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So nutzen Sie den Sommer

Rosarote Rosen im SommerWas kann man im Sommer machen? Fakt ist, das Leben spielt sich draussen ab. Man kann nackt baden, schwimmen, das Meer, den See und das Freibad geniessen, Wolken beobachten oder mental aufl”sen, das Eis in der Sonne schmelzen lassen, wenn man es nicht schnell genug verzehrt, sp„t abends und nachts draussen feiern und Sport treiben, Strandspiele wie Frisbee, Federball, Boccia und Softball spielen, auf ein Open Air Konzert gehen, den Sommerregen geniessen und durchs Gewitter spazieren, aber Achtung, es k”nnte ein Blitz lauern.

Man kann Sandburgen und Luftschl”sser bauen, Sonnenbaden und Tagtr„umen, Erdbeeren und Sommerfrchte essen, das reife Gemse ernten, im Garten leben und in der Erde whlen, sich in der freien Natur lieben, den Wald geniessen, um eine Brise Khle zu erhaschen, vor sich hind”sen, den Rasen m„hen, denn der w„chst wie Unkraut, unter einem Baum campieren und ein Sommerpicnic machen, den Haupturlaub geniessen, ferne L„nder bereisen, den Massentourismus miterleben, Funsportarten wie Flyboard fliegen, Tretbot fahren, Wasserski und Bananaboot ausprobieren, ins Open Air Kino gehen, am Lagerfeuer sitzen, im Schlafsack draussen residieren, Zelten und die Wildnis erleben, das hohe Wiesengras geniessen und Wiesenblumen pflcken, sich aus Blten ein Kleid basteln, das Heu umw„lzen und ernten, den Garten als zweites Wohnzimmer nutzen, eiskaltes Wasser, kalte Cocktails und Eistee schlrfen, nasse Kokosnsse essen, draussen frhstcken und speisen, mehrmals am Tag kalt duschen, sich vor der Mittagssonne schtzen, einen Sonnenschirm aufspannen oder einen Sonnenhut tragen, den Urlaubsflirt mit Sonnencreme betr„ufeln, auf der Sonnenliege d”sen, die Fingern„gel und Fussn„gel in Schuss bringen, damit die Sandalen gut aussehen, im Strandkorb oder in der H„ngematte liegen, und man kann andere Leute beobachten, denn im Sommer sehen wir alle etwas freizgiger aus.

Man kann im Sommer schwitzen, besonders beim Motorrad fahren unterm Helm, man kann Live Konzerte und Freilichtbhnen besuchen, ausgelassen feiern und tanzen, Mambo und Lambada lernen, Seil springen, am Moonhopper durch die Gegend hpfen, Rollerpladen, auf dem Fahrrad den Sommerwind geniessen, ein Baumhaus bauen und darin schlafen, Insekten und Schmetterlinge beobachten, sofern sie nicht im Bauch umherschwirren, wenn man verliebt ist, den Grillen, Grashpfern und Zikaden beim zirpen zuh”ren, Bergsteigen oder Extremsportarten ausprobieren, bis es in der Magengegend kitzelt, weil die Nerven verrckt spielen.

Man kann surfen, die Wellen geniessen, auf einen Felsen steigen, Holz hacken, draussen Fitness treiben, die Mcken und Gelsen vertreiben, eine heisse Liebe an Land ziehen oder eine heisse Liebe mit Himbeeren essen, und man kann vom Winter tr„umen, wenn die Hitze zu schwl wird. Manche Leute leben ausschliesslich draussen, verzichten auf konventionelle Dinge wie das eigene Bett, den Fernseher oder das Wohnzimmer, schlafen im Grnen oder auf dem Balkon, und sie sind gut drauf.

Der Sommer ist die w„rmste Jahreszeit, und ausserdem die zweite Jahreszeit im Kalender. Er erw„rmt das Klima besonders in den subtropischen Gebieten und den Gebieten um die Polkappen herum. Man muss zunehmend mit einer rasenden Gletscherschmelze rechnen, und sogar die Eskimos verlassen ihre Iglus. Die Eisb„ren schwitzen, und die sibirische Taiga taut in manchen Jahren derart auf, dass wir mit erh”htem Metanausstoss rechnen mssen.

Was bedeutet Sommer? Er bedeutet Hitzewellen, warmes bis heisses Klima, Gewitter und Sommerregen, Sommerflirts und Sommerurlaub. Die Landschaft steht in voller Bltenpracht, die Leute sind gr”sstenteils gesund, tanken Sonne und Vitamin D, und die Natur zeigt sich von ihrer sch”nsten Seite.

Sommer ist die Zeit, in der Felder und Wiesen intensiv duften, obwohl sie fr manche Nase stinken. Das Heu steht hoch, die Wiesen blhen, die Insekten haben Hochsaison, und die Stechmcke kann man nur durch angenehmen K”rpergeruch, der neutral ist, abwehren, wenn man keine Chemie auf der Haut duldet, denn Insekten werden allgemein von intensiven K”rpergerchen und Gestank aller Art angezogen.

Der Sommer ist Pollenzeit, und der Allergiker hat es nicht leicht, wenn er zwischen Nasenspray und frischer Landluft hin und her schw„lgt. Es ist Badezeit, und die Freib„der quillen ber, wenn sich die Sonnenanbeter im grellen Schein aalen, wie die Glasaale am Strand liegen und vor sich hing”sen. Es ist die Bltezeit, die Hochblte der Menschen, das rege Treiben im Freien, die innigsten Lustgefhle, gepaart mit einer Brise sinnlicher Erregung, erotischer Eleganz und wildem Treiben.

Die Leute kriechen aus ihren L”chern, der Storch schn„belt mit seiner St”rchin, das Wetter ist optimal, die N„chte sind lau und die Tage meist heiss. Fr manche Menschen ist der Sommer ein berhitztes Eisen, welches man meidet, ein heisses Pflaster, welches den Kreislauf in ungeahnte Bahnen lenkt, bis der Hitzekollaps droht. Fr andere ist es die beste Zeit des Jahres, ein Hochgefhl, in welchem die Endorphine Tango tanzen und die Hormone aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung berquillen.

Wann ist Sommerbeginn?

Die Sonne im SommerDer astronomische oder auch kalendarische Sommer beginnt auf der Nordhalbkugel mit der krzesten Nacht und dem l„ngsten Tag, genau in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni, , oder vom 21. auf den 22. Juni, genau zur Sommersonnenwende. Auf der Sdhalbkugel beginnt er in der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember, oder vom 21. auf den 22. Dezember, je nachdem, wie stark die Erdrotation eiert. Wir unterscheiden sozusagen den Nordsommer und den Sdsommer. šbrigens beginnt der Sommer im Jahr 2020 erstmals am 20. Juni, weil die Erde in ihrer Rotationslaufbahn ein wenig herumeiert. Ab dem Tag der Sommersonnenwende werden die Tage wieder krzer, und wenn auf der Nordhalbkugel Sommer herrscht, ist gleichzeitig auf der Sdhalbkugel Winter.

Der Sommer endet auf der Nordhalbkugel in der Nacht vom 21. auf den 22. September, und auf der Sdhalbkugel in der Nacht vom 21. auf den 22. M„rz, sozusagen  mit der Tag und Nachtgleiche. In Teilen des ostasiatischen Raums beginnt der Sommer im August, wenn die Sonne den h”chsten Stand erreicht hat.

Der meteorologische Sommer beginnt am 1. Juni auf der Nordhalbkugel und am 1. Dezember auf der Sdhalbkugel. Die n”rdlichen Sommermonate umfassen Juni, Juli und August, die sdlichen umfassen die Monate Dezember, Januar und Februar. Die Jahreszeiten entstehen allgemein, weil die Erde in ihrer Umlaufbahn um die Sonne einen Winkel von 23,4 Grad einschl„gt, was man Ekliptikschiefe nennt. So wandert der Zenit der Sonne abwechselnd halbj„hrlich zwischen dem n”rdlichen und dem sdlichen Wendekreis hin und her und bescheint die beiden Wendekreise abwechselnd mehr oder weniger intensiv. Der Nordsommer ist geringfgig l„nger als der Sdsommer.

Der ph„nologische Sommer beginnt mit der Entfaltung der Natur, Plora und Fauna erblhen, klimatische Verh„ltnisse sorgen dafr, dass die Hochblte erreicht wird, und dies kann in allen Regionen der Welt unterschiedlich frh oder sp„t stattfinden, je nach Wetterlage, Temperatur, Regen oder Sonne. Auch spielen das kontinentale und das marritime Klima eine Rolle, sodass der Hochsommer ungef„hr drei bis sechs Wochen nach der Sommersonnenwende mit den h”chsten Temperaturen und seinen Hundstagen vor der Tre steht. Wir unterscheiden n„mlich den Frhsommer, den Hochsommer und den Sp„tsommer. Am Polarkreis sdlich und n”rdlich des Žquators herrschen die Polarn„chte, in denen die Sonne kaum untergeht, wenn gerade Sommer ist.

Exotische Sommerph„nomene

Die sommerliche Zeit l„dt zum Sterngucken ein. An den Polarkreisen ist der Sternenhimmel kaum zu sehen, aber je weiter man Richtung Žquator zusteuert, umso besser sieht man die Sterne. Der Sommerhimmel ist die abendliche Erscheinung des Sternenhimmels und bietet einen guten Blick auf die Sternenkonstellationen, die Sternschnuppenschw„rme und die Planeten.

Ab ca 23:00 Uhr kann man den Sommerhimmel in klaren N„chten ungetrbt beobachten. Er h„ngt jedoch von der Himmelsbeschaffenheit, von der Wetterlage, von der exakten Jahreszeit, den geographischen und den klimatischen Verh„ltnissen ab. Ab Mitte Juli kann man die Perseiden, eine enorme Sternschnuppendichte beobachten, die jedoch nach einiger Zeit rasch wieder abnimmt. Der Sommerhimmel ist etwas fr Liebende, fr heisse Sommern„chte im Freien, fr Romantiker aller Art, und fr Astronomen und Hobbyastronomen. Knstliche Lichtquellen sind hierfr hinderlich, sodass die Stadt eher nicht fr einen romantischen Spaziergang in der Sommernacht taugt. In einer Waldlichtung, auf einer frreien Wiese oder am Land st”ren keine Lichtquellen, da sieht man die Sterne optimal.

Besonders in einem Jahrhundertsommer kann man den Sternenhimmel gut beobachten, wenn die N„chte heiss sind. Ein Jahrhundertsommer kennzeichnet sich n„mlich durch eine extravagante Hitzeperiode, eine lang anhaltende Hitzewelle, eine ausserordentliche Drre, wenig Niederschlag, starke Gewitter und richtig hohe Temperaturen.

In den Jahren 1540, 1947, 1983, 2003 und 2019 gab es sogenannte Jahrhundertsommer, wobei die Klimaerw„rmung dafr sorgt, dass wir zuknftig vermehrte Hitzewellen und noch h”here Temperaturen haben werden. Die sogenannten Tropenn„chte vermehren sich, und in den St„dten muss man darauf achten, dass die Hausmauern begrnt werden, damit gengend Sauerstoff vorhanden ist. Wenn wir auf ein Omegahoch oder ein Azorenhoch stossen, mssen wir mit Hitzewellen rechnen, denn das sogenannte Omegahoch beschert uns eine lange Phase der Sch”nwetterlage mit viel Sonnenschein und wenig Niederschlag.

Ein aussergew”hnliches Ph„nomen ist ein Jahr ohne Sommer. Kulturell, wettertechnisch und berlebenstechnisch hat uns der Sommer im Jahr 1816 berhrt. Vor allem in den USA und in Europa sprten wir diesen eiskalten, fast ohne Sonne auskommenden Beinahe-Sommer. Grund hierfr war der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im April 1815, der seine Aschepartikel so weit versprhte, dass der Himmel damit nachhaltig ges„ttigt war. Im Jahr darauf gab es keinen Sonnenschein, nur bedeckten Himmel, welcher fr kalte Zeiten sorgte.

Ein Jahr ohne Sommer entsteht dann, wenn das Klima khl bis kalt ist, wenn es nur wenige Sonnenstunden gibt, und wenn beispielsweise in den Sommermonaten Schnee gesichtet wird. Es herrschen dann ungew”hnlich tiefe Temperaturen, Nachtfrost, schwere Unwetter, šberschwemmungen, Hochwasser, und die wirtschaftlichen Folgen lassen grssen. Ernteausf„lle sorgen fr Hungersn”te, das fehlende Sonnenvitamin D sorgt dafr, dass unser Hormonhaushalt durcheinander ger„t, und die Natur leidet.

Die Sp„tfolgen dieser ungew”hnlichen Wetterepoche waren prachtvolle, farbintensive Sonnenunterg„nge in den Jahren danach, welche knstlerisch und literarisch festgehalten wurden. Die Toskana wurde beispielsweise mit knalligen Braunt”nen, Oranget”nen, Rott”nen und Grnt”nen, Blau und intensivem Gelb dargestellt, was heute unrealistisch erscheint. Vampirgeschichten feierten Hochsaison, und die Menschen schwankten zwischen Hunger und Tod, Hoffnung und Verderben.

Ein extrem seltenes, aber leider auch schon dagewesenes Wetterph„nomen ist Schnee im Sommer. Manchen Leuten reicht er im Winter voll aus, da der waschechte Schneemuffel ihn scheut, wie der Teufel das Weihwasser. Wenn in besonders kalten Jahren das Azorenhoch nicht bis nach ™sterreich, in die Schweiz und Deutschland hochkriecht, muss der Schneemuffel sogar im Juni manchmal mit kleinen Flocken rechnen. Esoteriker sagen, das Jahr des Mars ist kalt genug dafr.

Kultur und Brauchtum im Sommer

Zu Sommerbeginn, in der l„ngsten Nacht, zndet man auf vielen Bergen ein sogenanntes Sonnwendfeuer, ein Johannifeuer an, um die Sommersonnenwende zu feiern. Man tanzt und singt ums Feuer herum, man l„uft durchs Feuer, und man glaubt an die Magie der Hexen. Es gibt Menschen, die praktizieren richtig aufwendige Sonnenzauber, nutzen die Sommersonnenwende, um die Sonneng”ttin anzubeten und erhoffen sich dadurch Glck, Liebe, Gesundheit, Reichtum, Macht und Erfolg. Wahrlich, der Glaube kann Berge versetzen, er kann aber auch Illusionen platzen lassen, wenn man ihm fanatisch verf„llt.

Feste und Feiern, Sommerpartys und Events sind Pflicht in der heissen Jahreszeit. Man feiert im Freien oder im Bierzelt, und man geniesst die N„chte. Manche Leute feiern am See, werfen den Grill an, machen eine Gartenparty, gehen zelten, oder sie machen eine Pilgerreise und feiern ihren Glauben. Man kommt sich auf den Partys n„her, flirtet gerne, trinkt gerne einen ber den Durst, und man liegt tags darauf im Schatten und schl„ft seinen Vollrausch aus. Jeder zu hoch angetrunkene Alkoholpegel kann Gehirnzellen vernichten, das sollte man bercksichtigen.

Und die Sommerzeit ist Urlaubszeit. Die Flugh„fen sind berfllt, die Flge werden zunehmend billiger, das Klima dankt es uns mit Unwettern und Hitzeperioden, und die Urlaubsorte werden immer schnelllebiger. In letzter Zeit boomt der Urlaub zu Hause, da man sich eher zurckzieht und die Umwelt schtzt. Seither boomt die Sommerliteratur wieder. Liebesromane und leichte Bcher, die man in der Mittagspause verschlingt, sind der Hit. Oder man d”st mit den aktuellen Sommerhits im Park.

Der heisse Sommerflirt

Ein gelungener Sommer wird durch einen heissen Flirt abgerundet. Besonders im Urlaub flirten wir offenherzig, frei und beraus willig. So ein Sommerflirt sollte jedoch nicht zu ernst genommen werden, denn zu Hause sieht das Leben wieder realistisch aus, wenn der Partner nebenan im Bett liegt und die Zeitung w„lzt.

Notfalls flirtet man sogar mit dem eigenen Partner. Paare, die in einer Langzeitbeziehung leben, machen oft getrennt voneinander Urlaub und nutzen die Zeit fr einen kleinen Flirt. Hieraus sollte nichts Ernstes entstehen, sonst h„ngt der Haussegen zu Hause schief. Wer jedoch Single ist, darf auf Teufel komm raus flirten, aber Achtung, Verhtung ist Pflicht, wenn der Flirt in eine heisse Phase der innigen K”rperliebe bergehen sollte. Krankheiten lauern berall, auch in der wildesten Hitze der Nacht, und sie k”nnen sich entfalten, wenn zwei fremde K”rper innig miteinander verschmelzen.

Was tr„gt man im Sommer?

Wer flirtet, muss heiss aussehen, und hier hilft das passende Outfit. Bereits im Frhsommer sollten Sie sich mit der aktuellen Sommermode auseinandersetzen, denn zu Beginn haben Sie die gr”sste Auswahl in Ihrer Konfektionsgr”sse. Die Sparer warten auf den Sommerschlussverkauf und shoppen ein Schn„ppchen.

Wer sich fr einen sexy Bikini entscheidet, sollte fr die ideale Bikinifigur sorgen, damit die Kurven gut zur Geltung kommen. Ein Badeanzug kaschiert eventuelle Figurprobleme besser, und ein luftiges Strandkleid kaschiert alles. Wer im Strandcafe sitzt, darf ein Minikleid, ein Top und einen Minirock tragen, falls die Figur stimmt. M„nner tragen gerne kurze Hosen, weisse Socken, Sandalen und das verp”hnte Hawaii-Hemd, ein absolutes No Go, aber sie fhlen sich wohl darin. Man tr„gt brigens helle Farben, am besten weiss, eine Sonnenbrille, einen Sonnenhut, und man cremt sich gut ein, bevor man sich einen Platz im Schatten sucht. Kleidung kann uns vor zu viel Sonne und einem Sonnenbrand schtzen, aber ein Schattenplatz und eine gute Sonnencreme schtzen uns auf jeden Fall.

So stopfen Sie das Sommerloch

Im Sommerloch die Sonne geniessenUnter dem Begriff Sommerloch versteht man ein spezielles, j„hrlich wiederkehrendes Ph„nomen, welches sich durch den gesamten Sommer hindurch zieht. Es wird auch Sommerpause oder Sauregurkenzeit genannt. Typisch fr dieses Ph„nomen ist die ereignisarme, teilweise sogar ereignislose Zeit, in der die Medien nicht sonderlich viel Bewegendes zu berichten haben. Da man in dieser bersichtlichen Zeit im Grunde nur eine simple Wochenzeitung anstatt einer Tageszeitung br„uchte, ist die Sommerpause den Medien gewidmet, die um jeden Leser ringen.

Das Sommerloch beginnt in manchen Jahren bereits im Mai, immer wenn Ostern in den April f„llt und sich die Leute in den Feiertagen aufmachen, um ausgiebig zu urlauben. In anderen Jahren f„llt Ostern in den M„rz, die Feiertage sind optimal verteilt, und die Sommerpause beginnt dann erst im Juli oder frhestens Ende Juni. In Fussball WM und EM Jahren beginnt die Sauregurkenzeit pnktlich nach dem Finale, wenn man den Weltmeister oder Europameister ausgiebig gefeiert hat und sich zurckzieht. Die ereignisarme Zeit endet im September, manchmal auch Ende August, aber sp„testens dann, wenn der letzte Urlauber wieder an seinem gewohnten Arbeitsplatz sitzt und ber Rckenschmerzen klagt.

In der Sommerpause werden die Tiere mediengeil, weil ihnen die zweibeinige Prominenz einen extra grosszgigen Platz einr„umt. Hund, Katze, der B„r, alles bekommt Kosenamen, damit es medientauglich rberkommt. Man berichtet ber aussergew”hnliche Haustiere, die entlaufen oder gestorben sind, ber Zootiere, die Nachwuchs bekommen, ber Wildtiere, die wie Ungeheuer wirken, und man berichtet ber neue Trends, welche fr unsere domestizierten Vierbeiner ein Hit sein k”nnten. Ein Trend, der im Sommer fr Tiere berlebenswichtig ist, sind Luxushotels fr Hunde, Katzen, Hasen, Hamster und Meerschweinchen. Wenn die Zweibeiner in den Urlaub fliegen, darf das Haustier auch urlauben, und das l„sst man sich schon einiges kosten, denn Geld spielt in so einem Luxushotel keine Rolle.

Wenn es nichts ereignisreich Prominentes zu berichten gibt, ist Platz fr all jene Leute, die das restliche Jahr ber zu kurz kommen. Da berichtet man gerne ber Kleinknstler, unbekannte Autoren, engagierte Gemeindemitglieder, Pfarrer, die ihre Sch„fchen im Griff haben, ber Pilgerreisen, ber Gourmetrestaurants, ber Sternek”che, ber Foodblogger und Saisonarbeiter. Pl”tzlich sind Leute in den Medien, von denen man noch nie etwas geh”rt hat und ab Herbst auch nichts mehr h”ren wird. Der Normalverbraucher kann sich mit den Promis letzter Klasse gut identifizieren, und so entstehen immer wieder neue Reality Shows, in denen die Hausfrau von nebenan zeigt, wie sie lebt. Man pr„sentiert sich in Single Shows nackt, wenn Adam seine Eva sucht, und man gl„nzt freizgig am Hochglanzpapier, wenn die Magazine zum Wetlook Contest aufrufen.

Die Politiker machen Urlaub, die Prominenten residieren in ihren eigenen Villen und schotten sich ab, die Sportvereine t„tigen keine wichtigen Veranstaltungen, die Gerichte pausieren, die Anw„lte haben nichts zu tun, die Arztpraxen sind leer, die Leute sind am Strand und lassen sich die Sonne in den Bauchnabel hinein scheinen, sitzen im Minirock und kurzer Hose im Strassencafe, die Bros sind g„hnend leer, der Unternehmer bekommt die Krise, weil ihm die Einnahmen fehlen und er aufgrund seiner Liegestuhl-Depression den Urlaub nicht geniessen kann, und der Workoholic wird krank, weil er nichts zu tun hat. Gott sei Dank existieren heute so viele Smartphones, dass wenigstens das Internet im Sommer nicht ausstirbt. Notfalls wartet man auf eventuelle Regentage, denn in denen konsumieren die Leute mehr Medien als an Sonnentagen.

Wie kommt man gut durchs Sommerloch? Man kann entspannen, Energie tanken, neue Konzepte entwickeln, sich seinem K”rperkult, dem Sport, der Sch”nheit, dem Styling und der Gesundheit widmen, man kann neue Sonnenbrillen und Strandhte, exklusive Sommerkleider, sommerliche Accessoires und modische Trends entwerfen. Man kann einen Sommerhit schreiben, ihn vertonen und als Musikereignis verkaufen. Man kann sich im Garten bet„tigen, Gemse ernten, sich vom eigenen Biogemse ern„hren und seine Ernte mit Freunden teilen. Man kann sich weiterbilden, ein gutes Buch lesen, entspannen oder sich durch den Sommerschlussverkauf whlen.

In den Gesch„ften herrscht Preiskrieg, denn der Sommerschlussverkauf beginnt manchmal schon im Juni. Natrlich ist die Wirtschaft mittlerweile so kreativ geworden, dass sie die Leute mit Produkten berh„uft, die niemand braucht. Frher gab es Souvenirl„den, heute gibt es Fast-Fashion, Fast-Food zum Mitnehmen und Fast-Adventure zum Mitmachen. Man kann Erlebnistage buchen, Segway fahren, an zahlreichen Sommerevents teilnehmen, sich an einem Marathon auspowern, ein Spassbad besuchen, Shopping als Hobby entdecken, und man kann berall etwas konsumieren, was das Herz frher nicht kannte. Der Sommer wird vom Tourismus und vom Handel mittlerweile derart ausgereizt, dass man die Pause darin nicht mehr wahrnimmt. So manch ein Wirtschaftstreibender sehnt sich aber doch nach dem September, damit er das Loch in seinem Budget stopfen kann, wenn er im Sommer finanziell leer ausgeht.

Die Speiseeis-Zeit, die den Sommer ausfllt, ist nicht die gesndeste, aber sie hilft uns durch die arbeitslose Phase hindurch. Die St„dte sind leergefegt. Dies ist ein typisches Ph„nomen des st„dtischen Sommers, denn die Leute meiden das heisse Strassenpflaster und sehhnen sich nach Abkhlung. Wussten Sie, dass es in Deutschland einen Ort gibt, der Sommerloch heisst? Ganz anders sieht es in Finnland aus. Der Sommerfinne geniesst seine Stadt, ist im Sommer gesnder als im Winter, lebt so ausfhrlich, dass es frs ganze restliche Jahr ber ausreicht, und er geht kaum zu Bett, weil ohnehin kaum Nacht herrscht. Der Winterfinne hingegen ist still, zurckgezogen und arbeitsam.

Wie beeinflusst uns die Sommerzeit?

Bitte, die Sommerzeit ist derzeit wieder einmal vorber, die Winterzeit oder auch Normalzeit genannt, steckt in den Startl”chern. Dieses Jahr gab es keinerlei Diskussionen rund um die Zeitumstellung, sie wurde einfach gemacht und in den Alltag integriert. Fr viele Menschen und noch mehr Tiere ist sie eine Zumutung frs Immunsystem, und ich ben”tige mindestens eine Woche, um mich auf die Normalzeit umzustellen. Ich bin um 5:00 Uhr wach und zu Mittag wieder mde. Wenn ich eine Milchkuh w„re, msste ich zum Schlachter, weil man mit mir in der Winterzeit nicht viel anfangen kann. Bis 2026 steht die halbj„hrliche Zeitumstellung in der gesamten EU im Raum, und erst dann entflammt eine erneute Diskussion darber, ob man die Uhren umstellen oder einfach nur laufen lassen sollte.

Die von vielen Leuten verhasste, jedoch von gleich vielen Leuten geliebte Sommerzeit ist eine spezielle Zeit fr 7 Monate im Jahr, in welcher man das Sonnenlicht besser nutzen, und abends l„nger draussen verweilen kann. Sie umfasst die Monate April, Mai, Juni, Juli August, September und Oktober.

J„hrlich wird die Uhrzeit pnktlich am letzten Wochenende im M„rz in der Nacht von Samstag auf Sonntag um eine Stunde nach vorne gestellt. Um 2:00 Uhr nachts ist es dann pl”tzlich 3:00 Uhr nachts, und wir verlieren eine wertvolle Stunde unserer Schlafzeit. Wer in dieser Nacht seinen ausgedehnten Sch”nheitsschlaf halten m”chte, muss mit erheblichen Defiziten rechnen. Dafr kann er jedoch eine Stunde l„nger schlafen, wenn die Uhrzeit am letzten Wochenende im Oktober in der Nacht von Samstag auf Sonntag wieder auf die Normalzeit zurckgestellt wird.

Die Sommerzeit ist sehr alt, „lter als man glaubt, denn bereits im Jahr 1907 wurde sie vorgeschlagen, fand jedoch keinerlei Beachtung, selbst dann nicht, als sich ein Insektenforscher damit besch„ftigte. Im Jahr 1916 wurde sie eingefhrt, um Strom und Energie zu sparen. Deutschland, ™sterreich und Ungarn bekamen die Sommerzeit als Erster aufs Auge gedrckt, gefolgt von Grossbritannien, und ab dem Jahr 1977 schlossen sich nach und nach fl„chendeckend immer mehr L„nder der Zeitumstellung an. Nur Russland und Australien, und einige wenige exotische L„nder behielten die Normalzeit bis heute bei, ohne dass ihnen etwas fehlt. W„hrend der ™lkrise dachte man sich, man wrde mit der gewonnenen Stunde im Sommer viel Energie und Geld sparen, was sich jedoch in den mathematischen Modellen und Statistiken als falsch herausstellte. Nur die Flugpl„ne funktionierten hervorragend.

Die meisten Leute freuten sich, abends am Baggersee zu sitzen und in der untergehenden Sonne ihr Feierabendbier zu trinken, ihre gute Laune im Seewasser zu erseufen und fleissig zu flirten. Nur die Bauern, ein Volk von absoluten Frhaufstehern, weigerten sich, die Sommerzeit zu akzeptieren, da sowohl der Bauer, als auch die Kuh frh morgens in Bewegung waren. Wenn der Biorhythmus der Milchkuh durcheinander ger„t, streikt sie, da sie eine gewisse Monotonie im Alltag ben”tigt, um ausreichend Milch zu geben. Man steht bei Tagesanbruch auf und geht frh abends schlafen, dachte sich der kluge Bauer, und so lehnten sich besonders die Schweizer Bauern weit aus dem Fenster und protestierten. Diese Aufst„nde fhrten dazu, dass die Sommerzeit in der Schweiz erst sp„ter eingefhrt wurde.

Im Jahr 2018 gab es eine Abstimmung darber, ob die Zeitumstellung in der EU noch zeitgem„ss ist, oder ob sie abgeschafft werden sollte. Millionen Menschen nahmen an dieser Abstimmung teil, und man musste feststellen, dass die Gesellschaft hier zweigespalten war, denn zahlreiche Leute wnschten sich die Sommerzeit das ganze Jahr ber, w„hrend genauso viele Leute sich die Normalzeit zurck wnschten. Die EU hat dieses heikle Thema bis auf Weiteres vertagt.

Die ursprngliche Idee der Energieeinsparung ist in unserer modernen Zeit nicht mehr zeitgem„ss. Wir arbeiten heutzutage rund um die Uhr, nutzen umweltfreundliche, nachhaltige Energiemodelle und k”nnten uns durchaus wieder ganzj„hrig auf eine einzige Zeit einstellen, dann w„re die Sache mit dem Biorhythmus geregelt. Wir benutzen Smartphones und Tablets im Dauerbetrieb um unsere sozialen Netzwerke zu betreuen, wir gehen in den Biergarten und nutzen dort die stromfressende Infrastruktur, wir sitzen in der U-Bahn, nutzen tausend und mehr technische Spielereien, sehen pausenlos fern, und wir kmmern uns nicht darum, wieviel Strom wir fr unser schnelllebiges hochtechnisiertes Dasein verbrauchen. So gesehen ist die Sommerzeit nicht n”tig.

Welche Folgen hat die Zeitumstellung fr die Natur? Die Tiere kennen einen geregelten Tagesablauf und halten sich an einen geordneten Biorhythmus. Sie besitzen keine Uhren, nur innere Instinkte. Die Khe geben knapp nach der Zeitumstellung j„hrlich folglich bis zu zwei Wochen weniger Milch ab, da ihr biologisches Gleichgewicht gest”rt ist. Die V”gel mssen sich eine Stunde frher aus den Federn begeben, um sich in Ruhe unterhalten zu k”nnen, denn das menschliche, l„rmende Leben beginnt pnktlich, und so mssen sich die V”gel unserem Rhythmus anpassen. Sie kommunizieren, und dies tun sie vorwiegend am Morgen, da hier der L„rmpegel noch nicht stark genug ist.

Auch der Mensch ist ein Produkt der Natur und ger„t mit der Zeitumstellung fr mindestens eine Woche aus dem inneren Gleichgewicht. Wir sind morgens mde und brauchen zwei Tassen Kaffee um wachzuwerden, schlafen schlechter, k”nnen abends nicht einschlafen, sind gereizt, leistungs„rmer, wir sind depressiv bis aggressiv, angespannt und tr„ge zugleich, und wir reagieren wie Khe. Das Ungleichgewicht reizt unseren Rhythmus, schw„cht unser Immunsystem und belastet das Herz-Kreislauf System. Besonders vorbelastete Menschen sind empfindlich, Leute mit Vorerkrankungen reagieren heftig auf die Zeitumstellung, und so sind die Ambulanzen gerade Ende M„rz und Anfang April voll mit Patienten, die an St”rungen des Biohaushalts leiden.

Wie entkommt man den unangenehmen Folgen der Sommerzeit? Kinder sollten bereits drei Tage vor der Zeitumstellung frher ins Bett gehen und frher aufstehen, als ob die Uhr bereits umgestellt w„re. So kann sich der kleine Biorhythmus leichter an die Sommerzeit gew”hnen, und nicht erst, wenn am Montag die Schule beginnt. Man sollte abends leichte Kost zu sich nehmen, keine Nudelgerichte, kein schweres Brot, dafr eher Salate, leichte Eiweissgerichte, einfach etwas, das der Magen gut verarbeiten kann. Man sollte frh zu Bett gehen, den Computer nachts meiden, dann kann sich der Biorhythmus an die frher beginnende, knstlich herbeigefhrte Tageszeit gew”hnen.

 


Elisabeth Putz

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