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So überwinden Sie die Angst vorm Arzt

Der ideale ArztWie findet man einen guten Arzt? Allgemein gesehen ist ein Arzt jemand, der medizinische Dienstleistungen anbietet, Patienten berät, aufklärt, behandelt, therapiert, ihnen mehr Gesundheit und Lebensqualität verschafft, sofern dies möglich ist. Ärzte sind Menschen, keine Götter in Weiss, auch wenn dies von vielen Menschen erwartet wird. Sie leisten viel, machen aber auch Fehler, auch wenn dies die wenigsten Ärzte zugeben. Und sie sind oft im Dauerstress, weil unser Gesundheitssystem schwächelt.

Ein guter Arzt lässt sich auf seine Patienten ein, spricht mit ihnen, klärt sie lückenlos auf, gibt sie nicht auf und verordnet keine Therapie, die nicht nötig ist. Ein guter Arzt bildet sich weiter, behandelt nach dem neuesten Standard und macht nichts am Patienten, was er ihm nicht auch schriftlich zugesagt und dokumentiert hat.

Einige Ärzte verschreiben aus Studiengründen unnötige Medikamente, operieren auch dann, wenn eine sanftere Therapie auch helfen würde, und sie lassen sich auf Pharmakonzerne ein, die ihnen teure Seminare, Urlaube und Kongresse bezahlen. So ein Arzt ist weniger zu empfehlen.

Wer zum Arzt muss, der steht vor der Entscheidung, zu welchem er gehen soll. Ich lasse mir jetzt immer Ärzte empfehlen, mit denen andere Patienten gute Erfahrungen gemacht haben. Ich schaue auch zuerst im Internet nach, ob der Arzt auf irgendwelchen Portalen gute oder schlechte Bewertungen bekommen hat. Bitte, ich finde diese Bewertungsplattformen gut, denn kein Patient gibt eine schlechte Bewertung ab, wenn er keine schlechten Erfahrungen gemacht hat. Allerdings müssen diese Bewertungen überprüft werden, denn die gute Qualität muss gewährleistet sein, sonst missbraucht die Konkurrenz dieses System.

Wenn Sie lieber Besucher als Kassenpatient zum Arzt gehen, kann ich Ihnen nur empfehlen, dass Sie schon bei der Sprechstundenhilfe Ihr Problem als äusserst dringlich schildern. Gerade bei Erstpatienten gibt es lange Wartezeiten, denn Kassenärzte sind meistens überlastet, zu viele Patienten, zu wenig Zeit. Natürlich haben Sie als Privatpatient dieses Problem nicht unbedingt, denn es wird wohl kaum Privatärzte geben, die ihre selbst zahlenden Patienten ewig warten lassen.

Beim Arzt ist es äusserst wichtig, dass sie ihm vertrauen, dass er sie über Operationen und Behandlungen vollständig aufklärt, sodass Sie eine reale Entscheidungsmöglichkeit haben. Wenn Sie sich bei einem Arzt nicht wohlfühlen, verlassen Sie lieber die Praxis, denn sonst könnte es sein, dass die Therapie keine guten Erfolge erzielt. Arzt und Patient müssen miteinander kommunizieren können.

Ich habe die Erfahrung gemacht, wie schnell man Fehlentscheidungen trifft, wie schnell man falsche Entscheidungen für Behandlungen und Folgebehandlungen trifft, wenn man als Patient dem Arzt nicht vertrauen kann. Ein Patient ist auf das uneingeschränkte Vertrauen des Arztes angewiesen. Ich hatte einst mit einem Arzt zu tun, der mein Vertrauen nur bedingt verdiente. Er liess mir dann von seinem Anwalt mitteilen, dass er sich persönlich gekränkt fühlte. Wahrlich, gute Ärzte sind Gold wert.

Gerade beim Kinderarzt ist es wichtig, dass Kind und Eltern sich wohlfühlen. Eine Bekannte verliess einst das Behandlungszimmer eines Kinder-Zahnarztes, weil er derart grob zum Kind war, dass sich das Kleine nicht einmal mehr traute, laut zu heulen. Ein traumatisiertes Kind wird sich bei jedem weiteren Arztbesuch krümmen. Gerade bei Kindern muss ein Arzt vorsichtig sein, denn die kleine Seele hat es verdient, kindgerecht behandelt zu werden. Kindern muss man alles spielerisch zeigen, damit das Kind keine Angst vor den Geräten hat.

Der Arzt ist in erster Linie ein Helfer. Er leistet einen hypokratischen Eid, den er nicht brechen sollte. Kein Patient, auch nicht in Universitätskliniken, ist ein eventuelles Studienobjekt, und kein Patient sollte ohne sein Wissen zum Studienobjekt gemacht werden. Ein Arzt behandelt nicht die Krankheit als Sache, sondern den Patienten als Mensch. Ich habe grossen Respekt davor, wenn ein Arzt den Patienten in den Mittelpunkt stellt und nicht seine Karriere, seine Forschungsergebnisse. Ich fürchte mich vor so manch einem Arzt, der sein Prestige, seine Studien und die reine Wissenschaft in den Mittelpunkt rückt und Patienten als lästige Objekte ansieht, ohne die die Forschungsarbeit nicht möglich ist.

Ein Patient jammert, zurecht, denn er hat Schmerzen, ihm fehlt die Gesundheit, die Lebensqualität, und so jammert er eben, mancher mehr, mancher weniger. Als Arzt sollte man dies wissen und auf seine Patienten eingehen. Mein liebster Augenarzt, der lange Zeit in Klagenfurt seine Privatpraxis führte, ist leider verstorben. Er kümmerte sich so gut um seine Patienten, dass ich jedes Mal dankbar war, von ihm betreut zu werden. Solche Ärzte müsste es überall in grosser Anzahl geben, dann hätte der Patient alles, was er sich wünscht. Die Realität sieht oft hektisch aus, und dies hat viele Ursachen. Deshalb sollte man sich über seinen behandelnden Arzt gut informieren, denn es ist der eigene Körper, den man in fremde Hände legt.

Ärzte leisten überdimensional viel

Ich bin der Meinung, Ärzte leisten viel. Sie müssen täglich Entscheidungen über den Gesundheitszustand und die Behandlung von Menschen treffen. Sie müssen Diagnosen stellen, und wehe, der Arzt macht einen Fehler, das kann dann schlimme Folgen für beide Seiten haben.

Ärzte sind ständig unter Stress, müssen eine hohe Geduldsgrenze und Frustrationstoleranzgrenze aufbringen, denn ein einzelner Patient kann so nervenraubend sein, dass zehn Fliegen auf dem bestrichenen Butterbrot dies nicht übertreffen können. Der Patient beschäftigt sich mit seiner Krankheit, und da ist es verständlich, dass er jammert. Der Arzt muss seinen Beruf lieben, seine Patienten mögen, sonst ist er fehl am Platz, denn der Patient ist des Arztes monatliches Einkommen, sein finanzieller Lohn.

Ich bin so ein lästiger Patient. Wer mich als Patientin hat, der braucht sich um seine Lachfalten keine Sorgen mehr zu machen, denn dem vergeht das Lachen, wenn ich meinen Mund aufmache. Ich will ständig mit den Ärzten über meine Therapie sprechen, will möglichst viel Naturheilkunde in der Schulmedizin unterbringen, was selten funktioniert, und ich will immer alles bis ins kleinste Detail hinein wissen, will immer vollständig über Risiken und Komplikationen aufgeklärt werden. Ein Arzt meinte einst zu mir, ohne Operation gibt es kein Risiko, jeder Patient geht ein Risiko ein, wenn er sich behandeln lässt. Bitte, das stimmt, aber trotzdem ist mir dabei dann jede Behandlung bis auf Weiteres vergangen.

Ich habe jedoch auch gute Erfahrungen mit Ärzten gemacht. In der Schweiz, in Basel hat man mir sehr geholfen, mir Mut gemacht und meinen zu hohen Augendruck so gesenkt, dass ich fünf Jahre damit gut leben konnte. Ich mag beispielsweise meinen Gynäkologen, meinen Hausarzt, ich mag meinen Zahnarzt, und wenn er nicht in Rente gegangen wäre, würde ich mich nur von ihm behandeln lassen. Es gibt in der Tat gute Ärzte, die ihre Patienten ernst nehmen.

Meine Mutter geht nie zum Arzt. Sie will nicht einmal wissen, wo die Ärzte ihre Praxis, ihre Ordination haben. Meine Mutter braucht nur sich selbst und ihre Kernseife. Wenn ich nicht mehr zum Arzt gehen würde, müsste ich mir um meine Arztangst keine Sorgen mehr machen. Ich habe nur ein Problem, ich bin ein Hypochonder und sehe ständig weisse Mäuse über meine Haut flitzen. Schon deshalb habe ich Ärzte nötig.

Sind Ärztinnen besser als Ärzte?

Ärztinnen sind oftmals besser als ihre männlichen Kollegen. Das liegt am weiblichen Einfühlungsvermögen. Die Ärztinnen lassen sich mehr auf ihre Patienten ein, sie hören oftmals besser zu, stellen mehr Fragen und sind gesprächsbereiter. Sie zeigen Empathie und behandeln den Patienten nicht als reine Nummer. Für sie sind Patienten nicht nur lästige Übel, die der Forschung dienen, sondern Menschen. Bei einigen männlichen Kollegen spielen Karriere, Wissenschaft und Forschung eine übergeordnete Rolle, sodass sie Patienten eher in Kategorien einteilen und die Individualität des Einzelnen übersehen. Ärztinnen hingegen halten sich eher an die medizinischen Standards und behandeln die Patienten genauer. Sie verabreichen den Patienten weniger oft Medikamente, an denen sie selber dazuverdienen, sie arbeiten oft korrekter und halten sich strikt an die schriftliche Dokumentation, und sie sind nicht so gestresst und überlastet wie ihre männlichen Kollegen. Dies belegen Umfragen, aber natürlich trifft diese Einschätzung nicht auf den Grossteil der Ärzte und Ärztinnen zu, denn unter den männlichen Kollegen gibt es genauso sehr gute und einfühlsame Ärzte, welche sich an Standards halten und ihre Patienten ernst nehmen.

Wie wichtig ist die ärztliche Aufklärungspflicht?

Der Arzt hat eine Aufklärungspflicht, welche er im Aufklärungsgespräch abdeckt und dies schriftlich dokumentiert. Der Patient versteht aber nicht immer die komplizierte medizinische Sprache, kennt Fachausdrücke nicht und kann überfordert sein. So muss der Arzt sicherstellen, dass er die Aufklärung auf Patientenniveau macht.

Wenn man objektiv in Anwesenheit des Patienten über ihn oder andere spricht, so löst man womöglich Ängste und Panik aus, denn Patienten sind gerade vor Operationen sensibel und saugen alles auf wie ein Schwamm. Man muss den Patienten rechtzeitig aufklären, 24 Stunden vor einer OP und nicht erst knapp davor. Man muss Risiken und Komplikationen darlegen, nichts verheimlichen, und man sollte nicht mündlich über etwas aufklären, was man schriftlich nicht oder falsch dokumentiert, denn der Patient ist auf seine Krankenakte angewiesen, auf die er sich verlassen darf. Ein Patient muss Zeit zum Überlegen haben und eventuell von einer geplanten Operation zurücktreten dürfen.

Wie wichtig ist die ärztliche Schweigepflicht?

Der Patient hat ein Recht auf seine intime Privatsphäre, darauf, dass seine persönlichen Daten nicht an dritte weitergegeben werden, und natürlich auch darauf, dass vertrauliche Informationen wie das Behandlungsgespräch nicht an Dritte weitergegeben werden. Die Verschwiegenheit umfasst das Arzt-Patient-Gespräch, die Behandlung, die Krankheit, die Verletzung, den gesundheitlichen Zustand, und es darf nicht einmal gesagt werden, ob der Patient beim jeweiligen Arzt in Behandlung ist. Der Arzt darf keine Auskünfte erteilen, es sei denn, der Patient entbindet ihn von seiner Verschwiegenheit. Dies ist beispielsweise in Form von Zeugenaussagen bei Gericht oft der Fall.

Der Patient muss sich nicht als Nummer fühlen, denn wir verfügen über einen ordentlichen Datenschutz, der eingehalten werden muss und eventuell je nach Land strafbar ist, wenn er gebrochen wird. In der Praxis des täglichen Lebens sieht diese Angelegenheit jedoch oft anders aus, denn wir Menschen sind von Natur aus neugierig und gesprächig. So sickert mit etwas Geschick so manch heikle Sache durch und fliesst ins Ohr von Dritten.

Die ärztliche Schweigepflicht hat ihren berechtigten Grund, denn eine Krankheit ist nicht unbedingt förderlich für Job und Karriere. In einer Kleinstadt kann jemand schnell durchs gesellschaftliche Raster fallen, besonders dann, wenn er eine ansteckende Krankheit hat. Psychische Erkrankungen sind noch intimer, da sie, wenn die Information in falsche Hände gerät, das Leben des Betroffenen zerstören könnte.

In unserem offenherzigen Zeitalter des Internets haben wir oftmals kaum Chancen, unseren guten Ruf zu retten, wenn Infos über Krankheiten im Netz verteilt werden, andere anonym darüber lästern und eine Art Mobbing im Internet entsteht. Die sozialen Netzwerke verbreiten intime Informationen blitzschnell, da hat man keine Gelegenheit, sich rechtzeitig zu wehren.

Die grossen Unternehmen sind dankbar für jede private Information, da sie dann gezielt Werbung verteilen können. Wenn man in Suchmaschinen nach Krankheiten, Symptomen und Behandlungen sucht, bekommt man gleich die passende Apothekenwerbung präsentiert. Ich möchte nicht wissen, wie gläsern wir bereits sind. Andererseits ist die elektronische Patientenakte Gold wert, denn sie verhindert, dass der Patient in Unwissenheit über die ärztliche Dokumentation bleibt.

Früher in antiker Zeit hängte man eine Rose an die Zimmerdecke, wenn etwas der Verschwiegenheit verpflichtet war. Ärzte legen heute noch einen Eid ab und verpflichten sich zur Verschwiegenheit. Unter der Rose gesagt, bedeutet also, dass man es nicht weitererzählen darf. Leider halten sich manche Arzthelferinnen nicht daran und sind schneller als die Tageszeitung.

Die Schweigepflicht in der Arztpraxis

Die ärztliche Schweigepflicht ist heilig, das oberste Gebot in der Medizin, und doch wird es manchmal fahrlässig gebrochen. Der Arzt selber hält sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an seine Schweigepflicht, aber in einer Arztpraxis arbeiten auch andere Dienstleister.

So haben neue Umfragen und Tests ergeben, dass beispielsweise aus manchen Arzthelferinnen und Assistenten so einiges an Verschwiegenheitspotential herausgekitzelt werden kann. So sprachen einige Arzthelferinnen ungeniert in Anwesenheit von anderen Patienten über nicht anwesende Patienten, und sogar telefonisch gab es Auskunft über Patientendaten. Hier ist Nachholbedarf angesagt, denn der mündige Patient hat ein Recht auf Privatsphäre.

Mir passierte einst eine etwas unangenehme Geschichte, die sich in meinem jugendlichen Leichtsinn zugetragen hatte. Ich war beim Frauenarzt, legte mich auf diesen Gynäkologenstuhl, der breitbeinig vor mir stand, fühlte mich entblösst und wünschte, die Sache wäre bald vorbei. Als der Gynäkologe mir ein kleines Gewebe entnahm, jaulte ich laut auf und meinte, das könnten wir doch im Stehen erledigen. Der Arzt beruhigte mich und sagte, im Liegen wäre es doch viel bequemer.

Als ich das Behandlungszimmer verliess, entdeckte ich, dass die Türe versehentlich nicht ganz geschlossen war. Im Warteraum begegnete ich dann einem tuschelndem Gelächter, weil Arzthelferinnen und andere Patienten meinen Behandlungserfolg live mitbekommen hatten. Wenn es einem schon einmal miess ergeht, braucht man für den Spott nicht zu sorgen.

Die ärztliche Schweigepflicht im Krankenhaus

Auch in Krankenhäusern ist die ärztliche Schweigepflicht oberstes Gebot. Trotzdem herrscht hier reger Betrieb, das Personal ist ständig im Einsatz, es herrscht Zeitmangel, und so kommt es in einigen wenigen Krankenhäusern vor, dass der eine Patient vom anderen die Krankengeschichte mitbekommt. Nicht jeder ist damit einverstanden. Auch kommt es in wenigen grossen Universitätskliniken vor, dass die Privatsphäre der Patienten nicht genügend respektiert wird, oder werden kann, da es der Fliessbandbetrieb und die Hektik nicht zulassen. Hier muss noch viel getan werden.

Ich war einst in einem Krankenhaus, da sassen die wartenden Patienten stationär direkt im Behandlungszimmer, die Türe war offen, und man konnte jede Patientengeschichte mitverfolgen. Da muss man förmlich die Flucht ergreifen. Ich bekam mit, wie ein Patient, der bereits ein Dialysepatient war, Augendrucktropfen bekam, wobei der Arzt meinte, die wären nur mit Vorsicht unter strenger Kontrolle einzunehmen, da sie die Nieren schädigen könnten.

Ich bekam die selben Tropfen und fürchtete mich plötzlich, selbst eines Tages ein Nierenproblem zu bekommen. Und so wollte ich die Drucktropfen verweigern, bis mir im forschen Ton gesagt wurde, die müsste ich einnehmen. Als Patient fühlte ich mich in diesem offenen Gewirr verloren, und so zweifelte ich plötzlich an meiner Entscheidung, dieses Krankenhaus gewählt zu haben. Bitte, es ging dann ohnehin alles daneben. Heute bin ich klüger. Ich kann nur jedem Menschen raten, sich ein Krankenhaus gut anzusehen, bevor man sich für eine Operation oder Behandlung entscheidet.

Tipps für den Arztbesuch

Beim Arzt fühlt sich zwar kaum jemand wohl, denn die Krankheit frisst sich durch jede noch so gute Arztpraxis durch, wütet in jeder Ordination. Trotzdem ist der Arztbesuch nötig, ein wahrer Gesundheitsfaktor. Was will der Patient? Was braucht er? Welche Streicheleinheiten bietet die Arzthelferin?

Der normale Patient benötigt bei einem Arztbesuch im Grunde nicht viel. Er fühlt sich krank und möchte wissen, was ihm fehlt. Oder er weiss, dass er krank ist, kennt seine Diagnose und muss zur weiteren Behandlung in der Arztpraxis erscheinen. Oder er benötigt seine Medikamente, erledigt nebenher den kleinen Plausch mit der Arzthelferin und geht wieder. Im Grunde dient jeder Arztbesuch dazu, schnell wieder gesund zu werden, nur der Hypochonder tanzt aus der Reihe, denn dem fehlt immer etwas.

Wir gehen alle nicht gerne zum Arzt, aber manchmal lassen wir uns doch ganz gerne krankschreiben, oder wir holen uns eine Schnupftüte für den Winter ab, ein paar Schnieftabletten und Wohlfühl Tropfen. Besonders beim Allgemeinmediziner, also beim Hausarzt um die Ecke, geht es zu, wie im Kaffeehaus. Da trifft man sich vorne am Anmelde Tresen oder im Warteraum und plaudert ein wenig.

Als ich das letzte Mal bei meinem Allgemeinmediziner, beim herkömmlichen Arzt war, bemerkte ich, dass der Anmeldetresen ein hervorragender Tisch zum Flirten ist. Ich lernte einen Anwalt kennen, der sich gerade seine Hustentabletten verschreiben liess. Ich gehe ja nicht oft zum Arzt, weil ich mich in Wahrheit vor Ärzten fürchte, aber zum Flirten gehe ich gerne hin.

Wussten Sie, dass sich viele Patienten nur ihre Medikamente abholen und erst gar nicht ins Behandlungszimmer gehen, wenn es nicht nötig ist? Die Medizin ist immer nötig, und deshalb sind die Arzthelfer und Arzthelferinnen nötiger als man denkt, denn vieles wird vorne am Anmeldetresen geregelt.

Stehen Sie auch schon bei der Arzthelferin in der Warteschlange am Tresen? Hier können Sie Bekannte treffen, Freunde finden und die Neuigkeiten des Tages austauschen. Hier erfahren Sie alles, was Sie schon immer über Ihre Nachbarn wissen wollten und noch viel mehr. So wird der Arztbesuch zum Lifestyle Erlebnis, bei dem Sie ein neues Mitglied in der Stammtisch Runde werden können. Und wenn es Ihnen wieder besser geht, können Sie ja neue Freunde am neuen Arbeitsplatz kennen lernen, denn wer zu oft krank feiert, wird gerne gefeuert.

Was muss man beim Arztbesuch beachten?

Wer zum Arzt muss, fühlt sich im Wartezimmer manchmal gefühlte Ewigkeiten alleinegelassen, und wenn er dann den Behandlungsraum betritt, fühlt er sich in wenigen Minuten abgefertigt. Manche Patienten wissen nachher so viel wie vorher und fühlen sich vom Arzt weder gut aufgeklärt, noch intensiv beraten. Hierzu muss ich sagen, dass man bei diesem Trend Rücksicht auf die Ärzte nehmen muss, denn ein Kassenpatient zahlt einen gewissen monatlichen Betrag in seine Krankenkasse ein, bekommt jederzeit das volle Leistungsspektrum geboten, welches dem neuesten medizinischen Standard entspricht, und das Kassensystem ist meistens fast leer, weil es immer mehr chronisch Kranke gibt, die mehr brauchen, als sie jemals einzahlen könnten.

Alle Kassenpatienten sind beim Arzt gleich, da wird niemand grossartig bevorzugt. Um sich als Kassenpatient nicht abgefertigt zu fühlen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man wird Privatpatient, Selbstzahler, oder man legt sich vorab eine Liste mit Fragen zurecht. Auf der Frageliste für den Arzt sollten sämtliche Medikamente stehen, die man einnimmt, und die Krankengeschichte sollte möglichst lückenlos mitgebracht werden. Man kann sich Fragen zum Behandlungsverlauf zurechtlegen, Fragen zu Medikamenten, deren Nebenwirkungen und Einnahme, ob man Sport treiben darf, ob man schwere Dinge heben darf, Fragen bezüglich Erfolgsaussichten für Therapien, Fragen zu Alternativtherapien und Heilungsaussichten, und man sollte sich gezielt auf das Behandlungsgespräch vorbereiten.

Oft verlassen Patienten die Arztpraxis und bemerken, dass sie einige Fragen nicht gestellt haben. Wer sich vom Arzt gut behandelt fühlt, hat ein besseres Gefühl. Übrigens ist Vertrauen alles. Wenn das Vertrauen einmal angeknackst ist, kann man diesem Arzt wahrscheinlich nie wieder vertrauen.

So bekommen Sie einen schnellen Termin beim Arzt

Rufen Sie mit zerknirschter Stimme an und schildern Sie Ihr Problem so drastisch, dass man glaubt, Sie brauchen bald einen Krankenwagen. Wenn die Assistentin oder Sprechstundenhilfe glaubt, der Patient könnte bald in der Pathologie landen, vergibt sie eventuell einen früheren Termin für diesen Patienten.

Lassen Sie sich von Ihrer Krankenkasse vermitteln. Ja, das funktioniert wirklich, denn die Krankenkassen sind froh, wenn man rechtzeitig zum Arzt kommt, damit schlimmeres verhindert wird und keine hohen Kosten anfallen. Die Krankenkassen sind ja auch daran interessiert, dass ein Patient zur Vorsorgeuntersuchung erscheint, und nicht erst, wenn eine langwierige, kostenintensive Therapie im Raum steht.

Gehen Sie gleich persönlich zum Arzt. Wenn Sie schon einmal dort sind, können Sie vielleicht gleich in der Praxis bleiben und am selben Tag einen Termin wahrnehmen. Notfalls bezahlen Sie die Rechnung selber, dann gelten Sie als Privatpatient und bekommen noch gnadenhalber eine Tasse Kaffee, weil Sie so aussehen, als könnten Sie eine brauchen.

Eine gute Idee, als Kassenpatient zu überleben, ist einfach gesund zu bleiben, denn dann hat man keine Probleme, einen Termin beim Facharzt zu bekommen. Einst setzte ich mich in eine Arztpraxis und beobachtete die Patienten dort. Die halben Patienten erfreuten sich bester Gesundheit, sangen die Lieder von populären Schlagersängern nach, und die andere Hälfte der Patienten brauchte lediglich ihre vorbeugenden Schnupftropfen. Nach einer Weile verliess ich die Arztpraxis und holte mir ein rezeptfreies Medikament in der Apotheke ab, trank meinen Tee und kurierte meine Grippe ohne Arzt aus.

Übrigens wartet man ohne die kleinen Tricks beim Facharzt ungefähr sechs bis acht Wochen auf einen Termin, wenn man das unglückliche Los des leidigen Kassenpatienten gezogen hat. Na dann, Gesundheit. Das Problem ist, dass zu viele Patienten auf einen Arzt mit Kassenzulassung kommen, sodass die Warteräume voll sind. Es leidet dann das ausführliche Patientengespräch darunter, wenn der Arzt vor lauter Patienten keine Zeit mehr für den einzelnen aufbringen kann.

Keine Angst vorm Arzt

Der ideale ArztDer Fachbegriff für die Arzt-Angst lautet Iatrophobie, und es gibt nicht wenige Patienten, die davon betroffen sind. Haben Sie Angst vorm Arzt? Es gibt Ärzte, vor denen fürchtet man sich mehr als vor anderen Ärzten, aber das ist unberechtigt, denn jeder Arzt will in erster Linie nur helfen, wenn man vom normal arbeitenden Mediziner ausgeht, der keinerlei eigenmächtige Heilbehandlungen an seinen Patienten durchführt. Wahrlich, es gibt in der Rechtsprechung das Phänomen der eigenmächtigen Heilbehandlung. Bitte, da muss man ja Angst vorm Arzt bekommen.

Manche Patienten haben Angst vorm Gynäkologen, weil er in einen Bereich des Körpers eingreift, der sehr intim ist, den jeder Mensch nur für sich alleine und gegebenenfalls in eingeschränkter Version dem Partner zugänglich macht. Andere Patienten haben Angst vorm Zahnarzt, weil der Mundbereich trotz betäubender Spritze ein sehr empfindlicher Bereich ist. Menschen lassen sich ungern in den Mund schauen, scheuen Lippenbekenntnisse, welcher Art auch immer.

Wichtig ist das Vertrauen zum Arzt. Wenn dieses Vertrauen erst einmal geschädigt ist, hat der Patient kaum noch eine Chance, seine Arzt-Angst zu überwinden. Angstpatienten sind meistens schwierig, denn sie sind oftmals vorgeschädigt, traumatisiert von vorausgegangenen Arztbesuchen und Behandlungen.

Wenn eine Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt, ist die Natur dran schuld, oder es handelt sich um einen schicksalshaften Verlauf, wobei ich bei Zweiterem vorsichtig bin, denn nicht jeder schicksalshafte Verlauf hat einen natürlichen Ursprung. Wenn ein Patient in seinem Leben jemals in die ungünstige Situation gerät, einen Behandlungsfehler oder einen Aufklärungsmangel zivilrechtlich untersuchen zu lassen, ist er oft traumatisiert. So ein Patient hat automatisch Angst vorm Arzt.

Es gibt viele sehr gute Ärzte und nur ganz wenige, die diesen guten Ruf eigentlich nicht verdienen. Es gibt viele weisse Schafe in der Herde, und nur wenige schwarze, aber es kann passieren, dass man so einem begegnet. Hier empfehle ich eine Traumatherapie, wenn man seine Arzt-Angst nicht überwinden kann, denn jeder Patient ist es seinem Körper schuldig, dass er gut behandelt wird.

Die Angst vorm Arzt überwinden

Ich nehme jetzt immer Baldrian-Tropfen, trinke Baldrian-Tee, wenn ich in die ungünstige Lage gerate, zum Arzt zu müssen. Ich hatte ein Trauma davongetragen, als ich einst einem Arzt mein Vertrauen schenkte, der es nicht verdient hat. Er klärte mich über eine Operation nicht auf, und da ich dachte, es wäre alles so verlaufen, wie in meinem Aufklärungsgespräch besprochen, hatte ich keine Chance, auf die Folgebehandlungen richtig zu reagieren, denn ich entschied mich dann für weitere Behandlungen, in die ich nie eingewilligt hätte, wenn ich über die tatsächliche Operation Bescheid gewusst hätte. Seitdem muss ich meine Angst vorm Arzt, die in regelrechte Panik übergeht, jedes Mal neu überwinden.

Lieber Besucher, Sie können Ihre Arzt-Angst lindern, indem sie zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, denn die sind oft harmlos. So beugen Sie schlimmen Diagnosen und langwierigen Behandlungen vor, weil Sie ja regelmässig nachschauen, ob Ihr Körper noch in Ordnung ist. Ich gehe lieber zur Vorsorgeuntersuchung, als dass ich erst zum Arzt komme, wenn mein Körper streikt.

Die Angst vorm Arzt kann man auch mit Hypnose verlieren. Bitte, das hat bei mir nur bedingt geklappt, aber immerhin traute ich mich wenigstens wieder zum Allgemeinmediziner, denn der kleine Schnupfen hat keine grossen Auswirkungen. Zum Hausarzt sollten Sie auf jeden Fall gehen, die Blutuntersuchung und die Herz-Kreislauf Untersuchung sind wichtig, weil sich unser Körper nicht immer zuverlässig meldet, wenn etwas aus dem gesunden Lot gerät. Oft ignoriert man aus Angst vor dem Arztbesuch die Warnsignale, die der Körper aussendet.

Die Arzt Angst mit Liebe bekämpfen?

Soll man die Angst vorm Arzt bekämpfen, indem man sich in seinen Arzt verliebt? Bitte, das ist keine gute Idee, denn dann verliert man den gesunden Menschenverstand und hinterfragt nichts mehr kritisch genug. Aber eine Möglichkeit, seine Panik vor dem Arztbesuch zu lindern ist es. Wahrlich, ich stelle mir gerade vor, wie Frauen ihren Gynäkologen anhimmeln, intimer kann es nicht mehr werden.

Früher sagte ich immer, ich liebe Ärzte. Alleine dieser Zustand machte mich krank. Es muss wahrlich eine psychische Störung gewesen sein, Ärzte zu lieben. Ich gehe ja in meiner Familienplanung noch einen entscheidenden Schritt weiter, ich will einen Arzt heiraten. Am liebsten wäre mir ein Schönheitschirurg, denn ich habe neulich vor dem Spiegel bemerkt, dass ich älter werde. Meine Lachfalte im linken Mundwinkel hat es mir verraten, obwohl ich vor Schreck gar nicht lachte.

Bitte, ich gebe mich auch mit einem Allgemeinarzt, einem niedergelassenen Facharzt oder einem liebevollen Hausarzt zufrieden. So ein niedergelassener Arzt mit eigener Praxis hat noch Zeit zwischen den Patienten, die er mir widmen kann.

Lieber Besucher, in Wirklichkeit habe ich eine Höllenangst vor Ärzten, auch wenn sie Halbgötter in weiss sind und mir nur helfen wollen. Bitte, wenn mir ein Arzt hilft, dann soll er mich gefälligst ehelichen, denn ich bekomme langsam die Torschlusspanik. Als waschechte Frau tickt bei mir die biologische Uhr.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir nicht vorstellen, mich jemals in einen Arzt zu verlieben. Ich befinde mich in einer glücklichen Beziehung und brauche bis auf Weiteres keinen Arzt mehr. Einst vertraute ich einem Arzt so sehr, ich himmelte ihn an, ich fand ihn faszinierend, und er missbrauchte mein Vertrauen.

Wahrlich, ich bin kein gutes Beispiel dafür, dass man seine Angst vorm Arzt mit Liebe überwinden sollte. Ich kann nur sagen, überall, wo Menschen tätig sind, gibt es gute und schlechte Leute. Wichtig ist, dass sie sich trauen, zum Arzt zu gehen, sich eine Diagnose einholen, sich eine zweite Meinung einholen, möglichst unabhängig von der ersten Meinung, und dass sie mit Ihrer Therapie klar kommen. Es ist Ihr Körper, den sie liebevoll behandeln oder vernachlässigen.

Eine gute Arzt Patient Beziehung beseitigt die Angst

Der ideale ArztWie wichtig ist das gute Arzt Patient Verhältnis? Sind Sie ein Patient? Wenn Sie nicht auf sich achtgeben, werden Sie schneller als Ihnen lieb ist zum Dauerpatienten. Dann müssen Sie Ihrem behandelnden Arzt vertrauen. Wie tief geht so ein Arzt Patienten Verhältnis eigentlich? Wie sachlich kompakt muss es sein, damit ein Patient sich wohl fühlt und nicht auf die Idee kommt, der Arzt würde mit ihm Walzer tanzen?

Ein absolutes No Go zwischen Arzt und Patient ist das Flirten, denn dieses ohnehin intimst ausgelegte Verhältnis kann schnell durch unangebrachte Annäherungsversuche ins Wanken geraten. Nicht immer passiert es, dass ein Patient mit seinem Arzt flirtet, obwohl dies der klassische Fall ist, denn Patienten verlieben sich bei Gelegenheit in ihren Arzt. Dies ist ein fast schon zur Normalität gewordenes Phänomen, da der Arzt einen Patienten heilt, seine Schmerzen lindert und seine Leiden behandelt.

Der Patient sieht plötzlich den Lebensretter im Arzt und ist fasziniert von ihm. Dies kann manchmal besonders nach chirurgischen Eingriffen passieren, denn hier ist der Patient dem Arzt und seiner Kunst ausgesetzt. Und deshalb muss ein Chirurg umso sachlicher zu seinen Patienten sein, denn im Krankenhaus ist die Situation noch heikler.

Wenn der Arzt einen Patienten operiert und nachbehandelt, entsteht unweigerlich eine gewisse Nähe. In solchen Fällen darf der Arzt niemals seinem Patienten Gefühle zeigen, die über das vertrauensvolle Verhältnis der normalen Arzt Patient Beziehung hinaus gehen, denn Gefühle vorzuspielen, nur damit der Patient den Arzt auch weiterhin anhimmelt, ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit.

Wenn das Arzt Patient Verhältnis gestört ist, weil das Vertrauen fehlt, oder weil man sich als Patient nicht gut behandelt oder nicht verstanden fühlt, sollte man den Arzt sofort wechseln und vorab seine Krankenakte einfordern, denn jeder Patient hat das Recht auf seine Patientenunterlagen. Viele Patienten haben jedoch Angst davor, den Arzt zu wechseln, weil sie in Ärzten höhergestellte Götter in Weiss sehen. Hier sollte man sich bewusst sein, dass jeder Arzt auch ein Mensch ist.

Das gesunde, intakte Arzt Patient Verhältnis zeichnet sich dadurch aus, dass der Arzt keine Nähe zulässt, die über das Behandlungszimmer hinaus geht. Zusammen essen zu gehen, fällt nicht in diesen Bereich, selbst wenn es nur ein Kaffee ist, den man zusammen trinkt. Liebe in einer Arzt Patient Beziehung ist tabu, denn hier geht die nötige Distanz verloren, die man braucht, um objektiv therapieren zu können.

Ein gutes Arzt Patient Vertrauen hat einen bedeutenden Einfluss auf den Behandlungserfolg. Stellen Sie sich vor, ein Patient kommt zum Arzt und wird hinsichtlich seiner Therapie belogen. Schlimmer kann es dann nicht mehr werden, denn dem Patienten wird im ungünstigsten Fall eine artgerechte Folgebehandlung verwehrt, da er ja nicht weiss, welche Behandlung an ihm tatsächlich vollzogen wurde.

Stellen Sie sich vor, ein Arzt verhält sich nach einer Behandlung mit schicksalshaftem Verlauf seinem Patienten gegenüber so merkwürdig, dass der Patient versehentlich glaubt, der Arzt hätte sich in ihn verliebt. Ab diesem Zeitpunkt ist das Vertrauensverhältnis gestört, denn der Patient wird sich entweder auch verlieben, oder er sitzt in der ungünstigen Lage fest, zu einem Arzt gehen zu müssen, mit dem der vertrauensvolle Umgang schwierig geworden ist.

Das gesunde Arzt Patient Vertrauen basiert darauf, dass der Arzt sich dem Patienten gegenüber korrekt verhält, ihn nicht als Versuchsobjekt oder gar zu Studienzwecken missbraucht. Wenn der Patient Teil einer Studie ist, muss er darüber Bescheid wissen und seine schriftliche Einverständniserklärung dafür abgegeben haben. Stellen Sie sich vor, ein Patient ist Teil einer Studie, alles geht schief, und er wusste nichts von eventuellen Studien. Bitte, dann kann das Arzt Patient Vertrauen nicht mehr gekittet werden.

Ich habe Angst vorm Augenarzt

Elisabeth Putz ProblemlöserIch habe ein Arzt-Problem, welches weit über die normale Arzt-Angst hinausreicht. Es war ein Arzt, der mich an die Grenzen des möglichen Verstandes brachte.

Meine Augen waren ein Problemfall, seit ich denken konnte. Mein linkes Auge war seit meiner Geburt an blind und beherbergte ein schickes Glasauge. Mit dem rechten sah ich fast alles, aber mit dem zweiten sieht man ohnehin besser.

Als ich an grünem Star erkrankte, zog sich mein schleichendes Sehvermögen über die Jahre dahin, bis ich an einen Augenarzt geriet, der mein Leben wie einen Glaskrug zerbrechen liess und nicht die geringste Emotion dabei empfand. Ich liess mich von ihm zu einer Augenoperation überreden. Ursprünglich wollte ich mich nur lasern lassen. Der Arzt hatte Charme und versicherte mir, er hätte ein ruhiges Händchen. Nach mehreren Operationen war ich dann blind, aber nicht ganz tot.

Ich bemerkte während dieser Zeit, dass die nötige Distanz zwischen meinem Arzt und mir nicht gross genug war. Vielleicht interpretierte ich in meiner grenzenlosen Offenherzigkeit zu viele Gefühle in die Arzt-Patient-Beziehung hinein, sodass ich mich dagegen wehrte. Dieses unangenehme, beklemmende, fast schon beschämende Gefühl der wahrscheinlich nicht vorhandenen Begierde beschäftigte mich. Irgendwann entstand eine Art lose Freundschaft zwischen uns, sodass ich glaubte, ihm wieder offen und unbekümmert begegnen zu können. Da dieser Zustand jedoch nicht lange anhielt, trennten sich unsere Wege.

Eines Tages, als ich mich mit meiner Blindheit längst engagiert hatte, flatterte eine E-Mail in meinen Posteingang, aus der ich entnahm, dass ich womöglich einem Behandlungsfehler zum Opfer gefallen war. Ich forderte meine Patientenunterlagen an, studierte sie intensivst und musste bemerken, das mich mein Arzt verarscht hatte. Ich stimmte einem Implantat mit einem regulierenden Ventil zu, und tatsächlich wurde mir ein Implantat ohne Ventil ins Auge gesetzt. So viel Frechheit hätte ich meinem Arzt nicht zugetraut, aber billige Frechheit siegt meistens.

Ich suchte einen Anwalt auf, verklagte das Wiener AKH, jenes Krankenhaus, in welchem ich operiert wurde, und garnierte meine Klage zusätzlich mit einer Anzeige. Ich ahnte nicht, wie mich dieses triste Geschehen nach und nach an den Rand meiner Nervenstabilität brachte. Als interessante Studie, als labile Persönlichkeit, als Spezialpatientin wurde ich bezeichnet, was mich nachdenklich machte und dazu bewog, mein Dekollete nicht mehr so tief ausfallen zu lassen.

Den Gerichtsprozess verlor ich mit Pauken und Trompeten, obwohl ich glaubte, als Gewinnerin aus dem Gerichtssaal heraus zu kommen. Sogar mein pinkes Kostüm verblasste, als ich vor dem vernichtenden Urteil sass und mir die höchst richterliche Beurteilung ansah. Ich hatte mein unterqualifiziertes pinkes Kostüm noch an, als ich zusammenbrach. Fünf Jahre brauchte ich, um mich von diesem Desaster zu erholen.

Wer klagt, braucht sich im Schadensfall um seinen Spott nicht zu bemühen, der kommt ganz von selbst. Viele meiner Freunde und Bekannten meinten, das hätten sie vorausgesehen. Was hätten sie wohl gesagt, wenn ich gewonnen hätte?

Das Urteil hatte meine emotionale Existenz vernichtet. Ich brach sämtliche Kontakte, die ich zu Ärzten unterhielt, ab. Ich beendete sämtliche Projekte, an denen ich mit Medizinern arbeitete, ab. Ich traute mich lange Zeit zu keinem Arzt und betete, mein Körper möge nicht allzu oft verrückt spielen und möglichst gesund bleiben. Ich glaube, ein guter Psychiater hätte mir in dieser Zeit gut getan, worauf ich jedoch dankend verzichtete. Heute noch begegne ich Ärzten mit einer enormen Distanz und einem ungesunden Misstrauen, obwohl mein sachlich kompakter Verstand weiss, dass Mediziner auch nur Menschen sind.

Der Augenarzt und ich, wir werden uns in diesem Leben nicht unbedingt noch einmal begegnen, auch wenn man sagt, man sieht sich immer zweimal. Sein Vater und mein Vater liegen am selben Friedhof. Immer wenn ich zu meinem Vater ans Grab gehe, überkommt mich ein mulmiges Gefühl, weil man kann ja nie wissen, wie sich die Wege des Lebens entwickeln.

Heute ist ein Grossteil meiner Unbekümmertheit verschwunden. Ich schaue mir jeden Fettnapf genau an, bevor ich hinein trete. Ich lebe sehr zurückgezogen und beneide mich nicht unbedingt für meine Introvertiertheit. Manche Leute sagen, ich wirke wie ein Eisklotz. Bitte, noch bin ich nicht an mir selber erfroren. Vielleicht liegt es daran, weil ich hin und wieder meine Herzenswärme punktuell verstreue, wenn ich mein natürlich gewachsenes Wesen versehentlich auslebe.

Welche Folgen hat der Ärztemangel?

Welche Auswirkungen hat ein Ärztemangel? Es entstehen längere Wartezeiten für Patienten, der Arzt hat weniger Zeit für die Patienten, Operationen werden terminlich nach hinten verschoben, und es kann ein Chaos in den Krankenhäusern entstehen. Wenige Mediziner verdienen international sehr viel Geld, während sich der Grossteil der Ärzte mit zu niedrigen Gehältern begnügen muss. Im Grunde leisten sie aber die gleiche Arbeit. Der Chefarzt ist oftmals mehr für die Organisation verantwortlich, geht seiner Lehrtätigkeit nach und versorgt seine Privatpatienten in seiner Dienstzeit, bekommt dafür mehr Geld als ein Arzt, der sich nur um die Patienten, vorwiegend Kassenpatienten kümmert. Das ist ungerecht und sorgt für den Ärztemangel, denn niemand möchte sich ausbeuten lassen.

Besonders die Allgemeinmediziner werden im ländlichen Raum weniger. Nachtdienste entfallen, Wochenendbetreuung der Patienten fällt flach, und auch die Fachärzte werden zunehmend zu Wahlärzten. Wenn diese Schere zwischen Privatarzt und Kassenarzt zu weit auseinander triftet, hat man keine Wahl mehr, dann wird der Wahlarzt zur teuren Not und der Patient benötigt entweder eine teure Privatversicherung, oder er muss für seinen Arztbesuch sparen. Wir gehen langsam dahin, dass Gesundheit eine reine Geldangelegenheit wird, der Arme ist krank, der Reiche ist gesund.

Der Ärztemangel wird besonders in Zeiten einer Pandemie merkbar, wenn kaum noch Ärzte da sind, welche die Unmenge an Patienten versorgen. Und auch das Pflegepersonal, die Krankenschwestern, Intensivpfleger, Krankenpfleger werden knapp. Wenn die Intensivbetten überquillen, kann man zwar weitere Betten anschaffen, aber wenn niemand da ist, der diese Betten betreut, kann der Patient ruhig im Intensivbett röcheln, es wird ihm niemand zuhören, wenn er stirbt. In der Corona Krise wurde dieser Mangel an medizinischem Personal deutlich. Man musste Log-Downs verordnen, weil die Kapazitäten in den Krankenhäusern endlich waren, das Personal erschöpft war, und weil sich viele Menschen vor einer Impfung mit einem der neuen Impfstoffe fürchteten. Eine gute Bezahlung des Pflegepersonals, eine gut bezahlte Ausbildung der Pfleger, ein attraktiver Arbeitsplatz für Ärzte, und eine gute Aufklärung, die keine Wiedersprüche und Zweifel offenlässt, das wären Maßnahmen, welche den Mangel an medizinischem Personal eindämmen würden und den Normalverbraucher nicht zum Intensivpatienten ohne Betreuung machen.

 


Elisabeth Putz

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