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Wie mächtig ist die Pharmaindustrie?

Mit Tabletten geht es leichterIm Grunde ist die Pharmaindustrie wichtig, denn viele Menschen brauchen Medikamente, um qualitativ hochwertig zu leben, beispielsweise ein Diabetiker, ein Herzpatient, ein Krebspatient. Und so dürfen wir nicht alles verteufeln, was an der Börse gehandelt wird. Ausserdem leistet die Pharmaindustrie viel, wenn sie dafür sorgt, dass neue Medikamente auf den Markt kommen, die unser Leben lebenswert machen, es verlängern und es retten. Nicht jeder Mensch lebt gesund, natürlich und bewusst, stärkt sein Immunsystem und scheut den Arzt wie der Teufel das Weihwasser. Millionen von Menschen machen ihr Leben durch einen bewusst ungesunden Lebensstil kaputt und sind auf Medikamente angewiesen. Sie brauchen die Pharmaindustrie, denn kein Heilpraktiker kann zaubern und ernsthafte Zivilisationskrankheiten verschwinden lassen, nur weil man die Psyche reinigt. Ausserdem sind nicht alle Menschen bereit, ihr Leben, ihre Ernährung und ihre Bewegung umzustellen, wenn sie beginnen, an einer Erkrankung zu leiden. Und es gibt Menschen, die leben bewusst, achtsam, gesund und vital, erkranken trotzdem und benötigen Medikamente.

Die Pharmaindustrie besitzt nicht gerade den besten Ruf, und doch ist sie so mächtig, dass sie Milliarden von Umsätzen generiert, zu den reichsten Industriezweigen gehört und sogar einen gewissen Einfluss auf unseren Lifestyle hat. Man mag es kaum glauben, aber einige Pharmakonzerne drängen sich mit ihren rezeptpflichtigen Medikamenten und Produkten sogar in die Lifestyle-Themen unserer Medien hinein. Wie ist das möglich, wenn man doch in dieser Form nicht werben darf? Ganz einfach: Man sucht sich einen Blogger, eine Bloggerin, der, die über Beauty-Tipps berichtet, und schon ist beispielsweise die Anti-Baby Pille der dritten Generation als positiver Erfahrungsbericht in den Online-Medien, wenn über schöne Haare und schöne Haut durch die Einnahme dieser Pille berichtet wird. Das Thromboserisiko wird dabei selten erwähnt.

Ich finde diese Entwicklung gefährlich. Ich fürchte mich ja sogar vor der Apothekenwerbung, wenn über die Grippemittel berichtet wird, oder über rezeptfreie Schmerzmittel, und schon ist der Schnupfen samt Grippchen weg. Viele Leute greifen achtlos zu, nehmen Schmerzmittel bei jeder Gelegenheit, gegen jede Verstimmung. Ich kenne Leute, die nehmen das Schmerzmittel nur wegen dem Vitamin C Effekt, obwohl hier nur Chemie enthalten ist. Das kann gefährlich werden.

Man muss beachten, dass die Pharmakonzerne Geld verdienen möchten. Wenn ein neues Mittel auf den Markt kommt, will es unter die Leute gebracht werden. Und so investieren einige Pharmaunternehmen mehr Geld ins Marketing als in die Forschung. Hier sind die Ärzte geteilter Meinung. Einige Ärzte erkennen das Problem, andere bejubeln fast jedes neue Medikament. Ich finde, es müsste mehr Unabhängigkeit, mehr Kontrolle geben. Und die Pharmaindustrie hat nichts im Lifestyle-Bereich zu suchen, denn es handelt sich hier grösstenteils um wirksame Medikamente, die der gesunde Mensch im Grunde womöglich nicht braucht.

Pharmareferenten und ihr Ruf

Pharmareferenten haben normalerweise keinen so guten Ruf, und manchmal eilt ihnen ihr gewöhnungsbedürftiges Auftreten voraus. Ärzte sind oft zwiegespalten, bekommen unter der Hand hohe Provisionen, wenn sie ein neues Medikament oder Produkt an ihren Patienten testen und Aufzeichnungen, Studien erstellen, welche nur für den jeweiligen Pharmakonzern bestimmt sind, und nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Einige Ärzte gehören daher dem MEZI Verein an, welcher dafür steht, dass man nicht bestechlich ist, mein Essen zahle ich selber.

Andere Ärzte lassen sich hingegen gerne zu konzerninternen Fortbildungen, zu Wellnessevents und zum geschäftlichen Abendessen einladen, testen neueste Produkte aus und signalisieren dem Patienten damit eine Arztpraxis auf dem neuesten Stand. Einst begegnete ich so einer modernsten Praxis in der Augenheilkunde, mit einem OCT-Lasergerät zur Glaukom Früherkennung. Es kann eine Chance in der Medizinforschung sein, es kann aber auch nicht oder unzureichend erforschte Wirkungen haben, welche dann direkt auf den Patienten abprallen. Jeder Patient ist individuell. So manch einer liebt die neueste Medizin, andere möchten sich lieber auf Langzeit erprobte Produkte verlassen.

Die Pharmakonzerne und die Forschung

Ein wichtiger, positiver Aspekt, den wir hier nicht vergessen dürfen, ist die Forschung. Ohne neue Medikamente wären wir noch im Mittelalter, müssten vielleicht ohne wirksame Antibiotika an einer bakteriellen Entzündung sterben und wünschten uns mehr Fortschritt in der Medizin. Gerade die Antibiotika müssen in nächster Zeit wieder neu erforscht werden, neue Produkte gefunden werden, weil in der Tiermast zu viele Antibiotika eingesetzt werden, diese in den menschlichen Darm gelangen und viele Keime resistent dagegen werden. Hier leistet die Pharmaindustrie gute Arbeit.

Es müsste nur wieder ein gutes Gleichgewicht zwischen Marketing und Forschung gefunden werden. In einigen Bereichen forscht man nicht, da zu wenig Geld generiert werden würde und die Produkte sich kaum lohnen würden. Hier müsste man mehr Ethik in die Pharmakonzerne bringen.

 


Elisabeth Putz

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