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Blinde Menschen - Leben mit Blindheit
Ich bin aufgrund einer Augenerkrankung immer blinder geworden, bis ich vollständig erblindete. Eine meiner vielen Augenoperationen lief schief, und so trage ich zwei Glasaugen, aber die Farbe durfte ich mir wenigstens aussuchen. Anfangs machte ich in jedem Raum das Licht an, schaute in den Fernseher hinein und überprüfte mit Adlersaugen, ob das Geschirr wohl sauber geworden war. Ich vergass ständig, dass ich nichts mehr sehen konnte, und heute laufe ich noch teilweise aus dem Haus und bemerke erst am Parkplatz, dass ich meinen Blindenstock vergessen habe. Ich hatte einige skurrile Begegnungen mit Menschen, die Blindheit als eine derart abnorme Angelegenheit einstuften, dass ich nicht wusste, ob ich schmunzeln oder weinen sollte. Einer meiner früheren Lehrer schrieb mir in einer E-Mail, dass ihn meine Erblindung betrübt macht. Ich bekomme immer Schuldgefühle in der Magengegend, wenn ich bloss aufgrund meiner puren Existenz Menschen betrübt, traurig oder deprimiert mache. Eine meiner Bekannten meinte, jetzt müsste ich in ein Blindenheim umziehen und mein Arbeitsleben aufgeben. Ich scheue den Zustand, vom Staat zu leben, und aus meinem mir hart erarbeiteten Penthouse ziehe ich ungern aus. Ein Bekannter sagte, jetzt würde mich mein Lebenspartner verlassen. Bitte, der Zustand trat nicht ein, denn mein Partner ist zäh und erträgt selbst meine 1000 verliebten Lauffeuer. Und meine Mutter sagte, es wäre besser, ich wäre tod als blind. Ich rufe sie seither nur noch an meinem Haarewaschtag an. Sind Blinde auch nur Menschen? Es gibt Leute, die sehen ein Handicap als unüberwindbares Ereignis an, an welchem man zerbricht. Das muss nicht so sein, auch wenn ich viele Erblindete kenne, die wirklich an ihrem Handicap knabbern. Ich holte mir sogar einmal einen guten Psychiater, da ich bemerkte, ich werde nicht mehr als Frau wahrgenommen. In der U-Bahn bat man mir einen Sitzplatz anstatt eines Flirts an, und so wusste ich, der Blindenstock kann auch ein Hindernis sein. Ich peppte mich auf, trug extrovertierte, weiblich angehauchte Klamotten, mein Dekollete reichte bis in meine Brustmulde hinein, meine Röcke waren kurz und eng, knackig wie eine Presswurst, und trotzdem sah man keine Frau mehr in meinen ausladenden, der puren Peinlichkeit verfallenen Outfits. Der Psychiater meinte, das Make-Up würde noch fehlen, aber bitte, zum Schminken bin ich echt zu blöd. Heute trage ich wieder meine sachlich-kompakten, direkt zugeknöpften Kostüme und Hosenanzüge, denn wenn ich mich nicht sehe, hat dies auch Vorteile. Ich kann essen was ich will, ich nehme zu, ohne es zu bemerken. Ich haderte sogar eine Weile mit meinem Leben, nämlich genau zu dem Zeitpunkt, an dem ich meinen Gerichtsprozess gegen das Wiener AKH verlor, die Klage gegen meinen Augenarzt nicht fruchtete, ich immer noch blind war und begriff, dass anderen Patienten das gleiche Schicksal blühen könnte, weil ich zu dumm war, einen Gerichtsprozess durchzustehen. Ich wollte nicht mehr leben, dachte an die Worte meiner Mutter und erkundigte mich bei Dignitas über eine eventuelle Sterbehilfe. Wussten Sie, dass man da mehrere Psychotherapeuten braucht, um die Sterbetauglichkeit zu überprüfen, aber wenn es soweit ist, darf man sich sogar vorab noch einen schnellen Kaffee genehmigen, im Kreise seiner Lieben, bevor man sich entscheidet, aus dem Leben zu scheiden. Bitte, ich war dann doch nicht fürs Sterben geeignet, aber ich habe daraus gelernt. 99,9% der Ärzte sind sehr hilfreich, nur ganz wenige sind soziopathische Egoisten, die ein Menschenleben zerstören und sich nichts dabei denken. 99,9% der Mütter sind normal, nur meine hat den gleichen Dachschaden wie ich selber, und das liegt bestimmt in den familiären Genen. 99,9% des Lebens kann mittelprächtig bis prächtig ausfallen, man muss nur die Strassenseite wechseln und schon findet man einen sicheren Gehsteig ohne quer liegende E-Scooter, welche einem ein Beinchen stellen. Ich entschied mich, weiterzuleben und höre einfach nicht mehr hin, wenn mich Leute als lebensunfähig einstufen. Ich glaube, an einem Ohr höre ich deshalb ein wenig schlechter. Was ist Blindheit?Blindheit ist die vollständige Erblindung eines oder beider Augen. Rechtlich gesehen ist man ab ca. 10% Sehrestvermögen blind, obwohl viele Menschen diesen Zustand lange noch nicht als Erblindung wahrnehmen. Die rechtliche Lage variiert je nach Land und Gesundheitssystem. Auf jeden Fall ist man aufgrund einer Amaurose an beiden Augen stockblind, hat keinen verbleibenden Sehrest mehr, und hier ist die Gesetzeslage eindeutig, man gilt als blind. Blinde und Erblindete bekommen je nach Land Blindengeld, welches man jedoch in einigen Ländern mühsam beantragen muss. Bitte, ein Amtsarzt ist immer frei. Und wer erblindet, hat die Möglichkeit, Hilfsmittel und Mobilitätstrainings zu beantragen, deren Kosten teilweise vom Staat übernommen werden. Auch dies ist von Land zu Land unterschiedlich. Blindheit ist ein Zustand, den nicht viele Menschen als angenehm betrachten, und normal sehende Leute sagen oft, sie würden dies nicht aushalten, sie würden sich gleich umbringen. Das sind harte Worte, die ein Blinder kaum aushält, da er sich durch solch erniedrigende Worte degradiert fühlt. Blinde Menschen ertragen ihre Blindheit ganz gut, nehmen die Hilfsmittel zur Kenntnis, leben damit so gut wie sorgenfrei, und sie können genauso wie jeder Sehende die Welt wahrnehmen, nur ein wenig anders. Blindheit ist zwar schlimm, wenn man den Mangel im Leben sieht, sie kann aber auch positiv erlebt werden, wenn man trotz seiner Erblindung das Leben im Griff hat und sich am Leben erfreut. Wie erträgt man die Blindheit?Menschen, die sagen, ein blinder müsse sich ja glatt umbringen, weil er nichts sieht, die sind dumm, labil, einfältig und haben einen schrecklichen Charakter. Solche Menschen sind selber psychisch krank und brauchen mehr Hilfe von aussen als jeder Blinde. Trotzdem fallen diese negativen Worte oft auf fruchtbaren Boden, weil die menschliche Seele einen weichen Kern hat, der mit Worten alleine zerquetscht werden kann. Wenn Menschen erblinden, bekommen manche von ihnen einen kleinen bis grösseren Schock. Manche bekommen Depressionen. Als ich plötzlich nichts mehr sah, setzte ich mich im Krankenhaus auf die Toilette und heulte. Vor der Toilette versammelten sich die Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger. Nach einer Weile kam ich kurz aus dem Klohäuschen heraus und fragte, ob jemand aufs Klo muss. Kaum zu glauben, aber man setzte mich in einen Rollstuhl, obwohl ich an den Augen, und nicht an den Beinen operiert wurde. Ich verliess das Krankenhaus schlagartig, nahm einen Blindenstock in die Hand und verschwand, weil gehen konnte ich noch erstaunlich gut. Viele Blinde und Sehbehinderte sehen den Mangel, aber glauben Sie mir, es ist günstiger, Sie sehen die Fülle, denn dann sind Sie gleich viel glücklicher. Mir sagte jemand, ich sollte aufgrund meiner Behinderung alles ganz langsam angehen. Um Himmels Willen, wenn ich nicht schnell wieder auf die Beine gekommen wäre, hätte ich in Deutschland Hartz 8 beantragen können, da das Hartz 4 nicht mehr ausgereicht hätte. Knapp nach meiner Erblindung kämpfte ich mit Existenzproblemen, da ich meinen Buchhalter samt Angestellten bezahlen musste, wobei der Buchhalter auch mit Freibier zufrieden war. Mein halber Freundeskreis meinte, er probiert es jetzt einmal ohne mich, das sei wirtschaftlicher, nur mein ältester Geschäftspartner blieb mir treu. Meine Rücklagen hatten plötzlich Muskelschwund, weil ich Ausgaben hatte und die Einnahmen fehlten, und so musste ich mein Berufsfeld wechseln und von vorne anfangen. Bitte, ich habe bereits mit 13 Jahren schwimmen gelernt, als mein Bruder starb und ich aus der gewohnten Lebensbahn geworfen wurde, also gründete ich eine neue Firma und nahm meinen Buchhalter mit, weil der braucht nur Freibier. Schicksalshafte Verläufe tragen uns oft durchs Lebenswasser, ohne dass wir untergehen, denn alles, was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Trotzdem gestehe ich, es gab Zeiten, in denen dachte ich, ich würde unter der Last meiner Erblindung zusammenbrechen, denn ich bin nicht die Stabilste. Immer wenn ich denke, mein Leben wäre zu hart, bilde ich mir ein, dass Blindheit nicht das Ende der Welt ist. Andere Leute tragen eine Zahnprothese, ein Kunstbein, Po-Implantate, Silikonbrüste, eine Perücke, Stroh im Kopf, und ich trage einen Blindenstock, der nicht viel frisst, weil er kein Hund ist. Wenn ich über das Positive schreibe, fällt mir das Leben als Blinde nicht so schwer, dann verzeihe ich der krassen Realität, dass es sie gibt, denn die Realität ist so grausam, dass ich sie in manchen Momenten kaum ertrage. Rehamassnahmen für Blinde und akut ErblindeteIn fast jedem Land gibt es einen Blindenbund, Blindenverbände, Hilfswerke für Blinde und Sehbehinderte. Hier bekommt man Hilfe, kann sich die nötigen Hilfsmittel besorgen, lernt Gleichgesinnte kennen, und man kann sich sogar bei Bedarf in die Gemeinschaft integrieren. Ich bin als introvertierter, nicht ganz stabiler Einzelgänger bekannt, aber sogar ich besuche hin und wieder Veranstaltungen, welche der Blindenverband organisiert, da ich bemerkte, die Welt ist keine Arbeitsinsel, die einsam vor sich hintümpelt. In vielen Ländern existieren ganze Rehabilitationszentren, in denen Blinde und Sehbehinderte einen neuen Beruf erlernen können und alles lernen, um sich tasterprobt durch die Welt zu greifen. Ich könnte schwören, Hände sind praktisch, wenn man nichts mehr sieht. Ich erlernte keinen neuen Beruf, weil ich meine Arbeit als Autorin gut leiden kann, und so lange ich damit Geld verdiene, knete ich keine Menschen durch, weil als Physiotherapeutin tauge ich nicht viel. Ich bin nicht feinfühlig genug, auch wenn man Blinden nachsagt, sie wären fingertechnisch sehr sensibel. Ich bin schon als Klotz zur Welt gekommen, und so erlernte ich nur das Tippen, eignete mir einen blindengerechten Arbeitsplatz an und schreibe für alles und für jeden, wenn die Provisionen stimmen.. Übrigens existieren hunderte extravagante bis nützliche Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte. Haben Sie sich schon an einen Sticker für Blinde oder eine Blindenschleife gewöhnt? Ich trage so etwas nicht, denn das passt optisch nicht zur Kleidung, dachte ich anfangs, als ich mich weigerte, blind zu sein. Stellen Sie sich vor, Sie tragen ein rosarotes Kleid oder einen roten oder blauen Anzug und dazu die Blindenschleife mit den drei schwarzen Punkten. Damit können Sie am Köllner Karneval teilnehmen. Mittlerweile habe ich mich durchgerungen, hin und wieder einen Blindensticker zu tragen, damit die Leute wissen, dass ich nichts sehe, und nicht glauben, ich wäre nur chronisch betrunken. Manche markieren Ihre Tasche mit einem Blindensticker, dann ist sozusagen die Tasche blind. Früher trug ich Handtaschen mit Innenbeleuchtung, damit ich meinen Krempel leichter fand, wenn er in der Tasche verschwand. Heute trage ich einen Blindensticker auf meiner Handtasche und erspare mir den Strom für die Innenbeleuchtung. Bei den enorm gestiegenen Strompreisen ist dies förmlich eine nützliche Sache. Rehamassnahmen für Blinde sind wichtig, denn man lernt die Blindenschrift, das Geld zu erkennen, den Alltag leichter in den Griff zu bekommen, und man lernt, sein eigener Koch zu sein. Das Thema Kochen liegt mir einfach nicht. Ich koche sogar Nudel, um sie nachher einzufrieren, weil man weiss nie, wann man sie wieder braucht. Anfangs dachte ich, der Herd verzweifelt an mir, da ich Angst vor Hitze habe. Ich wollte schon Essen auf Rädern bestellen, wenn mein Partner auf Dienstreise war, aber ich entscheide mich heute noch für den Pizzaservice. Ich hatte schon zu meinen Studentenzeiten eine Putzfrau und eine Köchin, weil ich das richtige Studentenappartment wählte und begriff, ohne Haushalt ist das Leben angenehmer. Und so putze ich heute noch manchmal das Klo, ohne dass es sauber wird. Das Leben mit ErblindungHeute existieren Techniken, die es Blinden und Sehbehinderten erleichtern, ihren Alltag zu meistern. Die Schnalztechnik ist so ein Ding. Man schnalzt, und aufgrund des Echos weiss man, wo man sich befindet. Ich kann nicht schnalzen, aber ich habe es immerhin probiert. Einige Leute können mit dieser Technik sogar Radfahren und sich ohne Stock und Hund durch den Strassenverkehr bewegen, aber ich würde in die nächste Litfasssäule hineinlaufen, oder ich würde mich an der ersten Strassenlaterne anlehnen und fragen, ob da oben schon Licht brennt. Ich warte, bis die künstliche Intelligenz so weit fortgeschritten ist, mir optisches Sehvermögen zurückzugeben, in Form eines bionischen Auges. Vielleicht erhalte ich dann auch ein wenig künstliche Intelligenz, weil die hat mein Hirn bitter nötig. Ich habe gehört, Geburtsblinde finden sich leichter im Leben zurecht als Leute, die mitten im sehenden Leben erblinden. Ich weiss nicht, ob ich dies so glauben kann, denn für mich war das Visuelle immer die erste Anlaufstelle. Ich würde meine optischen Sinneseindrücke stark vermissen. Ich bin ja heute noch ein optisch geprägter Mensch. Ich schalte den Fernseher ein und schaue mit meinen zwei Glasaugen auf den Bildschirm, und wehe, es steht jemand im Weg. Ich visiere heute noch alles an und schaue den Leuten beim Gespräch in die Augen. Bitte, seit ich blind bin, sind alle Menschen schön geworden, direkt makellos, denn den Sinn für innere Schönheit habe ich noch nicht entwickelt. Eines Tages fuhr ich mit dem Taxi, der Taxilenker brachte mich ins falsche Gebäude, wir gingen wieder hinaus, ich bezahlte ihn, er meinte, er parkt nur kurz sein Taxi um, und weg war er. Da kam ein Mann von hinten an und meinte: Ich bring Sie um die Ecke. Ich erschrak, meinte, bitte nicht, ich will leben. Der Mann lachte, nahm meine Hand und meinte: Ich habe Sie gerade eben gesehen, sie waren im falschen Gebäude, ich bringe Sie ins Richtige, das steht gleich hier um die Ecke, der Taxifahrer ist schon weg. Da ich ein unverbesserlicher Fehltreter bin, nahm ich eines Tages wieder ein Taxi, stieg ein, fuhr los, stieg wieder aus dem Taxi aus und befand mich mitten auf einer mir unbekannten Strasse. Als ich endlich begriff, dass mich der Taxilenker irgendwo abgesetzt hatte, weil er zu faul war, mich an die richtige Adresse zu bringen, orderte ich erneut ein Taxi. Ich fragte dann jeden Autofahrer, ob er wohl mein Taxi sei, und jeder wollte mich gleich mitnehmen, bis ich begriff, dass ich mitten auf dem Strassenstrich stand. Eindeutig, ich war fehl am Platz, ungeschminkt und ungeübt. Als mein Taxi endlich kam, fragte der Taxilenker, warum ich gerade hier arbeite. Bitte, ich arbeite nicht, ich faulenze. Man muss Taxilenkern vertrauen können, man muss sich auf fremde Menschen verlassen, man ist dem Strassenverkehr und dem Alltag ausgesetzt. Bitte, da kann sogar der grösste Optimist einmal zu jammern beginnen. Trotzdem bin ich heute froh darüber, nur blind zu sein, denn ich hätte bei meiner Augenoperation auch sterben können. So mobil wie früher bin ich nicht mehr. Ich benötige einen Shopping-Assistenten, damit meine Kleider zu mir passen. Ich kann ja nicht andauernd im roten Negligee herumlaufen. Ich muss mich auf den Modestil der anderen verlassen und hoffen, dass ich damit nicht wie ein verlassenes Ei mit Schale aussehe. Man wirft sich ja gelegentlich in Schale, wenn man top gestylt sein will. Ich muss mich beim Arbeiten auf meine Mitarbeiter und Assistenten verlassen, denn Graphiken und Bilder kann ich nicht mehr selber prüfen. Ob das Design meiner Website tageslichttauglich ist, weiss ich nicht mehr. Aber ich lebe noch, Gott sei Dank. Wie wichtig ist ein Mobilitätstraining?
Übrigens lernen Sie in einem Mobilitätstraining alles, was Sie für unterwegs brauchen können, denn Sie müssen ja auch einmal einkaufen gehen. Wenn Sie sich so tolpatschig anstellen wie ich, benötigen Sie natürlich etwas mehr Training. Ich kann rechts und links kaum unterscheiden, habe eine komische Orientierung, manche Menschen behaupten, dieser Bereich schläft in meinem Gehirn, und wenn ich aus einem Geschäft herauskomme, gehe ich oft in die falsche Richtung. Aber selbst ich bin noch nie verloren gegangen, zumindest hat man mich immer wiedergefunden. Das Blindenleitsystem für Blinde und SehbehinderteÜbrigens testete ich mit meinen zwei Glasaugen neulich das Blindenleitsystem. Ich muss sagen, für einen vollblinden Menschen, der nicht einmal mehr hell von dunkel unterscheiden kann, ist so eine Regenrinne eine wahre Herausforderung. Als ich dann noch die Rolltreppe fand, gings nur noch bergauf. Mit dem Test machte ich darauf aufmerksam, dass man diese Regenrinnen und gepunkteten Streusselkuchen-Strassen für Blinde besser und intensiver ausbauen sollte, damit ich demnächst auch unbeschadet nach Hause komme. In der Schweiz entwickelte ein Programmierer ein Navigationssystem für Blinde. Es mangelt noch an der Umsetzung und an den Strassenkarten, aber wenn dieser Artikel einige Zeit alt ist, gibt es bestimmt die ersten Navigationssysteme für Blinde, oder es gibt neue Augen gegen die Blindheit. Hilfsmittel für Blinde und SehbehinderteBlindheit muss kein Grund sein, dem halben Leben Tschüs zu sagen. Mit den richtigen Hilfsmitteln kann ein Blinder heute seinem Berufsleben nachgehen, mobil sein und alles selber erledigen. Sogar Bankgeschäfte und der tägliche Einkauf können mit Hilfsmitteln erledigt werden. Blindenstock, blindengerechter Arbeitsplatz, Hilfe im Haushalt, Assistenz für Blinde, Mobilitätstraining.
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