Business Ratgeber

Beauty

Business

Esoterik

Flirten

Lifestyle

Mode

Wellness

Wohnen

Die aktuellen News

Wie wird man ein guter Lehrer?

LehrerSind Lehrer womöglich auch nur Menschen? Schlechte Lehrer gibt es wie Sand am Meer, und so liegt die Kunst des Unterrichtens darin, ein guter Lehrer zu werden. Ein schlechter Lehrer interessiert sich nicht für seine Schüler, biegt den Unterrichtsstoff herunter und verlässt die Klasse beim Klingelton. Ein guter Lehrer hat Interesse an jungen Leuten, mag seine Schüler, ist gerecht, urteilt nicht nach Sympathie, sondern nach dem aktuellen Wissensstand der Schüler, und er hat keine Lieblingsschüler, ist also wie ein sympathisches Neutron, neutral und sachlich-kompakt gestrickt.

Ich hatte einst im Gymnasium einen Professor, der bemerkte nicht einmal, dass ich die Klasse gewechselt hatte und rief mich noch auf, als ich längst nicht mehr anwesend war. Und ich hatte im selben Gymnasium zwei Professoren, die ich jeweils verehrte und liebte, auch wenn ich sie niemals liebkoste, sondern nur aus der Ferne anhimmelte.

An der Uni hatte ich einen Professor, der bog in den Vorlesungen das gesamte Script gelangweilt, in Gedanken vollkommen abwesend, herunter. Eines Tages war das Fenster hinter seinem Pult weit geöffnet. Der Wind wehte durch die Seiten des Manuskripts, und der Professor las einfach an einer ganz anderen Stelle, auf einer vollkommen anderen Seite weiter, ohne dass es ihm grossartig auffiel. Ich muss diesen Professor verteidigen, denn auch mir fiel es erst auf, als ich von Mitstudierenden darauf aufmerksam gemacht wurde, denn meine Gedanken waren ebenfalls in weiter Ferne, da ich generell dazu neige, meinen ausschweifenden Tagträumen nachzugehen.

Lehrkräfte haben allgemein gesehen die Aufgabe, Wissen zu vermitteln, sie haben quasi einen Kulturauftrag zu erfüllen, worauf sie in ihrer Ausbildung mehr oder weniger vorbereitet werden. Der Mensch neigt naturgemäss dazu, Sympathien aufzubauen, zu unterscheiden, Vorteile zu erkennen und diese auch zu nutzen, und so driften Neutralität und Emotionen oft weit auseinander. Schüler wollen Abenteuer erleben, praktische Lernbeispiele erkunden, forschen und Spass am Unterricht haben. Die gängigen Bildungssysteme bevorzugen jedoch Theorie und Wissenschaft, und so ist es oftmals schwierig, ein beliebter Lehrer zu sein, wenn man gleichzeitig mathematische Formeln in die Köpfe deer Schüler pressen muss. Waldorfschulen wären eine gute Lösung, denn hier darf man Mensch sein.

Dürfen Lehrer schlecht gelaunt sein?

Natürlich dürfen Lehrkräfte schlecht gelaunt sein, denn auch sie haben ein zu respektierendes Privatleben, mögliche Probleme, schlechte Tage, oder sie steigen mit dem falschen Fuss aus dem Bett, wie ein Elefant, der sämtliches Porzellan zertritt. Die Lehrkräfte sollten nur nicht in Versuchung kommen, ihre Launen an den Schülern auszulassen, denn man tritt damit sensible Seelen kaputt, wie der Elefant, der mit dem falschen Fuss aus dem Bett gestiegen ist.

Ein guter Lehrer verzeiht die kleinen Jugendsünden, die seine Schüler an den Tag legen, ein schlechter Lehrer merkt sich alles und schlägt bei Gelegenheit zurück. Eine gute Freundin von mir verliess das Gymnasium, weil sie sich so ungerecht behandelt fühlte, dass ihre Seele daran zerbrach. Manche Lehrer muss man wirklich tapfer ertragen, wenn man sein Abitur anstrebt, und manche Lehrer bleiben im Hinterkopf hängen, als nostalgische Erinnerung, die lange nach dem Abitur noch Schmetterlinge in der Bauchgegend verleiht, auch wenn die Raupen bereits ausgezogen sind.

In der Grundschule erkannte ich einen meiner Lehrer bereits am Gesichtsausdruck, welcher in Mimik und Gestik so ausgeprägt war, dass man wusste, heute ist der Lehrer gut oder schlecht gelaunt. Bei schlechter Laune mussten wir mit unangekündigten Prüfungen rechnen, und bei guter Laune sahen wir uns Filme an, die den Unterrichtsstoff anschaulich zeigten. Die Filme waren mir lieber, denn dann konnte ich mein Schlafdefizit, welches ich im vorpubertären Alltag summierend auslebte, nachholen.

Woran erkennt man einen guten Lehrer?

FüllfederGute Lehrer lassen ihr Privatleben zu Hause, sind flexibel, launenunabhängig, geduldig, und erklären den Lernstoff so, dass ihn der DAU, der sogenannte dümmste anzunehmende User versteht. Bitte, einer ist immer darunter, der nur Bahnhof versteht, denn für manche Schüler sind die Lieblingsgegenstände nicht Deutsch oder Geographie, sondern der Bleistift und der Radiergummi, welche die greifbareren Gegenstände verkörpern.

Für mich als bekennender Geographie-Hasser war der Radiergummi essentiell, denn ich verspeiste so manche Gummis im Unterricht, während ich meinen Geographie Professor mit meinem Schlafzimmerblick verschlang, während ich ihn anhimmelte. Ich war jedoch auch ein unverbesserlicher Deutsch-Liebhaber, liebkoste den Minnesang, verschlang die Literatur samt dem Professor, und so verstand ich in Geographie nur Bahnhof, während ich in Deutsch an den Lippen meines Lehrers hing, dürstend nach seinen Worten.

Ein richtig guter Lehrer begleitet seine Schüler durch dick und dünn, verleiht ihnen ein Minimum an Selbstbewusstsein, welches sie ins Leben mitnehmen, und er gibt ihnen eine gewisse Struktur mit in den Alltag. Für mich ist ein guter Lehrer jener, der seine Schüler beim Namen kennt, sie fordert und fördert, die Schwächen erkennt und kaschiert, die Stärken erkennt und in den Vordergrund rückt, sodass der Schüler sich gemocht fühlt und an Selbstwertgefühl gewinnt.

Wer seine Schüler vor der Klasse blossstellt, herunterputzt, tadelt und niedermacht, hat in der Schule nichts verloren, aber heute kommen ohnehin die Helikopter-Eltern und machen den Lehrer zur Sau. Und wenn das nicht hilft, kommt das Benotungssystem für Lehrer auf seine Kosten, welches ein vernichtendes Urteil für schlechte Lehrer beherbergt. Bitte, Gott sorgt für uns alle.

Ich hätte damals, als ich die Schulbank drückte, meine Lehrer hemmungslos nach Sympathie bewertet, und ich hätte eine Lehrerbewertungs-App dringend nötig gehabt. Meine Favoriten waren klar definiert: Mein Deutschleherer, eine richtig angenehme Sahneschnitte, knusprig und glatt zum Anbeissen, aber ich himmelte ihn nur dezent aus der Ferne an, denn der Minnesang war mein bester Freund und Helfer in der Not. Mein Geographie- und Klassenlehrer, eine wahre Attraktivität, bestens gekleidet, und wenn er einen Anzug trug, schmolz ich dahin wie ein von der Sonne geblendetes Speiseeis. Er hätte mir den Wetterbericht vom Vortag vorlesen können, ich fand alles gut an ihm, egal was er sagte, und deshalb konnte ich mir auch nichts merken und verstand in Geographie nur Bahnhof, weil die Endorphine in meinem verliebten Gehirn Walzer tanzten. Meine Kunstlehrerin, eine richtige Mutter, robust und hilfsbereit. Sie duellierte sich einmal mit meiner Mutter, als ich von Mama gezwungen wurde, Lehramt zu studieren. Meine Italienischlehrerin, die Lehrerin mit dem grosszügigsten Herzen der Welt. Sie trug mir einmal den Lernstoff hinterher und zog mich mit bis zum Abitur, welches ich wie durch ein Wunder schaffte. Und dann hätten wir noch meine Englischlehrerin, die Seele meiner Seele, die einfühlsamste Lehrerin der Welt. Sie half mir einmal aus einer fatalen Lage heraus, und sie erkannte, dass ich neben meinem unausgereiften Spatzenhirn auch eine sensible, beinahe zerquetschte Seele habe.

Bitte, es gab in meinem Dunstkreis auch Lehrer, die waren zäh wie Gummi für mich. Mein Psychologie und Philosophie Professor beispielsweise, mit ihm fetzte ich mich derart heftig, dass ich einmal sogar befürchtete, einen Schulverweis zu bekommen, da ich versehentlich dachte, es reisst ihm sein Geduldsfaden. Ich fasste ihn nicht unbedingt mit Samthandschuhen an, konterte frech wie Rotz und signalisierte ihm meinen Unmut. Er stellte uns Schülern eines Tages die Aufgabe, einen Baum mit Früchten zu zeichnen, und danach konnten wir nach Hause gehen. Ich verstand nur den letzten Teil, nach Hause gehen. Und so zeichnete ich blitzschnell einen infantil angehauchten, kindlich aufgepeppten Baum mit allerlei Frucht drauf, denn bei mir wachsen heute noch die Bananen neben den Äpfeln. Der Lehrer zeigte uns an Hand der Bäume unsere Persönlichkeit auf, und meine Person warr gespickt voll von Ironie, Sarkasmus, Infantilität und Unreife. Mit so einem neurologischen Befund hatte ich nicht gerechnet. Als er uns knapp vor dem Abitur fragte, welche Note wir uns selber gönnen würden, meinte ich, ich hätte eine Eins verdient, denn ich wollte unbedingt meiner überheblichen, psychisch unkontrollierten Art treu bleiben. Als ich ihm jedoch beim Abitur gegenüber sass, fetzten wir uns erstaunlicherweise nicht, und ich bekam meine verdiente Eins.

Der Avatar als Lehrer

Papa Schlumpf als Lehrer-AvatarEiner der besten Lehrer könnte ein Avatar sein, denn er ist wirklich ein sachlich-kompaktes Neutron, wenn man ihn sachlich genug programmiert. Seit wir uns an das Home-Schooling und das spezielle Distance-Learning gewöhnt haben, leiden wir unter Menschenmangel. Und so hat sich der Avatar als Lehrer etabliert, der in einigen Versuchsstudien bereits auf die Schüler losgelassen wurde. So ein Avatar ist genügsam, nicht ganz so empfindlich und sensibel wie ein Lehrer aus Fleisch und Blut, und er sieht gut aus, zumindest kann man Avatare programmieren, welche genau den Geschmack der Schüler und Schülerinnen treffen.

Ob man mit dem PC-gesteuerten Lehrer auch wirklich zwischenmenschlich kommunizieren kann, ohne dass man an eine Maschine, eine designte Figur denkt, ist jedoch zu bezweifeln. Zumindest sind die Avatar-Lehrkräfte aber so flexibel einsatzbereit, dass jeder Schüler von zu Hause aus eine individuelle Betreuung bekommt, denn oft ist ein Lehrer für mehr als 20 Schüler gleichzeitig da, und dies erfordert wahre Präsenz. Besser ist nur noch der humanoide Roboter, ein menschlicher Computer, welcher als Lehrer agiert. Hier hätten wir nur das Problem, dass eines Tages der vermenschlichte Lehrer vollends ersetzt werden würde und man den Lehrerberuf an den Nagel hängen dürfte. Auf welchen Nerven treten dann die Schüler herum?

Wann sollte man kein Lehrer werden?

Der Beruf des Lehrers ist eine Berufung, der Ruf nach Schülern, denen man etwas beibringen darf. Menschen, die introvertiert sind, lieber hinter ihrem Schreibtisch verschwinden, junge Leute nicht mögen oder sie sogar kritisierend bekämpfen, pubertierendes Verhalten als unangenehm ansehen, neue Lernansätze ablehnen, oder Probleme mit sich selbst, ihrem Selbstwertgefühl, ihrem Umfeld haben, sollten den Lehrerberuf lieber nicht anstreben. Wer nicht gut erklären kann, ungeduldig ist, laute Kinder und Jugendliche als nervtötend einstuft, ein schwaches Nervenkostüm besitzt, sollte lieber andere Berufe wählen. Und wer durch Eltern, Verwandtschaft und andere Menschen förmlich dazu gezwungen wird, Lehrer werden zu müssen, der wird sofort scheitern, weil er einen Beruf wählt, der nicht seinem Naturell entspricht.

Ich wurde, nachdem man aus mir keine anständige Schuhverkäuferin machen konnte, jahrelang in ein Schema gepresst, welches davon ausging, dass ich Lehrerin werden sollte, weil mein Bruder gerade dann starb, als er mit seiner Lehrerausbildung fertig war und zu unterrichten begann. Meine Mutter zwang mich quasi, diese Laufbahn einzuschlagen, nachdem ihre Versuche, mich als Schuhverkäuferin unter die Haube zu bringen, gescheitert waren. Ich mied die Schule grösstenteils, hatte tausend andere Interessen und wollte anfangs nicht einmal zur Uni gehen, weil ich keine Lehrerin werden wollte.

Als ich meinen ersten Weg in die Uni antrat, standen meine Eltern frühmorgens, zu einem Zeitpunkt, an dem kein vernünftiger Student aufsteht, vor der Türe. Sie wollten mich an die Universität begleiten, um sicherzustellen, dass ich nicht nur die Lehrerlaufbahn einschlug, sondern auch die richtigen Fächer belegte. Ich werde diesen peinlichen Auftritt niemals vergessen. Meine Mutter stand in ihrem blauen Lodenmantel, mein Vater in seiner Knickebocker samt Hut und selbstgestrickter Jacke im Foyer der Salzburger Universität, und beide meinten sie gleichzeitig: Elisabeth, das ist die falsche Uni, da ist doch gar nicht Englisch und Geschichte. Ein Studentenvertreter sprach mich an und meinte: Studierst du, oder deine Mama? Ich sagte: Wir suchen bloss das Klo.

Ich verliess an diesem Tag das Universitätsgebäude so schnell ich konnte, schrieb mich eine Woche später, wie immer mit Verspätung in meine Kurse ein, begann Spanisch, Publizistik und Rechtswissenschaften zu studieren, und ich besuchte lieber als ausserordentliche Studierende die Lehrveranstaltungen an anderen Universitäten, denn wennimmer ich die Salzburger Uni betrat, hatte ich meine Eltern im Hinterkopf. Als ich nach Deutschland ging, konnten sie mir altersbedingt nicht mehr hinterher jagen, weil mein Vater bemerkte, dass ihm die Autobahn zu schnell war. Es hat Vorteile, wenn man alte Eltern besitzt. Eine Lehrerin ist aus mir Gott sei Dank nicht geworden, obwohl ich Kinder mag und mich für Schüler einsetze, aber ich wäre in jeder Schule als katastrophaler Zustand gehandelt worden, so unter dem Motto: Wann geht sie wieder weg?

Wie wichtig sind Lehrerbewertungen?

Lehrerbewertungen per AppLehrerbewertungen sind besser als ihr vorauseilender schlechter Ruf. Sie sind wichtig, damit ein Ausgleich geschaffen wird, denn Schüler sind auch nur Menschen. Kein Lehrer sollte sich alles gefallen lassen, aber es darf auch keinen Lehrer geben, der sich alles herausnimmt und seine Schüler nach der tagesaktuellen Laune heraus behandelt, bzw. beurteilt.

Früher musste man sich darauf verlassen, eine gute Lehrkraft geniessen zu dürfen. Heute benoten die Schüler ihre Lehrer, und das finde ich prima, wenngleich das Benotungssystem Lücken aufweist. Man kann seinem verhassten Lehrer all das zurückgeben, was er verdient, nämlich virtuelle Prügel, und man kann seinen Lieblingslehrer sehr gut benoten, so gut, dass er permanentes Oberwasser tankt.

Natürlich ist so ein Benotungssystem nicht ganz neutral, denn es wird oft Sympathie anstatt Lernerfolg benotet, aber die Lehrerbewertungs Apps sind ein guter Anfang. Lernsieg und Spickmich sind beispielsweise Apps, mit denen Lehrer grösstenteils anonym benotet werden können.

Wie gut ist die Lehrerbewertungs-App Lernsieg?

Lehrerbewertungen per FragebogenViele Lehrkräfte finden die -Lernsieg-App deshalb schon unattraktiv, weil man jede Benotung öffentlich einsehen kann, was dazu führt, dass die Beeinflussung steigt. Man wird sozusagen öffentlich an den Pranger gestellt oder in den Himmel gehoben, je nachdem, welche Sympathie man erhascht. Hier braucht es eine uneingeschränkte Anonymität, denn jeder Schüler sollte unbeeinflusst seine Lehrer so beurteilen, wie er es für richtig hält. Nur so kann ein Algorithmus gut arbeiten.

Die App Lernsieg hatte zwar in ihrer Anfangsphase noch Verbesserungsbedarf, allerdings ist sie in ihrer überarbeiteten Fassung genial, denn man kann jetzt auch in einer Kommentarfunktion all das sagen, was der jeweilige Lehrer als konstruktives Feedback vermisst hat. Man entwickelt sich ja ständig weiter, und so wurde das Sternesystem für die Bewertung ausgeweitet.

Die Bewertungs-App Lernsieg wurde von Benjamin Hadrigan entwickelt, und ich muss sagen, mir gefällt seine Idee, ich finde die App genial. Sie hat etwas flächendeckend Positives an sich, wirkt direkt anziehend für Schüler, welche unter ihren Lehrern leiden, ist aber auch ein Werkzeug, um gute Lehrer auszuzeichnen. Bemängeln könnte ich höchstens den öffentlichen Pranger, denn Lehrer sind auch nur Menschen und sollten nur von ihren eigenen Schülern bewertet werden, nicht jedoch von fremden Leuten.

Ein oberösterreichischer HTL-Lehrer klagte zusammen mit der Lehrergewerkschaft gegen die App Lernsieg, und es schien sogar zeitweise so zu sein, dass er mit seiner Klage glatt durchkam. Es war zwischenzeitlich ein herber Rückschlag für Benjamin Hadrigan, aber die Mühen haben sich gelohnt, und sogar der Spendenaufruf für die finanzielle Unterstützung des Gerichtsverfahrens fruchtete, und so darf die Lernsieg App verwendet werden, denn sie ist laut OLG doch rechtskonform.

Juhu, da fällt mir und bestimmt vielen Schülern ein Steinhaufen von der schwer beladenen Brust. Ich bin alt und womöglich versehentlich in einigen Jahrzehnten kalt, aber zahlreiche junge Schüler, welche aktuell die Schulbank drücken, leben richtig auf mit der Lehrerbewertungs-App. Sie bringt Gleichgewicht in den Schulalltag, sorgt dafür, dass sich die Lehrer mehr Mühe geben, und sie sorgt dafür, dass faule, arrogante und unfaire Lehrer irgendwann aussortiert werden, wenn sie sich nicht bessern.

Besonders am Land, wo es früher noch das umstrittene Schulsystem der verhassten Hauptschulen gab, sind Lehrerbewertungen ein gutes Modell. Ich besuchte als Landei so eine Hauptschule. Ich war zwar in den ersten 6 Jahren der Grundschule eine Einserschülerin, wurde jedoch zum Katastrophenfall, als mein Bruder starb, der mit Leib und Seele Lehrer war. Mir zog es den Boden unter meinen Füssen weg, ich wurde still und direkt introvertiert, und man bezeichnete mich als Rechtschreibfehler, als kleiner Spatz mit Spatzenhirn, als Lernmuffel, und ich muss sagen, es war unter dem niedrigsten Niveau, wie ich von manchen meiner damaligen Hauptschullehrern beurteilt wurde. Bitte, auch Schüler haben eine Seele, welche man zertreten kann. Ich wollte die Schule wechseln, aber am Land galten früher wie heute die alten Bauernregeln, und eine davon lautet: Du bist hier geboren und hast woanders nichts verloren.

Im Gymnasium war ich ein seltener Gast, glänzte durch Abwesenheit, gab sogar einmal als Entschuldigungsgrund Angina Pectoris an und wunderte mich, warum man mich plötzlich wie ein rohes Ei behandelte. Ich blieb einmal sitzen, wurde dadurch nicht klüger, und ich hätte meine Professoren gerne so richtig robust benotet. Natürlich hätte ich die guten Professoren mit einer sehr guten Bewertung in den Himmel gehoben, und ich muss zugeben, ich wäre wahrlich dem Phänomen der Sympathie verfallen.

Natürlich siegt vorwiegend die Sympathie bei den Lehrerbenotungssystemen, aber grundsätzlich sind es doch die sympathischen Lehrer, welche den Schülern gut tun, sie unterstützen und dafür sorgen, dass ein Schüler gerne lernt.

Lernsieg Website

Benjamin Hadrigan Information

Infos über Lernsieg und Download Link auf Mein-Bezirk/Tirol

Wie gut ist die Lehrerbewertungs-App Spickmich?

In Deutschland existiert die Lehrerbewertungs-App Spickmich, auch ein wunderbares Instrument, um Professoren zu benoten. Und auch hier haben sich viele Lehrkräfte sofort beschwert, unter dem Motto des Datenschutzes. Viele Lehrer befürchten, durch eine mittelmässige Benotung ihren Egostatus zu verlieren, Prestige einzubüssen und seelisch nackt dazustehen, aber keine Angst, so schlimm wird es bestimmt nicht, wenn man ans Gute glaubt und seine Schüler mag.

In Deutschland habe ich bemerkt, dass die Situation zwischen Lehrern und Schülern oft fataler ist als in Österreich. Zu viele Schüler sitzen in den Klassen, werden von zu wenigen Lehrern betreut, und in Sachen Integration von fremdsprachigen oder behinderten Schülern sitzt man quasi noch in der Steinzeit fest. Bitte, Deutschland hat um ein Zehnfaches mehr Einwohner als Österreich, sozusagen sitzen wir auf einer Insel der Seligen.

Ich finde auch die Bewertungs-App Spickmich sehr gelungen, denn sie beinhaltet alles, was man braucht, um konstruktiv zu beurteilen. Ein schlecht benoteter Professor weiss im Innersten seines Wesens ohnehin, warum dies so ist, er will sich nur nicht ändern, er möchte höchstens den Benotungswahn, der in seinen Augen etwas Bösartiges darstellt, vernichten. Der Fortschritt lässt sich jedoch nicht rückgängig machen.

Spickmich Informationen

Wie hilfreich sind Lehrerbewertungssysteme wirklich?

Lehrer korrekt, geradlinig bewertenDie Lehrer-Bewertungssysteme, welche heute am Markt sind, können grösstenteils anonym benutzt werden, sodass kein Schüler seinen Lehrer direkt von Angesicht zu Angesicht benoten muss. Im Grunde kommt es nur darauf an, wie der einzelne Lehrer im Grossen und Ganzen gesehen wird. Natürlich könnte man die Lehrer-Bewertungssysteme ausführlicher gestalten, mit Bewertungen und Beispielen in allen Facetten, aber die meisten Schüler halten sich kurz und bündig bei der Bewertung. Auf Twitter teilt man ja auch in wenigen Worten mit, was man sagen will, und die ganze Welt versteht es.

Meiner Meinung nach sind die Lehrer-Beurteilungen das richtige Instrument, um das Lehrpersonal sensibler zu machen. Die Lehrkräfte würden allerdings gerne ausführlich wissen, wie sie sich verbessern könnten.

Leider können auch schwere Missverständnisse auftreten, wenn Lehrer schlecht benotet werden. Die Gefahr besteht darin, dass sowohl Schüler als auch fremde Personen einen unbeliebten Lehrer mit nur einem Wisch und Weg, oder einem Mausklick schlecht benoten, ihn quasi degradieren, wenn er ihre Sympathie nicht erhascht. Falls sich ein Schüler benachteiligt fühlt, kann er seinen Frust auf Basis der App auslassen, jeder kann es öffentlich sehen, und somit ist der virtuelle Galgen fürs Lehrpersonal geboren..

Allerdings kann die Gefahr mit Hilfe eines guten Algorithmus gebannt werden, denn vereinzelte schlechte Benotungen fallen aus dem Raster, wenn genügend Benotungen für einen Lehrer vorhanden sind. Hier gewinnen die anonymen App-Systeme wieder an Attraktivität.

Welt-Online berichtet über die Lehrerbewertungen

Lehrerbewertung - Website mit Formular

Wie hilfreich ist ein Lehrerbewertungs-Wettbewerb?

Ein Wettbewerb, in welchem die Lehrer bewertet werden, begleitet von einer Jury, welche unabhängig die Ergebnisse auswertet, ist hilfreich, denn hier würden die Lehrer miteinander konkurrieren und sich um gute Benotungen reissen. Dies würde im Idealfall bedeuten, dass sich die einzelnen Lehrer und Professoren viel Mühe mit ihren Schülern, dem Unterricht und dem Lernstoff geben. Und das wiederum würde die Schulleistungen, die Freude am Lernen und die Klassengemeinschaft fördern. Leider bin ich auf meiner Recherche nicht unbedingt auf grosse Zustimmung bezüglich so eines Wettbewerbs gestossen, zumindest nicht aus Sicht der Lehrer. Schade, aber wir befinden uns ohnehin in einer Zeitenwende, und so könnte sich auch diese Einstellung im Laufe der Zeit ändern.

Wie bewertet man Lehrer fair und richtig?

Frustrierte Schüler bewerten ihre Lehrer oft aus einer emotionalen Notlage heraus, oder sie stellen das Lehrpersonal öffentlich auf Instagram und Facebook an den Pranger und warten, bis der Galgen reif ist. Hiermit schadet man seinen Lehrern, sodass sie mit Bauchschmerzen zur Schule gehen. Eine Lehrerin wurde so übel dargestellt, dass sie im Krankenhaus landete und Wochen brauchte, um ihren Nervenzusammenbruch auszukurieren. Es ist wichtig, seine Lehrer fair, sachlich, konstruktiv zu bewerten, und wenn die Emotionen Blasen werfen, dann bitte nur im positiven Sinn, denn Lob verkraftet das Lehrpersonal besser als Missgunst.

Ein Schüler brachte tausende Leute zum Lachen, als er seinen Lehrer folgendermassen bewertete: Wenn ich nur noch eine Stunde zu leben hätte, würde ich sie im Unterricht von Professor XY verbringen, denn da kommt mir die Stunde vor wie eine Ewigkeit.

Wo kann man Lehrer bewerten?

Das Lehrpersonal kann man online bewerten, oder man lädt sich eine Lehrerbewertungs-App auf sein Smartphone und legt los. Lernsieg und Spickmich sind ideal hierfür. Wer keine Skrupel kennt, nutzt Facebook, Instagram, Twitter, Whatsapp oder andere soziale Netzwerke. Hier drin tummeln sich sowohl Schüler, als auch einiges an Lehrpersonal, und man kann durch gezielte Kommentare den Lehrern signalisieren, ob sie genial sind oder verbesserungswürdig erscheinen. Aber man sollte bitteschön Hasskommentare unterlassen, denn Hass im Netz ist Tabu, da reagiere sogar ich allergisch darauf, obwohl meine Frustrationstoleranzgrenze keinerlei Grenzen kennt.

Zeugnisse für Lehrer

Der Zeugnistag sollte nicht nur für Schüler gelten, er sollte auch für das Lehrpersonal ein aufregend dominanter, wichtiger Tag sein, an welchem sie ihre Zeugnisse entgegennehmen dürfen oder müssen, je nachdem, wie man es sieht. Schüler bangen jährlich um ihre Noten, und die Lehrer lehnen sich gelassen zurück und verteilen die Zeugnisse. Nur in der Waldorfschule, einem Schulsystem, welchem ich meine volle Zustimmung gebe, nimmt man die Bewertungen gelassen hin.

Zahlreiche Schüler in den gängigen Schulsystemen, welche an einer Ziffernbenotung festhalten müssen, bangen um ihre Versetzung, und nicht jeder Schüler ist dumm, wenn er ein Jahr wiederholen muss, aber ich weiss aus Erfahrung, dass man nicht unbedingt klüger wird, wenn man eine Klasse wiederholt. Man bleibt nur sitzen, quasi lebenstechnisch auf der Strecke. Gott sei Dank sind in vielen Ländern die Schulsysteme vom Wiederholungsjahr abgekommen, sodass man auch mit einem negativen Zeugnis in die nächst höhere Klasse aufsteigen darf, nur in manchen Ländern hält man noch an der uralten Tradition des Sitzenbleibens fest.

Und wenn man seine Lehrer nicht mit einem Zeugnis belangen darf, ist dies oft so bitter wie abgestandenes Bier, weil manche Professoren nicht für den Lehrerberuf geeignet sind und deshalb Schüler sitzenbleiben. Und der Lehrer sagt, es ist nicht mein Bier. Zeugnisse für Lehrer sind meiner Meinung nach lebenswichtig und sollten in den Unterricht integriert werden. Im letzten Schuljahr, wenn man eine Schule verlässt, könnten diese Zeugnisse sogar persönlich von den Schülern an die Lehrer verteilt werden, denn dann sieht man das Lehrpersonal ohnehin wahrscheinlich nie wieder.

Was sagen Eltern zu Lehrerbewertungen?

Eltern ignorieren Lehrerbewertungen grossteilsViele Eltern sehen die Lehrerbewertung als überflüssig an, da sie der Meinung sind, es würde nur Problemschüler betreffen, oder sie glauben, es wird ohnehin nach Sympathie bewertet. Nun, ich bin der Meinung, jedes Kind, und wenn es aus einer noch so intakten Familie stammt, könnte im Laufe seines Schullebens einmal auf einen Lehrer stossen, der ihm Steine in den Weg legt, da hat dann der beste Schüler keine Chance.

Viele Eltern denken, ein Schulwechsel wäre das beste Mittel in diesem Fall, aber man sollte bedenken, dass nicht immer und überall eine solide Ersatzschule in der Nähe ist, in welche man wechseln kann. Der Schüler wird aus seinem Freundeskreis, aus seinem gewohnten Umfeld, aus der Klassengemeinschaft herausgerissen und muss sich neu einleben.

Ich bin zwar keine Mutter, aber ich setze mich mit Händen und Füssen für Lehrerbewertungen ein, da mir Situationen bekannt sind, in denen das Lehrpersonal fehl am Platz war und meiner Meinung nach egoistische Entscheidungen getroffen hat. Eine Schülerin mit Authismus wurde in Kärnten aus der Pflichtschule verwiesen, obwohl es ein Gutachten gab, welches positiv für die Schülerin war. Man vermittelte ihr keinen Integrationslehrer, das Lehrpersonal weigerte sich teilweise, die Schülerin zu unterrichten, und die Schulleitung entschied sich für den Ausschluss aus der Schule. Ja sind denn Schüler mit einem Handicap keine Menschen? Es gibt zahlreiche Beispiele, wo das pädagogische Feingefühl fehlt, und hier sehe ich eindeutigen Handlungsbedarf.

Lehrerbewertungen am Land und in der Stadt

Am Land sieht die Situation düsterer als in der Stadt aus. Man hat oft nicht die Wahl, die Schule zu wechseln, die Lehrer geniessen immer noch eine dominierende Monopolstellung, und es gibt Schüler, die leiden enorm, sodass sie für ihren weiteren Lebensweg geprägt sind.

In der Grossstadt gibt es viele ländliche Probleme nicht, da genügend Ausweichschulen existieren, die Lehrer in der Regel sensibler sind, mit Helikopter-Eltern konfrontiert werden und keinerlei Monopolstellung geniessen, da der Lehrermangel eher am Land auftritt. Daher ist es mir ein Anliegen, Lehrerbewertungen flächendeckend verpflichtend zu organisieren, was im Bundesministerium für Bildung geregelt werden sollte.

Gelten Lehrerbewertungen auch für Avatare?

Die Zukunft hält Avatare als Lehrer bereit, sodass die Schüler nicht unbedingt physisch im Unterricht sitzen müssen, sondern ihren Lehrer von überall aus kontaktieren und sehen können. Ein Avatar ist künstliche Intelligenz auf hohem Niveau, da kann man nicht jammern, da muss man staunen. Wenn wir die Avatare in die Lehrerbewertungs-Apps der Zukunft aufnehmen, könnte man nur am Avatar selber herumnörgeln, und ihn würde es nicht stören. Allerdings würde man so verhindern, dass die Software des jeweiligen Avatars steckenbleibt, da man aufgrund der Bewertungen veraltete Software austauschen, verbessern und erneuern könnte. Wahrlich, auch Avatare sind Menschen.

Wie schön war das Lehrerdasein ohne Bewertungssystem?

Der Steinzeit-Lehrer - ein AustralopithecusFrüher machte der Beruf des Lehrers noch Spass, denn man konnte seine sadistische Ader ausleben, ohne auf Gegenwind zu stossen. Man konnte die Schüler nach Lust und Laune, nach Sympathie benoten, und man konnte seine Schüler bis auf die virtuelle Unterhose ausziehen, wenn man sie etwas fragte, das sie nicht wussten.

Bitte, in einigen Schulen, besonders in Brennpunktschulen scheint dies heute teilweise noch so zu sein. Man erzeugt damit sowohl Angst, als auch eine gewisse Gleichgültigkeit, und vereinzelt gibt es Schüler, die nehmen sich dann ungeniert das Recht heraus, den Unterricht zu schwänzen.

Ich durchlebte Phasen in meiner Schulzeit, in denen mir vieles gleichgültig war, da mein überfordertes Kleinhirn tausend Dinge beherbergte, nur keine Liebe für den schulinternen Unterricht. Knapp vor meinem Abitur flog ich wieder einmal nach Spanien und teilte meinem Deutsch-Professor mit, dass ich mich zur vorgesehenen Schularbeit verspäten würde. Er meinte: Elisabeth, das traust du dich nicht. Als ich Tage nach der vorgesehenen Schularbeit das Schulhaus wieder betrat, durfte ich die Arbeit nachschreiben, und mein Professor musste sie benoten, ob er wollte oder nicht. Bitte, es hat mir im Nachhinein leid getan, da mein Deutschlehrer wirklich eine Sahneschnitte war, die zum Anbeissen einlud. Bitte, ich habe nie davon abgebissen.

Eine wichtige Anmerkung

Das Gendern ist nicht unbedingt meine Welt, aber natürlich gelten alle Erwähnungen für Lehrer auch für die Lehrerinnen. Ich bin blind, und als mich einst ein Gymnasialprofessor anschrieb, der in der E-Mail das Gendern liebte, übersah ich das Binnen I und antwortete: Wieso nur Lehrer innen, und was ist mit den Lehrern aussen? Als ich endlich erkannte, dass es sich gendertechnisch um das Binnen I handelte, war die Peinlichkeit bereits vollendet.

Freundschaft zwischen Lehrer und Schüler

Lehrerin und Schülerin sind beste FreundinnenDürfen Lehrer und Schüler befreundet sein? Welche Probleme entstehen? Freundschaft zwischen Lehrern und Schülern ist schwierig, denn der Lehrer prüft, vergibt Noten, lehrt, muss möglichst sachlich und neutral, kompetent und distanziert, aber nicht zu streng sein, und er sollte keine Lieblingsschüler haben, die er unbewusst bevorzugt. Dies ist oft nicht möglich, wenn der Lehrer mit einigen seiner Schüler befreundet ist, denn wenn man zusammen trinkt, feiert, lacht und förmlich kuschelt, kann man sich im Unterricht nicht genug distanzieren. Andererseits sage ich, das strenge Schulzeremoniell könnte ruhig ein wenig liberaler werden, sonst leben wir bald im Mittelalter, entwickeln uns in die finstere Zeit zurück und müssen still sitzen, bis der Unterricht zu Ende ist.

Neulich entdeckte ich eine Studie, die belegt, dass schöne Menschen leichter durchs Leben kommen, und so haben es auch schöne Schüler und Schülerinnen leichter in der Schule. Sie sind meist enger mit ihren Lehrern befreundet, treffen sich manchmal auch ausserhalb des Unterrichts, und so könnte leicht der Verdacht entstehen, hier geht es zu liberal zu. Es ist eine vollkommen naturbedingte Sache, dass Schönheit und Freundschaft zusammenkommen wie beispielsweise Mann und Frau, oder Mann und Mann, oder Frau und Frau. Der Mensch wird von Natur aus zum Schönen in der Welt hingezogen, und so ist es ohnehin nicht zu vermeiden, dass das Lehrpersonal hin und wieder Freundschaften zu ihren Schülern knüpft.

Eine weitere Studie belegt, dass Sympathie zählt, Humor keine Grenzen kennt, und dass sympathische, humorvolle Menschen mit viel Wortwitz, Charme, Ausstrahlung und einem Lächeln gerne Freundschaften knüpfen. So zieht es auch das Lehrpersonal wie ein Magnet zu den lockeren, sympathischen Schülern hin, und man kann wirklich nicht vermeiden, dass sich Lehrer und Schüler anfreunden. Man redet, diskutiert, verbringt viel Zeit miteinander, sitzt im selben Klassenraum und somit auch im selben Boot. Bitte, da kommt man sich verbal näher.

Wie schwierig sind Freundschaften zwischen Lehrer und Schüler?

Lehrer sind doof, wenn sie ihre Schüler schlecht benoten, und Schüler sind mühsam, wenn sie den Unterricht schwänzen und nichts dazulernen. Dennoch existieren coole Lehrer, sogar überaus trendige Professoren, die ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Schülern aufbauen. Bitte, in Deutschland ist bereits so ein überdimensional cooler Lehrer gefeuert, oh Verzeihung, suspendiert worden, weil er auf Facebook nette Nachrichten mit seinen Schülerinnen austauschte, welche wirklich nicht ausgezogen anzüglich waren.

Und hier sehen wir endlich das Problem, welches sich durch unsere konservative Gesellschaft bohrt, wenn man Schüler und Lehrer als zwei verschiedene Menschenrassen einstuft, die möglichst viel Abstand voneinander halten sollten. Bitte, damit jetzt keine Missverständnisse aufkommen, sage ich, das gute Lehrer-Schüler Verhältnis wird nur getrübt, wenn man ungerecht benotet wird, manche Schüler benachteiligt, und manche bevorteilt werden, aber hierfür gibt es mittlerweile Gott sei Dank, Gott Benjamin Hadrigan sei Dank, die Lehrerbewertungs-App Lernsieg, welche ich wirklich gelungen finde. Sie ist bitter nötig.

Wenn nun der trendige Professor seinen Schülern das Du-Wort anbietet, um den Unterricht besser, flexibler zu gestalten, muss dies meiner Meinung nach nichts Schlechtes sein. Problematisch wird es, wenn man sich darauf einigt, in der Freizeit, ausserhalb des Unterrichts das Du zu verwenden, und im Unterricht dann erneut auf das höfliche, distanzierte Sie umzuschwenken. Hier fühlt man sich irgendwie unwohl, denn es werden Nähe und Distanz gleichermassen, abwechselnd ausgelebt.

Bitte, ich war eine Katastrophe in der Schule. Ich war selten anwesend, dachte mir die schrägsten Entschuldigungen aus, und ich nahm das Du-Wort als einzige Schülerin in der Klasse nicht an, damit ich meinem Lehrer nicht zu nahe kam und ihn noch versehentlich küsste. An mir darf man sich jedoch kein Beispiel nehmen, denn ich war herzhaft deftig in meinen Klassenlehrer im Gymnasium verliebt, bis mir mein Herz davonraste und mich ein Schnupfen einholte, von welchem ich mich die gesamten Schuljahre über nicht erholte. Ich tanzte sogar einmal im Joy, einer Lienzer Discothek, welche heute bereits als nostalgisches Retro-Ding agiert, neben meinem damaligen Klassenlehrer umher, und weil ich ein wenig zu viel getrunken hatte, dachte ich mir, wie es wohl wäre, ihn zu küssen. Wenn mich meine Freundin nicht weggezogen hätte, wäre es peinlich geworden, denn ich sprenge manchmal Grenzen, die andere Leute erst gar nicht beschreiten.

Natürlich kann es vorkommen, dass ein Lehrer zu cool, zu freundschaftlich rüberkommt, oder dass die Schüler die Freundschaft ausnutzen, missverstehen, aber im Grunde frisst sich der Neid nur durch die uncoolen Lehrer hindurch, welche konservativ sind und an den veralteten Unterrichtsmethoden festhalten. Ich bin sogar der Meinung, dass man Liebe zwischen Lehrer und Schüler zulassen sollte, sofern man sich in der Erwachsenenbildung befindet, oder zumindest das 18. Lebensjahr vollendet hat. Bitte, in solch liberalen Zuständen hätte ich damals meinem Professor den Hof gemacht, ihn umgarnt und beliebäugelt, aber wahrscheinlich wäre er verzweifelt davongelaufen.

Fakt ist, der Lehrer ist dem Schüler überlegen, nur meiner war mir psychisch unterlegen, denn ich raubte ihm den letzten existenten Nerv. Ich erlaubte mir einfach zu viele Fehlstunden und rechnete andauernd damit, von der Schule verwiesen zu werden, weil ich nie da war. Ich erlaubte mir, zu viele Tests zu meinen Zeiten und Bedingungen zu schreiben und rechnete ständig damit, nicht benotet zu werden, aber ein Unbeurteilt berührte meine Nerven kaum, denn ich trank Baldrian.

Dürfen Lehrer und Schüler auf Facebook befreundet sein?

Lehrer und Schüler sind KumpelsAuf Facebook, Instagram, Pinterest, Twitter und Co sind Lehrer und Schüler in der Regel nicht befreundet, aber in manchen Netzwerken kann man sich notfalls gegenseitig folgen, wieder entfolgen, sich gegenseitig blockieren, wenn das Folgen einer Verfolgung gleicht. Man hat die Qual der Wahl, aber besonders auf Facebook stehen die Freundschaften direkt an der Front, wie kleine Soldaten, die auf einen Kampf warten. Zwischen dem Lehrpersonal und den Schülern gibt es nämlich oft Kämpfe, welche das Nervenkostüm schmälern können. Eine Lehrerin führt sogar einen ganzen Blog, in welchem sie ihren Schulalltag beschreibt, und da gibt es Höhen und Tiefen.

In manchen Ländern sind Freundschaften zwischen Lehrern und Schülern in den sozialen Netzwerken verboten, in anderen Ländern toleriert man es, und in manchen Ländern ist es vollkommen egal, was sich auf der digitalen Eisplatte tut, denn rutschig ist dieses Thema immer, und man muss den schmalen Grad zwischen Unterricht und Freizeit so liberal wie möglich, und so sachlich wie es eben geht, beschreiten, da man sich auf dünnem Eis befindet, welches wie eine Glasscheibe zerbrechen kann. Man bewegt sich auf dünnem Eis, wenn man mit seinem Lehrer freundschaftlich agiert, lacht und förmlich flirtet, und die Eisplatte bricht, sobald man bemerkt, dass Gefühle im Spiel sind, man sich zu nahe kommt, oder wenn der Lehrer plötzlich gute Noten vergibt, selbst wenn die grösste Niete nichts gelernt hat.

Es wird aller Voraussicht nach ein Problem darstellen, wenn man zu viel Nähe zwischen Lehrern und Schülern zulässt, wenn der Lehrer in den sozialen Netzwerken seinen Schülern die Freundschaft anbietet, sich duzen lässt, denn der Lehrer wird in den Köpfen der Menschheit immer eine Persönlichkeit darstellen, die belehrend und beschützend wirkt. Bitte, wozu hat man Schützlinge?

Liebe zwischen Lehrer und Schüler

Wie schwierig ist die Liebe zwischen Lehrer und Schüler? Fakt ist, bei minderjährigen Schülern kann sich der Lehrer die Finger am offenen Fegefeuer verbrennen, denn es ist strafbar, wenn ein Lehrer in der Pflichtschule etwas mit einem Schüler anfängt. Affären sind im Schulalltag ohnehin ein nicht ausgesprochenes Tabu. Trotzdem müsste man dieser Thematik endlich Gehör schenken, da es nicht selten vorkommt, dass man sich ins Lehrpersonal verliebt. Wenn sich Schüler in ihren Lehrer verlieben, leiden sie, der Liebeskummer ist präsent, aber die Thematik wird in vielen Schulen tot geschwiegen, und die Didaktik bietet wenig Raum, die Problematik zu diskutieren.

 


Elisabeth Putz

Impressum

Datenschutz

Facebook

Twitter X

Business