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Was muss ein Patient beachten?

Der mündige PatientEin Patient ist allgemein gesehen jemand, der einen Arzt aufsucht, weil er Schmerzen, ein Leiden, eine Erkrankung hat. Patienten sind in der Regel Laien und müssen dem behandelnden Arzt vertrauen. Hier darf das Vertrauen niemals erschüttert werden, sonst leidet der Patient womöglich ein Leben lang unter den psychischen oder eventuellen körperlichen Schäden und Folgeschäden. Das Vertrauen zu anderen Ärzten ist ebenfalls erschüttert, wenn ein Patient betrogen oder missbraucht wird, falsch beraten oder zum Narren gehalten wird.

Ein mündiger Patient ist informiert, liest und analysiert seine Krankenakte, hat einen guten Überblick über seine elektronische Patientenakte, und er traut sich, den Arzt alles zu fragen, was er über eine Behandlung wissen muss und auch wissen will. Dies sind in der Regel die aufgeklärten, lästigen Patienten, die kein Arzt haben will. Hier klafft das Arzt-Patient Verhältnis auseinander, leider.

Als Patient bleibt einem der Gang zum Arzt nicht erspart, denn wenn sich einmal eine Krankheit in den Körper eingeschlichen hat, kann man leicht zum chronisch kranken Dauerpatienten werden. Ich gehe immer zu den Vorsorgeuntersuchungen, damit ich weiss, dass mir nichts fehlt. Natürlich kann man damit nicht jeder Krankheit vorbeugen, aber es ist ein guter Weg, um seinen Körper unter Kontrolle zu halten.

Als ich mich eins täglich von einem Liter Smoothies ernährte und glaubte, meinem Körper damit etwas Gutes zu tun, fing mein Herz an zu rasen, mir wurde zunehmend schwindlig und ich fühlte mich hin und hergerissen zwischen putzmunter und tief schlapp, richtig matt. Mein Blutzuckerspiegel war nicht mehr in Ordnung, da ich mich für die Obst Smoothies entschieden hatte. Ich musste sofort meinen neu gewonnenen, mir hart erwirtschafteten Lifestyle abstellen und meine Ernährungsgewohnheiten ändern. Bitte, ich sparte mir wieder Geld, denn die Smoothies waren sauteuer.

Gerade diese Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf Krankheiten durch zu fettiges Essen und Bewegungsmangel könnte man verhindern, wenn man sich für ein gesundes Leben entscheidet. Dann muss man nicht unbedingt zum chronisch kranken Patienten werden.

Als Patient hat man die Wahl zwischen dem Dasein als Privatpatient oder dem Dahinschleichen als Kassenpatient. Ich habe mich schon oft gefragt, ob wir uns in die Richtung einer Zweiklassenmedizin hinbewegen, oder ob wir bereits in einer medizinischen Zweiklassengesellschaft leben? Der luxuriöse Privatpatient muss nicht lange beim Arzt warten, bekommt seinen Kaffee, während der Kassenpatient im Wartezimmer verdurstet. Gott sei Dank gibt es kostenloses Leitungswasser.

Als Patient sollte man darauf achten, dass man einen Arzt wählt, dem man vertrauen kann. Bitte, den meisten Ärzten kann man sein uneingeschränktes Vertrauen schenken, aber da ich einst einmal ein unglückliches Händchen für Ärzte hatte, denen ich heute mein Vertrauen nicht mehr schenken würde, erwähne ich es zur Vorsicht.

Der Patient hat das Recht, vollständig vom Arzt aufgeklärt zu werden, über Behandlung, Therapie, Operationen, über Risiken, Erfolgschancen und Komplikationen, über eventuelle Folgeoperationen, über den gesamten Krankheitsverlauf. Das Vertrauen zwischen Arzt und Patient muss sichergestellt sein.

Als Patient sollte man auch immer seine Zusatzkosten im Auge behalten. Nicht alles wird von den Kassen übernommen. Ich war einst bei einem Heilpraktiker, der schrieb in seine Honorarnote hinein: Danke für den wunderschönen Nachmittag und die Erdbeeren. Als meine Krankenversicherung sich bei mir meldete und die Kostenübernahme verweigerte, wusste ich zuerst nicht warum. Bitte, für die Krankenkasse klangen die Worte zweideutig. Für mich war es damals einfach so, dass mich mein Heilpraktiker neben der Osteopathie über die chinesische Ernährung und deren gesundheitliche Aspekte aufklärte, und ich ihm dafür als kleines Dankeschön Erdbeeren mitbrachte, wofür er sich wiederum bedankte, aber leider dieses Dankeschön auf die Honorarnote schrieb Wahrlich, als Patient hat man es nicht leicht.

Tipps für Patienten - die Medizin im Alltag

Tipps für den Patienten, der im Alltag auf die moderne Medizin, auf Medikamente, Behandlungen, Therapien und Ärzte angewiesen ist. Was kann die moderne Medizin von heute? Sie leistet viel, beherbergt grosse Chancen, und trotzdem stösst sie an ihre Grenzen. Was bietet die Ethik in der Medizin? Sie ist ein ständiger Machtkampf zwischen Helfen und finanziellen Interessen. Der mündige Patient, der Arzt als Dienstleister, das Krankenhaus als Dienstleistungsbetrieb, die Chirurgie als Platz für neue Studien direkt am Patienten, wahrlich, in ethischen Fragen muss noch einiges getan werden.

Was leistet die Medizinforschung? Sie ist ein Wunderwerk der neuesten Technik, faszinierend, denn hochtechnisierte Implantate, welche direkt mit dem Gehirn in Verbindung stehen, ersetzen ganze Organe. Die Welt der Cyborgs ist geboren. Und so könnte der Mensch der Zukunft mit zusätzlichen Sinnen ausgestattet werden, beispielsweise mit einem Fledermausgehör, einem Ultraschallbildgebungsverfahren, oder mit einem Röntgenblick. Ich werde staunen und mich wundern, wenn ich sehe, in welche Richtung wir uns damit bewegen.

Wenn wir im Alltag einige Tipps beachten, sind wir nicht zwangsläufig Patienten, die sich blind auf Ärzte verlassen müssen. Im Gegenteil, wir werden zunehmend zu Patienten, die sich informieren und durch eine zweite Meinung selber entscheiden, für welchen Weg man sich entschliesst. Wichtig ist das Einholen einer zweiten Meinung. Ich gehe sogar soweit, dass ich denke, eine dritte Meinung ist mir wichtig, dann kann ich leichter entscheiden. Manche Ärzte sagen, dass zu viele Köche den Brei versalzen, aber ich habe auch schon von Ärzten gehört, dass sie sich selber niemals von den eigenen Kollegen behandeln lassen würden. Bitte, das stimmte mich traurig, und so denke ich, auf der sichereren Seite ist man mit mehreren Meinungen.

Man sollte als Patient immer daran denken, dass ein Krankenhaus, besonders jedoch ein Terziärkrankenhaus, eine Universitätsklinik neben dem Patientenbetrieb auch ein Lehrinstitut, ein Forschungsinstitut und ein von Studien geprägtes Institut ist. Der Patient könnte unter unglücklichen Umständen als Studie dienen, und nicht jeder Patient möchte dies. Als ich bemerkte, dass ich aufgrund von Studien einst operiert wurde, meinten die Ärzte, sie hätten mich mündlich aufgeklärt, und meine Patientenakte wäre eine Art Versehen gewesen. An eine mündliche Aufklärung konnte ich mich jedoch nicht erinnern. Und so bin ich heute vorsichtig geworden und schaue mir ein Krankenhaus im Notfall genau an.

Kassenpatient oder Privatpatient - Was ist besser?

Sind Sie Kassenpatient? Dann haben Sie auch schon einmal elendslange in der Warteschleife gesessen, bis Sie Ihren hart erarbeiteten Termin beim Arzt bekommen haben. Ich gehe zu fast jedem Arzt als Selbstzahler hin und gelte dann als Privatpatient. Gut, ich will es nicht übertreiben, denn zum Zahnarzt gehe ich als Kassenpatient und hoffe jedes Mal, bloss keine Maulsperre zu bekommen. Ich habe jedoch noch niemals einen Zahnarzt gebissen.

Kassenpatienten sind oft arm bei der Terminvergabe beim Arzt dran und müssen einige Leistungen selber bezahlen, für welche die Krankenkassen kein Geld haben. Ich gehe ohnehin nur zum Facharzt, wenn ich es bitter nötig habe und als Schwerstfall am Telefon wie halbtot klinge. Ansonsten gehe ich selten zum Arzt, bis auf die Vorsorge, denn dies ist die Medizin, welche am wenigsten schmerzt.

Sind Sie auch so ein leidiger Kassenpatient? Ich gratuliere Ihnen zu so viel Mut, denn Sie trauen sich etwas, wenn Sie sich entscheiden, Kassenpatient zu sein. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie einen Termin beim Arzt bekommen haben. Ich bin übrigens auch so ein leidiger Kassenpatient. Das bin ich seit meine private Krankenversicherung mitten in meiner Glaukomtherapie beschlossen hat, sie versucht es einmal ohne mich, es könnte wirtschaftlicher sein.

Haben Sie es auch schon erlebt, dass Sie den Kopf nicht mehr ganz gerade auf den Schultern tragen konnten vor lauter kränkelndem Zustand, und trotzdem mussten Sie lange auf einen Termin beim Arzt warten? Da trägt man den Kopf irgendwann lieber in der Hand, weil er vom vielen Warten zu schwer geworden ist. Hier gebe ich Ihnen ein paar Kleinigkeiten mit auf den Weg, damit Sie beim Arzt schneller durch die Türe geschoben werden.

Kassenpatienten müssen oft dazu zahlen

Wann sind Sie zum letzten Mal in der Apotheke gewesen und haben sich Medikamente besorgt? Haben Sie etwas tiefer in den Geldbeutel greifen müssen? Jetzt müssen Kassenpatienten oft tief in der Geldbörse graben, denn Leistungen werden manchmal nicht mehr ganz übernommen. Die Krankenkassen haben sich übernommen und leiden an einer tödlichen Krankheit, an der Magersucht, gefolgt von dem Phänomen der Schwindsucht.

Bitte, auch die finanzielle Abmagerung ist ein ernst zu nehmendes Problem. Die Anzahl der Patienten häuft sich, immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter, sind chronisch krank, aber trotzdem so gesund, dass sie mit teuren Medikamenten uralt werden können. Hier tut sich eine direkte Felsspalte in ethischen und moralischen, in sozialen Angelegenheiten auf. Wer darf leben? Wer darf Medikamente beziehen, wenn das Geld die Welt regiert? Wird unsere Gesundheit eine reine finanzielle Angelegenheit? Ich hoffe, ich falle eines Tages im gesunden Zustand tot um und brauche keine medizinische Hilfe, nur ein Grab, in das ich fallen darf. Zuvor geniesse ich aber meine Rente.

Ich habe mir schon alternative Therapien und Heilmethoden gegen kleine Kränkeleien und grippale Infekte überlegt. Mein Allerheilsmittel ist der Tee aus Sternanis, Gänsefingerkraut und Thymian. Da werden Sie vom reinen Anblick des Tees bereits geheilt. Der Gang zum Heilpraktiker ist auch eine Alternative, denn da weiss man wenigstens, wofür man bezahlt, und vor allem, dass man bezahlt.

Eine optimale Lösung für dieses Problem wäre allerdings, wenn wir ab jetzt alle gesund bleiben und zu jammern aufhören. Ab diesem Zeitpunkt sind womöglich die Apotheken krank, und der Leidensweg beginnt von vorne. Ich predige es immer, die Welt und das Universum sind ein ewiger Kreislauf, die mit uns im Kreis laufen.

Individuelle Leistungen für Privatpatienten

Sind denn die Zusatzleistungen für Privatpatienten gerecht, oder leben wir in einer Zweiklassengesellschaft, die es erlaubt, Menschen unterschiedlich wahrzunehmen, nach der Grösse und Dicke des Geldbeutels einzustufen? Jeder Mensch ist gleich, die Würde des Menschen ist unantastbar, und so bin ich persönlich gegen den elitären Privatversicherten, aber ich bin nicht das Maß der Dinge, denn ich könnte locker im traditionellen Kommunismus existieren und als Handlanger von Elke K. agieren, ohne eigenen Privatbesitz. Ich bewundere nämlich alle Menschen, die Gutes tun, und ich bestaune alle Menschen, die sich als etwas Besseres ansehen und auf ihren Vorteil bedacht sind.

Neulich habe ich einen makaberen Witz gehört: Da leistete ein Assistenzarzt in einem allgemeinen Krankenhaus mit Privatbereich seinen Dienst und sah sich die neuen Patienten an. Er kam in ein Zimmer, in welchem ein Mann onanierte. Der Chefarzt meinte, das sei wichtig, sonst gibt es einen Samenstau. Der Assistenzarzt ging weiter in den obersten Trakt des Hauses und sah, wie eine Krankenschwester einem Patienten einen runterholte. Der Chefarzt sagte, das ist ein Privatpatient, der muss nicht selbst Hand anlegen.

Bitte, bei diesen Aussichten bleibt einem das Lachen im Hals stecken, wenn man Kassenpatienten mit Privatpatienten vergleicht. Das Gesundheitssystem sollte für alle Patienten gleichermassen, in gleichem Leistungsumfang präsent sein, ohne Unterschiede. Natürlich ist der Kapitalismus in gewisser Weise ideal, um seine Bedürfnisse auszuleben, aber im Sozialwesen müsste Gleichheit geschaffen werden. Dann gäbe es keine Igel-Leistungen mehr, welche der Kassenpatient bezahlen muss und der Privatpatient gratis mit ins Krankenbett gelegt bekommt. Die Messung des Augendrucks sollte allgemein kostenlos zugänglich sein, denn wer an einem Glaukom erkrankt, könnte erblinden, wenn es zu spät behandelt wird.

Wie gut sind individuelle Gesundheitsleistungen?

IGEL-Leistungen kosten GeldKennen Sie die IGEL, sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen beim Arzt? Man bezahlt als Kassenpatient verschiedene Leistungen, welche die Kassen nicht übernehmen, weil diese für die Krankenkassen über das nützliche medizinische Bedürfnis hinausreichen. Manche dieser Zusatzleistungen sind wichtig, können die Gesundheit fördern, und andere wiederum sind reinster Luxus, direkt auf einem kranken Niveau angesiedelt.

Der Patient muss über die IGEL Kosten und deren Nutzen genauso aufgeklärt werden, wie er im normalen Aufklärungsgespräch über die Risiken und Komplikationen von Therapien, Behandlungen und Operationen aufgeklärt werden muss. Erst dann kommt ein IGEL Vertragsverhältnis zwischen Arzt und Patient zu Stande, welches natürlich schriftlich abgeschlossen wird, damit es auch wirksam ist.

Der Patient muss die Chance haben, sich gegen oder für eine individuelle Gesundheitsleistung zu entscheiden, und deshalb ist eine Aufklärung darüber so notwendig. Arzt und Patient sichern sich damit ab, denn dann kann niemand behaupten, er hätte nicht Bescheid gewusst.

Welche individuellen Gesundheitsleistungen gibt es?

In Deutschland wurde das IGEL System bereits vor Jahren eingeführt, da zahlt man als normal sterblicher Kassenpatient bei Ärzten sogenannte IGeL Leistungen, freiwillige Zusatzleistungen, welche von den Gesundheitskassen nicht übernommen werden. Sie können sich beispielsweise eine Ultraschall Untersuchung der Gebärmutter gönnen, um ein eventuelles Krebsrisiko auszuschliessen. Oder Sie gönnen sich endlich einmal eine gemütliche Darmspülung mit eingebautem Risiko zur Darmblutung, fein und dünnflüssig ausgeführt.

IGEL - individuelle Gesundheitsleistungen können der vorzeitigen Krebserkennung dienen, sie können Therapien angenehmer machen und Medikamente erträglicher für den Patienten gestalten. Teure Medikamente werden von manchen Krankenkassen nicht übernommen, haben jedoch manchmal weniger Nebenwirkungen als jene, die voll bezahlt werden.

Medikamente fallen unter die IGEL Leistungen, bis vor kurzem fiel auch die Glaukom Früherkennung unter diese Zusatzleistungen, und genau hier sehe ich als ehemaliger Glaukompatient die Gefahr, dass man zu spät handelt. Glaukom ist eine Augenkrankheit, die den Sehnerv zerstört und zur Blindheit führen kann, wenn man diese Erkrankung zu spät erkennt und sie nicht richtig therapiert.

Zu den IGEL Leistungen zählen auch Blutuntersuchungen, welche neben dem normalen Blutbild auch einen eventuellen Vitaminmangel, ein HIV Virus oder andere Krankheiten feststellen lassen. Nicht alles im Blut wird bei der herkömmlichen Untersuchung erkannt. Diese Zusatzleistung finde ich sinnvoll, denn eine rechtzeitige Diagnose kann langwierige, schmerzhafte Therapien vermeiden.

Hilfsmittel, Heilbehelfe und extra Therapien fallen auch teilweise unter diese Zusatzkosten, denn der Patient hat oft die Wahl zwischen einem Luxusrollstuhl, elegant geschwungenen Gehhilfen, eleganten Sehhilfen, und den normalen Hilfsmitteln, die dem Zweck dienen, aber oftmals nicht besonders bequem sind. Hier sollte man abwägen, wieviel Geld der bequeme Luxus wert ist, und ob er tatsächlich die Therapie erleichtert.

Lieber Vollzeit-Patient, wenn Sie in Erwägung ziehen, einige IGeL Leistungen demnächst in Anspruch zu nehmen, informieren Sie sich vorher über die bevorstehende Untersuchung. Lassen Sie sich nicht an Ort und Stelle überrumpeln, denn was die Kasse nicht zahlt, das hält uns wahrscheinlich fit, wenn man es nicht in Anspruch nimmt. Ich bin übrigens ein Teilzeitpatient, die Hälfte meines Lebens jammere ich, und die zweite Hälfte verschlafe ich.

Natürlich sind einige der Zusatzleistungen sinnvoll, und deshalb sollten Sie immer vorher Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten. Vielleicht nehmen Sie eine IGeL Leistung in Anspruch, welche noch nicht langfristig erprobt wurde, oder Sie lassen sich mit einer noch weitgehend unbekannten Methode untersuchen. Denken Sie daran, es ist Ihr Körper, den Sie zum Arzt tragen.

ELGA - Die elektronische Gesundheitsakte

Die elektronische Gesundheitsakte am Tablet einsehenDie elektronische Gesundheitsakte rollt wie eine Lawine über die Köpfe der Ärzte, Zahnärzte und über so manch vereinzelten Kopf der Patienten hinweg, sie rollt an. Die Datenschützer sehen in der elektronischen Gesundheitsakte eine Gefahr für Leib und Seele, denn durch diese vollautomatisch verarbeitete, überall abrufbare Patientenakte werden Leib und Seele im ungünstigsten Fall verkauft.

Datenschützer sehen bereits den gläsernen Patienten auf offener Strasse schutzlos ausgeliefert seines Weges schreiten, ohne dass sich der Patient seiner Gläsernheit bewusst ist. Nun, ich finde es übertrieben, denn man kann in jeder Neuerung Negatives sehen, wenn man nur genau genug hinschaut, aber ich bin ja auch kein Datenschützer, viel eher ein Datenverarbeiter, denn ich bin schneller als so manche Zeitung, wenn meine spitz zulaufende Zunge Nachrichten aller Art verbreitet. Ich kann nichts für mein Naturell, bitte verzeihen Sie mir, ich bin eine Frau, die zu ihrer ausgeprägten verbal ausartenden Weiblichkeit steht.

Haben Sie schon die Vor- und Nachteile der elektronischen Patientenakte entdeckt? Ich sehee nur die Vorteile, denn durch meine rosarot eingefärbte Brille sehe ich keinerlei Nachteile. In Deutschland nennt man sie übrigens EGA, während man sich in Österreich für ELGA entschied, denn mehr Buchstaben bewirken grössere Aufmerksamkeit. In beiden Ländern sind jedoch die Vorteile gross in Mode.

Da hätten wir beispielsweise die Transparenz, damit jeder Patient jederzeit über seine Diagnosen, Krankheitsverläufe, Medikation und alles Weitere Bescheid weiss. Ich finde das praktisch, denn ich musste aus bitterer Erfahrung lernen, was es heisst, wenn man durch Kommunikationsprobleme wichtige Diagnosen und Therapien verfehlt.

ELGA besitzt die Kraft, dass Ärzte untereinander schneller und präziser ihre Daten austauschen können, dass sie nicht auf Geschichten und Schilderungen der Patienten alleine vertrauen müssen, dass Diagnosen leichter unter verschiedenen Ärzten besprochen werden können, dass Medikamente offen liegen, damit jeder Arzt im vollen Umfang über einen neuen Patienten Bescheid weiss.

Stellen Sie sich vor, Sie werden plötzlich zum unbekannten Unfallopfer, und die Chirurgen müssten erst mühsam feststellen, ob und welche Infusionen Sie vertragen, welche Vorerkrankungen Sie besitzen. Die elektronische Gesundheitsakte weiss blitzschnell Bescheid. Übrigens weiss mein Kühlschrank auch immer, was fehlt, wenn er mit meiner digitalen Personenwaage kommuniziert.

Bitte, ich möchte ja nicht einseitig wirken, und so verschaffe ich Ihnen hier einen kleinen Überblick über die Nachteile. Bis jetzt konnten die Ärzte ihre per Hand oder im Computer verarbeitete Dokumentation, welche sich Krankengeschichte nennt, vor den Patienten verstecken, falls dies nötig wäre. Ein Patient bekommt im Normalfall sein Aufklärungsgespräch und nach der Therapie seine Entlassungspapiere oder Überweisungspapiere ausgehändigt. Nur im ungünstigsten Fall holt sich ein Patient seine Krankenakte. Bitte, man will ja nicht den Arzt, der einen behandelt, unnötig beleidigen.

Mit der elektronischen Gesundheitsakte hat der Patient zu jedem beliebigen Zeitpunkt, auch von zu Hause aus Einblick in seine Krankenakte, in die vollständige Dokumentation seines Arztes. Einige Ärzte sehen darin Schwierigkeiten. Ich sehe darin nur Transparenz, denn der Mensch ist von Natur aus ein neugieriges Wesen.

Ärzte vermuten, dass mit ELGA Daten verloren gehen, da der Patient selber entscheidet, wann die Daten gelöscht werden, wer sie haben darf und wie sie gespeichert werden. Wissenschaftliche Studien hatten zwar belegt, dass durch die elektronische Gesundheitsakte die Daten besser verarbeitet werden, aber bitte, ich will Ihnen ja kein Detail vorenthalten.

Was ist die elektronische Gesundheitsakte?

EGA oder ELGA, das ist der gläserne Patient, dessen Krankheiten elektronisch verarbeitet werden und auf dem Präsentierteller häppchenweise serviert werden. Die elektronische Gesundheitsakte umfasst Anamnese, Diagnose, Therapien, Vorerkrankungen, Medikamente, Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Entlassungsbriefe, die Korrespondenz zwischen Ärzten, allgemeine Patientendaten und einige weitere Details. Der Patient ist somit rundum geschützt vor Fehldiagnosen, soweit es eben möglich ist, und er verfügt über das nötige Wissen, um aktiv an seiner Gesundung teilzunehmen.

Mir hätte so eine elektronische Patientenakte mein Auge wahrscheinlich gerettet, wenn ich gewusst hätte, dass mir bei meiner Augenoperation ein anderes Implantat ins Auge gegeben wurde, als jenes, über welches ich aufgeklärt wurde. Aber bitte, kein Arzt ist fehlerlos, und so schaue ich heute durch zwei Glasaugen hindurch, bin sozusagen auch ein gläserner Patient.

Ein Problem hat diese elektronische Gesundheitsakte allerdings: Jeder Patient kann sie vervollständigen oder dünner machen, eigene Dinge hinzufügen, Ärzte können Dinge abändern, und hier entsteht zwangsläufig eine Verfälschung der Dokumentation. Nun, jeder hat einen Schönheitsfehler, sogar der datenverarbeitende PC, auf dem ELGA geschrieben wird.

Wie kann dieses Problem gelöst werden? Man muss die Zukunft positiv gestalten, indem man genau festlegt, wer was in welchem Umfang ändern darf, welche Daten nicht gelöscht werden dürfen, denn nur so hat die elektronische Patientenakte Bestand und kann überleben. Mein Kühlschrank meinte neulich, ich sollte weniger Wurst essen.

Wieviel Transparenz verschafft uns ELGA?

Wahrscheinlich würde sich der vereinzelte Patient wie ein gläserner Uhrkasten fühlen, aber ich denke, die Mehrzahl der Patienten wäre einverstanden mit mehr Transparenz im Gesundheitsdschungel. Was würden Sie sagen, wenn Ihre Patientendaten nach jedem Krankenhausaufenthalt und jedem Arztbesuch für Sie einsehbar wären?

Patienten müssten nicht bei jedem Arztwechsel und neuen Ärzten ihre Krankengeschichte wie Wiederkäuer erzählen. Jeder Arzt wüsste über das gesamte Krankheitsbild sofort Bescheid. Und der Patient hätte jederzeit Einblick in unverfälschte Patientendaten. Die Dokumentation wäre vollständig und immer überall zu haben.

Durch die Transparenz der elektronischen Gesundheitsakte würde sich so mancher Rechtsstreit um einen eventuellen Behandlungsfehler oder mögliche Aufklärungsmängel viel schneller verhandeln lassen. Der Patient hätte vollen Zugriff auf Ultraschallbilder mit dazugehörigen Ultraschallberichten, Zugriff auf Röntgenbilder und müsste sich nicht damit begnügen, dass einige Dinge im Nachhinein nicht mehr nachvollziehbar sind, da nur noch schlechte Kopien vorhanden sind, und von den Berichhten jede Spur fehlt.

Patientenverfügung - Der Wille des Patienten geschehe

Viele Patienten besitzen sie schon, eine Patientenverfügung. Sie sorgt dafür, dass man im Falle eines Unfalls, eines Schlaganfalls, Kreislaufzusammenbruchs, etc. nichts medizinisch Relevantes an sich machen lassen muss, welchem man im Normalfall nie zustimmen würde. Hier hat der informierte, mündige Patient ein Werkzeug, welches zwar heikel ist, ihn jedoch vor ungewollten, lebensverlängernden Maßnahmen retten kann. Nicht jeder möchte für Jahre im Koma liegen, an eine PEK-Sonde angeschlossen werden, bei schwersten Gehirnschäden und bleibender schwerer Behinderung reanimiert und ins Leben zurückgeholt werden. Und nicht jeder möchte ein jahrelanger Pflegefall werden, weil die Medizin heute fast jedes Leben am Leben erhalten kann. Wenn beispielsweise ein Patient nicht mehr selber entscheiden kann, ob ihm krankheitsbedingt Arme und Beine amputiert werden und er künstlich beatmet wird, weil er dement ist und an Durchblutungsstörungen leidet, kann dies seine Patientenverfügung für ihn übernehmen. Ohne so eine Vollmacht wird alles Nötige getan, um das Leben zu erhalten, selbst im schwersten Pflegefall.

Es gibt zwei Arten von Patientenverfügungen, diejenige, die man nur beim Arzt anfertigen lässt und immer bei sich trägt, und diejenige, die man notariell oder anwaltlich machen lässt. Auch hierfür benötigt man vorab das intensive Gespräch mit dem Arzt, aber es wird zusätzlich ein Vermerk in alle relevanten medizinischen Akten und Systeme eingespeist, sodass jeder Arzt, jedes Krankenhaus und jeder Notdienst Bescheid weiss. So eine Patientenverfügung sollte man machen lassen, bevor man dement ist, immer im gesunden Zustand. Sie ist in vielen Fällen zeitlich begrenzt, muss erneuert und verlängert werden, und sie kostet Geld. Wer jedoch selbst über sein Leben entscheiden möchte, für den ist so eine Patientenverfügung eine gute Investition.

Der Patient als Organspender

Eine Lunge spendenLieber Patient, eine Organspende kann Leben retten, über Leben und Tod entscheiden, oder die Lebensqualität erhöhen. Herz, Nieren, Lunge, und sämtliche andere Organe, bis auf einige wenige, wie beispielsweise Augen, können heute bereits transplantiert werden und retten im Idealfall einem Menschen das Leben, wenn zuvor jemand unerwartet gestorben ist und seine Organe für eine eventuelle Spende freigegeben hat. Leben und Tod liegen hier eng beieinander, und deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Leute einen Organspender-Ausweis bei sich tragen, besonders in jenen Ländern, in denen man nicht explizit dagegen widersprechen kann, sondern zustimmen muss und erst dann die Freigabe gewährleistet ist.

Hin und wieder kommt ein Organspendeskandal ans Tageslicht, weil sich einige wenige Ärzte bereichern und die gängigen Listen umgehen, rein aus finanziellen Gründen. Dies passiert auch in seltenen Fällen bei uns, aber im Normalfall ist die Vergabe eines Organs streng geregelt. Organhandel ist eine der schlimmsten Dinge, denen wir in der Welt begegnen. Trotzdem werden laufend aus ärmeren Ländern Organe am Schwarzmarkt gekauft, weil wir hier zu wenige Leute haben, die bereit sind, nach ihrem Tod ihre Organe zu spenden. Arme Leute spenden im lebenden Zustand eine Niere, wenn sie damit ihr Überleben in einem Drittwelt-Land sichern können. Ethisch gesehen ist dies eine Katastrophe, aber auch die Spende selbst macht nicht jeden Menschen glücklich. Es gibt religiöse Gruppen, die lehnen dies komplett ab, und es gibt zahlreiche Menschen, die sagen, ihre Organe dürfen nach ihrem Ableben nicht gespendet werden, denn sonst sind sie nicht komplett, wenn sie ins Jenseits eintreten. Viele Leute glauben an ein Weiterleben nach dem Tod und wollen nicht nur ihre Seele, sondern auch ihren Körper behalten, auch wenn dieser rein wissenschaftlich zu Staub zerfällt und der Mensch medizinisch gesehen kein organisch messbares Leben mehr aufweist, wenn er tot ist. So ist die Organspende eine heikle Angelegenheit, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Mit einem Organspender-Ausweis kann man jedoch Leben retten.

Das Thema de Organspende ist umstritten, denn es teilt die Gesellschaft in Befürworter und Gegner. Manche Menschen glauben, ihre Seele würde verkauft oder gespendet werden, und sie würden im nächsten Leben nicht komplettiert zur Welt kommen. Ich glaube, wir zerfallen zu Staub, werden ohnehin in der Welt verteilt, wenn wir sterben, und falls wir neu geboren werden, erhalten wir einen nigelnagelneuen Körper. Ich finde, ein Organspender-Ausweis rettet Leben, und ich gönne jedem Menschen ein Weiterleben.

 


Elisabeth Putz

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