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Kaugummi hilft gegen Stress
In den USA feiern die Leute am ersten Freitag im Februar den sogenannten Bubblegum-Day, den Tag des Kaugummis, welchen eine Kinderbuchautorin ins Leben gerufen hat. Dieser Tag schwappt zunehmend auch zu uns nach Europa über, da auch wir Kaugummi-Junkies sind. Man kaut aus Freude, aus Langeweile, oder um ein Problem zu beseitigen, wogegen die Spezialkaugummis helfen können. Die Inhaltsstoffe gelangen über die Mundschleimhaut in die Blutbahn und wirken dort euphorisch, anregend oder beruhigend auf unser Gehirn ein. Wer zu viel kaut, immer wieder einen neuen Kaugummi braucht, schluckt und verdaut auch eventuelle Farbstoffe und Substanzen wie beispielsweise das Aspartam, welches zwar in sehr geringen Mengen unbedenklich ist, jedoch auch giftig ist, wenn man zu viel davon einnimmt. Auch der Zuckerstoff Sorbit ist nicht für jeden Menschen geeignet, da er zu einer Fructose-Intolleranz führen kann. Empfindliche Menschen sollten lieber naturbelassene Kaugummis ohne Süsstoffe, und insbesondere ohne den Süssstoff Aspartam kauen. Die meisten künstlich hergestellten Kaugummis enthalten chemische Substanzen, Stabilisatoren, Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, Verdickungsmittel, Antioxidationsmittel, Feuchthaltemittel, Harnstoff, oder Süssungsmittel wie Acesulfam, Sucralose, und diverse Zusatzstoffe, die entweder ungesund oder unnötig sind. Sie sind nicht biologisch abbaubar. Es dauert oft Jahre, bis so ein Produkt zerfällt, und übrig bleiben Erdölrückstände, Microplastik und Nanopartikel. Man kann zwar mit dieser chemischen Masse Blasen werfen, und aus einigen Kunstkaugummis lassen sich ganze Kunstwerke zaubern, aber umweltfreundlich ist dies nicht. Alternativ dazu gibt es spezielle Biokaugummis, welche aus Birkenharz, Fichtenkarz oder anderen Naturharzen bestehen. Kaugummi kann man auch selber machen. Hierzu gibt es ganze Sets, die je nach Wunsch nur natürliche Substanzen enthalten, wobei Birkenzucker als Zuckerersatz eingesetzt wird und die Rohmasse meist aus Mastix oder Chicle besteht. Die selbstgemachten Kaugummis sind meist gesund, unbedenklich und oft auch für den Allergiker geeignet. Das Kaugummi kauen sollte man nicht täglich übertreiben. Ausserdem kann zu viel Kauen zu Fehlfunktionen und Irritationen des Kiefers führen, was man dann auch hören kann, wenn bei den Kaubewegungen der Kiefer knackt und Geräusche macht. Zu viele Kaugummis können zu Blähungen und Durchfall führen, was nicht angenehm ist, wenn wir uns unter Menschen befinden. Wussten Sie, dass sich Spinnen vor Kaugummi fürchten? Fische hingegen lieben ihn. Der Mensch findet ihn sogar nützlich und hat sich die Gummimasse domestiziert. Kaugummi bleibt nach dem versehentlichen Verschlucken eine Zeit lang im Magen und wird dann über den Darm ausgeschieden. Keine Angst, er klebt nicht im Inneren des Körpers, da die Magensäure dies niemals zulassen würde. Erfunden haben den Kaugummi nicht unbedingt die Amerikaner, denn bereits die alten Ägypter verwendeten Kautschuk und kauten daran. Die Amerikaner sind lediglich Nachahmer dieser Tradition, brachten den Kaugummi nach Europa und geniessen heute den Status des Erfinders, weil wir über die alten Ägypter nicht so viel wissen. Übrigens wurde der Kaugummi entdeckt, als man etwas ganz anderes damit entwerfen wollte. Aus reinem Versehen entdeckte man, dass der Gummi auch lecker schmeckt. Was ist Kaugummi, und woraus besteht er?Kaugummi ist ein weicher, beweglicher, zähflüssiger Gummi, eine Masse, die im Mund gekaut wird. Sie zerfällt nicht, und deshalb kann man fast ewig auf dieser Masse herumkauen. Manche Leute kauen den Kaugummi über Stunden hinweg, kleben ihn dann irgendwo hin, pflücken ihn am nächsten Tag wieder auf und kauen ihn weiter. Er schmeckt dann zwar nicht mehr, aber das Kauen auf der neutral gewordenen Masse beruhigt die Nerven. Im Grunde wird die Masse aus drei verschiedenen Stoffen hergestellt. Entweder besteht sie aus Mastix, was im arabischen Raum stark verbreitet ist, oder aus Chicle, einer milchigen Masse des Breiapfelbaumes, oder aus Kunststoff, wobei hier Erdöl, Füllstoffe, Zuckermoleküle und Aromen verarbeitet werden. Aus der Rohmasse wird durch ein spezielles Verfahren der heutige, überall käufliche Kaugummi hergestellt, welcher jedoch nur noch selten den natürlichen Urgeschmack enthält. In manchen Reformhäusern sind die uralten, traditionell hergestellten Kaugummis aus Kautschuck noch erhältlich. Der heutige Kaugummi besteht neben der Rohmasse aus Füllstoffen, Cellulose, Kieselsäure, Aluminiumoxid, Weichmachern, Emulgatoren, Säure, Aromastoffen, Arzneistoffen, Zucker, Kräutern, ätherischen Ölen, Pflanzen, Fruchtextrakten, je nach dem, wofür er gedacht ist. Zuckerfreie Kaugummis sind gesünder, oft ohne künstliche Aromen, oft mit Minze bestückt, um für guten Atem zu sorgen, und medizinische Kaugummis enthalten Koffein, Nikotin und dienen meist als Ersatzprodukt für eine Entwöhnungskur. Wann hilft der Kaugummi?Kaugummi ist ein richtiger Allrounder. Er sorgt zuckerfrei für gesunde Zähne, sorgt dafür, dass sich Bakterien im Mund nicht ungehemmt ausbreiten, dient quasi als Reinigungsmittel, mindert Stress, regt den Speichelfluss an, wirkt gegen Trockenheit im Mundraum, und man kann ihn verwenden, um das Nägelkauen zu unterdrücken. Wer an seinen Fingernägeln kaut, sollte stets ein Stück Kaumasse in seinem Mund auf und ab, hin und her wälzen, dann lässt er unter günstigen Umständen seine Nägel in Ruhe, weil das Nervensystem anderweitig beschäftigt ist. Er kann auf Reisen, bei Flügen, im Zug, bei langen Autofahrten helfen, wenn man unter Reiseübelkeit leidet. Der Wirkstoff Dimenhydrinat, welcher in Spezialkaugummis enthalten ist, hemmt im Gehirn das Areal, welches Übelkeit verursacht. Und schon kann man seine Reise geniessen, ohne Kotztüte, ohne den Nachbarn in den Schoss zu spucken. Beim Start und bei der Landung kauen manche Fluggäste den obligatorischen Kaugummi, weil er den Ohrendruck ausgleicht und Ohrenschmerzen verhindert. Im Gehirn regt der Kaugummi das Denkvermögen an, die Durchblutung wird angekurbelt, der Stoffwechsel wird positiv beeinflusst, und so denken und handeln wir besser. Allerdings ist dieser Aspekt nicht wissenschaftlich gesichert, da man in Marburg 500 Schüler, kauend und nicht kauend, auf ihre Hirnleistung überprüfte und keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Kauern und den Nichtkauern feststellte. Kaugummi für schöne ZähneKaugummi dient als Zahnbürstenersatz in der Not, wenn Zahnbürste, Zahnpasta und Wasser zum Spülen fehlen. Durch die monotonen Kaubewegungen wird die Mundhöhle gesäubert, Keime und Bakterien zurückgedrängt, die Flüssigkeit des Speichelflusses angekurbelt, und schon duftet man besser aus dem Mund. Das richtige tägliche Zähneputzen kann er allerdings nicht ersetzen. Trotzdem sollte er in keiner Handtasche fehlen. Spezielle Kaugummis, welche Mineralstoffe und Natriumkarbonat enthalten, hellen die Zähne auf und dienen als Bleaching bei Zahnverfärbungen. Es gibt sogar den Kaugummi gegen Karies. Er enthält Xylit, einen natürlichen Zucker, welcher Karies hemmt, Bakterien abtötet und auch in vielen Naturzahncremes enthalten ist. Der Kaugummi gegen StressStress lässt uns in manchen Fällen zum Versager werden, wenn wir ein ausgewachsenes Blackout haben, uns an nichts mehr erinnern können, quasi ein hohles Loch im Kopf verspüren. Hier hilft der Kaugummi, denn durch die Kaubewegungen regen wir unser Denkzentrum im Gehirn an, wir werden ruhiger und müssen nicht gegen den sich aufbauenden Stress ankämpfen. Wer Kaugummi kaut, ist ausgeglichener, und er sorgt sogar dafür, dass der Zigarettenkonsum eingeschränkt wird. Beispielsweise leistet der Nikotin-Kaugummi gute Arbeit bei der Raucherentwöhnung, weil man etwas im Mund hat, das die Stresshormone lindert. Regelmässige Kaubewegungen sind wie bei einem Baby der Schnuller, den es im Mund hin und her schiebt. Wir glauben, wir befinden uns in einem geschützten, umsorgten, wohltuenden Ambiente, weil wir uns an die Kindheit zurück erinnern. Der Nikotinkaugummi hat jedoch auch Nachteile, denn er kann zu Schwindel, Kreislaufproblemen, Übelkeit, Darmproblemen, Verdauungsstörungen, und Irritationen im Halsbereich führen. Man sollte nicht zu viele dieser Nikotinkaugummis am Tag zerkauen, aber das freigewordene Nikotin, welches sich zusammen mit dem Speichel ausbreitet, wirkt wie eine Zigarette, jedoch ohne abhängig zu machen. Wer viel Kaffee und Grüntee, Schwarztee oder coffeinhaltige Getränke zu sich nimmt, kann als Stressausgleich einen Coffeinkaugummi kauen, welcher mit einer geringen Menge an Coffein ausgestattet ist. Die echte Hochlandbohne im Kaffee kann er nicht ersetzen, aber er hilft in der Not. Achtung, man kann davon Kreislaufprobleme bekommen, weil der Kreislauf angekurbelt wird und wieder abfällt. Leute mit Blutdruckproblemen sollten lieber Kräutertee trinken. Kaugummi hilft beim AbnehmenWer abnehmen will und eine Diät anstrebt, für den ist Kaugummi ideal, so lange er aus der zuckerfreien, gesunden Variante besteht. Man kaut am Gummi und kommt nicht in Versuchung, zwischendurch Süssigkeiten zu essen. Jeder gut durchgekaute Kaugummi ersetzt eine Schachtel Pralinen. So wird man schlank und tut nebenher etwas für seine Schönheit, denn er formt auch unseren Kiefer und sorgt für gute Durchblutung im Mundbereich. Übrigens besitzt so ein gesunder Kaugummi, wenn ihm nicht Farbstoffe und Zucker zugesetzt wurden, nur wenige Kalorien. Wenn man während des Kauens auf zusätzliche Nahrung verzichtet, sich nur an die Hauptmahlzeiten hält, nimmt man mehr ab, als wenn man mit leerem Mund darauf wartet, bis die Diät endlich vorbei ist. Wenn man ihn versehentlich verschluckt, macht dies nichts, denn er klebt nicht im Magen, er wird von der Magensäure zersetzt und landet schliesslich im Dickdarm, wo wir ihn ausscheiden. Wie entfernt man Kaugummi artgerecht?Bitte, einen Nachteil hat der Kaugummi. Er klebt auf jeder Schuhsohle, welche mit ihm in Berührung kommt, besonders dann, wenn die Masse noch feucht und weich ist. Wer drauftritt, schleppt die zähflüssige Masse überall hin mit sich, und wenn er in den Haaren klebt, kämpft man mit einer mittelprächtigen Katastrophe. Und wenn man sich im Bus, in der S-Bahn und in der U-Bahn draufsetzt, klebt er an der Kleidung und zieht unangenehme Fäden, wenn man wieder aufstehen will. Entfernen lässt er sich im gefrorenen Zustand am leichtesten. Schuhe, Kleidungsstücke und Gegenstände, an denen er klebt, können im Gefrierfach ruhen, bis die Masse steinhart ist, aber die Haare müssen in den meisten Fällen abgeschnitten werden, damit das klebrige Ding vollständig entfernt wird. Manche Leute geben Öle und Butter ins Haar, um die Masse zu entfernen, was jedoch nicht bei allen Mähnen hilft. Wenn Teppiche und Polstermöbel von Kaugummibefall betroffen sind, kann man die Masse aushärten lassen und vorsichtig abschaben, abkratzen oder abbürsten, so lange, bis der Teppich ein Loch hat, oder bis die Masse vollständig weg ist. Kaugummis, die auf offener Strasse ausgespuckt werden, sind ein Ärgernis, denn sie kleben überall, auf Fahrradreifen, auf Kinderwägen, auf Rollkoffern, auf jedem Ding, welches die Strasse nutzt. Sogar der Hund hat damit zu kämpfen und sollte in der Stadt lieber Schuhe tragen. Das Kauinstrument gehört in den Müll, wenn es ausgelutscht ist. Notfalls muss man die Stelle, an der der Kaugummi klebt, mit Kältespray behandeln, damit man ihn argerecht entfernen kann, was jedoch bei Haaren schwierig ist, da sie so fein sind, dass sie gerne brechen. Und bitte kleben Sie ihn nicht aus lauter Faulheit unter den Tisch, sonst bleiben Sie das nächste Mal an ihm kleben. Man muss den Kaugummi nicht unbedingt als Plage ansehen, wenn er fertiggekaut wurde. Manche Künstler erfreuen sich daran und bemalen die hart gewordene Kaumasse auf den Strassen mit Acrylfarben. In Prag steht ein riesengrosser Kaugummi als Kunstwerk, und manche Kunstliebhaber tragen ausgelutschte Kaugummis als Ketten, Ohrringe oder Broschen. So bekommt die Müllentsorgung einen kleinen Sinn.
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