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Dirty Talk - Tipps fürs LiebesgeflüsterKeine Frage, der dirty talk ist schmutzig bis obszön, intimst ausgelegt, und man sollte ihn nicht im Alltag, in der Öffentlichkeit praktizieren, denn er gehört ins Intimleben der Liebenden, direkt ins Bett oder auf den Perserteppich, mitten ins Liebesspiel hinein. Schmutzige Worte während des Liebesaktes feuern den Akt an, gehören zum Vor- und Nachspiel dazu, und wer lieber schweigend ins non-verbale Treiben vertieft ist, für den spielt der dirty talk wirklich keine Rolle, denn er geniesst stöhnend und spricht vielleicht auch hinterher nicht gerne über die Liebe. Menschen sind individuell, und so sollte auch der dirty talk individuell ausgelebt werden dürfen, der eine mag ihn, der andere findet ihn abstossend. Wie schmutzig ist der Dirty-Talk, und wie funktioniert das Liebesgeflüster? Wer eine sexuelle Affäre beginnt, wird sich mit erregenden, an der Schmutzgrenze balancierenden Worten nicht zurückhalten können, weil der Körper, die Lust und das erotische Verlangen im Vordergrund stehen. Wer sich zart bis zärtlich verliebt, die ersten kleinen Schmetterlinge im Bauch züchtet, wird erst einmal vorsichtig abtasten, wie schmutzig ein Liebesgespräch sein darf. Und die meisten Leute lieben sich wortlos, schüchtern, sagen sich nicht einmal gegenseitig, was sie befriedigt, was darin enden kann, dass die Frau ohne einen Höhepunkt einschläft und sich während des Liebesspiels schon auf den Kaffee danach freut. Das sogenannte Liebesgeflüster ist wichtig für die Zweisamkeit, für eine intakte Beziehung, für das Zwischenmenschliche. Es beginnt zart bei den ersten Flirtversuchen und endet manchmal intim beim sogenannten Dirty-Talk, den sich Liebende gönnen, wenn sie miteinander ihre Zweisamkeit ausleben. Man sollte seinem Partner sagen, was man will, wonach man sich sehnt, welche geheimen Wünsche man hat, damit der Partner weiss, was er tun kann, um diese Wünsche zu erfüllen. Man sollte allerdings auch sagen, was man nicht will, sonst kann es passieren, dass Missverständnisse entstehen und Grenzen überschritten werden. Das Liebesgeflüster dient in erster Linie dazu, sich gegenseitig zu entdecken, sich zu öffnen und seine Ängste abzubauen. Liebe zeigt man mit Worten und mit Gesten, mit all seinen Gefühlen, mit seiner gesamten Erregung. Und so flüstern sich Verliebte schmeichelhafte bis schmutzige Worte ins Ohr, während sie sich unter der Bettdecke rekeln. Der Dirty-Talk ist eher für die intime Zweisamkeit, das liebevolle Geflüster eher für Momente in der Öffentlichkeit gedacht, aber beides signalisiert Begierde. Sagen Sie Ihrer Frau, wie schön sie ist, auch wenn sie eine kleine Schokoladenhüfte besitzt. Sagen Sie Ihrem Mann, wie attraktiv er ist, auch wenn er einen so dürren Körper hat, dass man sein Skelett unter der Haut spürt. Und vor allem, sagen Sie, wo und wie sie geküsst, gestreichelt, angefasst und liebkost werden möchten. Männer können bei schwach atmenden Frauen nur erahnen, was sie eventuell verbessern können, und Frauen können bei fast einschlafenden Männern nur aus der leeren Lufthülle ablesen, was sie anders machen könnten, wenn niemand redet und seine Wünsche offenlegt. Der gepflegte Dirty-Talk klingt wie Musik in den Ohren, denn es ist die Satzmelodie, welche den Ton angibt. Heftige Liebesworte, die nicht unbedingt jugendfrei sein müssen, sagt man sich während des Liebesspiels, und sanfte, liebkosende Worte erwähnt man beim Vorspiel und beim Kuschelakt danach. Das Liebesgeflüster törnt uns an, sorgt für Aufregung und Spannung, und es ist wie ein Leitfaden in der Liebe. Laut einer Studie ist die Sexualität ausgeprägter, wenn man sie lautstark verbal äussert und sich beim Liebesspiel deftigen Worten hingibt. Der dirty Talk hat neben seiner erotischen Ausweitung auch eine humorvolle Ebene, die man nicht vergessen darf. Besonders Männer reden gerne mit ihren Kumpels über Sex, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Da sitzen zwei Freunde in einer Bar. Der eine Freund sagt zum anderen: Was hast du am Wochenende gemacht? Da antwortet der andere: Ich habe meine Frau eramselt, nein, erdrosselt, nein, gevögelt. Welcher Dialekt ist sexy?Wenn wir uns nicht gerade in der gehobenen Schriftsprache ausdrücken, sprechen wir munter und hellwach im Dialekt, und das kann uns antörnen, oder abtörnend wirken. Laut einer Umfrage haben in Österreich die Tiroler, Osttiroler und Kärntner den erotischsten Dialekt. Und in Deutschland sind es die Münchner, die Bayern allgemein, die Hamburger, die Hessen und die Saarländer, welche man im dialektösem Zustand nicht von der Bettkante stossen würde. Bitte, niemand liebt den Burgenländer-Dialekt, gefolgt vom Wiener, nur ich schmelze dahin, wenn mich ein Wiener von der Seite anmacht, denn ich liebe diese zermürbende, süss-sauer klingende Art, welche man auch als Wiener Grant bezeichnet. Neulich lauschte ich jedoch dem Vorarlberger Dialekt, und ich muss zugeben, man hätte mir das Telefonbuch vorlesen können, ich wäre zwischen den Telefonnummern abgegangen wie eine heisse Nummer. Und dann hörte ich mir den Osttiroler Dialekt, den ich minderbemittelt selbst beherrsche an. Und ich war ebenfalls begeistert, denn die Zischlaute drangen in meinen Körper ein, als hätte man ein Flugzeug in meine errogenen Zonen geschossen. Als ich jedoch den Kärntner Dialekt hörte, regte sich nichts in mir, ausser ein Hungergefühl in der Magengegend. A Gschirhangale alan mocht holt nouch kan Obwosch. Kum, trink a Wosa, donn gehts da besa. Bitte, da braucht man ein gutes Wörterbuch, um sich zurechtzufinden. Wenn ich den Bayern beim Sprechen zuhöre, zieht es mir förmlich die Lederhose vom Leib, der Dialekt macht mich heiss. Gott sei Dank sind die dialektösen Geschmacksnerven so vielseitig wie die Menschheit selber, und so ist für jeden etwas dabei, was ihn oder sie im Bett antörnt. Und falls man sich im dialektbetonten Dirty-Talk nicht leiden kann, hält man einfach den Mund, knutscht seinen Partner nieder, stöhnt und geniesst das Liebesspiel.
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