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Wie wird man ein guter Schüler?

Schüler sind auch nur MenschenMan lernt nicht für die Schule selbst, für seine Eltern, für die Verwandtschaft oder sein Umfeld, für seine Lehrer, man lernt höchstens fürs Leben, damit der Kopf weiss, was er beherbergt. Man lernt. unter anderem für gute Noten, falls man in eine herkömmliche, reguläre Schule geht, denn in einer Waldorfschule lernt man wirklich für sich selbst, seine Persönlichkeit und sein späteres Leben, da gibt es nämlich keine hart aufprallenden Noten im herkömmlichen Sinn, nur eine ganzheitliche Beurteilung des jeweiligen Schülers. Bitte, das ist besser für die Seele.

Man lernt für seine Entwicklung, wobei sich nicht jeder Mensch gleich und vor allem zeitgleich entwickelt. Manche Schüler benötigen einfach etwas länger, um zu reifen. Spätestens beim Abitur könnte man jedoch davon ausgehen, dass der Schüler reif genug ist, um ins Alltagsleben entlassen zu werden, und selbst da unterscheiden sich die Geister, denn es gibt Leute wie mich, die sind bis heute nicht voll ausgereift. Ich merke täglich, ich muss noch viel lernen, ich erkenne mit sorgfältiger Sorge, wo meine Lücken liegen, und ich denke selten bis nie daran, sie zu schliessen. Ich rätsle heute noch, wie es sein konnte, dass ich mein Abitur beim ersten Versuch geschafft hatte.

Erst an der Uni erkannte ich den Ernst des Lebens. Ich sass in einem Seminar, der Professor schwafelte etwas von Anglizismen in der spanischen Sprache, und wir verstanden nur Bahnhof. Wir mussten Teamarbeiten zu diesem Thema abgeben, und ich besetzte mit zwei Studienfreunden die Bibliothek so lautstark lachend, dass wir hinausgeworfen wurden und draussen weiterlachen mussten. Die Seminararbeiten wurden präsentiert, und ein Team schrieb auf seine Arbeit: Erster Versuch. Der Professor meinte, vielleicht gelingt der zweite Versuch besser, aber dann beim dritten Versuch warf das Team das Handtuch und verliess das Seminar. Ich präsentierte unsere Arbeit, wusste nicht unbedingt, wovon ich eigentlich spreche, und als mich der Professor ungläubig ansah und mir eine Frage stellte, antwortete ich: Herr Professor, es erstaunt mich, dass Sie mich fragen. Wissen Sie es denn nicht selber? Mein Professor lachte, gab uns eine mittelmässige Drei auf unsere hart umkämpfte Arbeit, und das ganze Team litt unter dieser Note, nur ich nicht, ich war froh darüber. Es hätte schlimmer kommen können. Vielleicht lasse ich mir eines Tages Intelligenz unter die Haut spritzen, dann bin ich klüger.

Was sind gute Schüler?

Was machen gute Schüler anders, und wie erkennt man sie? Man erkennt sie zwar oberflächlich gesehen an guten bis sehr guten Noten, aber das ist nicht immer so. Ein guter Schüler ist selbstbewusst, interessiert am Unterricht, beherrscht den Unterrichtsstoff fliessend und versteht ihn auch, und er kann damit umgehen, stundenlang auf seinen Pobacken zu sitzen, ohne grossartig zu ermüden. Man kann von guten Schülern übrigens viel lernen, wenn man sie beobachtet und ihnen nacheifert.

Gute Schüler sind interessiert am Unterrichtsgeschehen, nicht nur an guten Noten. Interesse entsteht, wenn man kein Thema ablehnt, sondern wenn man sich zuerst anschaut, was ein Thema alles beherbergen kann, wenn man in die Themenvielfalt eindringt. Wer nur dasitzt und träumt, quasi seinen imaginären Tagträumen nachgeht, ist nicht anwesend, nur optisch präsent. Hier kann kein Interesse geweckt werden, es sei denn, man schnappt zwischendurch einige Wortfetzen auf, welche der Lehrer von sich gibt.

Übrigens könnte das fehlende Interesse am Unterrichtsstoff auch daran liegen, dass man seinen Lehrer nicht mag. Und wenn man das Thema der Sympathie ausreizt, könnte es sogar unter Umständen daran liegen, dass man seinen Lehrer liebt, so verliebt in ihn ist, dass man nichts vom Unterricht mitbekommt, weil man ständig daran denkt, seine innere Verliebtheit zu kaschieren. Manche Professoren sind aber auch wirklich so attraktiv, da versteht man nur Bahnhof, weil man vor lauter rosaroten Herzen nichts anderes mehr mitbekommt.

Ich habe mich gleich in zwei Lehrer verliebt, als ich die Schulbank des Gymnasiums mit meinen derben Witzen beschmutzte. Mein Deutsch Professor war eine süsse Sahneschnitte, wie ein Überraschungsei, obwohl er nicht mehr der Jüngste war. Ich hing an seinen Lippen, während er von Stabreimen sprach. Sein Leitsatz war: Tante Traude trinkt täglich Tee. Ich kaute den Satz so lange durch, bis mir der Tee zum Hals hinaus hing. Und ich hatte eine besonders aufdringliche Vorliebe für meinen Klassenlehrer und Geographieprofessor. Seine Attraktivität brachte mich sogar dazu, wie magisch die gleiche Diskothek zu besuchen, in welcher er sich befand. Bitte, da waren die Abende gelaufen, denn ich lernte ständig neue Männer kennen, mit denen ich mich ablenkte, nur um meine Verliebtheit zu überschminken. Und so wechselte ich meine Schmusefreunde wie die Unterwäsche, ganz ohne Sinn. Mein Klassenlehrer war damals jung und dynamisch, so dynamisch wie sein gelber Sportwagen, er war bestens gekleidet, besonders im Anzug, sah darin umwerfend aus, und so warf es mich in seinen Unterrichtsstunden förmlich um, wenn ich ihn seitlich anmachte oder heimlich anschmachtete. Wahrlich, an mir ist ein Minnesänger verloren gegangen. Ich könnte schwören, beide Professoren haben heute Falten im Gesicht, das entschädigt mich für alles.

Gute Schüler sind aufmerksam und präsent

FüllfederEin guter Schüler hört zu, ist konzentriert, nimmt am Unterricht teil, meldet sich zu Wort, stellt Fragen, und er nimmt den Unterricht ernst. Wenn man zuhört, schnappt man vieles auf, was man zu Hause alleine nicht erlernt. Wenn man konzentriert genug ist, um nicht auf der Tischplatte einzuschlafen, kann man sich in die Thematik hineinversetzen und findet womöglich Gefallen daran.

Ich schlief einst im Unterricht ein, gerade in Geschichte, denn die Vergangenheit ruft permanent ein Gefühl der romantisierten Nostalgie in mir auf, sodass ich zu träumen beginne, und so träumte ich zu meinen Schulzeiten laufend im Geschichtsunterricht. Plötzlich warf mein damaliger Lehrer ein dickes Buch neben mir auf die Tischplatte. Ich war schlagartig wach, die Klasse lachte, und der Lehrer sagte: Guten Morgen Elisabeth, hast du gut geschlafen, es gibt bald Kaffee. Die Sache mit dem Kaffee habe ich mir merken können, denn in den darauffolgenden Unterrichtsstunden stellte ich mir einen vollen Kaffeebecher neben mein Geschichtsbuch und leerte ihn während des Unterrichts. Der Kaffeegeruch hielt mich erstaunlich wach.

Gute Schüler bringen Leistung, durchgehend, nicht nur zwischendurch. Sie lernen nicht nur irgendetwas auswendig, ohne es zu verstehen, sie setzen sich mit dem Lernstoff auseinander und wenden ihn sogar im Alltag an, falls es die Situation erlaubt. Die Kinder meiner Freundin gewinnen laufend bei jedem Wissensquiz, da sie nahe dran sind am Lernstoff und täglich ganz freiwillig dazulernen. Ein Erwachsener, der sich nicht täglich weiterbildet, verlernt vieles und staunt, wenn Schüler mehr Wissen in sich horten als so manch ein älterer Mensch. Bitte, ich weiss, dass ich selten im Unterricht präsent war, die Schule laufend schwänzte, irgendwelche Dinge auswendig lernte, sie nach drei Tagen wieder aus meinem Kurzzeitgedächtnis entfernte und bis heute Stroh im Kopf trage. Deshalb finde ich es nicht schlimm, bei Quizspielen zu verlieren.

Übrigens lernt ein guter Schüler von Anfang an mit. Die mittelmässigen bis schlechten Schüler horten den Lernstoff, da sie am Anfang eines Schuljahres glauben, das Jahr sei so langweilig, es nimmt kein Ende, man hätte ewig Zeit, um zu lernen. Irgendwann kann man den Lernstoff jedoch nicht mehr nachholen und versagt bei den Prüfungen. Ich hatte eine spezielle Technik, welche man jedoch nicht nachahmen sollte. Ich kam selten bis nie zur Schule, bat dann brav um sämtliche Jahresstoffprüfungen, lernte einmal hart, merkte mir den Lernstoff genau bis nach den Prüfungen und bestand meistens alle. So schaufelte ich gerade noch positive Noten, um nicht ganz als Versager dazustehen. Nur einmal gelang es mir nicht, da ich in einer schwierigen Lebenskrise steckte und auf die Jahresstoffprüfungen verzichtete. Ich wiederholte ein Schuljahr im Gymnasium und musste doch erkennen, ich bin dadurch nicht klüger geworden.

Ein guter Schüler hat sehr gute Noten

Ein guter Schüler lechzt nach den besten Noten und orientiert sich nicht an den schlechten Schülern. Man muss nach vorne und nach oben schauen, nicht nach hinten und nach unten. Hier lag mein Problem. Wenn ich die erste Bankreihe besetzte, musste ich nach hinten schauen, denn meine Freundinnen sassen hinten. Und wenn ich ganz hinten sass, sah ich nicht an die Tafel und orientierte mich doch lieber in meiner unmittelbaren Nähe, also erzählte ich meinen Mitschülern makabere Geschichten, die sich in meinem chaotischen Leben zutrugen. Bitte, das brachte mich nicht sonderlich voran. Übrigens sitzen die guten Schüler gerne ganz vorne, und manche kleben direkt am Lehrerpult, um bloss nichts zu verpassen. Hinten zu sitzen, hat jedoch auch Vorteile, wenn man das After-Shave des Lehrers nicht riechen kann, oder wenn der Professor eine feuchte Aussprache hat, die man lieber nicht ins Gesicht geschossen bekommen möchte. Das verführerische After-Shave meines damaligen Klassenlehrers brachte mich allerdings um den Verstand und wickelte mich derart ein, sodass ich Schnappatmung in seiner Nähe bekam und mir alles mit ihm vorstellen konnte, nur keinen Unterricht.

Freunde sind wichtig für den Schulerfolg

Wer als Aussenseiter abgestempelt wird, kann unter Umständen sein schulisches Potential nicht richtig ausschöpfen, denn er ist damit beschäftigt, die Verarschungen, Peinigungen und Hänseleien seiner Mitschüler ertragen zu müssen. Früher jagte man solche Schüler noch persönlich, heute stellt man sie virtuell an den Internet-Pranger in den sozialen Netzwerken. Das ist so grausam, dass sich manche Schüler umbringen, weil sie den Sinn im Leben nicht mehr erkennen. Body-Shaming etc. sind verachtenswert, und im Internet muss man endlich einmal hart durchgreifen, damit diese Dinge aufhören. Ich finde, wer Hass im Netz verbreitet, sollte harte Strafen bekommen, denn ein jugendliches Herz zerbricht bald, wenn man draufhaut. Die Psyche von Teenagern leidet schnell, denn in dieser Lebensphase befindet man sich noch in seiner Entwicklung und kann mit schlimmen Dingen kaum umgehen. Schulfreunde sind in dieser Lebensphase wichtiger als Schulfeinde.

Ich freundete mich als Kleinkind mit den Kindern in der unmittelbaren Nachbarschaft an, die jedoch alle jünger waren als ich selbst. Und so schickte mich meine Mutter erst in die Schule, als unser Bürgermeister zu uns nach Hause kam und sie an die Schulpflicht erinnerte. Meine Mutter ist bis heute ein Helikopter geblieben und meinte damals bereits, man müsste mich in ein Einmachglas einsperren, damit mir nichts Bösartiges passiert.

In der Grundschule hatte ich eine beste Freundin, und meine damalige Lehrerin konnte es nicht dulden, dass wir zusammensassen, miteinander lachten und flüsterten. Ich durfte nicht einmal einen Witz erzählen und fühlte mich unwohl in der Klasse, denn ich wurde spätestens nach vier Wochen am Anfang jedes Schuljahres umgesetzt, wie ein Baum umgepflanzt. Und so sass ich permanent neben Jungs, mit denen ich mich schnell anfreundete, was meiner Lehrerin wieder nicht gefiel. Ich hatte während eines Schuljahres bis zu vier verschiedene Sitznachbarn, da fühlt man sich nicht wie ein Baum, sondern wie ein strauchelnder Strauch. Bitte, meine Noten litten nicht darunter, ich war bis zum Tod meines Bruders eine Einser-Schülerin und erlaubte mir, ständig den Unterricht zu stören. Nach dem Tod meines Bruders erlitt ich einen Schock, wurde still und introvertiert, meine Noten litten, und ich hörte auf, Witze zu erzählen. Dieser Zustand zog sich so lange dahin, bis ich im Gymnasium zusammenbrach und die Neurologie von innen sah. Man konnte jedoch nicht viel mit mir anfangen und entliess mich nach vier Tagen. Genau in diesem Jahr blieb ich sitzen und wiederholte das Schuljahr. Ich verlor meine besten Freundinnen aus der Klasse und konnte mich mit ihnen nur noch in den Pausen treffen.

In der neuen Klasse fand ich neue Freunde, vier Stück, und ich erzählte wieder meine makaberen Witze. Und als ich in meinem Abiturjahr wieder alle meine vier Freunde verlor, weil sie die Schule schmissen oder sitzenblieben, war ich erneut alleine in der Klasse und fühlte mich so lange unwohl, bis ich wieder Anschluss fand. Bitte, im letzten Jahr ging ich wirklich selten zur Schule, da ich mit meinem damaligen Lebenspartner, den ich zuvor im Urlaub kennenlernte, Spanien durchquerte und lieber im Schlafsack am Strand übernachtete, als die Schulbank zu drücken. Gott sei Dank war ich so flexibel, dass ich meinen Klassenlehrer bis zum Abitur verliebt anhimmelte, sonst würde ich heute womöglich ohne Schulabschluss in Spanien im heissen Sand versinken. Bitte, geküsst habe ich meinen Klassenlehrer nicht, aber ich hätte es glatt getan, wenn ich nicht so katholisch wäre.

Der Avatar als Schüler

Die Schlumpfine als Schüler-AvatarEin Avatar kann einen guten Schüler durchaus ersetzen, wenn er präsent genug ist. Avatare sind praktisch, wenn sie an Stelle von Schülern in der Klasse sitzen. Beispielsweise können schwerkranke Schüler, die lange Zeit nicht am Unterricht teilnehmen können, direkt in der Klasse sitzen und doch unterrichtet werden. Sie spüren die soziale Nähe, können sich mit den Lehrern und den Mitschülern unterhalten, Fragen beantworten, und das schulinterne Tagesgeschehen miterleben. Der Schüler sitzt virtuell in der Klasse und steuert von zu Hause aus seinen Avatar.

Diesbezüglich gibt es bereits erste kleine Versuchsreihen, und krebskranke Kinder, die aufgrund einer Chemotherapie im Krankenhaus sind, können so am Unterricht teilnehmen. Mit Hilfe von visuellen und akustischen Signalen kann man sogar dem Avatar Gefühle, Mimik und Gestik einflössen. Wenn es dem Schüler nicht gut geht, drückt er zu Hause auf einen Knopf und schon sitzt sein Avatar mit blauem Kopf im Klassenzimmer. Dann wissen alle, er will nichts gefragt werden, sondern nur zuhören. Diese Avatare sind ideal für den Hausunterricht geeignet, und in Zeiten des Distance-Learning wären sie echte Freunde in der Not. Auf Dauer, flächendeckend eingesetzt würden sie jedoch die sozialen Kontakte eher einschränken, denn man sitzt nicht physisch im Klassenzimmer, man bewegt nur seinen Avatar. Und so sollten die Avatare mit Bedacht eingesetzt werden.

 


Elisabeth Putz

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