Am 19. Mai ist Tag des Aperitifs, zumindest in den Vereinigten Staaten der USA, also National Aperitif Day, ein unsinniger, aber doch sinnlicher, wenn gleich auch sinnbefreiter Tag. Alkohol vernebelt uns ohnehin das Hirn, deshalb darf man sich ber so einen Tag nicht wundern.
Alkohol kann „usserlich angewendet sehr ntzlich sein, da er desinfizierend wirkt und in zahlreichen Bereichen gute Dienste leistet. Sobald man ihn jedoch trinkt, kann er nutzlos werden, weil er unserem K”rper schadet.
Alkohol ist farblos, nahezu geruchslos, er sticht jedoch irgendwie in der Nase, wenn man daran riecht. Reiner Alkohol ist untrinkbar, es sei denn, man m”chte sich den Magen auspumpen lassen. Er ist jedoch in verdnnter Konzentration in vielen Getr„nken enthalten, in denen man ihn kaum vermutet, beispielsweise in Hustensaft, in vielen Arzneifl„schchen, in Nahrungserg„nzungsmitteln, die man als Saft trinken kann, und in sssen Cocktails, die eher nach Frucht als nach Alkohol schmecken.
Heute muss berall angegeben werden, ob sich Alkohol in etwas drin befindet, selbst in Backwaren, Pralinen und Fertiggerichten. Das ist gut so, denn so weiss auch der trockene Alkoholiker, dass er diese Dinge nicht konsumieren darf.
Ist Alkohol trinken harmlos oder gef„hrlich? Wenn man sich die moderne Partygesellschaft ansieht, so verschwindet aus manchen Gesellschaftskreisen der Genuss von Alkohol wie der Schnee im Frhling. Man achtet zunehmend auf seinen K”rper, schaut auf seine Gesundheit und meidet alkoholische Getr„nke. Ein Gegentrend, der sich leider zunehmend unter jungen Leuten entwickelt hat, ist der Griff zum Alkohol, denn die Industrie hat sich mit besonders sss schmeckenden alkoholischen Getr„nken, welche schnell ins Blut bergehen, einiges einfallen lassen. Aber ein langfristiger Trend wird sich der Gesundheit zuneigen und dem Alkohol einen Riegel vor die Tre schieben, da bin ich mir fast sicher, weil die Krankenkassen die finanzielle Last nicht mehr tragen werden, wenn jemand aufgrund seines ungesunden Lifestyles erkrankt.
Alkohol baut sich in der Leber ab, wird durch die Nieren ausgeschieden, wobei der K”rper w„hrend dieser Zeit Schwerstarbeit leistet. Der obligatorische Kater danach ist so ein schlichtes Zeichen dafr, dass man seinen K”rper berlastet hat. Die Industrie hat sich zwar eine Party-Pille einfallen lassen, welche den Rausch-Kater d„mpfen soll, aber eine direkte L”sung gegen das Alkoholproblem ist sie nicht. Der Vollrausch raubt einem mit und ohne Pille den Verstand, da bei jedem berm„ssigen Alkoholkonsum Gehirnzellen abget”tet werden.
Unser K”rper altert durch den Alkoholgenuss, auch wenn die Wein-Geniesser sagen, Wein w„re gesund. Studien haben belegt, dass Wein nicht so gesund ist wie die frische Traube, die man kaut und verdaut. Der Alkohol im Wein macht den angepriesenen Gesundheitsfaktor leider zunichte. Trotzdem existieren unz„hlige Mythen, Weisheiten, Wahrheiten und Unwahrheiten rund um den Alkohol. Wer zu viel trinkt, bekommt schneller Falten im Gesicht und verkrzt seine Lebensdauer um einige Jahre.
Eine neue Studie hat unl„ngst gezeigt, dass das gemeinsame Trinken eine Beziehung in Takt h„lt. Das gemeinsame Geniessen verbindet. In dieser Studie wird allerdings ausdrcklich davor gewarnt, zu viel Alkohol zu trinken. Wenn ich mit meinem Partner ein Glas Erdbeermilch geniesse, verbindet uns das auch, vollkommen antialkoholisch.
Eine erstaunliche Studie hat gezeigt, dass man mit Sport seinen Alkoholkonsum wieder ausgleichen kann. Zwar verkrzt der Alkohol das Leben, aber durch regelm„ssigen Sport und einen Lebensstil mit gesunder Ern„hrung verl„ngert man sein Leben wieder. Voraussetzung dafr ist, dass man sich nur ein bis zwei Gl„ser pro Woche g”nnt und nicht t„glich trinkt. Ich habe mich fr die radikale Lebensverl„ngerung entschieden, viel Sport, gesund essen und kein Alkohol.
Nein, mit Alkohol schl„ft man nicht besser, im Gegenteil, man schl„ft langfristig schlechter. Die Einschlafphase ist zwar schneller erreicht, wenn man ein Glas Alkohol zu sich nimmt, aber die Tiefschlafphase wird nicht oder nur schwer erreicht, da sich der Alkohol im Schlaf abbaut. Am n„chsten Tag ist man mde, fhlt sich schlapp und braucht gleich wieder ein Glas. Der Blutkreislauf wird gest”rt, und das Gehirn wird gesch„digt. Prost.
Wenn man drei Tage hindurch viel Alkohol trinkt und sehr fettreich speist, kann dies zu einer Gewichtszunahme von bis zu 3 kg fhren. Die Blutfettwerte werden erh”ht, die Triglyceride im Blut sind drastisch erh”ht, der Blutzuckerspiegel kann sehr hoch sein und dann schnell absinken, sodass man einen trockenen Mund hat, zittrig und schwindelig ist und an Herzrasen leidet. Wer auf Volksfesten wie dem Oktoberfest ber Tage hindurch so alkoholreich und fettreich feiert, kann einen Kreislaufzusammenbruch erleiden oder sogar daran sterben. Deshalb sollte man gut dosiert feiern. Wer sich jedoch nach so einem ausgiebigen Genuss wieder gesund ern„hrt, hat gute Chancen, dass sich der K”rper wieder normalisiert.
Man sieht es berall, besonders in den Longdrinks, der obligatorische Strohhalm blitzt oben hervor. Manche Leute denken, wenn Alkohol durch den Strohhalm gezogen wird, geht er schneller ins Blut ber und wirkt intensiver. Dies stimmt nur bedingt. Bei Shakes, bei denen der Alkohol am Glasboden schwimmt, zieht man ihn durch den Strohhalm eher heraus, aber ansonsten wirken sich Alkohol und Zucker mit und ohne Strohhalm gleich aufs Blut aus. Es ist nur ein Trend, der unseren Lifestyle ziert.
Nein, es stimmt nicht, dass ein Schnaps die Verdauung nach dem Essen anregt. Dies haben die alten Leute bestimmt erfunden, um sich ein Schn„pschen zu g”nnen. Im Gegenteil, der Schnaps wird durch die Leber abgebaut, dem Blut wird dabei Sauerstoff entzogen, der K”rper ben”tigt l„nger fr den Verdauungsvorgang, der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren, und man altert schneller. Die Giftstoffe, welche die Nieren ausscheiden mssen, belasten den Kreislauf. Es bringt nichts.
Frher sagte man, Sekt erh”ht durch seine prickelnde, anregende Wirkung den Blutdruck. Dies stimmt nicht, da Alkohol allgemein, und somit auch der Sekt die Blutgef„sse erweitert. Dadurch sinkt der niedrige Blutdruck noch tiefer, und genau das ist der Teufelskreis, der zum Kreislaufzusammenbruch fhren kann. Wer sich entscheidet, auf Sekt zu verzichten und sogar zu Silvester mit Tee oder Saft anstosst, lebt gesnder. Den Blutdruck normalisiert man mit Bewegung, mit einem t„glichen Sportprogramm und mit einer vorwiegend vegetarischen oder veganen Ern„hrung.
Alkoholische Getr„nke mit Kohlens„ure gehen viel schneller ins Blut ber, weil die Kohlens„ure gut durch unseren Stoffwechsel rutscht, die Verdauung sogar noch zus„tzlich ankurbelt. Heisse alkoholische Getr„nke gehen genauso schnell ins Blut ber, da die Blutgef„sse erweitert werden, wenn sich der K”rper erw„rmt. Blutdruckschwankungen sind oftmals die Folge, und daher rate ich davon ab.
Nein, Alkohol kann im K”rper nicht durch Sport und Bewegung abgebaut werden, er baut sich ber die Leberfunktion ab, 0,1 Promill in der Stunde. Wenn man sich zus„tzlich bewegt, Sport treibt, belastet man seinen K”rper zus„tzlich, da Leber und Nieren arbeiten mssen, der K”rper Mineralstoffe ben”tigt, die durch das Schwitzen ausgeschieden werden und somit bei der Verarbeitung des Alkohols fehlen. Mit dem Abbau gehen ohnehin wertvolle Mineralstoffe verloren, da muss man nicht noch mit Bewegung nachhelfen. Der Alkohol entzieht dem K”rper Wasser, und so kann der fr uns wichtige Elektrolyte-Haushalt durcheinander kommen.
Ein fetthaltiges, ppiges Essen schtzt uns tats„chlich davor, dass wir den Kater am n„chsten Tag spren. Grund hierfr ist unsere Verdauung. Der K”rper ist mit der Verdauung des Essens besch„ftigt, die Leber kann viel frher mit dem Alkoholabbau beginnen, und wir fhlen uns nicht so schlapp. Allerdings ist fetthaltiges Essen keine L”sung, um ungehemmt trinken zu k”nnen, denn man altert dadurch schneller und wird unter Umst„nden krank.
Sekt und Champagner, Spirituosen allgemein machen schneller betrunken als ein milder Wein. Die Kohlens„ure prickelt auf der Zunge und regt die Magens„fte an. Der kohlens„urehaltige Alkohol geht schneller ins Blut ber und man sprt ihn intensiver. Ein milder Wein kann den Kopf l„nger bei klarem Verstand halten, und daher kann man Wein besser und l„nger geniessen. šbrigens macht Alkohol mit Zucker auch schneller betrunken, weil der Zucker rasch ins Blut bergeht.
In alkoholischen Getr„nken vermuten und erwarten wir den Alkohol. In zahlreichen anderen Produkten erwarten wir ihn nicht. In alkoholfreiem Bier steckt jedoch immer noch ein wenig drin, bis zu 0,2 Promill. In reifem bis berreifem Obst, in sehr reifen Sdfrchten wie Ananas, Papaya, Melonen, in reifen Birnen und Bananen steckt er drin, und in verarbeiteten Produkten, die es bequem, fix und fertig zu kaufen gibt, stecken kleinste Alkoholmengen drin. Schwangere und empfindliche Leute sollten hier besonders gut aufpassen und eher auf nicht so reifes Obst und auf unverarbeitete Naturprodukte umsteigen. Haltbar gemachte Lebensmittel und eingelegte Produkte wie Essiggurken oder Sauerkraut enthalten Alkohol, besonders wenn sie mit Weingeistessig konserviert wurden.
Alkohol kann auch Genuss bedeuten. Die Firma Alco-Suisse hat zusammen mit der Schweizer Zucker AG in Aarberg eine Produktionsstelle fr die Ethanolherstellung eingeweiht. 100% Alkohol aus der Schweiz, das freut die Schweizer. Zuknftig kann der Alkohol als Ethanol Schweiz, als sogenannte Markenware verkauft und vertrieben werden, und wenn die Trunkenheit eintrudelt, sind die K”pfe besoffen vor Glck, nicht nur von Kopf bis Fuss voll mit Alkohol. Sp„ter kann in der Produktionsst„tte auch hoch steriler pharmazeutischer Alkohol hergestellt werden, der fr Schweizer Heilmittel, Kosmetika und Hygieneartikel eingesetzt wird. Bitte, die Schweizer waren schon immer ein Volk des Alp-™hi, und so verwundert es niemanden, dass die Naturheilmittel in diesem Land nach wie vor Hochsaison haben. W„hrend in Deutschland die Heilpraktiker ums šberleben k„mpfen, und in ™sterreich die Žrzte streng nach dem modernsten Standard der Schulmedizin agieren, kann man in der Schweiz beruhigt auf die Natur bauen, denn das Schweizer Urgestein ist stabil wie ein Eisb„r. Kosmetika aus der Schweiz konsumiere sogar ich, auch wenn ich seit Jahren nur noch hin und wieder einen kleinen Tropfen Alkohol trinke, aber meine Kosmetikprodukte trinke ich ja nicht, mit denen umgarne ich meinen Luxusk”rper.
Als ich einst in meinem jugendlichen Leichtsinn ein oder mehrere Gl„ser ber meinen Durst getrunken hatte, f„rbte ich mir meine Haare rot. Nach der Haarw„sche wurden sie orange, sahen aus wie ein rostiges Dach, sodass man versehentlich glaubte, ich h„tte einen feuchten Keller im K”rper. Als sie rosa wurden, sah ich aus wie Barbie, hatte mein endgltiges Ziel erreicht und schwor mir, nie wieder zu einem Tropfen zu greifen.
Als ich in meinem jugendlichen Leichtsinn Geburtstag feierte, trank ich wieder ber meinen Durst. Ich sage Ihnen, eine Kuh weiss, wann es genug ist, der Mensch s„uft ungeniert weiter, wenn er in Stimmung ist. Am n„chsten Tag wachte ich in einer fremden Wohnung auf, erblickte ein Frhstck neben meinem Bett, und einen 150 kg schweren Mann, der meine K”rpergr”sse hatte. Ich dachte mir, das f„ngt gut an, das Essen ist fertig. Da ich ein Mensch bin, der auf bergewichtige Žusserlichkeiten und schmale Skelette keinen Wert legt, fand ich den Mann samt Frhstck so sss, dass ich mich verliebte. Und wenn er nicht angefangen h„tte, mich zu m„sten, w„ren wir l„nger zusammen gewesen.
Heute rhre ich nur noch einen Schluck Alkohol an, wenn ich in Gesellschaft kurz am Glas nippe, denn ich mag ihn nicht. Als ich in die Wechseljahre kam, verzichtete ich fr 3 Jahre vollends auf jeden Tropfen. Man kann mich heute mit Champagnerpralinen k”dern, aber mit einem unterhaltsamen Gl„schen bringt man mich nicht auf Touren, h”chstens zum Schnarchen. Wussten Sie, dass man mit zu viel Alkoholgenuss besser und lauter schnarcht?