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Glaukom Erfahrungen - blind trotz Therapie und Operation

Ich bin blind, aber ich lebe nochGlaukom Patienten kommen auf die kreativsten Ideen, wenn es darum geht, den Augendruck zu senken. Man beginnt alternative Heilmethoden zu nutzen, man h„lt sich an jedem Strohhalm fest und greift nach jedem medizinischen Angebot, welches man auf dem Pr„sentierteller gelegt bekommt.

Ich selbst erkrankte einst an einem Glaukom und musste mitansehen, wie ich nach und nach erblindete. In dieser Zeit lebte ich h”chst kreativ, denn ich machte aus allen negativen Aspekten etwas Brauchbares. Ich m”chte Sie in diesem Artikel und Erfahrungsbericht nicht unn”tig erschrecken, aber ich m”chte Ihnen zeigen, dass es in jeder Lebenssituation einen Weg nach oben gibt, wenn man bereit ist, ungew”hnliche Leitern zu besteigen.

Ich erkrankte einst an einem Glaukom, ich bekam den sogenannten grnen Star am Auge. Bis zu meinem 27. Lebensjahr sah ich auf einem Auge zusammen mit meinen trendigen Kontaktlinsen wirklich haarscharf, ja beinahe normal. Mein linkes Auge wollte bei der Geburt nicht so recht mitarbeiten, deshalb trage ich hier ein Glasauge, welches ich vor lauter Eitelkeit immer versucht habe zu verstecken und zu kaschieren.

Und pl”tzlich stolperte ich ber meinen Geschirrspler. Als ich in ein stehendes Fahrrad, ein parkendes Auto und in meine Nachbarin hinein rannte, glaubten die Leute, ich h„tte etwas genommen, was man nicht nehmen sollte. Welch eine Schande, denn ich trinke nicht einmal Alkohol, wenn es nicht unbedingt sein muss. Zudem geh”re ich zu den Passivrauchern, wenn es nicht anders geht.

Ich ging wieder zum Augenarzt, obwohl ich vier Monate zuvor ohnehin dort gewesen war. Mein Augendruck war 72, wahrlich zu hoch. Ich nahm brav die Augentropfen und machte meine Therapie. Nun war ich Stammgast beim Augenarzt in Deutschland und in ™sterreich.

Ich sage Ihnen, Privatpatientin zu sein, ist besser, als Kassenpatientin sein zu mssen. Das fand ich heraus, als meine private Krankenversicherung der Meinung war, sie versucht es einmal ohne mich, denn das ist einfach wirtschaftlicher. Aber die ™sterreicher hatten Erbarmen mit mir, denn da bin ich ja Kassenpatientin. Ich lebte also in Deutschland weiter wie bisher, machte meine Augentherapie und zahlte ab jetzt meinen Augenarzt selbst.

Ich lebte und arbeitete in Mnchen und in Dresden, denn meine zwei Unternehmen wollte ich nicht aufgeben, also war ich Stammgast bei der Lufthansa und flog hin und her. Immer wenn ich in Dresden ankam, dachte ich mir, die Stadt sei h„sslich, weil da andauernd Nebel war. Aber in Wirklichkeit lag das an meinem hohen Augendruck, den ich trotz peinlichst genauer und intensiver Therapie nicht senken konnte.

Glaukom und Naturheilkunde

Seit der grne Star bei mir einzog, h”rte ich nur noch berall die V”gel zwitschern. Mittlerweile nahm ich drei verschiedene Augentropfen zur Senkung des Augendrucks, Alphagan, Cosopt und Xalatan, und ich schluckte brav 500 mg Diamox t„glich. Mein Augendruck war trotzdem bei 45. Ich bin ein Verfechter und Liebhaber der Naturheilkunde, und vor allem des natrlichen Lebens.

Da dachte ich mir, ich spaziere einmal zum Heilpraktiker. Die Begegnung war richtig ausserirdisch, denn der erste Satz des Heilpraktikers lautete: Frau Putz, ich bin verheiratet und habe ein Kind.

So genau wollte ich es gar nicht wissen, er sollte sich nur um mein Auge kmmern. Ich begann dann zus„tzlich zu meiner medizinischen  eine osteopathische Therapie und widmete mich alternativen Heilverfahren. Als der Heilpraktiker sich immer mehr um mich als um meine Augen kmmerte, hatte er einen sehr sensiblen Nerv bei mir getroffen, n„mlich den Herznerv, und ich verliebte mich. Als es ausartete und wir bereits beim privaten Essengehen und H„ndchenhalten angekommen waren, konnte ich nicht mehr so weitermachen und verabschiedete mich von ihm. Man muss die Finger von verheirateten M„nnern lassen.

Ich suchte mir einen neuen Heilpraktiker, bei dem die Therapie wirklich sachlich voran ging. Nun, mein Privatleben schwamm den Bach entlang ins Meer hinein, denn ich trennte mich von meinem damaligen Lebenspartner. Ich verkaufte meine Firma in Dresden erst, als ich die Vertr„ge beim Notar nicht mehr lesen konnte.  An eine artgerechte Brille dachte ich zu diesem Zeitpunkt nicht.

Glaukom Operation in der Schweiz

Ich stolperte mittlerweile ber meine eigenen Beine, denn die Therapien der letzten Monate seit Beginn meines hohen Augendrucks brachten nicht wirklich den grossen Durchblick in meinem Sehnerv. Also spazierte ich nach ™sterreich, nach Innsbruck in die Augenklinik. Oh weh, meine Eltern und die halbe Verwandtschaft spazierten gleich mit mir mit.

Tante Anni, Onkel Rudi, Onkel Franz, Tante Hilda, ja, alle waren sie live im Krankenhaus dabei. Onkel Franz sprte gleich selbst einen hohen Augendruck an sich. Ich war mit meinem Fanclub wahrlich nicht alleine. Ich ging dann zu einem dieser Augen„rzte und meinte, bei mir sitzt ein Glaukom fest, das mssen wir heraus operieren. Der Arzt sah mich ungl„ubig an, fragte, ob das mein Ernst sei und konnte mit meiner Gelassenheit nichts anfangen.

Er zeigte mir ein Buch eines Schweizer Glaukomspezialisten und meinte, in der Schweiz sei ich in besten H„nden.  Lesen war seit einiger Zeit nicht mehr meine St„rke, also musste mir der Arzt das Buch vorlesen. Damit wir nicht die ganze Nacht mit Lesen verbrachten, erz„hlte er mir einfach ein paar Eckdaten aus dem Buch, w„hrend ich ihm einige lustige Episoden aus meinem Leben mit Glaukom berichtete.

Als ich mit dem aufmerksamen Arzt Hand in Hand durch die Innsbrucker Uniklinik spazierte, auf der Suche nach etwas Essbarem, nach einer k”stlichen Diamox Tablette, rief meine Tante Anni: “Schau, unsere Elisabeth hat sich einen Doktor geangelt!” Meine Mutter rief entsetzt: “Nein, bitte nicht schon wieder, sie soll lieber endlich ihren eigenen Doktortitel machen und mit dem Studium fertig werden!” Wenn man die halbe Verwandtschaft als verl„ngerten Schweif wie eine Sternschnuppe hinter sich her zieht, muss man gelegentliche Peinlichkeiten in Kauf nehmen. H”rt nicht beim Geld ohnehin die Verwandtschaft auf?

Nun hatte ich aber allen Respekt vor der Schulmedizin, denn ich bin doch rein auf die Natur eingestellt. Ich k”nnte mir ja diesen Doktor in Basel ansehen und mich eventuell von ihm operieren lassen, dachte ich und packte den Koffer. Immerhin, in der Schweiz war ich Privatpatientin und lebte wie in einem Hotelbetrieb.

Erfahrungen mit der Trabekulektomie

Ich konnte es selbst nicht glauben, aber ich liess mich am Auge operieren. Am Tag meiner Operation bekam ich morgens eine Tablette. Die h„tten sie mir lieber nicht geben sollen, denn danach war ich high. Ich wurde nur ”rtlich bet„ubt, deshalb dachte ich nicht an eine ernsthaft grosse Augenoperation.

Ich wackelte v”llig high und vollkommen angezogen in meinem roten Lieblingskleid dem Krankenpfleger entgegen. Der meinte, ich muss doch wieder ins Bett gehen. Ich dachte mir, das Operati”nchen k”nnten wir gleich im Sitzen erledigen, aber der Pfleger sagte, im Liegen ist es viel bequemer und trug mich ins Bett. Kommen Sie jetzt bitte auf keine falschen Gedanken, denn eine halbe Stunde sp„ter wurde ich bereits aufgeschnitten.

Ich wollte mir noch schnell irgendwo eine Packung Tampons kaufen, denn man weiss ja nie, wann eine Frau solche Stopfst„bchen brauchen kann. Als mich der Pfleger unter Protest zurck ins Zimmer trug, traute ich meinen Augen nicht. Mitten im Raum stand meine neue Zimmernachbarin in einem roten Pyjama und reichte mir die Hand. Ich kniete vor ihr nieder, da ich in meiner geistigen Umnachtung dachte, es w„re ein roter Gebetsteppich.

Was so eine kleine, unscheinbare Beruhigungstablette so alles anrichten kann! Auf dem Operationstisch wirkten die ”rtlichen Bet„ubungsmittel gerade mal so, dass ich v”llig high und wach war. Ich erz„hlte intime Details aus meinem Privatleben und wollte meinem Operateur w„hrend der Operation eine Anlageimmobilie verkaufen, als ich bemerkte, dass dieses Finanzmodell in der Schweiz nicht funktioniert. Ich war mittlerweile ein richtiger Unterhaltungsfaktor in diesem Krankenhaus, denn ein Wurm ist immer dabei.

Erfahrungen mit der Vitrektomie - Glask”rper Operation

Nach der Augenoperation hatte ich einen knstlichen Augenkanal fr das Abfliessen des Kammerwassers bekommen, eigentlich war es ein einfaches Loch. Ich sah aus wie Quasimoda, denn ich hatte einen blau roten Bluterguss von der Stirn bis zur Wange. Ich wollte schon nach Hause gehen, da meinte mein Schweizer Glaukomarzt, ich sollte doch noch ein paar Tage das gute Essen und den Sonnenbalkon geniessen.

Und schwups l”ste sich meine Aderhaut vollkommen ab. Ich erschrak m„chtig, denn ich konnte absolut nichts mehr sehen, ausser einen grauen Nebel. Ich bin ohnehin nahe am Wasser gebaut und heulte los. Jetzt dachte ich an mein Bauchgefhl, auf das ich nicht h”rte, denn es sagte mir, die Schulmedizin wird mir einmal richtig auf den Fuss treten.

Warum h”rt man so selten auf sein Bauchgefhl? Nun, mein Augendruck war bald wieder richtig hoch, und juhu, meine Aderhaut legte sich wieder an. Ein kleines Problem gab es allerdings noch: Ich hatte unertr„gliche Schmerzen, und das heisst viel, denn ich halte einiges an Schmerzen aus, wenn ich will. Mein Glask”rper musste raus. Ich dachte mir, ich bekomme einen schicken, edlen neuen Glask”rper, dabei wurde das Teil nur mit Wasser aufgefllt.

Und da ich anscheinend nicht genug abbekommen hatte, stieg der Augendruck wieder und ich durfte noch zwei Mal auf den Operationstisch. Die Folge daraus waren Blutungen und jede Menge Komplikationen. Ich fhlte mich komisch, denn ich konnte nichts mehr sehen. Tisch, Bett, Klo und Bad, ja sogar der Sonnenbalkon und alle Menschen verschwanden, weil ich nichts mehr sah.

Jetzt k”nnte ich mir einen sprechenden Papagei zulegen, der als Navigationssystem agiert, denn ein Blindenhund macht zu viel Arbeit, dachte ich. Blind verliess ich die Augenklinik. Der Spass war teuer, finanziell und mental, denn er kostete mich eine Stange Geld und mein Augenlicht.

Als ich in die Schweiz kam, konnte ich noch mit meiner mittlerweile gekauften Brille die Zeitung lesen, jetzt bemerkte ich nicht einmal, dass eine Zeitung vor mir lag. Alle Žrzte, die das mitverfolgten, dachten im Traum nicht mehr daran, mich jemals noch einmal zu operieren. Irgendwie bin ich anders und passe nicht in die Norm, denn bei anderen Patienten funktioniert so ein Eingriff routinem„ssig.

Leben mit Glaukom

Zu Hause betreuten mich meine vier besten Freunde und meine Vermieterin. Ich hatte starke Schmerzen und sass t„glich beim Augenarzt. Auf ™sterreich hatte ich wirklich keine Lust, und in Deutschland musste ich mir jede Reha Massnahme selbst bezahlen, weil ich doch ™sterreicherin bin. Ich bin ein schneller Probleml”ser und ein aktiver Mensch, deshalb rief ich auch gleich beim Blindenbund an und liess mich beraten.

Und w„hrend ich so nachdachte und die Gemsesuppe meiner Vermieterin l”ffelte, sah ich pl”tzlich meinen L”ffel wieder, den ich in der Hand hielt. Ich lief sofort zu meinem Augenarzt, denn so ein Sppchen war jetzt nicht mehr interessant. Und w„hrend ich meinem Augenarzt sein Stck Kuchen vor der Nase wegfutterte, erblickte ich wieder die ersten Umrisse. Mein Sehverm”gen kam wieder.

Gesetzlich galt ich als blind, aber das kmmerte mich nicht, denn ich grndete eine Kunstagentur und vermittelte Knstler an Galerien. Bilder konnte ich ja jetzt wieder sehen, und da ich unbewusst eine Marktlcke entdeckt hatte, rannten mir die Knstler die Tre ein. Das Leben mit meinem Glaukom war schon sehr gew”hnungsbedrftig, denn man muss immer schauen, dass der Augendruck niedrig genug ist.

Bei meinem Sehverm”gen von 5 Prozent durfte der Augendruck nicht mehr steigen, denn jede Sehzelle war wertvoll. Mein Blindenstock verschwand jedenfalls nach einmaligem Gebrauch wieder in der untersten Schublade. Ich machte keine Rehamassnahmen, sondern lebte wieder in der Welt der wunderbaren Sinneseindrcke.

Jetzt hatte ich wieder alles, nur keinen Lebenspartner. Den bestellte ich mir beim Universum, und prompt, er kam. Es gab nur ein kleines Problem, er lebte in ™sterreich. Die Liebe war gr”sser als mein Verstand. Ich folgte meinem Bauch und zog tats„chlich zu meinem neuen Partner. Mein grner Star, der Vogel, fragte mich, ob ich einen Vogel habe, und zog mit mir mit.

Meine Eltern freuten sich, denn das Kind war endlich wieder zu Hause.  Meine Vermieterin wollte meine Wohnungskndigung zuerst gar nicht annehmen, aber meine Bror„ume standen ja noch in Deutschland, also fuhr ich hin und her und war einer der treuesten Kunden der Bahn, treu wie ein Hund.

Ich probierte immer die neuesten Augendrucktropfen aus, die es am Markt gab und nahm zum Schluss Duotrav, bis mein Augendruck wieder zu schwanken begann.  Jetzt musste ich mir wirklich einen neuen Beruf suchen, denn ich sah die Eingangstren zu den Galerien nicht mehr, und die Bilder aller Knstler waren pl”tzlich kritiklos sch”n.

Deutschland Adieu! Wie w„re es mit einem Onlineportal im Internet, dachte ich und kaute zum ersten Mal so richtig an meinen Fingern„geln. Das war eine Sensation, denn meine Fingern„gel sind wundersch”n, mein Stolz und meine Krallen, falls mir jemand zu nahe kommt. Ich grndete also die Agentur Elisabeth Putz und genoss den Aufbau meiner Firma mit all seinen hundert Misserfolgen, die ich als Zwischenergebnisse ansah.

Jetzt machte ich das, was ich immer tun wollte, wo meine Talente vergraben waren, als Autorin schreiben und reden. Dabei wollte ich eigentlich nicht mehr als Autorin arbeiten, weil ich mit meiner urkomischen Art immer in die Comedyschachtel geworfen wurde.

Erfahrungen mit einem Glaukom Drainage Implantat - Ahmed Valve

Mittlerweile hatte mich der grne Star echt fest im Griff. Morgens wachte ich mit einem mulmigen Gefhl auf und schaute gleich als Erstes nach, ob ich noch etwas sehe. Mein ”sterreichischer Augenarzt schickte mich zur ”sterreichischen Glaukomp„pstin, zur Vorsitzenden der Glaukomkommission.

Die Žrztin war sehr korrekt, hammerhart und brachte mich zum Heulen, da ich mit einem hohen Augendruck nicht richtig denken kann und so nahe am Wasser gebaut bin. Ich wollte den weiblichen Glaukom Papst wirklich nicht auf die Nervenstr„nge treten, aber als sie mir erz„hlte, man msste mich erneut operieren, fragte ich unschuldig wie ein Pferd mit Dummkoller nach, ob man das Glaukom nicht einfach mit einer guten Ern„hrung ausrotten k”nnte.

So etwas war sie bestimmt nicht gewohnt und schrieb folgendes Attest: “Die Patientin leidet unter einer Realit„tsverdr„ngung. Ich wollte sie nicht zum Heulen bringen, kann ihr aber mit der ganzheitlichen Medizin nicht helfen. Eine Laseroperation w„re m”glich, ansonsten eine Drainage, was aber ein H”llenritt ber den Bodensee w„re.”

In ™sterreich muss man sich erst bewerben, um als Patientin angeschaut zu werden, dachte ich und nahm zwei Tage sp„ter mein Vorstellungsgespr„ch in einer ”sterreichischen Augenklinik wahr. Ich wollte die neuesten Ger„te, den besten Arzt, den ™sterreich zu bieten hat, alles andere war mir egal.

Ein ”sterreichischer Glaukomspezialist operierte mich diesmal. Ein optimistischer Augenarzt, der mir erkl„rte, dass er mir ein kleines Ahmed Valve Implantat mit R”hrchen und Ventil implantiert, welches mein Problem l”st. Wieso nicht gleich ein ganzes Kanalsystem, dachte ich mir, w„hrend der Arzt davon sprach, dass dies eine saubere Handwerkersache sei. Ich kam mir schon vor, wie ein Zementsack am Bau, als er von seiner Handwerksarbeit sprach. Eine Woche sp„ter lag ich bereits unter Vollnarkose, denn da konnte ich wenigstens nicht so viel Unsinn reden. Bitte, ursprnglich wollte ich gar keine Operation mehr, h”chstens das Lasern, denn ich bin ein Mensch, der Risiken meidet.

Die Operation verlief wirklich gut, ich habe sogar die Narkose berlebt und wollte auch schon wieder nach Hause gehen, als der Arzt mir riet, noch ein wenig zu bleiben. Gut, dann esse ich eben noch ein wenig Haferschleimsuppe und harre aus, dachte ich mir. Die haben zwar hier keinen Hometrainer, keinen Sonnenbalkon, kein Gourmetessen, aber ich bin ja wegen meines Glaukoms und nicht aus reinen Wellness-Grnden gekommen, dachte ich.

Mitten in meinem Aufenthalt im Bett wurde ich pl”tzlich stock-blind, und  dabei hatte ich den Augenarzt noch gefragt, ob er ein ruhiges H„ndchen hat. Warum muss mir das Tage sp„ter passieren? Kein Wunder, dass mich kein Arzt mehr freiwillig angefasst hat!

Der Glaukomspezialist kmmerte sich rhrend um mich, w„hrend ich von den anderen Žrzten im Krankenhaus keinerlei Aufkl„rung bekam. Er sagte, er h„tte neben den Kopfsachen auch Bauchsachen bekommen. Damit konnte ich nichts anfangen. Vielleicht sind es Schuldgefhle, vielleicht tue ich ihm leid, vielleicht ist es die pure Bewunderung fr mein arrogantes und eingebildetes Hy„nenwesen, dachte ich und bastelte ab diesem Zeitpunkt daran, seine Bauchsachen wieder zu entfernen.

Erfahrungen mit einer Netzhaut Operation

šbrigens wurde mir dann doch noch zweimal versucht, die Netzhaut wieder anzulegen, ohne Erfolg, denn das Biest hatte sich eingerollt. Immerhin wachte ich jedes Mal wieder aus der Narkose auf. Ein Netzhaut Spezialist tat sein Bestes, eine erste ™lfllung, eine zweite ™lfllung, wahrlich, das zerrte an meinen Nerven. Ich war platt.

Bitte, man m”ge es mir verzeihen, ich hatte nur ein rotes Neglischee dabei, die Oma-Nachthemden waren leider ausverkauft, als ich meinen Koffer fr den Krankenhaus Aufenthalt packte. Als ich in meinem roten Negligee noch durchs Krankenhaus spazierte und mit meinem „ltesten Gesch„ftspartner eine innige Symbiose am Telefon bildete, wurde ich zur Attraktion des Krankenhauses.

Wenn ein Glaukom zur Augentfernung fhrt

Ich konnte es nicht glauben, aber mein Auge wurde entfernt. Zuvor schmerzte es einige Monate hindurch, da ich es nicht entfernen lassen wollte. Jetzt bin ich blind, besitze keine Augen mehr, bin mit zwei Glasaugen bestckt, aber die Farbe durfte ich mir wenigstens aussuchen. Wahrlich, Gott sorgt fr uns alle, selbst fr meine Sch”nheit hatte er etwas brig. Ich dachte nach: Ursprnglich wollte ich keine Operation, h”chstens das Lasern. Daraus wurde ein Drainage Implantat, eine Netzhautabl”sung und eine Enukleation des Auges. Das Leben geht weiter.

Lieber Besucher, normalerweise fhrt ein Glaukom nicht zur Erblindung. Dies passiert nur in den seltensten Ausnahmef„llen. Irgendwie tickten die Uhren in meinem Kopf anders, und so trat bei mir dieses seltene, aber auch selten unpraktische Ph„nomen ein. Also keine Panik, lassen Sie sich behandeln, es kann nur besser werden.

 


Elisabeth Putz

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