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Welcher Look passt zu Ihnen?
Der perfekte Look darf weder overdressed, noch underdressed wirken. Er sollte zur Tageszeit, zum Anlass und zur Jahreszeit passen, selbst wenn der neueste Modeschrei Löcher in den Winterhosen erlaubt. Welcher Look passt zu Ihnen? Die traditionellen Anlässe verlangen quasi nach dem Trachtenlook, der mit Dirndlkleid und Lederhosen laut aufjodelt, wenn man mit seinen Haferlschuhen zum Takt plattelt. Der feminine Look verlangt nach feinen Stoffen, Strick, Seide, Satin, weil man darin die zarte Frau erkennt, die mit ihren Haaren spielt und am Zopf zwirbelt. Und der sexy Look schreit nach Lack, Latex und Leder, weil man darin nicht nur sinnlich, sondern auch selbstbewusst, dominant und frech aussieht. Die meisten Leute bevorzugen den Casual-Look, der bequem, leger und unaufdringlich ist, quasi fürs Home-Office gemacht wurde und auch am Sofa und im Bett getragen werden kann. Der Business-Look ist fürs Geschäftsleben ideal, und der sportliche Style ist für die Freizeit gut geeignet, aber jeder soll das tragen, worin er sich wohlfühlt. Der Retro Look von gestern hat ZukunftWer mit der Mode geht, muss wissen, wie man sich aktuell stylt. Wer seinem inneren Stil folgt, muss tapfer sein, denn der Retro-Look könnte nach Jahrzehnten peinlich aussehen. Wir nostalgieren gerne die Vergangenheit, kleiden uns dementsprechend, selbst wenn wir uns hierfür in die bunte, schrill ausgeleuchtete Welt der 80er Jahre zurückbewegen müssen, und wir scheuen erstmal alles, was neu ist. Nur der Trendsetter weiss, dass der neueste Modeschrei kein Hilfeschrei ist, sondern ein möglicher Weg in die Zukunft, der zukünftig nostalgiert wird. Der Athleisure Style - sportlich bis elegantUnter dem Athleisure Trend versteht man sportliche Mode und Funktionskleidung, die zu Streat-Wear umfunktioniert wird. So trägt man beispielsweise eine Jogginghose zu einem schicken Blazer, oder einen Rock zu einer Outdoor Jacke. Man trägt in seiner Freizeit, beim Shopping, im Cafe, beim lockeren Date Hosen, Pullover, Jacken und Röcke mit vielen Reissverschlüssen und Klettverschlüssen. Man trägt Sneakers zu Röcken, und man trägt High Heels zu Jogginghosen und Pullover. Jeans werden mit Funktionsjacken kombiniert, und Röcke werden mit Regen- und Windjacken vermischt. Man trägt einen Sport-BH unter einer schicken Bluse, und man trägt sein Fitness-Outfit zu eleganten Schuhen. Bänder, viele Taschen und Hosentaschen, funktionable Träger und Gürtelschlaufen, all dies sieht cool aus und liegt für den normalen Strassenlook im Trend. Wir kleiden uns bequem, sehen damit aber trotzdem edel gestylt aus. Bubble Hems - Der aufgeblasene LookSeit gefühlt ewigen Zeiten begleitet uns der Look der Bubble Hems. Es sind Kleider, Hosen, Blusen, Röcke, Hemden, T-Shirts und Pullover, ja sogar Mäntel und vereinzelt auch Unterwäsche, welche mit einem aufgeblasenen Look erscheinen, da der Saum enger ist als das Kleidungsstück selbst. Die Bubble Hems machen den Look zum Drama, zur Tragödie, zum elitären Hingucker, denn man muss hinschauen, ob man will oder nicht. Und was am Laufsteg der Modeshows gut aussieht, will man auch auf der Strasse tragen, selbst wenn man damit zum Mittelpunkt des fliessenden Stadtverkehrs wird. Da stösst man dann an seine Grenzen, wenn man inmitten des Stossverkehrs dafür sorgt, dass die Autos aneinander stossen, quasi zusammenstossen, weil die Lenker im Auto abgelenkt und vollkommen geplättet vom überragenden Look sind. Man sieht in diesen Bubble Hems Outfits aus wie ein aufgeblasener Luftballon, wie ein Pfau, der stolz durch die Lande spaziert und Eindruck schinden will. Bitte, der Look ist für jede Figur geeignet, eine figurtechnische, eierlegende Wollmilchsau, denn jeder kann so einen Ballon tragen. Wer nicht zu aufgeblasen daherkommen will, der kauft sich Bubble Hems, die dezent geschnitten sind, und wer auffallen will, kauft sich einen Luftballon mit engst anliegendem Saum und üppigem Stoffanteil dazwischen. Kurze Minikleider mit engem Saum umschmeicheln die Figur, weite Hemdkleider mit engem Saum kaschieren die Figurprobleme, und ein enger Saum an den Ärmeln verleiht uns Flügel, weil wir darin aussehen wie Propeller, die jederzeit vom Boden abheben. Lange Maxikleider mit engem Saum am Ärmel sollten eine gute Taille aufweisen, vielleicht mit einem Gürtel, damit man die Frau im Sack noch erkennt. Naja, mein Look ist es nicht, aber ich liebe es, wenn sich die etwas molligere Dame im Bubble Hems Outfit wohlfühlt, denn auch ich habe ein paar Kilo zu viel und zeige sie tapfer meiner Umwelt, die es noch tapferer erträgt, wenn ich im hautengen Minikleid dahinstrample und meine Hüften zusammen mit meinen Brüsten unverschämt im Takt schwingen. Das ist nur ein Anblick für Hartgesottene, aber mir macht das nichts aus, ich bin blind wie ein Maulwurf, ich muss es nicht sehen. Und so muss ich mir auch die trendigen Bubble Hems nicht anschauen, zumindest nicht genau. Bubble Hems kombiniert man übrigens am besten mit knöchelhohen Schuhen, und wenn man auffallen will, trägt man High Heels dazu. Schnell könnte man jedoch darin kostümiert aussehen, was für den Fasching nicht schlecht ist, für die Fastenzeit aber fatal wirkt. Ich besitze ein Bubble Hems Kleid, welches mir ausgezeichnet passt, da meine dicken Oberschenkel darin verschwinden wie Würste in der Wursthülle, und das ist das einzige Kleid, welches ich in diesem elitären Look gerne trage. Wer Bubble Hems Hosen trägt, sollte eher gross gebaut sein, denn kleine Leute sehen darin bald aus wie ein Clown, wie zwei Luftballons, die nebeneinander her spazieren. Layering Look - Der trendige Lagen-LookKennen Sie schon den trendigen Lagen-Look? Layering nennt man ihn, und man kleidet sich Schicht für Schicht, sodass die unteren Schichten gut sichtbar sind. Man zieht beispielsweise ein Kleid mit tiefem Ausschnitt an. Darunter trägt man ein Top, welches das Dekollete ein wenig verdeckt, damit man eine Lage erkennt. Darüber zieht man sich einen Mantel an, welcher das Kleid gut zeigt. Lage für Lage kleidet man sich im Schichtmodell. Bitte, im Winter ist so ein ISO-OSI, so ein Sieben-Schichtenmodell vorteilhaft, denn man friert darin nicht so schnell. Man kann für den Lagen-Look auch Stoffe wählen, die verschieden sind, beispielsweise einen Pullover mit Seide und Leder, denn darin erkennt man auch gewisse Schichten. Oder man trägt Strickmuster mit glattem Muster, eine Leggings mit kurzem Rock drüber, eine Bluse mit kurzem T-Shirt drüber. Das Schichtenmodell kann gerne auch aus asymmetrischen Schnitten bestehen, denn hier sieht man die Lagen sehr gut. Dem Layering-Look sind keine Grenzen gesetzt, die Skala des guten und schlechten Geschmacks ist nach oben hin offen. Dieser Style ist etwas für Kreative, für Hippies, für den Hipster, für alternative Leute, die sich von der Masse abheben wollen. Schulterpolster und Puffärmel peppen den Look auf
In richtig üppig geformten Schulterpolstern sieht eine kleine, zierlich umrandete Frau aus wie ein Hubschrauber, ein Propeller, der zum Landen ansetzt. Der Designer, der diesen Trend ins Leben gerufen hat, gehört öffentlich verboten. Muss denn eine Frau breite Schultern zum Ausheulen besitzen? Wird der aktuelle Mann von heute verweichlicht? Die Modedesigner bevorzugen ja teilweise androgyne Models, da sind Schulterpolster ein absolutes Muss. Puffärmel waren in der Antike sehr gelobt und gefeiert worden, sie waren beliebt bei Kleidern, damit die Frau ihre dünnen Arme nicht in der Öffentlichkeit zeigen musste. Man hüllte sich damals ohnehin lieber ein, als dass man in die Verlegenheit kam, Haut zu zeigen. Heute zeigt man gerne Haut, aber die Modesünden der Vergangenheit wiederholen sich ständig,nur besitzen sie jetzt keine Vorteile mehr. Puffärmel sind heute teilweise überflüssig, sehen aus wie Fledermäuse und machen eine kleine Frau zum Baumstamm mit undefinierbarer Krone auf den Schultern. Die grosse, schlanke Frau wirkt darin aber doch recht ansehnlich. Zum eleganten Stil der Landhausmode gehören Puffärmel dazu, denn die Frau im Dirndlkleid wirkt wie ein sauberes Dirndl, sobald sie beim Dorffest über den Tanzboden rutscht. Auch in einem breiten Reifenkleid kommen Puffärmel gut zur Geltung, denn optisch gesehen sieht ein schmal geschnittener Arm zum breiten Reifen aus, wie ein Zwerg im Wald. Da sieht man vor lauter Bäumen die Stämme nicht mehr, da verpufft alles. Einen weiteren Vorteil sieht man bei grossen Frauen, die schmal aussehen. Sie wirken in Puffärmeln weiblicher und besitzen plötzlich optische Rundungen, die vorteilhaft für eine Frau sind. Der Regenbogen-Look - Styling in allen FarbenDer Regenbogen Look ist in Mode. Er steht für alles Kreative und verkörpert die kreativen Köpfe, die extravagant und extrovertiert durchs Leben gehen. Er steht für Toleranz, Frieden und Freude, für Transgender und Gleichberechtigung. Man kleidet, stylt und bemalt sich in den Farben des Regenbogens, und man kann sich mit diesem Look bis zur Unendlichkeit, ja sogar bis zur Unerkennbarkeit umstylen, kaschieren und umformen, quasi wie im Fasching verkleiden. Manche Leute färben sogar ihre Körperbehaarung, inklusive Schambehaarung in den Regenbogenfarben. Schönheit liegt oft im Herzen, wenn sich die Seele daran erfreut. Der Military Look in grünen Schlammfarben
Es ist eine Art Tarnkleidung. Weite dunkelgrüne Hosen, in welche eigentlich zwei Frauen hineinpassen, dazu grüne Hemdblusen, welche sogar das Knie bedecken, olivvarbene Kleider, die auch als breite Kartoffelsäcke oder Schlafsäcke durchgehen könnten, waldgrüne Hosen und Hemden mit grossen seitlichen Taschen, all dies braucht die emanzipierte Frau von heute, wenn sie ihren Mann stehen muss. Nur die kleine, zierlich gebaute Frau könnte sich in so einem Outfit etwas verloren fühlen, weil sie drin verschwindet. Eine Allzweckhose mit Hüfttaschen, Knietaschen und einem Gummizug an den Knöcheln sieht an einem Mann unter Umständen attraktiver aus. Die selbstbewusste Feministin liebt diesen Style jedoch heiss und innig. Fakt ist, eine Diät benötigt man in diesem Outfit nicht, denn die Fettröllchen verschwinden in Hose und Hemd, wenn dieser Oversize-Look die Persönlichkeit einhüllt. Klassisch elegant sieht man darin zwar nicht aus, aber der Style symbolisiert Männlichkeit, Stärke, Stabilität, Kampfgeist, Sicherheit, Selbstwertgefühl und ein rebellisches Dasein. Man strahlt Grösse, Authorität und Führungskraft aus, und viele Leute, die diesen Look bevorzugen, streben ein gewisses Gruppenzugehörigkeitsgefühl an. Der Weltfrieden ist zwar nicht in Gefahr, aber so ein Look kann uns schon nachdenklich machen, denn Baum und Mensch sind fast nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Natürlich gibt es diesen Look auch für Männer, aber der androgyne Mann, der seine feminine Seite betonen möchte, geht im Military Outfit unter. Der Schwarz-Weiss Look passt immer
Schwarz und weiss sind zwei Kontrastfarben, die ins Auge stechen. Ein schwarzes Kostüm mit weissem Schmuck, weisser Tasche, weissem Halstuch, weissen Handschuhen und weissen Schuhen oder Stiefeln kombiniert, ist ein Hingucker und sieht nicht nach Beerdigung aus. Ein Zebrakleid, ein schwarz weisser Mustermix mit Punkten, Linien und Streifen, ein weisses Kleid mit schwarzen Accessoires, oder ein weisser Hosenanzug mit schwarzem Reverse am Blazer, so etwas sieht richtig gut aus. Coco Chanel hat beispielsweise das kleine schwarze Abendkleid gesellschaftstauglich gemacht, als nach dem Krieg die Frauen trist und traurig daherkamen. Der elegante, edel und schlicht wirkende Look kann zu jedem Anlass getragen werden. Zu wem passt dieses Kontrast-Outfit? Wie zieht man diesen Modetrend von Kopf bis Fuss gleichmässig durch, ohne verkleidet zu wirken? Punkte, Streifen, Muster, oder ganz einfach schlicht gekleidet. Coco Chanel hat diesen Look zu ihrem Modeprogramm gemacht. Wer ein schwarzes Kleid trägt, kann dazu weisse Schuhe, eine weisse Handtasche und weissen Schmuck tragen. Gut sieht auch eine Perlenkette aus, die abwechselnd mit weissen und mit schwarzen Steinen aufgefädelt ist. Und der Schachbrett-Look toppt alles, denn darin sieht man aus wie ein gemusterter Fliessenspiegel. Der Home Office Look
Wer im Home-Office sitzt, ist entweder von seiner Firma dazu verdonnert worden, oder er ist selbständig, als Einzel- oder Kleinunternehmer tätig und betreibt sein Büro von zu Hause aus. Hier gerät man zeitmässig bald ins Schleudern, wenn man nicht strukturiert seinen Tag in gewisse Arbeits- und Pufferzonen einteilt. Ich bin so ein Langzeit-Einzelunternehmer, sitze den ganzen Tag mehr oder weniger am Schreibtisch in meinem kleinen Büro, welches nicht grösser als ein anständiges Wellness-Klo ist, und ich mache es mir kleidungsmässig sehr bequem. Ich trage im Home-Office Wollkleider und Jogginganzüge im Winter, und ich trage Baumwollkleider, die wie Säcke aussehen im Sommer. Luftig, locker, leicht, wohlig warm oder kühlend, je nach Jahreszeit muss es auf meinem Körper sein. Früher trug ich Hosenanzüge, Kostüme, Blazer und Rock, Hose und Bluse, war top gestylt und stand frisch herausgebrezelt vor der Türe, wenn der Postbote kam. Heute ziehe ich mir eine Strickjacke an, werfe mich in ein Strickkleid und sehe aus, wie eine Hausfrau, die gerade aus dem Bett steigt. Der Postbote sollte lieber nicht mehr an der Türe klingeln, die Heiligen drei Könige lachen mich einmal im Jahr aus, und der Honigvertreter bot mir neulich echten Bienenhonig an, weil er meinte, das wäre das beste für eine so liebe Hausfrau wie mich. Ich habe mir des öfteren bereits überlegt, meinen Home-Office Look zu ändern, aber wenn man es pragmatisch betrachtet, so sitzt man im Jogginganzug viel bequemer auf seinem Sessel, weil der Hosenanzug immer kneift. Wer in seinem Home-Office ein Meeting per Skype hat, der sollte sein Büro, seinen Bürohintergrund, vor welchem er sitzt und die Kamera bedient, wie ein Business-Office stylen. Es sieht irgendwie merkwürdig aus, wenn sich im Hintergrund Vasen, Bilder, Kinderschuhe, alte Klamotten, schmutziges Geschirr, Kissen und Polster stapeln, denn eine gute Webcam sieht und dokumentiert alles. Ein steriler Büroraum wirkt Wunder, zieht auch die virtuellen Kunden an, und er wirkt strukturiert, sachlich, kompetent, aufgeräumt und einladend. Das sieht der potentielle Kunde sofort, wenn er auf seinen Bildschirm blickt. Deshalb mache ich meine Webcam so selten an. Man kann sich zwar im Home-Office leger bis locker, schmuddelig bis halbnackt kleiden, aber man sollte gestylt und gut herausgeputzt vor dem Tablet, dem Notebook, dem Computer sitzen, wenn potentielle Kunden, Geschäftspartner, Leute von aussen im Anmarsch sind. Manche Leute sitzen im Anzug, Hemd und Krawatte in ihrem Home-Office, weil sie sich darin einfach kompetenter fühlen. Der Jogginganzug wirkt nicht kompetent genug, da kann man noch so viel Schrott im Hirn haben, der Schrott wird nicht optimal verkauft, wenn man sich nicht dementsprechend Business-like kleidet. Der grösste Schrott lässt sich jedoch vom Home-Office aus vermarkten, wenn ihn jemand im Kostüm, im Hosenanzug, im Business-Outfit präsentiert. Wenn bei mir angekündigte Leute nahen, werfe sogar ich mich in Schale, denn das Outfit macht einen Menschen erst zu dem, was er gerade verkörpern will. Schlimm war es in der Corona-Krise, als fast alle Leute im Home-Office sassen, auch wenn sie nicht dafür geeignet waren. Da arbeiteten viele Leute am eigenen Haus, stylten die Wohnung um, renovierten, kleideten sich im Blaumann und setzten sich zwischendurch in ihrer Heimwerker-Montur an den Schreibtisch. So kann man im Grunde nicht arbeiten, aber es funktionierte trotzdem. Die Corona Pandemie geht irgendwann, bestimmt eines schönen Tages vollständig vorüber, aber der Home Office Look bleibt. Wir stylen uns im Grunde täglich fürs Berufsleben, fürs Büro, für unseren Job, aber die Businessmode hat sich seit dem Corona Virus stark verändert. Seit wir im Home Office sitzen, wenigstens wahlweise ein bis zweimal pro Woche, tun wir uns den Styling-Marathon nicht mehr an. Die Jogginghose, das bequeme Shirt, der alte Wollpullover, die verspielte kurze Short-Hose, quasi das Spielhöschen, das sind die Kleidungsstücke unserer Wahl, wenn wir von zu Hause aus arbeiten. Dieser Style ist nicht ideal, fördert die Karriere kaum bis gar nicht, lässt uns gerne umhertümpeln, und so schwächelt plötzlich die Arbeitsleistung. Wer sich für seine Arbeit nicht auch klamottentechnisch fit macht, hat mental gesehen weniger Chancen im Job, weniger Erfolg, und weniger Kundenaufträge. Wenn wir vor dem Notebook oder Tablet sitzen, könnten wir uns wenigstens für die jeweilige Web-Sitzung, für den Video- Call in Schale werfen und den Hosenanzug oder das Kostüm anziehen. Übrigens hat sich ein Casual-Businesstrend entwickelt, der aus bequemen Anzügen und gemütlichen Kostümen besteht, mit viel Elastananteil und weichen Stoffen. So kann man das eigene Zuhause und das Home-Office verbinden, ohne schrecklich gestylt zu wirken. Pyjama und Nachthemd im Home-OfficeWarum sind Pyjama, Nachthemd und Negligee fehl am Platz im Home Office? Man sieht darin aus, als ob man gerade aus dem Bett gekrochen wäre, unausgeschlafen, unfit, nicht gerade vital, und mit einer Schlafmütze möchte man nicht gerne geschäftlich kommunizieren. In Nachtwäsche könnte man auch zu müffeln beginnen, auch wenn man sich geduscht hat. Sie ist oft vonm Schlaf zerknittert, fühlt sich dünn und transparent an, man schläft drin, schwitzt, transpiriert und stinkt drin vor sich hin. Nachts im Schlaf verlieren wir Schweiss, welcher sich nach einiger Zeit als Essiggeruch äussert, als Schwefelgeruch, je nachdem, wie die Bakterienzusammensetzung des jeweiligen Menschen sich äussert. Wer den Pyjama aus seinen nächtlichen Träumen mit ins Home-Office nimmt, wirkt nicht gerade kompetent. Natürlich ist die Nachtwäsche praktisch. Man schlüpft morgens aus dem Bett, macht sich schnell einen Kaffee, setzt sich an den Schreibtisch, macht vielleicht noch die Webcam an, um seine Bürokollegen zu begrüssen, liest nebenher die Morgenzeitung, die Morgenpost, den Brief vom Anwalt, von der Bank, und wenn es kalt wird, wirft man sich rasch einen Morgenmantel über. Nachmittags sitzt man wahrscheinlich immer noch im selben Look am Schreibtisch. Ich hatte einige Zeit mit diesem Phänomen zu kämpfen, bis ich mich am eigenen Riemen nahm und mich morgens anstatt abends duschte. In meinen intimsten Pyjama-Phasen setzte ich mich bis spät nachmittags an den Schreibtisch und betete, es möge niemand an die Türe klopfen. Abends zu duschen ist nicht schlimm, wenn man sich den ganzen Tag über im Home-Office befindet, denn das hängt vom jeweiligen Duschtyp ab. Frisch geduscht sollte man aber immer riechen, wenn man aus dem Haus geht, denn da ist es wichtig, für seine Umwelt gut zu duften. Sehr intim wird die Angelegenheit, wenn man im Negligee ins Home-Office spaziert, sozusagen halbnackt. Man vermittelt damit einen etwas verwegenen, direkt erotischen Touch, eine sexy angehauchte Note. Wenn die Nachbarn diesen Look erst einmal als Tatsache mitbekommen, und in ihren Hirnen verarbeitet haben, wird man gebeten, die Post der Nachbarn in Empfang zu nehmen, und es klopft permanent jemand aus der Nachbarschaft an die Türe, weil alle glauben, man sitzt ohnehin auf Abruf bereit und hat nichts zu tun. Wer im Negligee behauptet, er muss arbeiten, dem kann man schwer glauben, das ist ein menschliches Naturell, welches seit uralten Zeiten in uns schlummert. Arbeitskleidung und Berufsbekleidung im Job, Pyjama und Nachthemd im Bett. Mit Unterhose und Krawatte im Home-OfficeNicht nur in Pandemie-Zeiten, auch ausserhalb von Lock-Downs befinden sich zunehmend mehr Menschen im Home-Office. Die Firmen finden dieses Modell praktisch. Man spart Geld, Büroflächen, Arbeitsutensilien und Bürobedarf. Sogar der gesundheitsorientierte Arbeitsplatz, welcher von einem Betriebsarzt kontrolliert werden muss, fällt weg. Die Arbeitnehmer hingegen bezahlen den privaten Strom, das Internet, die Heizkosten, die eigene Wohnung, und sie müssen sich irgendwo in ihren vier Wänden einen geeigneten Arbeitsplatz einrichten, notfalls auch im Schlafzimmer. Hoffentlich ist das Klo gross genug. Viele Leute sitzen im Home-Office vor dem Computer, schalten die Webcam ein, machen sich oben herum in Krawatte, Hemd und Sakko richtig schick zurecht, und unten herum sitzen sie mit ihren Boxershorts, nackten Füssen, Socken und Jesus-Sandalen, denn unter dem Tisch sieht man das Outfit nicht. Frauen tragen ihre Herzchen-Slips, baumeln mit ihren seit Tagen unrasierten Beinen umher, welche von niedlichen Ringelsöckchen umschmeichelt werden, und oben herum tragen sie ein schickes Top, eine Bluse, einen seriösen Blazer, ein edles Halstuch, eine Perlenkette, denn man zeigt, was man hat. Das Home-Office lässt kleidertechnisch die schlimmsten Befürchtungen wahr werden, denn die Körperhygiene lässt oft zu wünschen übrig. Bitte, kein Kollege, keine noch so schicke Sekräterin riecht uns im Home-Office, da duscht man oft erst am Abend. Nur der Postbote muss sich alles ansehen, was wir privat tragen, er kann nicht anders.
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