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Tipps für ein aufregendes LiebeslebenWie führt man ein aufregendes, unter der Haut prickelndes Liebesleben, und wie peppt man die eingeschlafene Liebe auf? Das Liebesleben ist eine intimst ausgelegte, private Angelegenheit, mit welcher man grundsätzlich nicht hausieren geht. Wenn sich zwei Kumpels am Biertisch gegenüber sitzen und schweigend ins Gespräch vertieft sind, plaudern sie höchstens ihre Abenteuer, Liebschaften und coolen, prickelnd ausartenden Bettgeschichten aus. Und wenn sich zwei beste Freundinnen im Restaurant gegenübersitzen, plaudern sie über die Missstände im Bett, über ihre lieblosen, sexhungrigen Männer, über zu wenig Kuscheln und Küssen, und dann küssen sich die Freundinnen, kuscheln miteinander, nehmen zusammen ein Vollbad und holen die verlorene Liebe nach, welche ihre Männer ihnen nicht geben. So manch ein Liebesleben ist turbulent, mit wechselnden Partnern bestückt, treulos hungrig nach Sex, sexueller Aufregung und Anregung, und so manch anderes Liebesleben ist eher langweilig bis monoton, aber ich könnte schwören, die Monotonie ist oft die längerfristige, bessere Wahl. Wenn man im mild plätscherndem Gewässer der Ehe, oder im Hafen der Beziehung angekommen ist, kann die Liebe tiefe Wurzeln schlagen, in die Breite, in die Höhe und in die Tiefe wachsen, was auch aufregend sein kann. So gestalten Sie Ihr Liebesleben aufregendWer sein Liebesleben in einer Beziehung aufregend gestalten will, der sollte den Weg ins Erotikshop nicht scheuen, denn zu zweit zwischen Dessous, erotischer Kleidung und Sexspielzeug zu wühlen, kann so aufregend sein, dass man zu Hause übereinander herfällt, ohne den Weg ins Bett zu beschreiten. Da liebt man sich dann bereits im Flur, an die Wand gelehnt oder am harten Fussboden. Wer als Single sein Liebesleben aufpeppen will, der legt sich am besten eine Freundschaft Plus zu, denn dann vertraut man einander, man kennt sich, trinkt nachher einen leckeren Kaffee mit Schaum zusammen, und vorher steigt man miteinander in die Liebeskiste. Wildfremde Liebeskontakte sind nur etwas für Hartgesottene, denn hier fehlt das Vertrauen, also da braucht man zwingend ein Kondom, am besten ein Ganzkörperkondom. Wie peppt man sein Liebesleben auf?Paare in einer Langzeitbeziehung kommen in die Jahre, seelisch, egobetont, körperlich, und so bleibt irgendwann die Attraktivität aus, weil man sich nicht mehr aufbrezelt. Viele Paare lassen sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte gehen, stylen sich nicht mehr, waschen ihre Haare nur noch, wenn ein Event ansteht, und sie meiden das Duschwasser und sagen, das Klima sei schuld, es muss Wasser gespart werden, um den Planeten zu schützen. Stinkend will man sich jedoch nicht gegenseitig verwöhnen, auf keinen Fall französisch miteinander kommunizieren, quasi sich gegenseitig oral befriedigen, denn da unten sollte man möglichst gut riechen und lecker schmecken. Bitte, ich bin kein Kanibale, aber ich bevorzuge das zärtliche, mittelharte bis hart saugende Liebesspiel in der Lendengegend, non verbal, französisch angehaucht, da es unendlich befreiend sein kann, wenn man sich gegenseitig fast auffrisst. Eine Paartherapie könnte für so manches Langzeitpaar eine Lösung sein, aber auch der Slowsex kann hilfreich sein, wenn man sich liebt, liebkost und ineinander einschlafen will. Kleine Aufmerksamkeiten, ein gepflegtes Äusseres, ein Minimum an Sport, kleine Liebesbotschaften, der liebevolle, zärtliche Umgang miteinander im Alltag, all das kann helfen, den Sex wieder anzukurbeln. Allerdings sind spontane sexuelle Aktivitäten in einer Langzeitbeziehung eher nicht zu empfehlen, und sie stehen nicht unbedingt an der Tagesordnung. Trotzdem sage ich, man sollte es doch einmal versuchen, ganz spontan seinen Langzeitpartner sexuell zu stimulieren, es könnte wieder neuen Pepp ins Liebesleben bringen. Eine Frau meinte einmal, die Türe des Schlafzimmers würde klemmen, und sie kann keinen Sex mit ihrem Mann mehr haben, weil die Kinder das beobachten könnten. Als der Mann die Türe reparierte, war sie stinksauer und meinte, er will immer nur Sex. Bitte, vielleicht hilft so manch eingerostetem Paar eine Paartherapie, oder man verabredet sich für den Liebesakt, dann kann man sich vorab schon einmal mental darauf vorbereiten. Meine Erfahrungen in der LiebeMit dem herzhaft offenen, zart beseelten Thema der Liebe beschäftige ich mich, seit ich denken kann, hin und wieder zärtlich, manchmal auch ausschweifend explosiv bis voluminös einnehmend. Die Liebe prickelt zuerst im Kopf, wo sie als loderndes Feuer, als sogenanntes Kopfkino ihren Platz findet. Von dort aus schleicht sie sich bis in die kleinste Faser des Körpers, sodass man spürt, wie sie unter der Haut prickelt. Wenn sie geheim gehalten wird, bleibt sie unter der Haut und schreit nach geballter Explosion. Wenn sie ausgelebt wird, prickelt sie auf der Haut, entwickelt einen enormen Hauthunger und explodiert in Zonen, die man normalerweise bedeckt und gezügelt versteckt. Eine geraume Zeit meines Lebens verbrachte ich in Aus- und Weiterbildung, wobei ich das Wort Bildung nicht drastisch ernst nahm, das Wort Liebe jedoch täglich in meinen Alltag integrierte. Man lernt nie aus, wenn man sein Gehirn als Muskel ansieht, der trainiert werden will, damit er sich nicht rückwärts entwickelt. Und man liebt, solange man die Welt als edlen, gut duftenden Rosengarten betrachtet, dessen Dornen zwar stechend vorhanden sind, jedoch von der Pracht der jugendlichen Blüte umgarnt werden. Meine letzten beiden Jahre der Grundschulzeit hindurch hegte ich zarte Liebesgefühle zu meinem Religionslehrer, der diese hauchdünnen Gefühle nicht wahrnahm und mir Gott sei Dank nur das stille Gebet nahelegte, und so betete ich vergebens, diese Frucht möge sich wenigstens in einem Kuss entfalten. Und da ich meinem Religionslehrer nie näher kam als ein Schützling, der die Schulbank drückte, suchte ich mir ein anderes Liebessubjekt. Ich tröstete mich damit, den klassenbesten Schüler anzubaggern, was mir jede Menge Spott und Hohn bescherte. Er war nämlich nicht an mir interessiert. Ich liebte nicht nur die Liebe, ich liebte auch die Atmosphäre des Lernens, und so wollte ich Lehrerin werden, sobald ich gross genug war, um ein Lehrerpult auszufüllen. Schnell begriff ich jedoch, dass mein Persönlichkeitsprofil nicht für den Lehrerberuf taugte, und meine Interessen vervielfältigten sich. Plötzlich wuchs die Liebe zu Sprachen in mir heran, und ich belegte einen Italienischkurs, der mich direkt in die Arme eines willigen Italieners trieb. Mit ihm erlebte ich einen meiner heissesten Urlaube, wobei die Hitze der Sonne nicht das Einzige war, was mein Herz wärmte. Nur meine Tante Rosa zwang mich in die Knie, indem sie mir nahelegte, meine Unschuld zu behalten und mit ihren Adleraugen ein mahnendes Auge auf mich warf, Gott sei Dank. Wenn man als Teenager die zarte Blüte der Liebe entdeckt, bleibt sie zumeist beim Händchenhalten und geht nicht unbedingt in einen Zungenkuss über, da man seine Zunge zum unentwegten Plaudern benötigt, wenn die überschiessenden Hormone im Körper Tango tanzen und die Sommersonne ganze Löcher ins Hirn hinein brennt. Ich erlebte in meinem grenzenlosen jugendlichen Leichtsinn auch einmal ein begrenztes, nicht direkt angenehmes Ereignis, welches meine Liebeslust dämpfte. Der Vorfall brachte mich auf die Couch eines guten Psychiaters, auf welcher ich mein Erlebnis verdaute. Wenn eine Frau, mag sie auch noch so jung und knackig sein, Nein sagt, dann meint sie auch Nein. Da hat kein Mann, mag er auch noch so wild und unkonventionell sein, das Gegenteil hinein zu interpretieren. Im Gymnasium liess ich mich nicht oft blicken, und doch hatte meine seltene Präsenz immer Auswirkungen. Ich verliebte mich in meinen Klassenlehrer, und da ich mir sicher war, so etwas würde im Disaster enden, behielt ich meine wirren Gefühle für mich und schmachtete meinen Professor nur dezent, unbemerkt aus der Ferne an. Das war kein Problem, denn ich belegte eine der hinteren Sitzplätze. Ich belegte sogar das vertiefende Wahlfach Geographie und Wirtschaft, ganz ohne Sinn, nur wegen ihm, obwohl ich wusste, dass die Topographie immer ein Fremdwort für mich bleiben würde. Bis heute kann ich keine Landkarten lesen, aber ich lebe trotzdem noch. Es überkam mich auch die Liebe zur Literatur, begleitet von ausschweifender Begierde zu meinem Deutsch-Professor, die mich wie eine Minnesängerin hinter meinem Schülerpult festkleben liess und meinen verliebten Blick ans Lehrerpult fesselte, sobald er die Klasse betrat und vorne stand. Manche Leute besitzen so ein grosses Herz, da haben zwei Lieben darin Platz. Vier Jahre lang himmelte ich meine zwei Professoren derart dezent an, dass man davon nicht den Hauch einer öffentlich werdenden Begierde spüren konnte. Die Kunst, einer heimlichen, unerwiderten Liebe nicht auf die Pelle zu rücken ist es, das Subjekt seiner Begierde aus der Ferne anzuhimmeln, sodass der Minnesang sein Lied wie eine hauchdünne, fast transparente Blüte öffnen kann, aus der niemals der reale, verführerisch anmutende Nektar geschlürft, sondern nur der verführerische Duft des Verbotenen wahrgenommen wird. Im Mittelalter wäre ich als Minnesänger vor die Hunde gegangen. Mein Abitur schaffte ich trotz aller Liebesergüsse, obwohl böse Zungen behaupten, ich hätte mich nicht genügend angestrengt. Volle drei Tage und drei Nächte hindurch presste ich das gesamte Abiturwissen in meinen Kopf, der wie ein hoch explosiver Schädel dampfte. Der letzte Energy-Drink, den ich in mich hinein schüttete, hielt mich so lange auf den Beinen, bis ich die letzte mündliche Prüfung überstanden hatte. Meine damals vorhandene Intelligenz und die Gabe des Extrahierens erforderten erstaunlicherweise keinen intensiveren Lernaufwand, als jenen, den ich in meiner jugendlich, geistig umnachteten Pracht aufbrachte. Der Abschied war kurz und schmerzlos. Ich verabschiedete mich nacheinander von meinem Deutsch-Professor, gefolgt von meinem Geographie-Professor, stellte mir imaginär vor, beide zum Abschied zu küssen, gab ihnen dann jedoch nur die Hand und verschwand. Ich verschwand kusslos nach Spanien, obwohl ich es bis heute bereue, meine zwei Lieblingsprofessoren nicht geküsst zu haben. Wer weiss, wie schlecht die küssen, dieser Gedanke entschädigt mich für alles. In Spanien lernte ich einen Aussteiger, einen Lebenskünstler kennen, der es verstand, mich als Kult-Kunstwerk zu vermarkten, bis meine Fassade zu bröckeln begann. Ich lernte auch einen Franzosen kennen, der mir Französisch beibrachte, in Wort und Technik, wobei ich bis heute die Technik besser beherrsche als die Sprache. Und als mich Spanien satt hatte, weil ich das Land in Verruf brachte, zog es mich wieder in die Nähe meiner Heimat, ins direkte Nachbarland. Mein Weg führte nach Deutschland, wo ich die nächsten Jahre frisch und frei, unbekümmert und lebensaufsaugend mein Dasein genoss. Ich ertappte mich immer wieder dabei, dass ich die Liebe in mein Berufsleben integrierte und meiner teilweise ungezähmten Leidenschaft verfiel, die Romantik mit Sachlichkeit zu vermischen. Ich führte eine Beziehung mit einem Autohändler, der es verstand, an meinen sensiblen Rädern so lange zu drehen, bis wir sämtliche Höhepunkte erreichten. Ich führte auch eine Beziehung zu einem Unternehmer, der so kreativ war, dass er eines Tages meinte, wir könnten unser Sexualleben mental ausleben, denn wir hätten die fleischliche Ebene längst überwunden. Bitte, das war Neuland, welches mein Körper nicht betreten wollte, obwohl mein Geist willig war. Und so gab ich mich samt meines Herzens einem Betriebswirt hin, der gänzlich auf die mentale Ebene verzichtete und dafür meinen Körper intensivst bewirtschaftete. Für mein Studium fuhr ich beinahe regelmässig nach Salzburg und genoss dort meinen zweifelhaften, zweideutigen Ruf. Ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt man ungeniert. Und so lernte ich einen Anwalt kennen, dessen Liebe zur Natur uns überall zum Höhepunkt brachte, wo wir der Natur am nächsten standen, im Wald, auf der Wiese, auf der Salzburger Staatsbrücke. Ich lernte auch einen Antiquitätenhändler kennen, dessen Liebe mich so forderte, dass ich dachte, ich werde selbst zur antiken Ware. Und ich führte eine Kurzzeit-Beziehung mit einem Schauspieler, der mich in sein Schauspiel integrierte, während wir mit der Liebe spielten. Letzt endlich lernte ich einen Sänger kennen, der mich wie ein Instrument bespielte und mich in sein Orchester integrierte. Irgendwann entdeckte ich die Liebe zur Treue, verliess mein Lotterleben und entwickelte mich weiter. Die polyamoröse Liebe zieht sich heute imaginär ausgelebt nur noch durch meine verfasste und in Worte gepresste Literatur. Ich arbeite hart an meinem guten Ruf, der mir immer noch nicht vorauseilt, weil mich immer wieder mein schlechter Ruf einholt, wenn ich mich verbal zu weit aus dem Fenster lehne. Die Vergangenheit schläft nie. Sie klopft an die Türe, wenn man am wenigsten mit ihr rechnet, aber sie ebnet uns so manchen Weg in die Zukunft. Ich bin jetzt treu geworden, knöpfe mir meine Bluse ordentlich zu, trage keine zu tief ausgeschnittenen Dekolettes mehr, und meine Röcke enden am Knie. Seit vielen Jahren führe ich eine solide, fast schon spiessig anmutende, konservative Beziehung mit meinem Lebenspartner, die bis jetzt noch nicht am Alltag zerbrach, und hoffentlich bis an mein Sterbebett heranreicht. Neulich kauften wir uns eine gemeinsame Wohnung, die uns als Penthouse beherbergt. Die Tatsache, dass wir beide im Grundbuch stehen, kettet uns sogar in Streitsituationen aneinander. Immer, wenn einer unserer Auseinandersetzungen ausartet, holt mein Lebenspartner meinen Koffer und bietet mir an, mich zu meiner Mutter zu bringen. Das Druckmittel hilft enorm, und schon bin ich zahm wie ein bescheuertes Lämmchen, welches alles tut, um nicht mit Mama konfrontiert zu werden. Und ich drohe ihm jedes Mal, wenn wir streiten damit, dass ich meinen verflossenen Augenarzt im Testament berücksichtige und er mit ihm nach meinem möglichen Ableben unsere Wohnung teilen muss. In Streitsituationen braucht man eine Flasche Champagner, ein warmes Bett oder einen guten Perserteppich, um sich zu versöhnen, denn Aggressionen kann man auch lindern, indem man sich die Kleider vom Leib reisst und sich gegenseitig frisst. BettgeschichtenWenn man in der Liebe in die horizontalen Gebiete der hauseigenen Betten blickt, dann wird man mit Bettpannen, Bettgeflüster, Bettgeschichten konfrontiert. Nichts ist mit einem so starken Tabu belegt, wie das eigene Schlafzimmer. Ich wohnte einst in Klagenfurt vorübergehend für eine kurze Zeitspanne, 17 Jahre in einer Erdgeschosswohnung, in der das Schlafzimmer direkt an die Fahrrad-Abstellplätze grenzte. Ich war froh, zwischendurch in München und Salzburg zu residieren, denn das Bettgeschehen begrenzte sich in dieser Wohnung auf das nächtliche Schnarchen. Ich könnte schwören, ein Schlafzimmer braucht Ruhe, sonst ist die Intimsphäre in Gefahr. Alle Leute können zuhören, notfalls sogar zusehen, wie man sich im Bett rekelt, falls das Schlafzimmer ein offener Ort der Begegnung ist, und so kann es passieren, dass das Kondom zu klein ist und im schönsten Moment kneift, während man seine ungewollten Zuschauer damit konfrontiert.
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