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Wie funktioniert der Placebo und der Nocebo Effekt?

Mit Tabletten geht es leichterPlacebo heisst, ich will heilen. Vom Placebo Effekt spricht man, wenn man glaubt, ein Medikament zu bekommen, aber tatsächlich erhält man nur eine wirkungslose Zuckerlösung, und trotzdem lindert sich das Krankheitsbild. In Studien wurde bereits mehrmals belegt, dass es diesen Placebo Effekt gibt, und dass unser Gehirn auf Reize reagiert, nicht nur auf Medikamente und Arzneimittel alleine.

Placebos bestehen meist aus Kochsalzlösung oder Zucker. Wenn der Patient daran glaubt, können sie wie Medikamente wirken. Der Begriff Placebo kommt von Scheintrauer. Leute trauerten um Verstorbene, entwickelten Symptome der Lebensmüdigkeit und fühlten sich wie scheintot. Heute wird der Begriff in der Medizin verwendet. Auch die Pharmaindustrie kann davon profitieren.

Manche Patienten reagieren gigantisch gut und schnell auf Scheinmedikamente, was einige Studien belegen. Sie nehmen ein Placebo, glauben an Besserung und schon geht es ihnen auch dementsprechend besser. Sogar Wunden und ganze Knochenbrüche heilten aufgrund des Placebo Effektes. Gehirnstudien, die an Patienten durchgeführt wurden, zeigten, dass wir unterschiedlichst intensiv auf die Scheinwirkung reagieren. Manche Patienten reagierten überhaupt nicht auf den Placebo Effekt, da ihr Gehirn keine dementsprechende Reaktion zeigte.

Eine Placebo-Creme, welche Schmerzen aufgrund des Glaubens daran lindern sollte, wirkte bei einigen Patienten tatsächlich schmerzlindernd, während sie bei anderen Patienten keine Wirkung zeigte. Im Gehirn wurden auch die speziellen Schmerzrezeptoren angeregt oder ausgeschalten. Es wurden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, sodass man den Effekt gut sehen konnte.

Was ist der Nocebo Effekt?

Nocebo heisst, ich will schaden. Vom Nocebo Effekt spricht man, wenn ein Patient zwar ein wirksames Medikament bekommt, jedoch aufgrund von negativen Äusserungen oder negativen Erfahrungen nicht an die Wirkung glaubt. Das krasseste Beispiel dieses Effektes war der Tod eines Patienten, der auf dem Wege der Besserung war, aber aufgrund eines negativen Arztgespräches glaubte, er müsste sterben. Deshalb sollten Ärzte behutsam und positiv mit Patienten umgehen, ihre Patienten nicht entmutigen und nicht so viel Negatives über die Therapien sagen. Aufklärung ist wichtig, aber dem Patienten ermutigen und ihm ein gutes Therapiegefühl zu geben, ist genauso wichtig.

Der Nocebo Effekt entsteht durch die Macht der negativen Gedanken. Wer bei einer Krebstherapie im Anfangsstadium eine Kochsalzlösung erhält, glaubt auch, dass das Mittel wirkt, und demjenigen fallen dann auch die Haare aus. Dies wurde in einer kleinen Studie getestet, aber diese Studien gingen nicht tiefer, da die Ethik dies verbietet.

Die negativen Gedanken können zu Übersäuerung, zu Herzrasen, zu Schwindelgefühlen, zu Bluthochdruck, sogar zum Schlaganfall und zum Tod führen. Wenn ein Patient panische Angst vor einem Medikament hat, wirkt es manchmal gegenteilig anstatt zu therapieren. Ich hatte panische Angst vor meinen letzten Augenoperationen, und sie gingen schief. Ich hatte panische Angst vor einer Einnahme von Antibiotika, und ich fiel vor Schwindel um.

Die negative Erwartungshaltung kann zu körperlichen Schäden führen. Mir sagte einst ein Arzt, die Antibiotika sind sehr stark, ähnlich einer Chemotherapie, Herztabletten wären ein harmloses Medikament dagegen, und aus dieser negativen Erwartungshaltung heraus konnte ich einst eine Antibiotikatherapie nicht bis zum Schluss durchführen, musste jedoch über 6 Monate hindurch meinen Darm danach wieder aufbauen. Ich erkannte, dass ich ein gutes Beispiel für diese Effekte bin.

In einer Schmerzstudie wurde der Nocebo Effekt dahin getestet, dass man Patienten ein wirksames Schmerzmittel verabreichte, ihnen jedoch sagte, sie bekämen eine Zuckerlösung. Die Patienten wurden daraufhin schmerzempfindlich, das Schmerzzentrum im Gehirn wurde aktiviert, obwohl das Medikament weiterhin wirken sollte, weil es ja tatsächlich auch eingenommen wurde.

Tests für den Placebo und den Nocebo Effekt

Bei leichten Erkrankungen wie Kopfschmerzen hat man bereits Studien durchgeführt. Bei schweren Krankheiten wie beispielsweise Krebs und schweren Tumoren hat man bisher keine grösseren Studien durchgeführt, was ich gut finde, denn aus ethischen Gründen sollte man mit schwer erkrankten Patienten nicht leichtfertig experimentieren, auch wenn die Zustimmung des einzelnen Patienten hierfür vorliegen würde.

Die Wunderheilung als Placebo Effekt

Im Grunde ist ein Wunderheiler ein Placebo Effekt. Der aussichtslos erkrankte Patient glaubt an die Wunderheilung, in seinem Gehirn werden die entsprechenden Areale angeregt, und er wird geheilt. Achtung, hier liegt die grosse Gefahr begraben, dass nicht jeder Patient auf den Placebo Effekt reagiert und somit einige Leute trotz Wunderheilung sterben. Hier muss man vorsichtig sein und zum Arzt gehen, bevor man ausschliesslich an die Kraft des Wunderheilers glaubt. Es hilft nicht unbedingt, wenn jemand sagt, man müsse nur noch intensiver an die Heilung glauben.

Der Placebo- und Nocebo Effekt im Krankenhaus

Ein Arzt berichtete, dass in Gegenwart eines Patienten banale Dinge besprochen wurden, dieser Patient diese Dinge aufschnappte, sie auf sich selbst bezog und glaubte, er müsste sterben. Tatsächlich spielte alles in seinem Körper plötzlich verrückt, und er verstarb. Dieses extreme Beispiel zeigt, dass besonders in Krankenhäusern, vor allem vor und nach Operationen, die Patienten so sensibel sind, dass man nicht achtlos mit Informationen um sich werfen sollte. Die Patientenintimität muss gewährleistet sein, da kann bereits ein falsches Wort Auswirkungen haben. Ich denke, je optimistischer ein Patient seine Krankheit und die Therapie annimmt, umso besser sind die Heilungschancen.

 


Elisabeth Putz

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