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Wie meistert man die Finanzkrise?

Sparschweine für die FinanzkriseMit erdrückendem Erstaunen verfolge ich seit Jahren das rege Treiben der Banken, eine Bankenkrise nach der anderen, so drastisch, dass die Rettungsschirme fast zu klein sind, um die Banken ins Trockene zu geleiten. Bitte, was soll man machen, wenn man vom Regen in die Traufe kommt und einem das Wasser in die Schuhe hinein rinnt. Da hilft auch kein Waldbrand mehr, denn so hohes Wasser kann mit keinem Feuer der Welt gelöscht werden. Wenn Banken kurz vor der Pleite stehen, geben sie ja bekanntlich noch einmal richtig Gas, denn das letzte Geld, welches einer Pleitebank in den Hintern geschoben wird, muss noch schnell ordentlich verbucht werden. Die Vorstände müssen ja noch standesgemäss ausbezahlt werden.

Können Sie sich noch dunkel an die Lehman Brothers Pleite erinnern? Eine Bank mit Niveau, so eine grosse Bank geht nicht bankrott, sie geht höchstens wegen Grössenwahn in die Geschichte der Banken ein, dachten sich die Anleger und kauften fleissig ihre Lehman Brothers Aktien. Ich habe dieses Aktienmodell nie verstanden, und da ich wie ein Bauer bin und nichts esse, was ich nicht vorab geprüft habe oder bereits kenne, verzichtete ich auf Lehman Brothers Anleihen. Mein Bankberater verstand dieses Modell auch nicht, musste es aber trotzdem seinen Kunden verkaufen, weil es im Trend lag, weil es seinen Job sicherte und es gerne genommen wurde. Bis heute kann ich nicht nachvollziehen, warum normale Bürger, die sonst auf solide Modelle wie Sparbücher setzen, ihr Geld in solche Trendanleihen steckten. Wahrlich, der Gier-Geier raubt einem den gesamten Menschenverstand.

Bevor die Lehman Brothers Pleite bekannt wurde, bekam die Bank noch ein hübsches Sümmchen Geld überwiesen, von welchem bis heute jede Spur fehlt. Es ist in den finanziellen Tiefen, im Sumpf der Insolvenzabwicklung verschwunden. Im Grunde kann eine Bank nicht bankrott gehen. Lehman Brothers ist ja das beste Beispiel dafür, wie es funktioniert. Übrigens sind die Verantwortlichen kaum zur Kasse gebeten worden, denn die Verträge sahen so rosig aus, dass jeder Manager mit einem goldenen Handshake verabschiedet wurde, bevor die Bankenpleite dezent abgewickelt wurde. Erst im Nachhinein forderten tausende Geschädigte ihr Geld zurück, wobei heute noch vereinzelte Prozesse am Laufen sind. Eine Oma, die ihre Ersparnisse in Lehman Brothers Anleihen gesteckt hatte, ohne von der Materie etwas zu verstehen, verstarb neulich. Diese Kausa hat sich sozusagen auch erledigt.

Heute werden Banken gerettet, auch wenn sie noch so tiefgreifend pleite sind. Ganze Staaten werden gerettet, weil man Angst davor hat, dass die Krise die Menschheit auffrisst. Ich habe mir einmal bildlich vorgestellt, wie es wohl wäre, einzelne Banken pleite gehen zu lassen. Die natürliche Bereinigung der Finanzwelt würde damit angekurbelt werden, aber unsere wohlhabende Gesellschaft wäre ruiniert.

Lassen wir beispielsweise einmal die Investmentbanken pleite gehen, anstatt sie staatlich mit hart verdienten Steuergeldern zu retten. Die Creme de la Creme wäre not amused darüber, denn sämtliche Steuersparmodelle, die am Finanzamt vorbeigeschmuggelt werden, würden im Nirvana versinken. Es ist mir ein Rätsel, warum Steuersünder mit Pauschalbeträgen geschont werden, warum der Steuerzahler für Investmentbanken zahlen muss, damit Reiche noch Reicher werden, aber es ist mir ja auch ein Rätsel, warum die Erde rund und keine Scheibe ist, denn die Australier stehen quasi am Kopf. Ach, irgendwie steht die gesamte Bankenwelt am Kopf, wenn man sich die goldenen Handshakes der Bankenvorstände ansieht. Macht einer Mist, wird er dafür gut bezahlt.

Es existieren ja zahlreiche Modelle, um Banken zu retten. Erinnern wir uns nur an die Bad Bank, eine virtuelle Institution, die sämtliche Kredite und Antigelder in sich beherbergt, die sonst nirgends fruchten. Auf der anderen Seite ändern wir jedoch das System nicht, weil die Reichen der Reichen dagegen sind. Faule Kredite werden weiterhin vergeben, man darf nach wie vor auf Pleiten spekulieren und darauf wetten, dass ganze Staaten bankrott gehen. Bitte, was ist das für ein System? Andererseits ist illegales Glücksspiel strafbar, nur wenn genügend Geld fliesst, ist es wieder erlaubt. Voila, die Bankenwelt steht am Kopf.

Ist Deutschland pleite?

Im deutschen Finanzhaushalt hat eine Maus so lange am Käse genagt, dass ein tiefes Loch hinterlassen wurde. 60 Milliarden Euro braucht der Staat, um wieder auf die geschundenen Beine zu kommen. Man überlegt, das Bürgergeld zu minimieren, die Sozialleistungen zu kürzen, die Energiewende hinauszuzögern, die Schuldenbremse zu stoppen, oder den Energiepreisen ohne Preisdeckel wieder freien Lauf zu lassen. Corona und Krieg haben sichtbare Spuren hinterlassen, und ich frage mich, warum stoppt man nicht den Krieg, das würde das Finanzloch schmälern, es würde mehr Menschen das Leben schenken, es würde für mehr Frieden sorgen und die Wirtschaft ankurbeln. Wenn man ständig von Sicherheit, Aufrüstung und Rüstungsaktien spricht, hilft dies nur wenigen Millionären, die vom Krieg profitieren. Wenn man jedoch das Bürgergeld kürzt, schadet es genau den Armen unter den Ärmsten, und das macht das Volk so wütend, dass es bei den nächsten Wahlen emotional reagiert und unbrauchbare Parteien wählt, die noch mehr Schaden anrichten könnten, wobei ich derzeit nicht weiss, wie man es anstellt, noch mehr Schaden anzurichten. Fakt ist, es wird wieder gespart, denn das Finanzloch ist wie der wunde Punkt, der Deutschland seelisch so in die Knie zwingt, dass die Deutschen sogar gegen Österreich und die Türkei im Fussball verlieren. Ich könnte schwören, zum ersten Mal bin ich glücklich, in Österreich zu leben, denn wir streiten uns nur um kleine Plaudereien, die unaufgefordert auf Band aufgenommen werden, um grosse Skandale auszulösen, über die man sich medial, politisch und ethisch streiten kann.

Die Credit Suisse ist pleite, aber keine Panik

Die Credit Suisse, eine der systemrelevanten Banken, von denen es derzeit 30 weltweit gibt, ist durch ungünstige Turbulenzen in die unerhoffte Krise geraten und wurde von der UBS aufgekauft. Für 3 Milliarden ging der Deal über die Bühne, und die Schweizer Nationalbank unterstützt im Falle des Falles das Megainstitut mit 100 000 Milliarden Schweizer Franken, quasi mit dem doppelten Staatshaushalt. Bitte, die Schweiz ist klein, auch wenn sie in Sachen des verliebten Geldes gross dasteht. In Europa beruhigt man den kleinen Sparer mit den Worten, die Banken seien sicher, und in den USA kämpfen währenddessen weitere systemrelevante Bankinstitute ums Überleben. Trotzdem rate ich von einem Geldabzug aus den Banken ab, denn es kann nicht die Lösung sein, die Konten zu leeren und das ersparte Geld unter der Matratze zu lagern. Natürlich sind Banken in erster Linie dazu da, um wie eine Art Geldtresor und Geldtransfer dem Bürger zu dienen, aber sie müssen auch Kredite vergeben, Geld verdienen und funktionsfähig bleiben. Hier verspekuliert man sich des öfteren, was meiner Meinung nach an zu laschen Sicherheitsmassnahmen liegt. Wenn die Bankenaufsicht versagt, feiern die Banker Champagnerpartys, sobald ein Big Deal über die Bühne geht. Wenn der Big Deal jedoch platzt, bekommen die Bankenvorstände den obligatorischen Goldenen Handshake, Unsummen an Geldern, bevor sie sich verabschieden. Und auch die Credit Suisse zahlte Boni aus, als sie längst pleite war. Hier ist das Vertrauen endgültig gescheitert, denn bei so viel Misswirtschaft kann man nicht mehr blauäugig zuschauen und den Dingen am Kapitalmarkt freien Lauf lassen, in der Hoffnung, der Markt möge sich bereinigen und erholen. Ich glaube, irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht, dann gehen Banken dieser Dimensionen wirklich pleite, werden von den Staaten nicht mehr aufgefangen, und spätestens dann bleiben wenigstens die Staaten gesund und die Aktionäre gehen pleite. Wenn überdimensionale Hilfspakete für hoch spekulative Bankinstitute geschnürt, und staatliche Rettungsschirme aufgespannt werden, sieht die Sache für den Normalverbraucher folgend aus: Er darf mit weniger sozialen Hilfen rechnen, wird ein wenig ärmer, weil Märkte empfindlich reagieren, und er kann irgendwann seinen Staat vergessen, weil der Staat pleite ist. Wenn jedoch der Aktionär pleite geht, ist dies für ihn bloss ein in Zahlen gepresster Nervenkitzel, denn das erwirtschaftete Geld hätte er wahrscheinlich nicht gebraucht. Studien belegen, dass die Leute, wenn sie Millionen und Milliarden an Geld besitzen, immer mehr wollen, weil das Ego diesen Kick braucht, während sich andere Leute das tägliche Essen nicht mehr leisten können. Aktien werden nämlich immer auf dem Rücken der Allgemeinheit, aufgrund des Profits gehandelt. Das sollte man wissen, wenn man die ethischen Hintergründe berücksichtigt, falls man in Aktien investiert.

 


Elisabeth Putz

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