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Wie wird man ein Influencer?

Als Influencer zu arbeiten, kann leicht bis mittelprächtig oder sogar schwer sein, je nachdem, in welchem Themenbereich man sich befindet. In der Finanzbranche sind die meisten Influencer einem kritischen Publikum ausgesetzt, im Beauty- und Kosmetikbereich muss man Jugend, Attraktivität und Schönheit verkörpern, im Reisebereich sollte man ständig unterwegs sein, im Gesundheitsbereich muss man Fachkenntnisse aufweisen, aber es gibt Branchen wie Garten, Freizeit, Wohnen, da kommt man mit coolen allgemein gehaltenen Tipps zurecht, und dann gibt es Branchen, die sich als spezielle Nischen etablieren, wie Esoterik, Spirituelles, Flirten und Liebe, da sollte man sich gut auskennen, denn man hat es dort mit einem speziellen Publikum zu tun, welches Ergebnisse sehen will.

Besonders unter den jungen Leuten boomt der begehrte Beruf des Influencers. Man erstellt ganz grob gesehen ein Profil in den sozialen Netzwerken, konzentriert sich auf ein oder zwei Netzwerke, gibt coole bis nützliche Tipps, möglichst mit Mehrwert, zeigt Produkte, die man selbst ausprobiert hat, gibt seine Erfahrungsberichte weiter, postet sein Leben samt Privatexistenz, und dann sammelt man Freunde, Follower, Fans, Abonnenten, Kontakte, Mitglieder, etc.

Instagram, Whatsapp, Facebook, X oder vormals Twitter, Reddit, YouTube, das sind die gängigsten Netzwerke, die der derzeitige Markt zu bieten hat, wobei auf Facebook eher die kritischen Nörgler, und auf Instagram vorwiegend die coolen Bodystyler zu finden sind. Auf X kann man kürzeste Nachrichten posten, und auf Telegram kann man nahezu alles posten, ohne hinausgeworfen zu werden, aber dafür kommt man womöglich auch mit Verschwörungstheorien in Kontakt, welche so skurril sind, das sie schon wieder cool klingen. Ältere Leute nutzen heute noch Foren, weil sie dort Gleichgesinnte finden, denn auch in einem Forum kann man sich einen Namen machen.

Wieviel Geld verdient man als Influencer?

Man verdient nichts bis mega viel, je nachdem, wie toll man von seinen Fans und Followern angenommen wird, und je nachdem, wie oft und häufig viel man postet. Als Influencer sollte man extrovertiert sein, sein Lebensgefühl offen auf dem Präsentierteller servieren, sein Leben gerne mit anderen Menschen teilen, und man braucht Werbekunden, sonst verdient man nichts. Pro 7000 Kontakten bringt ein Post ca 40 Euro ein, und so kann man sich ausrechnen, wieviel man mit den sozialen Netzwerken verdient. Bitte, wer wenige Fans hat, der sollte lieber auf andere Werbemodelle umsteigen, denn so ein Post ist vergänglich, die eigene Webpräsenz bleibt jedoch bestehen. Wer als Influencer arbeitet, muss regelmässig posten, seinen Kundenkreis genau kennen, altersgerecht, nischenbezogen, themengerecht posten, und auch die Tageszeit ist wichtig, wobei auf Twitter der Morgen gut geeignet ist. Authentizität ist wichtig, denn man sollte nicht jedes beliebige Produkt vorstellen und euphorisch darüber reden, weil man einen Werbekunden hat, der das so will, sonst verliert man schnell seine Fans. Wer über Naturschutz, Nachhaltigkeit und Bioprodukte spricht, sollte nicht plötzlich über billige Supermärkte, Fastfood und High Heels sprechen, und er Recycling Mode präsentiert, sollte nicht urplötzlich im Nerzmantel erscheinen und die neueste Pelzmode vorstellen, nur weil er neue Werbekunden gefunden hat. Die Werbekunden interessiert bloss die aktuelle Zahl der Follower und Abonnenten eines Kanals, den meisten Kunden ist es egal, ob man demnächst in den Karrierekeller fällt, ihnen geht es lediglich um Zahlen, Umsatz und Reichweite. Und deshalb verdient man nur langfristig gut, wenn man authentisch bei seinem Thema bleibt und nicht als menschlicher Allround-Supermarkt agiert.

Wer keine Urlaubsfotos postet, sich nicht schminkt und stylt, am Finanzmarkt ein Anfänger ist, im Business schlecht bei Fuss ist, gegen den Strom schwimmt, sich introvertiert hinter dem Schreibtisch verschanzt, der wird kaum als Influencer arbeiten können, weil er möglicherweise für diesen Beruf nicht taugt. Ich war einst als Influencer tätig und habe bemerkt, man rennt nahe dem Burnout am Zahnfleisch dahin, nervlich immer unter dem Teppich kriechend, und so habe ich mein Influencer-Dasein aufgegeben, als der Herzinfarkt nach fünf Jahren der pausenlosen Arbeit an mir nagte, denn ich arbeitete sogar nachts. Ich bin kein Influencer mehr, aber sogar mir leuchtet es ein, dass nur wenige Leute als Influencer viel Geld verdienen, während der Rest sich ein Taschengeld teilt. Immerhin, es existieren seriöse Influencer-Agenturen, welche als Vermittler zwischen Werbekunden und Influencern dienen. Wer in so eine Kartei aufgenommen wird, kann unter günstigen Umständen mit Kunden rechnen und eventuell davon leben. Achtung, posten Sie nicht unbedingt, wo Sie sich gerade befinden, sonst können Sie am Smartphone beobachten, wie der Einbrecher Ihren Kühlschrank ausräumt, wenn jeder weiss, dass Sie nicht zu Hause sind.

Der Finanz-Influencer

Wenn man vorzugsweise in den sozialen Netzwerken unterwegs ist, begegnet man den sogenannten Finanz-Influencern, auch kurz Finfluencer genannt. Sie geben kurze Tipps, Trends und Tricks rund um die Finanzwelt, sagen Ihnen, in welche Aktien man investieren sollte, suggerieren Erfahrung und Expertise, und plötzlich glaubt die ganze Welt, ein Finanzgenie zu sein, weil die Tipps so harmlos, sicher und präzise klingen. Ein wirklich guter Finfluencer hat es schwer, denn er wird von unseriösen Finfluencern überflutet, welche unseriöse Tipps im Netz verbreiten, die dem Normalverbraucher schaden können. So gab es einst tausende Tipps rund um den Hype der Bitcoins, bis die Bitcoins ins Bodenlose stürzten, nur um kurze Zeit später wieder wie Pilze aus dem Boden zu schiessen. Hier verliert man Geld, wenn man unvorsichtig spekuliert. Genauso verhielt es sich mit den Investments rund um Immobilien, das sogenannte Betongold. Die Immobilienpreise stiegen in astronomische Höhen, bis plötzlich aufgrund einer bis mehrerer Zinserhöhungen der EZB die Immobilien neu bewertet wurden und das Betongold wie Beton am Fussknöchel baumelte. Genau zu dieser Zeit musste Rene Bko mit seiner Signa Holding Insolvenz anmelden. Ein guter Finanz-Influencer weiss, dass die Märkte grösseren Schwankungen unterliegen, sich ständig wandeln, die grosszügigen Tipps ein schnelles Ablaufdatum haben und die soliden Investments selten geworden sind. Deshalb kann man sich meiner Meinung nach nur noch einen guten Namen als Finfluencer machen, wenn man auf die Risiken am Finanzmarkt aufmerksam macht, denn der Normalverbraucher sollte niemals hart verdientes Geld, aufgenommene Kredite oder Altersvorsogen in diverse Investments stecken.

 


Elisabeth Putz

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