Business Ratgeber

Home

Beauty

Business

Esoterik

Flirten

Lifestyle

Wellness

Bildung

Finanzen

Karriere

Marketing

Politik

Recht

Wirtschaft

 

Wie wird man ein Marktschreier?

Der Marktschreier brüllt wie ein LöweDer Beruf des Marktschreiers ist eher eine Berufung, denn am Ende eines verkaufsintensiven Tages ist die Stimme in tausend Fetzen. Ein Marktschreier sollte von Natur aus ein lauter, aufgeschlossener Mensch sein, denn am Markt herrscht ein eher rauher Ton. Man preist seine Ware nicht mit der puren Präsenz ihrer eigenen Pracht an, sondern mit lautem Organ, wenn man die Ware hinausschreit.

Ich habe einst einem Fischverkäufer zugesehen, wie er seine Ware verkauft. Er hat bei jedem noch so kleinen Fisch einen passenden, verbal zutreffenden Witz an der Angel. Die Leute kaufen bei ihm, weil sie ihn mögen. Und hier hätten wir eine weitere, unverzichtbare Eigenschaft des professionellen Marktschreiers, er muss sympathisch sein, mit Menschen gut umgehen können und die Leute fesseln, förmlich verbal an die Ware binden.

Am Markt werden die Produkte lauter verkauft als im Supermarkt. Man steht oftmals direkt Stand an Stand und muss sich gegen den Nachbarschreier durchsetzen, sonst überhören die Marktbesucher womöglich die Schnäppchen. Wahrlich, der Beruf des Marktschreiers ist wie der des Psychotherapeuten, die Marktleute therapieren zuerst die Kunden und dann heilen sie sich gegenseitig mit Kamillentee, wenn die Stimme versagt. Man benötigt nämlich eine gute, ausdauernde Stimme, die nicht ausgeleiert ist, um seine Kunden bei Laune zu halten, um sie an den Stand zu locken, und um lauter als der Nachbar zu sein. Oft ist aber auch ein benachbarter Marktschreier ideal, denn durch ihn kommen die Leute an den Nachbarstand und somit auch in unmittelbare Nähe des eigenen Standes.

Wo der Marktstand steht, ist auch wichtig. Der Randstand ist nicht ideal, denn damit ist man leider nicht mitten im Geschehen. Inmitten des Marktes ist der Stand ideal, denn dort tummelt sich das Geschehen. Ich habe schon oft beobachtet, wie die ruhigen Marktstände seitlich und am Rand platziert waren, kaum Leute dort anwesend waren, aber wenn jemand den Stand besuchte, kaufte er auch fast immer, da er mehr Ruhe zum Anschauen und Suchen hatte. Wer nicht abgelenkt ist, kauft eher als jemand, der tausend und mehr Eindrücke gleichzeitig abdecken muss. So gesehen sind die Randstände notfalls auch nicht zu verachten.

 


Elisabeth Putz

Impressum

Datenschutz

Facebook

Twitter

Business