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Was ist Polyamorie?Polyamorie ist der freie, freiheitsliebende Zustand, mehrere Personen gleichzeitig zu lieben, mit ihnen zur selben Zeit die selben intensiven Beziehungen einzugehen und diese stilvoll auszuleben. Die Personen wissen voneinander, akzeptieren diese Art der Liebe und sind im Allgemeinen bereit, diese so freizügig auszuleben. Wie viele Menschen kann man lieben? Das hängt immer davon ab, wie gross das Herz ist, welches all die Liebespartner einschliesst. Polyamorie und EifersuchtDas grösste Problem hierbei stellt die Eifersucht dar. Wenn der Partner jemand anderen genauso liebt, fühlt man sich zweitrangig. Psychologisch gesehen kann man an der Polyamorösität zugrunde gehen, oder man wächst in seiner Persönlichkeit weit über seine Begrenzungen hinaus. Oft wird aber auch eine psychische Störung wie das Borderline Syndrom damit in Verbindung gebracht. Monogame Menschen leiden unter einer polygamen Beziehung, fühlen sich im Stich gelassen, wenn der Partner nicht jeden Abend brav nach Hause kommt und am Sofa sitzt. Polygame Menschen leben ihr Inneres in mehreren gleichzeitigen Beziehungen voll aus, sind glücklich, wenn nicht jeden Abend der selbe Partner am Sofa sitzt, und sie kennen vor allem dieses schmierig feuchte Gefühl der Eifersucht, welches wie ein brodelnder Kochtopf im Kopf tobt, nicht. Eifersucht ist eine Sucht, die entsteht, wenn man etwas oder jemanden festhalten will und glaubt, etwas zu verlieren, was im Grunde nicht weniger wird. Polygame Menschen kennen keine Verlustängste, sie kennen nur die Angst, zu wenig im Leben ausgelebt zu haben. Polyamorie und LiebeWer polyamorös ist, liebt alle seine Partner gleich intensiv, und zwar in Herzensangelegenheiten, in seelischen Dingen und in sexueller Hinsicht. Bitte, diese Menschen können bis zu fünf und mehr Partner lieben und diese Beziehungen real ausleben. Wenn der Zustand von allen Paaren bejat wird, kann er durchaus wertvoll sein, da man immer wieder die nötige Abwechslung im Leben hat. Wer rastlos, ruhelos, experimentierfreudig, freiheitsliebend und sexuell überdurchschnittlich aktiv ist, für den sind polyamoröse Beziehungen das reinste Paradies. Für den Normalverbraucher, der seinen Partner liebt und ihn nicht teilen will, sind solche Beziehungen die reinste Qual. Und für die spiessige Gesellschaft sind sie ein Dorn im Auge, weil die meisten Leute nicht verstehen, warum man so ausartet und sein Ego in den Mittelpunkt stellt. Wenn wir jedoch toleranter leben wollen, den Weltfrieden als etwas Sinnvolles ansehen, dann werden wir wohl oder übel auch die Polyamorie akzeptieren müssen, da sie für immer mehr Menschen interessant ist und ausgelebt wird. Polyamoröse Promis, Stars und SternchenInzwischen gibt es auch Prominente, die ihre polyamoröse Seite zeigen und aktiv mehrere Beziehungen öffentlich ausleben. Hier stellt sich jedoch oft die Frage, in wie weit es sich um richtige Polyamorie handelt, oder ob hier nicht auch zu einem gewissen Teil die Medienwirksamkeit, die Öffentlichkeit, die pure Präsenz wichtig sind. Prominente müssen laufend auf sich aufmerksam machen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Besonders die kleinen Sternchen am Promihimmel sind auf die skandalösen Aufmerksamkeiten angewiesen, wenn sie nicht als billige Tellerwäscher enden wollen. Und so gibt es durchaus Promis, die scheuen nichts und niemanden, küssen und knutschen mehrere Partner, machen ihre sexuelle Neigung zur Öffentlichkeitsangelegenheit, leben in Parallelbeziehungen und werden immer unglücklicher, weil sie im tiefsten Inneren ihrer Seele monogam sind und sich nach einem treuen Partner sehnen. Anders sieht es mit der kreativen Leidenschaft derjenigen Promis aus, die wirklich polyamorös sind. Sie leben ihre Beziehungen nicht unbedingt in den Medien aus, sondern geniessen ihr Intimleben stilvoll in zweisamer Mehrsamkeit, oder auch in mehrsamer Zweisamkeit. Polyamoröse Menschen lieben die offene BeziehungEs gibt sie, die offenherzigen Menschen, die ein überdimensional grosses, fast schon grosszügiges Herz besitzen, in welchem mehrere Partner gleichzeitig Platz finden. Und genau diese Menschen führen gerne eine offene Beziehung, sind polyamorös, geniessen ihr Leben in Freundschaft Plus und denken sich nichts dabei, wenn der Partner sich ebenfalls amüsiert. Ganz im Gegenteil, es gibt Paare, die sehen sich gegenseitig zu, wenn der jeweils andere Partner mit jemandem sexuell aktiv ist, und dies könnte unter günstigen Umständen sogar erregend wirken, aber man muss es wollen. Eifersucht ist hier fehl am Platz, denn sie zerstört jeden magischen, sinnlich angehauchten, erotisch dominierenden Moment. Für viele Paare in einer Langzeitbeziehung kommt eine offene Beziehung schon deshalb in Frage, weil sie damit stressfreier leben, sich gegenseitig alles sagen können, nicht fremdgehen müssen, keinen Seitensprung und keine schmutzige Affäre geheim halten müssen, und wenn man diese heikle Angelegenheit von dieser Seite aus betrachtet, könnte man glauben, das sei das Paradies. Wenn die doofe Eifersucht nicht wäre, würde man in offenen Beziehungen den Himmel auf Erden ausleben. Ich bin beispielsweise ein Typ, der sich gerne in eifersüchtigen Händen wälzt, im Bett, auf dem Perserteppich, im Gras, Hauptsache der Mann stellt Ansprüche in meine Richtung hin und verteidigt sein Revier. Bitte, was will man von einer altmodisch geprägten Frau wie mir erwarten, die hofiert werden will, den Minnesang in ihr Leben integriert hat und früher sämtliche unerreichbare Personen mit Rang und Titel angehimmelt hat, den Arzt im Dienst, den Doktor im Namensschild, den Professor im Gymnasium, den Kaiser von China. So wie ich, denken viele Frauen, denn es sind vorwiegend die Männer, die eine offene Beziehung lieben und ihre Frauen dazu überreden. Wenn die Sache nicht von beiden Patnern gleichermassen ausgeht, leidet immer einer darunter. Und selbst wenn die Sache über Monate oder Jahre hindurch gutgeht, einer verliebt sich bestimmt eines schönen Tages, und schon ist der Rosenkrieg am dampfen. Ich habe eine Frau getroffen, die speiste ihren Mann und dessen offizielle Geliebte mit Rizinusöl ab, die beiden mussten mitten im Liebesspiel dringend aufs Klo, und die weissen Autositze konnten rundum saniert werden. Ach, das gesamte Auto war im Arsch, halt kaputt. Ich könnte schwören, das Paar hat sich getrennt und die Geliebte geht auch ihre eigenen Wege, denn mit Naturkaviar kann wirklich fast niemand etwas anfangen. Ob eine offene Beziehung langfristig funktioniert, bezweifle ich. Wenn erst einmal Kinder das Beziehungsglück komplettieren, sollte man sich schon für seine traute Zweisamkeit entscheiden, da ein Kind Vater und Mutter, oder zwei Väter, oder zwei Mütter braucht, aber keinerlei Dritte, welche die Eltern sexuell stimulieren. Im Grunde sind die normalen Beziehungen das Ideale, denn man entscheidet sich für immer, oder zumindest für einen längeren Zeitraum für einen Menschen, den man seelentief liebt, und das ist wie ein kleines Wunder in unserer schnelllebigen Welt. Übrigens sind es einerseits die jüngeren Paare, welche sich eine offene Beziehung gönnen, bis sie feststellen, dass eine Familie besser ist. Und es sind die älteren Paare, die bereits ein intensiv längeres Stück des Lebens miteinander verbracht haben und plötzlich einen zweiten Frühling inmitten eines nahenden Lebenswinters erleben möchten, aber füreinander keinerlei sexuelle Anziehungskraft mehr verspüren. Oft kann man auch durch fremde Partner wieder zueinander fünden, was auch nicht schlecht ist. Was ist PolygamieDie Polygamie ist die Weiterentwicklung der Polyamorie, nämlich die Ehe mit mehreren Partnern. Man verheiratet sich mehrmals, lebt in einer Art Harem miteinander, oder man heiratet mehrmals, führt ein Doppelleben und verschweigt es seinen Ehepartnern. So ein Leben kann schwierig werden, aber es gibt durchaus Menschen, die lieben ihr Doppelleben und hüten zwei Familien wie ihren Augapfel. Bei uns ist die Mehrfachehe, die Polygamie verboten, denn gesetzlich gilt nur der erste Partner als Ehepartner, alle weiteren sind quasi gesetzlich nicht verheiratet und geniessen auch keinerlei Rechte diesbezüglich. Die Mehrfachehe ist bei uns sogar strafbar. In einigen Ländern ist die Polygamie jedoch erlaubt, vielleicht auch ausdrücklich erwünscht und gestattet. Hier bleibt aber grösstenteils das Recht mehrfach zu heiraten bei den Männern, da die Frauen nicht viel zu sagen haben. Die Frau teilt sich den Mann mit mehreren Frauen, sie selbst darf nicht mehrere Männer ehelichen. Es gibt durchaus Frauen, die mit so einem Haremsleben einverstanden sind, sich sogar sexuell entlastet fühlen, wenn ihr Partner sich anderweitig austobt, und die keinerlei Eifersucht empfinden. So ein unterwürfiges Verhalten bedarf jedoch jahrhundertelanger Tradition und Kultur, denn bei uns wäre dies für die emanzipierte Frau unvorstellbar.
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