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Ist die Esoterik gefährlich?

Wenn die Esoterik in der Kritik steht, so hat sie dies auch grösstenteils verdient, denn manche Esoteriker machen das Leben von dieser Lehre abhängig und verurteilen alles, was nicht zum Esoterischen gehört. Ausgrenzung, Unwissenheit, Fantastereien, unrealistische Vorstellungen bezüglich Gesundheit, Lebensenergie und Erfolg, all das erzeugt in vielen Menschen Unbehagen. Wer sich in die Tiefen der Esoterik vorwagt, wird schnell entdecken, dass diese Lehre zwar hilfreich sein kann, dass sie jedoch auch irrationale Weltbilder schafft, mit denen man im Alltag kaum leben kann. Und wer sich immer mehr von seinem realen Alltagsumfeld entfernt, Unsummen an Geld für Esoterikseminare, Schulungen und spirituelle Sitzungen ausgibt, der verliert Freunde, Bekannte, seine sozialen Kontakte, igelt sich ein und beginnt zu jammern. Manche Menschen bemerken nicht einmal, dass sie sich vom realen Leben entfernen und finden sich plötzlich in einem tiefen Loch wieder, welches von Fanatismus umgeben ist. Bitte, einige Menschen finden dann zu Gott und geben sich wiederum einem Fanatismus hin, einer fanatischen Religionsanschauung, die alles ausgrenzt, was nicht Gott entspricht.

Als die New Age Bewegung in den Köpfen der Menschen Einzug hielt, feierte man Hexen, Wahrsager und Hellseher wie religiöse Gurus, reichte ihnen die Hand und gab ihnen das ersparte Geld, um einen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Der Schwarzmarkt blühte mit Kräutern, Essenzen und esoterischem Nippes, und heute noch jagen verzweifelte Seelen den esoterischen Gurus hinterher, weil sie glauben, Glückszahlen, Zeremonien und Seelenreinigungen zu erhalten, welche der Guru für sie bereithält. Es gibt Leute, die übermitteln das Honorar an den Guru per Brief, weil sie ihm hörig sind und alles tun, was er verlangt.

Zahlreiche Leute verfallen diesem esoterischen Nepp, gefolgt von überteuerten astrologischen Verkaufsgesprächen, denn viele Astrologen waren vorher gute Verkäufer und noch bessere Marktschreier. Laut Aussage einer Astrologin kommen vorwiegend verzweifelte Menschen zur Beratung, die im Leben wie Honig festkleben und nicht mehr weiterwissen. Hier lauert die Gefahr, dass man sich beeinflussen lässt, einen fremdgesteuerten Lebensweg einschlägt und viel Geld dafür bezahlt. Dies hat mit einer normalen Horoskoperstellung nichts mehr zu tun.

Kritisch wird es, wenn man Esoterik und Medizin, gesundheitliche Aspekte mit Übersinnlichem verbindet, nur weil eine Erkrankung nicht die gewünschte Heilung erbringt. Man kann nicht gesund werden, nur weil man einen aromatisierten Tee trinkt, davon wird kein Blinddarm, der sich entzündet hat, wieder heil. Heilsteine, Engel, Schüssler Salze, Heilkräuter, Energiefelder, magische Punkte, Rituale, Wunderheilung und Gebetsheilung können eine kleine Zusatzhilfe mit Placebo-Effekt sein, aber sie heilen Krankheiten in der Regel nicht aufgrund von Überirdischen Mächten, auch wenn es immer wieder Spontanheilungen gibt. Gesundheit sollte man lieber nicht unter einem spirituellen Aspekt verkaufen.

Ein Pendel alleine wird kein gebrochenes Bein heilen. Wenn man jedoch sein Bein ärztlich behandeln lässt und aus reiner Überzeugung mit dem Pendel nachhilft, stehen die Heilungschancen schon besser. Allerdings stösst auch die Schulmedizin oft an ihre Grenzen und kann keine Wunder bewirken, selbst wenn der Arzt mit seinem obligatorischen Schild im Auto -Arzt im Dienst- in zweiter Reihe parkt und den Verkehr behindert.

Esoterik kann fanatisch werden

Esoterische BrilleDie Esoterik artet gerne in Fanatismus aus, wenn man sich nur noch im elitären Kreis der Eingeweihten bewegt. Wichtig ist, dass man sich dem esoterischen Treiben nicht derart vollends hingibt, in einer Art und Weise, welche das reale Leben fast unmöglich macht, denn man könnte sich in einer Welt wiederfinden, die einsam macht, realitätsfern ist, frustrierend ausartet, wenn sich Wünsche und Träume nicht erfüllen, oder man könnte sich hoch verschulden, wenn man für jede Lebensentscheidung seinen individuellen Astro-Berater braucht und hierfür viel Geld zahlt. Ausserdem sollte man nicht jeden teuren esoterischen Nepp kaufen, der gute Energien verspricht, denn dann versinkt man nicht nur im Schuldenberg, sondern verschwindet in einem Loch, geprägt von Ritualzubehör, Ängsten und Zwängen.

Labile menschen fallen oft auf fanatische Esoteriker herein. Negative esoterische und astrologische Zukunftsprognosen sind energetisches Gift, denn so ein spiritueller Wetterbericht löst bloss einen Nocebo-Effekt in uns aus. Nichts ist in Stein gemeisselt, alles fliesst, und niemand kann sagen, wie die Zukunft exakt aussieht. Mit negativen Aussagen warnt man niemanden, man macht damit nur allen Leuten Angst, und dann passiert es, dass diese Ängste wahr werden können, weil wir sie plötzlich in unserem Unterbewusstsein verankern. Dies nennt sich selbsterfüllende Prophezeihung. Besonders bei Todesaspekten sollte man vorsichtig sein, denn dahinter steckt meist nicht der physische Tod, sondern ein Neubeginn, welcher etwas Altes, längst Überflüssiges absterben lässt. Die Esoterik sollte für das Positive im Leben stehen, uns durch seelische Tiefen begleiten, uns Hoffnung geben, damit ein Placebo-Effekt eintreten kann, der uns wieder stabil macht.

Die Esoterik ist der Hang zur Mystik, der Drang, eine elitäre Welt zu erklimmen, in welcher das Spirituelle, der Glaube, die Religion, das Mentale, das Unbewusste und die Reflexe eine Einheit bilden und so tief ins Unterbewusstsein eindringen, dass sie uns bewusst werden. Der Geist ist heilig, und die Exoterik ist reinster Verfall, wenn man die Esoterik richtig einseitig betrachtet. Innenwelt und Aussenwelt sollten im positiven Takt schwingen, sonst hat man etwas falsch gemacht. Die Esoterik ist einerseits etwas Gutes, denn die Magie beflügelt uns. Andererseits kann sie zur Belastung werden, wenn man es übertreibt. So ist nicht jede Hexe ein Werkzeug des Teufels, und nicht alles Übersinnliche ist unerklärbar. Wir müssen nur genau hinschauen, und schon finden wir die Realität wieder, wobei ich sagen muss, das reale Leben ist besser als das esoterische Dasein, denn wenn man ständig positiv gestimmt werden muss, um den Alltag zu ertragen, wird man innerlich immer instabiler, sobald Probleme im Alltag sichtbar werden.

Esoterik ist eine Sache der Toleranz

Das Esoterische gedeiht von innen nach aussen und muss freiwillig im Bewusstsein etabliert werden. Die Esoterik soll kein Zwang werden, denn wer zwanghaft positiv denkt und handelt, der wird eines Tages bemerken, dass es einen gewissen Energieausgleich in seinem Leben gibt, welchem er nicht entkommen kann. Und plötzlich denkt man pessimistisch bis negativ. Das positive Denkschema kann man sich langfristig nur freiwillig aneignen, indem man bewusst auf sich und andere Menschen achtet, alles liebt, was im näheren und auch im ferneren Umfeld lebt, und schon lebt man automatisch optimistischer als vorher. Der eingefleischte Pessimist, der Skeptiker wird jedoch in seiner negativ geprägten Gedankenwelt mehr Frieden finden, als in einer aufgedrängten positiven Welt, und das sollten wir auch akzeptieren. Wir müssen uns den Pessimisten nicht unbedingt zum Freund nehmen, wenn er zu anstrengend ist.

Die Esoterik sollte kein Wettlauf mit der Zeit sein, und dennoch geht sie mit der Zeit, wandelt sich und verfolgt Trends. Selbst die in sich ruhende Spiritualität wandelt sich, und heute sprechen die spirituellen Menschen den esoterischen Leuten jegliche Spiritualität ab, weil sie glauben, nur die reine Spiritualität ist lebenswert, die Esoterik sei lediglich nepp. Und gleichzeitig verkaufen die Spiritualisten jeglichen esoterischen Krempel in diversen Esoterikshops, im Esoterikfernsehen, damit auch der letzte naive Käufer seinen Schutzstein, oder seinen Pünktlichkeitsbären in der Tasche hat. In vielen Kirchen brennen LED-Lampen anstatt der Kerzen, da die Pilgerstätten ihre vollautomatisierte Religiösität entdeckt haben, aber wenigstens können die Kunstlichter keinen Flächenbrand auslösen.

In der Esoterik hat der Verstand wenige Chancen, sich durchzusetzen, denn Spiritualität entsteht aus einem reinen Gefühl heraus, holistisch, ganzheitlich. Herz und Seele durchlaufen die esoterischen Prozesse und ernähren sich geistig gesehen davon. Man inhalliert beispielsweise den Duft der Räucherstäbchen und fühlt sich nachher stark, oder man fällt um, weil man auf Räucherstäbchen allergisch reagiert.

Im Grunde ist die Esoterik kreativ, reich an Ideen, denn man kann fast jedes Normalprodukt zu einem spirituellen Ding machen, wenn man es anbetet, energetisch auflädt und einräuchert. So leben einige Esoteriker davon, Dinge des täglichen Lebens wie beispielsweise Löffel energetisch aufzupeppen, und schon werden daraus Energielöffel. Es existieren viele Menschen, die an diese Kraft glauben, und so ist die Esoterik eine reine Toleranzangelegenheit, denn man sollte auch jene Leute akzeptieren, die sich mit Esoterikprodukten eindecken und an ihre Wirkung glauben, selbst wenn diese Wirkung dem reinen Placebo-Effekt zuzuordnen ist. Es existiert nicht unbedingt die eine, allumfassende Wahrheit, denn Wahrheit ist relativ, solange sie nicht wissenschaftlich belegt ist. Entweder man gelangt durch das Esoterische zur inneren Erleuchtung, oder man landet beim Seelentröster auf der Therapiecouch.

Viele Menschen finden in der Esoterik ihr persönliches Glück, ihr Highlight. Das Glück des Lebens liegt oft darin, dass man einfach lebt, vielleicht für den Moment, fürs Schöne, oder für eine gute Sache. Wer zufrieden ist, nörgelt nicht, ärgert sich nicht über die Dinge in der Welt, sondern sieht sie als eine der tausend Möglichkeiten und Meinungen an. Wenn wir sämtliche Lebensweisen akzeptieren, urteilen und verurteilen wir nicht mehr, stören uns an den Mitmenschen kaum noch, tolerieren das Anderssein der Anderen und finden automatisch Freunde, die uns zum Lachen bringen.

 


Elisabeth Putz

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