten die Menschenrechte, schliessen niemanden aus, und die Neos vertreten gute Bildung und hohe akademische Schulbildung. Somit würde jeder ausländische Bürger das Recht erhalten, eine gute Schulbildung zu bekommen, ohne dass er sich mühsam um einen Integrationslehrer bemühen müsste. Besonders in ländlichen Gebieten mangelt es nämlich immer noch an Integrationslehrern, welche die geeigneten Sprachen sprechen, um Flüchtlinge zu betreuen. Das Merkwürdigste, dass ich erlebt habe war, dass eine Schülerin pünktlich zum Unterrichtsende das Schulhaus betrat und feststellen musste, die Schule beginnt nicht, sie ist schon aus.

Wofür stehen die Grünen?

Wie bereits erwähnt, stehen die Grünen für Menschenrechte, Freiheit aller Bürger, Integration, eine solide Ausbildung, ein solides Grundeinkommen, und sie wehren sich mit Händen und Füssen gegen nationalistisches, engstirniges Gedankengut, denn für die grüne Partei ist jeder Mensch, egal welche Rassenzugehörigkeit, welcher soziale Status, welche Hautfarbe auch immer, welches Geschlecht, alle Menschen sind gleich. Dieser Ansicht bin auch ich, und ich werde Zeit meines Lebens dafür kämpfen, ein gewisses Gleichgewicht in der Welt zu schaffen.

 

Neulich kaufte ich mir ein grünes Kostüm. Es lachte mich im Vorbeigehen aus dem Orsay Laden an. Und da es so unverschämt lachte, ergriff ich es und packte es am Kragen, kaufte es, drehte ihm den Kragen um und hoffte, dass es jetzt nicht mehr so unverfroren lachen würde. Bitte, im Grunde war es bloss ein viertel Kostüm, denn es bestand nur aus dem grünen Blazer, aber für mich und meine unzähligen herrchenlosen, oder besser gesagt frauchenlosen kurzen Miniröcke ist ein viertel Kostüm auch schon ein Kostüm.

Zu Hause hoffte ich, dass der giftgrüne Blazer zu einem meiner grünen Miniröcke passen würde. Voila, ich fand einen, der mich zwei Jahre zuvor aus dem Zara Laden so richtig unverschämt angrinste. Den hatte ich noch nie getragen, da ich nichts Passendes dazu anzuziehen hatte. Jetzt war sein grosser Auftritt gekommen, Bühne frei für den grünen Rock. Der Mini passte farblich und stofflich so perfekt zum neuen Blazer, dass man glaubte, ich hätte mir ein ganzes Kostüm gekauft. Und damit mein Dekollete nicht nackt auf die Strasse gehen musste, fand ich ein grünes Oberteil, welches exakt farblich und stofflich zum Kostüm passte.

Ich begutachtete mich zusammen mit meinem Farblesegerät vor dem Spiegel und glitt mit meinen neuen Augen, also mit meinen Händen sanft streichelnd über mein niegelnagelneues Kostüm drüber. Als ich mein bedecktes Dekollete streichelte, verbannte ich meine unkeuschen Gedanken zur Hölle und dachte: Gott sei Dank sind meine Haare nicht grün, denn ich sehe ja jetzt schon aus wie ein biologisch abbaubarer Grashüpfer.

Gerade rechtzeitig zur Errungenschaft meines grünen Kostüms gab es im März 2013 in Kärnten, sozusagen im turbulentesten, politisch ein wenig ausgereizten österreichischen Bundesland Landtagswahlen. Und da ich mich derart über meine Eroberung des grünen Kostüms freute, wählte ich die Grünen. Gut, ich kaufe Fastfashion bei Orsay und Zara, sozusagen bin ich eine wirtschaftlich denkende Grüne, aber die Farbe bleibt gleich.

Warum bloss wählte ich die Grünen?

Lieber Besucher, soll ich Ihnen die unzähligen Gründe verraten, warum ich die Grünen wählte? Ich war seit zwei Jahren hinter so einem schicken Sakko her, wie es Angela Merkel trug, als ich sie im Fernsehen sah. Gut, sie ist schwarzer Natur, hat jedoch Sinn für Farbe, wenn man ihre wechselnden Sakkos mitverfolgt. Und als ich mein grünes Kostüm fand, hatte ich eine meiner längsten Schlachten gewonnen.

Ich sah mir Herrn Holub im Fernsehen an. Bitte, bei seinem Anblick schmilzt jede halbwegs vernünftig denkende Frau dahin. Er ist nicht zu gross, also für mich passend, um ihn küssen zu können. Er sieht verdammt gut aus, zu gut, sodass ich keine Chance bei ihm haben würde, selbst in meinem grünen Kostümchen nicht. Und er trägt sein Herzblut im Hirn, hat sozusagen das Köpfchen dort, wo andere noch darüber nachdenken, ob eine Gehirnzelle linksdrehend oder rechtsdrehend besser funktionieren würde. Wahrlich, Herr Holub war für mich ausschlaggebend für meine grasgrüne Entscheidung bei der Wahl.

Ich habe mir das Parteikonzept samt Parteiprogramm der Grünen angesehen. Bitte, da fand ich mich in vielen Punkten wieder. Ich bin blind, und deshalb ist es für mich wichtig, grünes Gras, intakte Auen, biologischen Ackerbau und Menschlichkeit zu riechen, zu fühlen, zu hören und zu schmecken. Das kommt daher, weil ich als Blinde die wirtschaftliche Korruption, die überhöhten Managergehälter und die Umweltzerstörung gar nicht sehe. Und deshalb wählte ich die Grünen.

Die Grünen - ein bisschen mehr Umwelt

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie wir für ein bisschen mehr Wirtschaft, für ein bisschen mehr ungerecht verteiltes Geld, für ein bisschen mehr wertbehaftetes banales Papier in Aktienform unsere Umwelt zerstören? Was sagt die Biene dazu, wenn ihr Lebensraum gefährdet wird? Was sagt der Grashüpfer? Bitte, der Grashüpfer sagt, er wählt grün, weil er inmitten der Grünen farblich gesehen ohnehin nicht auffallen würde. Der Grashüpfer kann sich sorgenlos in die erste Reihe setzen, als kleiner Abgeordneter dem Geschehen lauschen und ohne sein Zutun das Tagesgehalt der Parteisitzung einstecken. Wenn jedoch Herr Holub eingreift und Korruption aufdeckt, steht der Grashüpfer sichtbar für alle im Scheinwerferlicht, denn dann läuft er blau an und wird schwarz vor Wut.

Lieber Besucher, haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie menschlich wir als einzelnes Individuum sind, und wie weh wir anderen Menschen tun, wenn wir sie aus unserem Land verbannen und ausstossen wollen? Jeder ausländische Bürger ist auch ein Mensch. Jedes Tier entwickelt menschlichere Züge, wenn wir uns ansehen, wie wir aus Gier und Nationalitätslust andere Menschen minderwertig behandeln. Ich als Blinde habe bemerkt, dass vereinzelte Menschen mich wie eine rohe Eiersuppe anfassen, sozusagen Berührungsängste haben. Bitte, da muss man sich ja ein sündhaft schickes grünes Kostüm kaufen, um noch irgendwie als Frau wahrgenommen zu werden.

Übrigens habe ich dann in der Zeitung gelesen, dass über mich geschrieben wurde. Ich war die Stimme, die den Grünen zu ihrem fünften Mandat verholfen hat. Ich war die, welche eine Wahlkarte per Post abgeschickt hat, im Stadtkreis Klagenfurt. Also liebe Grüne, sagt Danke, denn sonst kaufe ich mir irgendwann orange, rote oder schwarze Kostüme.

Bitte, im Grunde war es nicht meine Kleiderwahl, die mich dazu bewegte, Grün zu wählen. Es waren der nicht wahrnehmbare Geruch der Atomkraftwerke, die stinkende Luft der Fabriken, die Abgase der zu vielen Autos, welche mich zu dieser Entscheidung trieben, denn wenn wir die Umwelt weiter zerstören um kurzfristige Gewinne zu erzielen, dann sterben auch wir. Ich hänge doch so an meinem Leben.

 


Elisabeth Putz

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