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Der Sarg als letzte Ruhestätte
Ein Sarg ist allgemein gesehen die letzte Ruhestätte nach dem Tod. Er ist meist geschlossen, nur in den USA ist der Sargdeckel offen, damit sich die Leute noch vom Verstorbenen verabschieden können. Bei uns legen die geschlossenen Särge in der Kirche, wohl auch aus hygienischen Gründen und aus reiner Sicherheit, damit der Tote seine Ruhe hat. Ein Sarg ist grundsätzlich ein Behältnis, welches den toten Körper beherbergt. Es kann aus verschiedenen Materialien gefertigt sein, wobei der traditionelle Holzsarg bei uns am gebräuchlichsten ist. Wir Menschen kontrollieren gerne alles in unserem Leben, alles was in unserer geistigen Macht steht. Deshalb neigen wir dazu, unseren eigenen Tod perfekt zu planen, damit wir unsere Bestattung kontrollieren können, denn niemand weiss genau, in welcher Form wir nach dem Ableben existieren. Wir könnten in der Lage sein, unser Begräbnis zu beobachten, und da wir dies unter Umständen für möglich halten, möchten wir auch das Drumherum planen. Der Sarg ist eines der wichtigsten Dinge, die wir für unser Ableben planen möchten, da wir uns auch nach dem Tod gut gebettet fühlen möchten. Ungern hinterlassen wir die Entscheidungen unserer Bestattung den Hinterbliebenen, da sie vielleicht unsere Wünsche im Trauerzustand nicht richtig umsetzen können, oder unsere Vorstellungen nicht mit den Wünschen der Hinterbliebenen übereinstimmen. Unsere Seele benötigt keinen irdischen Sarg, der exklusiv und hochwertig ausgearbeitet ist. Sie braucht keine umweltschädliche Abholzung der Wälder, damit wir seltene Holzarten aus dem Regenwald für unseren Sarg verwenden können. Nur unser Ego will haben, besitzen, sich in edle Designersärge legen, sich in einen Mahagonisarg betten, am besten mit Diamanten besetzt. Trotzdem ist ein Sarg wichtig, jedenfalls für unsere gängigen Bestattungen, denn auch für die Feuerbestattung ist ein Sarg Vorschrift, der jedoch zum Verbrennen im Krematorium geeignet ist und daher Materialien besitzen muss, die stabil und feuergeeignet sind. Metallgriffe, so wie sie für die Särge bei Beerdigungen angedacht sind, darf ein Sarg für die Feuerbestattung nicht haben. Was kostet ein Sarg?Die meisten Särge sind aus Holz, wobei man die billige Variante aus Sperrholz ab 200 bis 300 Euro wählen kann, oder sich für einen Sarg aus Massivholz ab einem Preis von 800 bis 1000 Euro entscheidet. Bitte, nach oben hin sind preislich gesehen keine Grenzen, denn ein hochwertiger Holzsarg aus Edelhölzern kostet schon einiges, da kann man sich zu Lebzeiten eine Limousine davon kaufen, besonders, wenn man den Sarg mit Edelsteinen verziert. Der Billigsarg aus Sperrholz wird allerdings aussen mit einer dünnen Holzschicht versehen, denn man soll ja nicht gleich sehen, dass hier kein Geld investiert wurde. Die Innenausstattung eines Sarges variiert auch, denn man kann auf Satin, Samt, auf edler Seide liegen, man kann aber auch auf billigem Stoff liegen. So manch ein Verstorbener braucht ein seidig sanftes Ruhekissen für seinen schweren Kopf, wenn er schwere Gedanken durch sein Leben geschleppt hat, und so suchen sich viele Leute ein Sargkissen aus, auf dem sie sich eines Tages, wenn es soweit ist, betten und in Frieden ruhen. Übrigens kann man den Leichnahm auch mit Tüchern ausstatten, ihm kleine Grabbeigaben in den Sarg legen, ihm ein extravagantes Totenhemd anziehen, aber nicht alles ist erlaubt, denn das Gesetz gibt bei der Bestattung Regeln und Grenzen vor, welche in unterschiedlichen Staaten auch verschieden grosszügig oder kleinkariert ausfallen. Oft stehen die Hinterbliebenen vor simplen Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind. In welchem Kleid, Kostüm, Anzug, Hemd, oder in welchem Outfit soll der Verstorbene begraben werden. Der hinterbliebene Ehepartner entscheidet sich in manchen Fällen für den Hochzeitsanzug, was fatal sein kann, wenn die Ehe bereits in Brüchen lag. Da muss der Tote dann ewig im Hochzeitsanzug liegen und darauf warten, bis sich die symbolischen Fesseln unter der Erde in Staub auflösen. Wer zu Lebzeiten seine Beerdigung plant, erspart es seinen Hinterbliebenen. Das Bestattungsunternehmen kann zwar viel Arbeit übernehmen, aber man weiss nie, ob der Tote auch damit einverstanden ist, denn aus dem Sarg heraus hat sich noch nie jemand beschwert. Es kann auch vorkommen, dass man es als Hinterbliebener übertreibt und Rockmusik fürs Begräbnis wählt, oder einen pinken Sarg aus Plastik aussucht, nur weil man glaubt, der Verstorbene hätte Freude daran. Es kommt jedoch oft vor, dass exotische Beerdigungen stattfinden, weil der Tote zu Lebzeiten beschlossen hat, einen Glassarg zu wählen, in welchem er transparent, für alle sichtbar residiert. Dazu spielt dann Volksmusik oder klassische Musik von Johann Strauss, damit Stimmung aufkommt. Und so sind Beerdigungen und deren Särge einerseits eine reine Geschmackssache, die von edler Eleganz bis hin zu düsterer Geschmacklosigkeit reichen, und andererseits wohl überlegt geplant wurden oder werden. Der hochwertige HolzsargWenn man sich hochwertig und edel bettet, ist ein Sarg aus Mahagoniholz, aus Kirschholz oder aus edlen Regenwaldhölzern das Geeignete. Man sollte jedoch bedenken, dass man damit einen Baumbestand angreift, der geschützt werden sollte, denn der Regenwald stirbt aus. Ahorn, Nussholz, eine Kombination aus mehreren Holzarten, alles ist möglich, wenn der Preis stimmt. Ein echter Holzsarg aus Massivholz ist schwer zu tragen, da müssen schon sechs gut gebaute Männer das letzte Geleit zum Friedhof übernehmen. Der Sarg hat ja sechs Griffe, und wenn er hochwertig genug ist, sind diese Griffe aus Edelmetall gefertigt. Der Sargdeckel ist mit speziellen Schrauben versehen, die per Hand gedreht werden, so kann man wenigstens davon ausgehen, dass der Sargnagel fest genug sitzt und man aus seinem letzten Bett nicht herausgeklaut wird. Der edle DesignersargDer edle, hochwertig gefertigte, vom Designer kreativ geformte Sarg ist meist aus Kunstharz. Da ein Sarg unter der Erde mit zunehmender Zeit verfällt, biologisch zerfällt, muss er für die Erdbestattung geeignet sein. Plastik ist dafür ungeeignet, denn die Umwelt leidet darunter. Holz ist biologisch abbaubar, Kunstharz in gewisser Weise auch. Übrigens sind die Designersärge bunt, farblich gestaltet, denn man kann sich auch ein Modell ganz in pink aussuchen. Der moderne BilligsargEine neue, moderne Art der Beerdigung ist jene in einem Billigsarg. Man nimmt hierfür Karton, einen Pappkarton. Man mag es kaum glauben, aber einige Designer sind fasziniert von dieser Sarg-Variante. Der Sarg ist umweltfreundlich, da er sich unter der Erde schnell auflöst und keine langzeitigen Spuren hinterlässt. Bitte, der Transport ist trotzdem gesichert, denn hierfür gibt es spezielle Verfahren, welche es auch im Kartonsarg ermöglichen, gut ins Grab gelegt zu werden. Der individuelle Sarg auf BestellungWenn Sie Ihr letztes Ruhebett nicht dem Zufall, den Hinterbliebenen oder ihrem Testament, der Patientenverfügung oder gar einem Bestattungsunternehmen und seinen Vorstellungen überlassen möchten, planen Sie Ihren Sarg bereits zu Lebzeiten. Im Testament sollte man keine Bestattungswünsche hinterlassen, denn das wird erst Wochen nach dem Ableben verlesen. In der Patientenverfügung ist dies allerdings möglich, aber Sie sollten dabei bedenken, dass genügend Geld für alles vorhanden sein muss, denn eine Bestattung kann teuer werden. Man kann Särge auf individuelle Wünsche, nach persönlichen Vorlieben gestalten lassen, vorab auf Bestellung fertigen lassen, sodass man die Gelegenheit bekommt, seinen eigenen Sarg anzuschauen und gegebenenfalls Reklammationen vorzunehmen. Manche Leute mögen es schlicht, andere edel, wieder andere bunt, manche mögen sogar einen weissen Sarg, damit sie ihre Unschuld darin bekunden können, wenn sie die Himmelspforte erreichen. Der Tod ist zwar ein Faktum, aber wohin die Reise geht, ist eine reine Glaubenssache, und so streben manche Menschen die vollkommene Loslösung ihrer irdischen Sünden an, bevor sie sich zum Sterben hinlegen. Probeliegen im eigenen SargErstaunlich, aber wunschgemäss gibt es heute bereits Bestattungsunternehmen, Sarg Hersteller, bei denen man zu Lebzeiten in einem Sarg probeliegen darf. Es ist nicht unbedingt jedermanns Sache, aber manche Menschen möchten auf Nummer sicher gehen und wollen im Sarg, der einmal ihr Dauerbett sein soll, zur Probe liegen. Irgendwie kann man diese Rundumversicherten verstehen, denn man kauft sich ja auch keine Matratze, auf der man nicht zuvor kurz zur Probe gelegen hat. Nackte Models posieren vor SärgenNackte Models werben für einen Sarg-Hersteller. Die Idee erscheint auf den ersten Blick schrecklich, aber trotzdem hat sie ein Sarg Hersteller in die Realität umgesetzt. Er liess zu Werbezwecken splitternackte Models zusammen mit Särgen posieren. Wenn man sich das Szenario bildlich vorstellt, da tanzen splitternackte Models um einen Sarg herum, der eigentlich etwas Heiliges, etwas Hochwürdiges darstellen soll, kann einem so übel dabei werden, dass man fast schon selber in den Sarg fällt, weil man vor lauter erregtem Schwindel nicht mehr auf seinen eigenen Beinen stehen kann. Laut einer Umfrage finden 90% der Leute diese Idee geschmacklos, und nur satte 10% können sich damit positiv auseinandersetzen. Jetzt wäre diese Werbekampagne für die Katz, denn der Sarg Hersteller würde nur eine Zielgruppe von 10% Menschen ansprechen. Naja, es stirbt ja auch nicht ständig jemand weg. Wenn man sich das Konzept jedoch genauer ansieht, weiss man, dass sich viele Leute öffentlich anders äussern als es ihre eigentlichen Gedanken zulassen. Und so erfreuen sich viel mehr Leute an den nackten Models, würden sich für so einen Sarg entscheiden und denken, nette Kurven, heisse Mädchen. Gott sei Dank, ich lebe noch. Angenommen, man würde sich für so einen Sarg entscheiden: Wäre die Totenruhe gestört oder würde man sich sinnlich angehaucht fühlen, wenn man drin liegt? Wir müssen hier ja bedenken, dass sich viele Leute ihren Sarg bereits zu Lebzeiten aussuchen, weil sie nach ihrem Tod nichts dem Zufall überlassen wollen. Einige Leute sagen, es ist ihnen egal, Hauptsache sie werden nicht verbrannt und eingeäschert. Vielen noch lebenden Menschen wäre es jedoch nicht egal, was draussen vor ihrem Sarg passiert. Die Urne als Alternative zum SargDie Urnenbestattung freut sich, denn sie erfreut sich zunehmend grosser Beliebtheit. Der Körper wird verbrannt, zurück bleibt genau so viel Asche, wie ein Baby wiegt, und so denken viele Menschen, die an die Reinkarnation glauben, sie würden sofort wieder aus der Asche empor steigen und wiedergeboren werden. Niemand möchte im Grunde verwesen, von Käfern gefressen, und von Würmern zersetzt werden. Ausserdem ist eine Urnenbestattung preiswert und platzsparend, denn eine Urne braucht wenig Platz im Gegensatz zur individuellen Grabstätte.
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