![]() |
|
![]() |
![]() |
Wie gut ist das Sparbuch?
Das Sparbuch existiert bereits sehr lange am Markt. Im 19. Jahrhundert bekam man für seine Spareinlage ein Quittungsbuch, welches belegte, wieviel Geld die Spareinlage umfasste und wieviel Zinsen angefallen waren. Der Zinssatz war so hoch, das sich das Sparen lohnte. Und so erlebte das herkömmliche Sparbuch eine goldene Zeit, welche zu einer richtigen Tradition des Sparens wurde. Das erste Sparbuch bekommt man manchmal bereits in die Wiege gelegt, wenn die Verwandtschaft glaubt, aus dem Kind wird noch einmal etwas Grosses. Wenn das Kind sein Sparbuch dann achtlos plündert, um die Welt zu sehen, lernt es das erste Mal zu sparen, sobald ihm das Geld ausgeht. Und so wird die Spareinlage ihre Tradition nie verlieren. Das Sparbuch könnte allerdings an Tradition verlieren, denn es boomen Anlagemodelle, die so verlockend sind, dass die mickrigen Zinsen einer altmodischen Spareinlage keinen Anreiz mehr bieten. Mittlerweile existieren Tagesgeldkonten, Festgeldkonten, Sparkonten, die meistens mehr Zinsen bieten, als das herkömmliche Sparbuch, aber selbst diese Sparmodelle lohnen sich zunehmend in der fortgeschrittenen Wirtschaftskrise nicht mehr, wenn es an den Zinsen mangelt. Spätestens dann, wenn Negativzinsen eingeführt werden und man für seine Spareinlage bezahlen muss, lagert man das Geld unter der Matratze. Rentner horten gerne Sparbücher und lassen die Tradition weiterleben. Alte Leute besitzen entgegen jeder Vernunft und jeder alternativen Sparmöglichkeit prall gefüllte Sparbücher, über welche sich die Erben freuen, weil sich manche Rentner kaum etwas gönnen. Kritisch sind Sparbücher mit Passwortschutz, da man hierfür das richtige Passwort benötigt, welches schwer zu ermitteln ist, wenn der Inhaber verstirbt. Diese uralte Form der Spareinlage ist ein spezielles Rentnerproblem, welches jedoch zunehmend ausstirbt, seit jedes Sparbuch registriert werden muss. Sparbücher sind so lange sicher, so lange die Bank eine Garantie abgibt, dass das eingelegte Geld zurückbezahlt wird. Der Staat haftet bis zu einem bestimmten Betrag, sodass es sicherer ist, mehrere Sparbücher bei verschiedenen Banken zu führen, damit die Einlage sicher ist. Heute erleidet das traditionelle Sparbuch trotz hoher Sicherheit einen Imageschaden, worunter auch die Sparbuchproduktion leidet. Dies bemerkt man am intensivsten am Weltspartag, wenn die Leute hauptsächlich nur noch wegen des Buffets und der kleinen Werbegeschenke in die Banken stürmen, ihr Geld jedoch lieber anderweitig ausgeben.
|
![]() |
|