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Wie plant man die Kche?

Eine Kche muss raumtechnisch und inhaltsm„ssig gut geplant werden, und das macht man am besten, bevor man das Haus gebaut hat, denn vorher hat man genug Planungsspielraum.

Wenn die Kche gleich neben dem Klo steht, ist dies ungnstig, denn dann hat das frisch Gekochte st„ndig den fahlen Beigeschmack des Klopapiers. Wenn sie kein Fenster direkt nach draussen besitzt, sondern das Fenster lediglich in einen anderen Raum wie beispielsweise dem Wintergarten fhrt, k”nnen Kchendfte schwer entweichen, da kann man noch so gut lften. Wenn die Abzugshaube nicht direkt mit einem Kamin nach oben hin verbunden ist, dient sie bloss als Ziergegenstand, saugt den Dunst nur ins Filtertuch hinein, sodass immer wieder unangenehme Gerche entstehen.

Der Raum fr die Kche sollte gross genug sein, damit darin eventuell auch eine Sitzecke Platz findet, sonst muss man jede Kleinigkeit, auch das schnelle Frhstck am Morgen, ins Wohnzimmer oder ins Esszimmer transportieren. Der Kchenboden sollte aus einem leicht zu reinigenden Material sein. Parkett oder Holz sind undankbar, da diese B”den aufquillen, wenn Feuchtigkeit dran kommt. Rauhe Fliessen, Granit, Steinboden oder andere pflegeleichte Bodenbel„ge sind ideal, denn wo gekocht wird, spritzt Wasser.

Inhaltlich muss die Kche genau in den Raum hineinpassen, wofr eine gute Planung Voraussetzung ist, sonst wirkt sie wie eine Second-Hand-Kche. Es gibt kostengnstige Standardkchen mit einem Kchenblock, bestehend aus Arbeitsplatten, Schr„nken, Herd, Splmaschine und Splbecken, Khlschrank und einigen wenigen Kchenger„ten. Man bekommt so eine Kche bereits ab 3000 Euro, wenn man sich durch die vielen Sonderangebote whlt und auf eine Hochglanzbeschichtung verzichtet.

Der Khlschrank sollte m”glichst nahe an den Arbeitsfl„chen dranstehen, sonst muss man in einer gr”sseren Kche lange Wege zurcklegen, um die Lebensmittel zu holen, die im Khlschrank lagern. Natrlich gibt es Leute, die aufs Design mehr wert legen als auf die praktischen Aspekte, aber mit der Zeit kann die Lauferei ganz sch”n nerven.

Die ideale Kche ist hell, in hellen Farben gehalten, wobei weiss so neutral ist, dass sich fast jeder drin wohlfhlt. Laut Studien schmeckt das Essen auf einem weissen Teller auch am besten. Wer dennoch eine farbige, vielleicht sogar dunkelbraune oder schwarze Kche bevorzugt, sollte fr helle W„nde und helle Accessoires im Raum sorgen.

Die hochwertige Designerkche kann ein kleines Verm”gen kosten, muss jedoch nicht unbedingt benutzerfreundlich sein. Manche Leute lieben Arbeitsplatten aus Granit, Herd, Backofen und Mikrowelle kombiniert, alle Kchenger„te direkt so eingebaut, dass man sie nur von ihrer Front aus sieht und sie nicht st„ndig abstauben muss, einen Khlschrank mit integriertem Eiscrasher, ein integriertes Weinregal, oder drehbare Kchenschr„nke. Manche Leute stellen sich die Kche mitten in den Raum hinein, sodass sie von allen Seiten erreichbar ist.

Edle Kchen liegen wieder im Trend

Heute geht ein Trend hin zum Selber-Kochen. Man trifft sich mit seinen Freunden zum gemeinsamen Kochen und anschliessendem Dinieren. So boomt die Kche wieder. Die simple Kchenzeile, die verwahrlost in einem viel zu kleinen Raum steht, hat ausgedient, denn hier drin konnte man sich bis jetzt nur mit kleinen Mahlzeiten, einem Kaffee und Fertiggerichten aus der Mikrowelle ber Wasser halten. Die Kochkultur feiert Hochkonjunktur, und so braucht die Kche Platz, einen grosszgigen, hochtechnisierten Khlschrank, der gerne mehr als 1000 Euro kosten darf, und einen modernen Herd, der sich von selber ausschaltet, wenn das Essen fertig ist. Die Kche baut man heute gerne in Richtung der Terrasse, damit sie eine Balkontre besitzt und das Essen direkt auf der Terrasse serviert werden kann. So k”nnen die G„ste zuschauen, wie das Essen im Ofen schmort.

Wieviel kostet die ideale Kche?

Wer sich auf Schn„ppchenjagd begibt, findet Kchen bereits ab 3000 Euro oder noch billiger. Die ideale Kche, mit welcher man allgemein zufrieden ist, kostet zwischen 6000 und 8000 Euro. Hier hat man Spielraum fr individuelle Planung, kann sich Qualit„t leisten und die Kche auch zum Kochen benutzen, ohne dass sie gleich schw„chelt. Die mittelpreisige Kche kostet zwischen 10 000 Euro und 20 000 Euro, und die hochpreisige Kche kann so teuer sein wie zwei bis drei teure Autos.

Normalerweise werden Kchen preislich etwas h”her bewertet, damit fr den H„ndler noch gengend Verhandlungsspielraum offen bleibt. So entstehen dann die gnstigen Schn„ppchenkchen. Hier muss man allerdings h”llisch aufpassen und niemals eine Kche so kaufen, wie sie im Prospekt angepriesen wird. Kchen mssen angepasst und eingebaut werden, was man h”chstwahrscheinlich als Heimwerker nicht alleine bew„ltigt. Wer sich ein billiges Schn„ppchen aus dem Katalog anliefern l„sst, den Einbau selber bernimmt, kann unter Umst„nden einen langfristigen Hobbykeller anstatt einer idealen Kche vorfinden. Ein Kchenplaner, der den Raum ausmiát und dann die Kche an die Raumverh„ltnisse anpasst, ist Gold wert, denn Kchen sind Maáarbeit.

Die gesunde Kche - auf die Person zugeschnitten

Wer komfortabel kochen will, sollte sich seine Kche auf die eigene K”rpergr”sse anpassen lassen. Sehr grosse, sehr kleine Menschen, oder Menschen mit einem Handicap, beispielsweise im Rollstuhl, ben”tigen individuelle H”hen fr Arbeitsplatten, Schr„nke, Herd, Spler, Khlschrank und Abstellfl„chen. Dies kostet natrlich Geld, aber dafr bekommt man keine Rckenprobleme und kann in einer gesunden K”rperposition kochen. Die gesunde Kche ist pflegeleicht, damit sich kein unn”tiger Schmutz ablagert, der Bakterien bildet. So sind die Fl„chen glatt und lassen sich gut reinigen.

Die kreative Kche - auch als Kleiderschrank geeignet

Besonders in New York haben die Leute kaum Platz in der Wohnung, zahlen aber astronomisch hohe Mieten. Wenn man in so einer klitzekleinen, platzfressenden Wohnung haust, braucht man jeden Quadratmeter, den man effektiv nutzen kann. Wer den Pizzaservice und eine kleine Mikrowelle frs Kochen nutzt, k”nnte daher seine Kche zum Kleiderschrank umbauen.

Haben Sie ber diese kreative M”glichkeit schon einmal nachgedacht? Sie k”nnen Ihre Schuhe in den Geschirrspler stellen. Sie mssen nur aufpassen, dass niemand die Schuhe versehentlich sauber w„scht. Vielleicht benutzen Sie Ihr Backrohr als Schrank fr Ihre Jacken oder Pullover, oder Sie stellen Ihre Handtaschen in den Backofen. Sie mssen nur darauf achten, dass niemand Ihre teuren Klamotten verheizt. Kchenk„stchen und Splbecken k”nnen durchaus fr modische Accessoires genutzt werden. So machen Sie Ihre Kche zu einem ntzlichen Kleiderschrank und sparen Platz in der Wohnung.

Wie praktisch ist eine Outdoor-Kche?

Sie liegen voll im Trend, die lockeren, luftig designten Outdoor-Kchen, und seit wir die Corona Krise berstanden haben, bilden sie auch bei uns eine sichtbare Pracht im Landschaftsbild. Ursprnglich stammte diese offenherzige  Kchenform aus den USA, denn man wollte damit signalisieren, dass die Lagerfeueratmosph„re einen gesunden Faktor im Bereich Ern„hrung darstellt. In Kanada, in Teilen der USA und in den Sdl„ndern Amerikas geht man bereits einen Schritt weiter, da sitzt man bereits an einer richtig offenen Feuerstelle vorm Haus, h„lt den Grillspiess ins heisse Fegefeuer und geniesst die Gemeinschaftsatmosph„re. Bei uns sind wir noch nicht so weit, aber immerhin plant man hier bereits die Aussenkchen. Wichtig hierbei ist, dass die Kchenm”bel wasserfest sind, denn Wind, Regen, Nebel, feuchte Luft und Morgentau k”nnen einem M”belstck ganz sch”n zusetzen, falls es aus unbehandeltem, ungeeignetem Holz oder aus zu viel Plastik besteht. Emaille Kchen sind der Hit, stabil, hbsch anzusehen, fast unverwstbar, gut im Griff, praktisch zu reinigen. Edelstahlkchen sind auch ein Hingucker, aber sie lassen sich schwer reinigen, man sieht jeden Fingerabdruck auf den M”beln, und Edelstahl ist sauteuer. Optisch spielen Emaille und Edelstahl Kchen ungef„hr in der gleichen Sch”nheitsliga, wobei Emaille in vielen Farben, und Edelstahl bloss in der Farbe Silbergrau erh„ltlich ist. Auf jeden Fall kocht man in der Outdoor-Kche wie am Grill, nimmt sozusagen die Grillparty mit auf in den Ern„hrungsplan, nur im Winter sollte man sich um eine herk”mmliche Indoor-Kche bemhen, sonst holt man sich einen Schnupfen. In Spanien kochte ich einmal in einer Outdoor-Kche, die so uralt war, dass ich mir dachte, man h„tte sie nach der Franco-Zeit vergessen, wieder abzubauen. Immerhin, die Kche beherbergte einen Steinofen, in welchem die gesamte Paella Platz fand. Als jedoch Gelsen, Mcken, Stechbienen, Wespen und schwarz schimmernde K„fer hin und wieder in der Kche vorbeischauten, um zu prfen, ob das Essen schon fertig war, stieg in mir die Furcht, gepaart mit elit„rem Ekel auf, welche man sichtbar an meiner G„nsehaut erkennen konnte. Bei mir wurde dann meistens drinnen gegessen, sobald es dunkel wurde. Bitte, die Spanier wachen oft erst auf, wenn die Sonne untergeht, denn sie machen Siesta, und das bedeutet, sie nehmen sich den ganzen Nachmittag ber frei und dinieren sp„t in der Nacht.

Exotische Gerche und L„rm extra fr die Nachbarn

Zunehmend im Trend sind die Aussenkchen und die grossen Balkone, auf denen man ausgezeichnet leben kann. Und hier entsteht ein Problem, mit welchem man im Innenraum nicht konfrontiert wird, es sind exotische Gerche und L„rm vorherrschend. Wenn man mit zwei bis drei Kindern auf der wohnungseigenen Dachterrasse eine Aussenkche betreibt, kann man die Kinder bis ins Erdgeschoss h”ren, denn es liegt in der Natur des Kindes, laut zu sein. Wenn im Erdgeschoss ebenfalls eine Outdoor-Kche betrieben wird, schallt das Echo bis zum Nachbarhaus. Und wenn in den Zwischengeschossen gekocht, gefeiert und gegrillt wird, mssen wir uns auf sdliche Verh„ltnisse einstellen, denn dann wird es turbulent. Die wxotischen bis gew”hnungsbedrftigen Gerche sind nicht fr jede empfindliche Nase geeignet, und wenn man dann seine frisch gewaschene W„sche am Balkon zum Trocknen aufh„ngt, zeichnet sich das Kocherlebnis der Nachbarn im Stoff der Kleidung ab. Als ich in Spanien war und eine Finca bewirtschaftete, hingen die Orangen vom Baum, ich lag darunter, und im Nachbargarten, welcher verwildert sein Dasein fristete, kochte eine Zigeunerfamilie ihr scharf gewrztes Essen, was ich bis unter meinen Orangenbaum riechen konnte. Bitte, ich bekam auch ein Sppchen ab. Und als wir dann in unserem Palmengarten grillten, luden wir die Zigeuner zum Essen ein. Wohnen wird intensiver, dafr nimmt die regul„re Urlaubsreise ab, weil sie nicht mehr attraktiv genug ist, wenn die Meere zu warm und zu giftig werden. In den eigenen vier W„nden kann man den Wandanstrich so dezent ausleben, dass man gesund lebt. Bitte, das Wasser fr den Whirlpool kommt aus der Leitung, ist sauber und pl„tschert im Jacuzzi so laut, dass die Nachbarn mitbaden k”nnen. Wir leben n„mlich zunehmend in so heiss dominierenden klimatischen Verh„ltnissen, dass wir uns auf der Dachterrasse nicht nur sonnen, sondern auch baden k”nnen, so lange, bis wir sauber sind.

 


Elisabeth Putz

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