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Antibiotika oder Probiotika - was ist gesünder?

Antibiotika oder Probiotika für den DarmWörtlich gesehen stehen Antibiotika gegen das Leben und Probiotika für das Leben. Anti steht für Hemmung und Abtötung, Pro steht für Gedeihen und Wachstum. Man sollte sich aber nicht ausschliesslich davon leiten lassen, denn sowohl Antibiotika als auch Probiotika haben Vor- und Nachteile, können nutzen und schaden. Es kommt immer auf den jeweiligen Einzelfall an. Man sollte die Medizin ohnehin personalisiert sehen und nicht gleich alles allgemein abwerten oder aufwerten.

Ein Antibiotikum ist ein Stoffwechselprodukt, beispielsweise ein Pilz oder ein Bakterium, welches bereits in geringer Dosierung Bakterien abtötet oder am Wachstum hemmt. In der Medizin werden heute aber auch andere Substanzen mit antimicrobieller Wirkung eingesetzt, die es in der Natur nicht gibt. Sie werden synthetisch oder gentechnisch hergestellt.

Heute forscht man intensiv an neuen Antibiotika, da die alten kaum noch Wirkung zeigen, wenn beispielsweise ein Mensch vorab bereits mehrere Male mit Antibiotika behandelt wurde oder sie aufgrund seiner Ernährungsgewohnheiten fast täglich mit der Nahrung verzehrt. Mit einem Antibiotikum werden Infektionen, bakterielle Infektionen behandelt. Man erhält sie in Form von Arzneimitteln, und hier ist die Gefahr gross, dass das Antibiotikum nicht nur in schweren Fällen, sondern auch in weniger schweren Fällen verabreicht wird, beispielsweise bei einem grippalen Infekt, wo auch andere Medikamente helfen würden. Hier wird das Immunsystem unnötig belastet und geschwächt, weil ein Antibiotikum nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien abtötet.

Probiotika sind lebensfähige Microorganismen, die Leben bilden, das Wachstum fördern und laut zahlreichen Produktherstellern und Anbietern angeblich eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit haben könnten. Sie zählen zu den Superfoods, sind als probiotische Lebensmittel oder als Nahrungsergänzung erhältlich und dienen der Darmsanierung. Bis jetzt ist jedoch wissenschaftlich gesehen keine zusätzliche Gesundheitswirkung nachgewiesen, sodass man auch normale Lebensmittel essen kann, ohne dass man auf die probiotische Wirkung verzichten muss. Ein normaler Naturjoghurt hat beispielsweise keine Nachteile gegenüber einem probiotischen Joghurt gebracht, nur der zweite Joghurt ist manchmal teurer.

Die Probiotika, die man gezielt zur Darmsanierung in der Apotheke bekommt, sind meist hoch dosiert, enthalten oft 5 Millionen Bakterien, die den Darm besiedeln sollen, und sie sollten mit Vorsicht eingenommen werden. Sie gelangen direkt in den Darm, werden bei einem porösen Darm ins Blut geleitet, wo sie unser Körper abwehrt. Dadurch arbeiten die Nieren auf Hochtouren, was nicht gut für unseren Körperkreislauf ist. Schwindel und Nierenprobleme können die Folge sein. Ich rate von einer Eigentherapie mit Probiotika ab. Besprechen Sie bitte die Einnahme mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich regelmässig untersuchen, denn Nierenprobleme können schwerwiegende Folgen haben.

In einigen Fällen, beispielsweise bei Colitis Ulcerosa, einer Darmerkrankung, werden Probiotika als Arzneimittel in der Medizin eingesetzt, da bestimmte Bakterienstämme den Anforderungen genügen. Eine Darmsanierung ohne ärztliche Betreuung mit Nahrungsergänzungsmitteln sollte man jedoch nicht durchführen. Milchsäurebakterien und Hefen sind in vielen probiotischen Nahrungsergänzungsprodukten enthalten, was bei empfindlichen Menschen zu Darmproblemen führen kann.

Probiotika oder Antibiotika - was ist besser?

Es ist schwierig, allgemein Aussagen hierfür zu treffen, da sowohl Antibiotika als auch Probiotika helfen und schaden können. Wer jedoch mit schädlichen Bakterien zu kämpfen hat, welche den Gesundheitszustand verschlimmern, welche zu einem eingeschränkten Lebensstil führen, sollte sofort zum Arzt gehen und die ärztliche Therapie befolgen, die meist mit Antibiotika durchgeführt wird. Wer bereits einen geschädigten Darm hat, der ihm Probleme macht, dem werden die Antibiotika eventuell weitere Probleme bereiten.

Eine Magen- und Darmspiegelung kann helfen, Bakterien und Keime ausfindig zu machen und die Darmgesundheit zu analysieren. Ich liess mir diese Untersuchung gefallen, auch wenn mir Tage zuvor bereits davor graute. Ich bekam Dank neuer Medikamente nichts vom Eingriff bewusst mit, war nachher jedoch froh, als ich die Ursache für mein monatelanges Leiden erfuhr. Ich hatte einen Darmkeim, der mir Gastritis, Magen- und Darmprobleme bereitete.

Zuerst fürchtete ich mich vor der Antibiotika Einnahme, probierte es mit natürlichen Mitteln wie Probiotika, Präbiotika und Symbiotika, sowie Broccolisprossen. Mein Zustand wurde so kritisch, dass ich mit Herzrasen und einem erhöhten Nierenwert zu den Antibiotika griff. Nach zwei Monaten fühlte ich mich wieder gesund, der Darmkeim war verschwunden, und ich konnte mich beim Essen wieder erfreuen.

Antibiotika können zum Problem werden

Spätestens seit wir wissen, dass in den USA eine Frau mit einem Superkeim infiziert wurde, gegen welchen es kein passendes Antibiotikum gab, beginnen wir umzudenken und den Konsum von Antibiotika einzuschränken. Allerdings ist es so, dass man die Medikamente in einigen Ländern sogar rezeptfrei erhält und schnell zugreift, weil man sich mit ihnen kurzfristig besser fühlt. Langfristig kann es jedoch zu Resistenzen und Darmschädigungen kommen, dann fallen wir ins Mittelalter zurück und müssen neue Antibiotika erfinden.

Diese Medikamente werden in der Tiermast, vor allem in der Geflügelmast eingesetzt, wodurch sie wieder in unserem Körper landen und uns resistent machen. Wenn wir dann ernsthaft erkranken, hilft kein Medikament mehr dagegen. Deshalb muss in der Lebensmittelproduktion und in der Tiermast ein Umdenken stattfinden.

In vereinzelten Fällen hilft nur noch ein so starkes Antibiotikum gegen Keime, dass man durch dieses Medikament ein Nierenversagen erleidet. Mediziner forschen zwar fleissig an neuen Medikamenten, aber wenn sie nicht bald entdeckt werden, kann es sein, dass man an einer simplen bakteriellen Lungenentzündung stirbt. Es kann auch sein, dass man an der Antibiotikatherapie selber stirbt, weil der Darm so geschädigt ist, dass er porös wird und eine Sepsis droht. Antibiotika töten nämlich auch die wichtigen Bakterien im Körper ab, und ein Multikeim ist ohnehin gegen alles resistent.

Lange Anwendung von Antibiotika kann schädlich sein

Eine Studie aus den USA zeigt, dass man Antibiotika nur so kurz wie möglich nehmen sollte, nurr das Antibiotikum verwenden sollte, welches genau auf den Keim, das Bakterium oder den Krankheitserreger abgestimmt ist, und man sollte möglichst auf Breitbandantibiotika verzichten. Sobald man sich besser fühlt, wirkt das Medikament bereits ausreichend, sagt diese Studie. Eine Langzeiteinnahme kann genauso zu Resistenzen führen wie die Kurzzeiteinnahme, auch wenn man bis jetzt glaubte, man müsste die Tablettenpackung unter allen Umständen leermachen, selbst mit der Gefahr, seinen Darm zu schädigen. Viele Ärzte vertrauen jedoch noch den alten Studien und sagen, die US- Studie würde nicht alle Faktoren berücksichtigen. Fakt ist jedoch, dass wir Antibiotika nicht im Überfluss einnehmen dürfen.

Der Antibiotika-Pass zur Vorsorge

Mit einem Antibiotika-Pass kann man vorbeugen, sodass man nicht zu viele unterschiedliche Antibiotika einnimmt. Man sollte ihn immer bei sich tragen und bei jeder Vorsorgeuntersuchung mitbringen. So kann jeder Arzt sofort einsehen, ob und wie viele Antibiotika man bereits genommen hat. So verhindert man, dass man zu viele Medikamente nimmt, denn sie schädigen den Darm, führen zu Nahrungsunverträglichkeiten und Allergien, und sie schwächen das Immunsystem.

Antibiotika sind nahezu ungeeignet für Babys

Wenn Ihr Baby nicht ausdrücklich unter medizinischer Aufsicht Antibiotika bekommt, damit lebensbedrohliche Erkrankungen therapiert werden, sollten Sie Ihrem Baby auf keinen Fall Antibiotika geben, schon gar nicht ohne ärztliche Aufsicht. Die Medikamente sind nämlich fast ungeeignet für Kleinkinder. Sie schwächen das Immunsystem, welches bei Babys noch nicht ausgereift ist. Sie können zu schweren Darmerkrankungen führen, weil Kleinkinder einen empfindlichen Darm haben, und sie können zu Allergien führen, weil das Baby noch am Anfang seines Wachstums ist.

Antibiotika und Lebensmittel

Mit welchen Lebensmitteln und Produkten sollte man Antibiotika nicht gleichzeitig einnehmen? Wenn man sie mit Milchprodukten und Käse gleichzeitig einnimmt, wird die Wirkung abgeschwächt. Wenn man sie mit Früchten, beispielsweise mit Grapefruit einnimmt, verstärkt sich die Wirkung unangenehm, und man bekommt Kopfschmerzen, Schwindel und Herzrasen. Wenn man sie zusammen mit Alkohol einnimmt, werden Nieren, Darm und Leber sehr stark belastet, womit man noch kränker wird. Und wenn man sie mit Probiotika einnimmt, wird die Darmflora nicht gleichzeitig wieder repariert, sodass das Probiotikum nicht wirkt.

Die neue Generation von Antibiotika kommt

Bisher konnte man nur Bakterienkulturen im Labor, im Reagenzglas, in der sogenannten Petrischale züchten. Dies schränkte uns derart ein, dass wir kaum noch Antibiotika auf den Markt bringen, welche gegen eventuelle multiresistente Keime ankommen. Da wir jedoch zunehmend mit diesen Keimen konfrontiert werden, daran sterben können, hat sich die Wissenschaft weiterentwickelt. Forscher haben erkannt, dass man das Labor in die Natur hinaustragen muss, denn viele Bakterienstämme lassen sich nur unter natürlichen Bedingungen züchten. Und so hat man ein tragbares Labor entwickelt, welches dafür sorgen könnte, dass neue Generationen von Antibiotika auf den Markt kommen könnten, welche viele bakterielle Probleme lösen würden. Die ersten Studien an Menschen werden bereits vorbereitet. Dies ist ein grosser Fortschritt in der Medizin und würde vieles leichter machen, denn bereits jetzt liegen immer mehr Patienten mit multiresistenten Keimen, mit sogenannten Superkeimen im Krankenhaus und warten, bis ihre Nieren versagen.

Programmierbare Antibiotika erobern den Markt

Herkömmliche Antibiotika werden aus Bakterien gewonnen und töten alles ab, gesunde und schädliche Bakterien im Darm. Die programmierbaren Antibiotika sind speziell darauf ausgerichtet, das gezielte, krank machende Bakterium im Körper abzutöten. Hierfür wird die RNA, die Ribonukleinsäure genutzt und umprogrammiert. Aus der Darmkrebsforschung weiss man, dass sich spezielle Fäulnisbakterien im Darm bilden, die sich bei gesunden Menschen nur nachts in der Mundhöhle tummeln und morgens beim Zähneputzen weggespült werden. Die heutige Genforschung, die mit DNA Material arbeitet, schafft es, die Krebszellen im Darm besser freizulegen, welche durch die Fäulnisbakterien umhüllt werden und dadurch eine gewisse Resistenz gegen die Chemotherapie aufweisen. Und so macht man sich dieses Modell der Bakterienvernichtung auch bei Antibiotika zu Nutzen. Der Vorteil ist, dass sie gut wirken und die Darmflora nicht kaputt geht. Der Nachteil ist, dass sie sehr teuer sind, einer aufwendigen Forschung bedürfen und deshalb noch relativ unbekannt am Markt sind. In Zukunft könnten sie jedoch unser leidiges Antibiotikaproblem lösen.

 


Elisabeth Putz

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