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Wie peppt man den Alltag auf?Alltag ist das monotone Leben, welches zwischen den Abenteuern stattfindet, der alltägliche Trott, von morgens bis abends arbeiten, den Haushalt schmeissen, die Kinder betreuen, die Familie zusammenhalten, essen und trinken, duschen, aufs Klo gehen, und abends endlich schlafen gehen. Der Alltag kann hart sein, wenn man sich in einem ungeliebten Job befindet und gelangweilt im Büro sitzt. Er kann aber auch leicht zu bewältigen sein, wenn man die Monotonie zu schätzen weiss. Der Alltagstyp ist konservativ, strebsam, eher ein Spiesser, passt sich den Gegebenheiten an, gönnt sich selten etwas und lebt so dahin, als ob er nichts anderes bräuchte. Der Alltagsmuffel ist eher ein spontaner Mensch, kreativ, quirlig, aufmüpfig, ein wenig draufgängerisch, und er will immer mit dem Kopf durch die Wand. Für ihn ist jede Form des Alltags mühsam, und er bewältigt ihn nur schwer, weil er keinerlei Strukturen in seinen Tagesablauf einbaut. Alltag kann für psychisch kranke Menschen übrigens zur wahren Herausforderung werden, denn in richtigen Lebenskrisen geht die alltägliche Struktur verloren. Man sitzt zu Mittag noch im Pyjama beim Frühstück, schaut mit losem Blick in den Fernseher hinein und weiss nichts mit sich und der Welt anzufangen. Manisch depressive Menschen, Menschen in einer schweren Depression, Leute, die sich stark zurückziehen und alleine zu Hause sind, all diese Leute kämpfen mit ihrem Alltag. Wer seinen Alltag liebt, ist zufrieden, erledigt die Dinge bewusst, gönnt sich Auszeiten und ist abends müde, aber glücklich. Er schläft besser, ist morgens ausgeruht und geht in der Monotonie des Lebens vollends auf. Wer unzufrieden mit seinem Alltag ist, braucht Veränderung. In den Büchern -Der kleine Prinz- und -der kleine Buddha- wird in zahlreichen Geschichten erzählt, wie die Wege zum Glück und der lange Weg zur Veränderung aussieht. Glücklich ist man zu Hause, mutig ist man, wenn man den Mut aufbringt, eine sichere, gewohnte, unglückliche Umgebung zu verlassen, um das Neue kennenzulernen. Wenn jemand permanent im falschen Zug sitzt, nur weil es da drin so angenehm warm ist, fährt er garantiert in die falsche Richtung. Alltag besteht aus Geben und Nehmen, aus Zuhören und Reden, aus Handeln und Denken. Fehler kann man nicht vermeiden, nur weil man sie an anderen Leuten beobachtet. Die eigenen Fehler fallen uns nämlich erst dann auf, wenn wir ein unerwünschtes Endergebnis produziert haben. Vorher sind wir überzeugt von unserem Handeln. Fehler muss man machen, denn sie gehören zur Lebenserfahrung, zum individuellen Lebensweg dazu. Wir brauchen sie, um den Schmerz zu spüren, aus dem wir wachsen dürfen. Wer schüchtern ist, lernt zuzuhören und merkt sich die Dinge wie in einem fotographischen Gedächtnis. Wer viel und laut redet, ist zwar kurzfristig die Leitkuh, er überhört jedoch die wichtigen Dinge im Leben und muss eines Tages den Schüchternen um Rat fragen. So ist unser Alltag eine Reihenfolge aus Veränderungen, ein ständiger Ausgleich der Energien. Alles was man aussät, erntet man eines Tages. Ich liebe meinen Alltag. Er ist so schön eintönig, einfach gestrickt, direkt monoton glatt gebügelt, beinhaltet immer die selben, wiederkehrenden Muster, er ist wie gestrickte Socken, von der Ferse bis in die Zehenspitzen hinein zwei glatt, zwei verkehrt, oder habe ich jetzt die Verstrickungen verwechselt. Manchmal verstricke ich mich jedoch in den imaginären Gedanken, einfach durchzubrennen, meinem geliebten Alltag meine Pobacken zu zeigen und ihm meine entzückende Kehrseite zu bieten. Dieser Gedanke ist hoch erotisierend, füttert meine Tagträume mit genügend Sprengstoff, und wenn ich nicht derart am Alltag hängen würde, wäre ich längst mit Ihnen durchgebrannt. Ich bin ein Feigling. Ach ja, da fällt mir ein: Kennen wir uns überhaupt schon? Einer meiner flüchtigen Bekannten erzählte mir einst eine seiner aufregendsten Bettgeschichten. Er lernte die Aussenfassade einer ihm gänzlich unbekannten Frau kennen, und erst bei der Zigarette danach fragte er die Frau nach ihrem Namen. Tina hiess sie, aber ich nehme an, sie lebt noch, sie hat es überlebt. Wahrlich, wenn man sich so nahe kommt, verlieren Namen an Bedeutung. Bitte wundern Sie sich nicht, welche Leute ich kenne, denn wenn ich demnächst mit Ihnen durchbrenne, kenne ich auch Sie, hoffentlich dann beim Namen, denn ich rauche nicht. Wie viel Power und Energie stecken in Ihrem Leben? Fragen Sie sich manchmal, ob Sie nicht versehentlich im Alltag untergehen? Wir werden oft vom monotonen und herkömmlichen Alltag geschluckt, wie von einem Staubsauger eingesogen. Dabei sind wir weit entfernt vom Dasein eventueller Wollmäuse. Damit Sie lieber Besucher nicht in der Monotonie des Alltags stecken bleiben, müssen Sie sich kleine Abenteuer gönnen. Bitte, damit meine ich jetzt nicht den bequemen Seitensprung, der oft in der unbequemen Sachlage der Alibibeschaffung endet. Ich meine damit kleine Abwechslungen und Rituale, mit denen Sie den Alltag auflockern. Die Sonne scheint ja auch nicht jeden Tag ungetrübt vom Himmel, es zieht ab und an zwischendurch ein Gewitter auf, damit wir die Sonne nachher leichter ertragen, sie quasi wieder zu schätzen wissen. Ich gehe beispielsweise mit meinen zwei besten Freunden und Geschäftspartnern zum gemeinsamen Sorgenaustausch essen, damit wir uns gegenseitig unser seicht lauwarmes kleines Leid erzählen können. Jeden Samstag gehe ich dann mit meinem Lebenspartner zum Shopping und anschliessendem Essen in unsere Cityarkaden in Klagenfurt, denn dieses Ritual lässt meine kleinen Sorgen noch winziger werden. Und solche und ähnliche Rituale ziehen sich schleichend aber merkbar durch meinen Alltag, denn wenn ich nur in meinem Minibüro schreibend sitzen würde, hätte ich bereits eine Gehirnerschütterung bekommen, weil mir die Bürowände vor lauter Alltag auf den Kopf gefallen wären. Übrigens, die Zimmerdecke in meinem Büro hängt noch brav oben. Nun, Sie müssen es ja nicht gleich mit der Individualität übertreiben. Ich kenne eine Frau, die trinkt den ganzen Tag Tee. Sie findet die Erfüllung im Leben darin, Tee zu zelebrieren. Nun, jeder Mensch lebt in irgendeiner Weise eine Art erklärungsbedürftigen Fanatismus aus, aber gerade der macht uns so einzigartig und liebenswert. Wenn ich mir anschaue, wie ich hinter sozialen Netzwerken und Kontakten im Internet her bin, denke ich mir auch oft, Wahnsinn und Genialität liegen eng beisammen. Fragen Sie mich nicht, ob ich die hunderten von Namen aus meinen sozialen Netzwerken den dahinterstehenden Personen zuordnen kann, denn dann käme ich ins Straucheln. Bekannt sind mir nämlich nur zwei bis drei Hände voll von diesen virtuellen Kontakten. Trotzdem begebe ich mich alltäglich im Internet auf die Suche nach neuen Namen, die meine Netzwerke füllen, denn es könnte jeder Name ein potentieller Leser meines Portals werden. In dieser Tätigkeit steckt so viel Monotonie drin, dass man förmlich zur Abwechslung shoppen gehen muss. Und trotzdem habe ich unter all den virtuellen, gesichtslosen Namen in meinen Netzwerken schon voluminöse Persönlichkeiten kennengelernt, die mich jeden Tag neu faszinieren. Man muss sich die Dinge des Alltags einfach domestizieren, sie in sein Herz einschliessen, dann hat man Freude an den alltäglichsten Gegebenheiten. Lieber Besucher, Sie werden bemerken, je mehr Sie den Alltag mit individuellen Dingen ausfüllen, desto weniger bemerken Sie, dass es sich eigentlich um herkömmlichen Alltag handelt. Machen Sie Ihren Beruf zur Berufung, dann gehen Sie gerne zur Arbeit. Ich liebe es manchmal auch, sonntags zu arbeiten. Machen Sie die Liebe zur obersten Priorität, und Ihre Partnerschaft blüht auf. Ich liebe ausgefallene Rituale in einer Beziehung. Entdecken Sie sich selbst, und Sie werden sich von Tag zu Tag lieber haben und als schön empfinden. Wie geniesst man den Alltag?Wie gestalten Sie Ihren Alltag? Viele Leute finden den Alltag langweilig und öden sich bei ihren täglich wiederkehrenden Aufgaben an. Dabei finden wir so viel an kreativem Lebensstil wenn wir uns den langweiligen Alltag einmal von der Seite ansehen. Wir besitzen hoffentlich alle einen Fernseher, denn die tägliche Lieblingssoap winkt mit einem lächelnden Blick. Finden Sie nicht auch, dass Ihre Lieblingssendung im TV ein vollendetes Alltagsgeschenk ist? Ich sage Ihnen, Sie brauchen alles, das simsende Handy, den lallenden Computer und den nervtötenden Fernseher, denn dies sind trendige Accessoires, die Sie glücklich machen. Ausserdem lebt Ihr Lebenspartner mit Ihnen ein Stück Alltag. Vielleicht ist er öfters einmal lästig und man möchte ihn fast schon austauschen, aber ohne ihn wäre das Frühstück mehr als übersichtlich. Gemeinsam Alltag zu leben, macht das Leben erst richtig trendig. Übrigens, wenn Sie keinen Lebenspartner haben, schauen Sie bei Facebook vorbei, da gibt es Freunde zum Sonderrabatt. Stress im AlltagDer Stress nimmt im Alltag zu, besonders im Privatleben, aber auch im Job, in der Familie, in der Freizeit, unter Freunden, unter werdenden Müttern, unter alleinerziehenden Müttern, im Bekanntenkreis, und sogar unter Teenagern und Senioren. Manche Leute haben sogar Stress im Urlaub. Der Stresspegel hängt natürlich vom individuellen Befinden, von der Stabilität oder Labilität, vom Charakter einer Person ab, von der momentanen Lebenssituation, von eventuellen Emotionen, und man ist zunehmend von seiner Umwelt gestresst. Viele Leute fühlen sich unter Druck gesetzt. Man muss mithalten, im Berufsleben, im Privatleben, in der Familie und im Freundeskreis. Wenn die Freundin heiratet, braucht man ebenfalls einen Mann zum Heiraten. Wenn der Freund ein Haus kauft, muss man auch zusehen, dass man Wurzeln schlägt. Es ist die Mehrfachbelastung, die uns überfordert. Das Kleinkind muss einen strukturierten Tagesablauf haben, die richtige Kindertagesstätte besuchen, Tanzen, Singen, Klavier spielen, mindestens ein Instrument erlernen und vor Schulbeginn lesen und schreiben können. Der Teenager muss klamottentechnisch mit seinen Freunden mithalten können und das neueste Smartphone besitzen. Der erwachsene Mensch muss eine steile Karriere hinlegen, weil wir als Versager gelten, wenn wir uns nichts materiell Hochwertiges leisten können und kein gutes Image aufweisen. Prestige zerstört unsere Alltagsidylle. Alltagsstress kann schwere gesundheitliche Folgen haben, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Magenschmerzen, bis hin zum Burn-out. Wir können diesem durchgetakteten Hamsterrad nur entkommen, wenn wir uns aus dem Alltagsrad lösen und entschleunigen. Achtsamkeit und Spiritualität, das ist wichtig. Wir sollten dem Leben vertrauen, nicht das Leben der anderen leben, sondern unser eigenes Leben geniessen. So entkommen Sie dem HamsterradWer seinen Alltag wie ein kleiner Hamster in sich hineinfrisst, der lebt im Hamsterrad. Ein Hamster dreht sich im Rad, macht immerzu die selben Bewegungen, hortet sein Essen und ist rastlos, ruhelos, bis er endlich schläft. Ein Mensch, der sich in seinem Alltag im Hamsterrad dreht, ist ein Mitläufer, ein Trendliebhaber, ein Befürworter des wirtschaftlichen Aufschwungs aufgrund von noch mehr Produktivität. Er fühlt sich anfangs wohl in seiner Rolle. Er strebt nach einem genussreichen Leben, einer steilen Karriere, einer intakten Familie samt Haus, Kind und Hund. Er steigt die Karriereleiter empor, arbeitet bis spät in die Nacht hinein, vernachlässigt seine Familie, leidet an Stress und sitzt eines Tages wie ein vollgefressener Hamster in seinem Lebensrad, erschöpft und ausgelaugt. Ein Hamster lebt in der Regel nicht lange. Eine steile Karriere kann uns wie eine Droge mit Glücksgefühlen füttern, wenn wir Prestige und Anerkennung in uns aufsaugen. Wir brauchen den Applaus, die Anerkennung unserer Mitmenschen, aber wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht in die Abhängigkeit begeben, von diesem tosenden Applaus leben zu müssen. Viele Stars berichten, dass sie das Publikum wie eine Droge in sich aufsogen, bis sie an Depressionen litten, weil sie ihr Niveau nicht ewig halten konnten. Wir müssen uns selber treu bleiben, die Erfolge geniessen, aber auch zu uns selber stehen und wissen, dass wir auch ohne Erfolge viel wert sind. Wir sollten uns nicht dazu zwingen, in der Welt mithalten zu müssen. Heute muss eine Frau Mutter, Hausfrau, Ehefrau, Geliebte im Bett, ein Luder am Teppich, eine Geschäftsfrau mit einem guten Job, eine eierlegende Wollmilchsau sein. Sie muss gleich nach der Schwangerschaft ein traumhaftes Idealgewicht haben, eine Modelfigur besitzen und im Leben mithalten können. Wenn man die unzähligen weiblichen Allroundtalente und Stars fragt, wie ihr Alltag aussieht, so hört man immer nur, wie toll sie alles auf die Reihe bekommen, und wie entspannt und glücklich sie dabei sind. Die normale Frau bekommt hierbei die Krise, weil sie glaubt, etwas falsch zu machen, wenn sie nicht alles so schön gebacken bekommt. Dabei vergessen wir, dass fast alle Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens viele Helfer haben, die im Hintergrund agieren und ihren Alltag schmeissen. So sollte jede Frau auch an sich selber denken, sich hin und wieder entspannen und dem Alltag einfach nur zuschauen, wie er gedeiht. Von einem Mann erwartet man sich heute, dass er Karriere macht, viel Geld verdient, gut aussieht, seine Familie verwöhnt, sich mehrere Urlaube im Jahr gönnt, unzählige Trendhobbys hat, nie ermüdet, und dass er trotz des Stresspegels im Bett ein guter Liebhaber ist. Viele Männer haben einen durchschnittlich bezahlten Job und fühlen sich zunehmend müde, weil sie mit dem Idealbild des modernen Mannes nicht mithalten können. Trotzdem radeln sie im Hamsterrad und streben danach, ihren gestandenen Bierbauch loszuwerden, denn der passt nicht ins Bild. Wie entkommt man dem Hamsterrad? Man braucht Mut. Man muss die alten Muster verlassen und etwas Neues beginnen. Zahlreiche Aussteiger berichten, wie glücklich sie waren, als sie das Hamsterrad verlassen hatten und ein besseres Leben anstrebten. Nicht immer ist das Fitnessstudio der Ort, an dem man sich sportlich entspannt. Nicht immer ist ein Anti-Aging-Programm, mit welchem man sich um jeden Preis jung trimmt, ein absoluter Jungbrunnen. Manchmal ist die reine Natur, in der wir leben wie Tiere, der richtige Ort, um dem Alltag zu entkommen und zur Zufriedenheit zu gelangen. Wie steigt man aus dem Alltag aus?
Ein Aussteiger ist ein Eremit, wenn er sich für ein Leben als Einsiedler entscheidet. Manche Eremiten sind so stumm, dass sie sich vor ihrer eigenen Stimme erschrecken, wenn sie hin und wieder laut sprechen. Wer im Wald lebt und sich von Kräutern ernährt, lernt viel über die heilende Wirkung der Heilkräuter, über die Kräuterkunde selbst, aber er könnte vereinsamen, wenn er nicht stabil genug ist. Und so sind Eremiten wohl die strengste Form des Aussteigers. Wie lebt der Aussteiger?Wie wird man ein waschechter Aussteiger? Man braucht hierfür ein wenig Mut, eine Portion Selbstbewusstsein, und man braucht Geld, denn nur wenige Aussteiger schaffen es ohne Geld durchs Leben zu kommen. Besonders am Anfang braucht man Geld, weil man sich von den irdischen Gütern nicht so schnell trennen kann. Die Seele benötigt ihre Zeit, um umzuschalten, und auch der Körper muss seinen hausinternen Schalter umlegen. Ein echter Aussteiger geniesst sein Leben, unabhängig von Reichtum, Ruhm und Anerkennung. Er liebt die Ruhe, zieht sich aus dem Hamsterrad des Alltags zurück, und er hinterlässt manchmal auch ein Loch, denn der Rückzug hinterlässt Leute, die weiterhin im Hamsterrad radeln. Einer meiner ältesten Freunde beschloss, seine Firmen aufzugeben, sich ziemlich stark zurückzuziehen und nur noch für sich und seine Familie zu leben. Er baute plötzlich seinen eigenen Biotop an, züchtete Gemüse im Garten, umarmte Bäume, suchte im Wald nach Wildkräutern, überlebte einen Zeckenbiss inklusive Borellose und Nervenschädigung, und heute fermentiert er immer noch sein eigenes Gemüse. Bitte, wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er noch. Ich habe hin und wieder Kontakt zu ihm, und erstaunlicherweise sieht er viel jünger aus als er ist. Ich dachte immer, er liebt seine Firmen, geniesst die Extrovertiertheit und lebt durch sein Charisma. Ich hätte schwören können, er entschläft eines Tages am Schreibtisch, aber so kann man sich irren. Wer als Aussteiger durch die Welt gehen will, der braucht Mülltonnen, denn man will sich ja auch hin und wieder mit Konsumgütern versorgen. Containern heisst dieses Phänomen, und immer mehr junge Leute steigen in die Mülltonnen und holen wertvolle, noch gut erhaltene, auf keinen Fall abgelaufene Lebensmittel heraus. Wir werfen im Hamsterrad viel zu viel Müll weg, der eigentlich nicht als Müll gelten sollte. Aussteiger leben nachhaltig, bewusst, achtsam, und sie entmüllen die Welt, indem sie davon leben. Wer das Containern für sich entdeckt hat, braucht im Grunde kein Geld mehr, denn man findet alles in den prall gefüllten Mülltonnen. Auch kann man auf öffentlichen Plätzen den älteren oder ärmeren Menschen etwas zur Seite legen, was man selber nicht braucht. So können wir alle friedlich nebeneinander, miteinander, voneinander leben. Viele Aussteiger leben am Land, im Wald, auf saftigen Wiesen, wo sie sich grösstenteils selbst ernähren können. Sie leben in Schlafsäcken, neben sauberen Quellen, oder sie bereiten ihr Trinkwasser selber auf. Der Wald bietet Schutz, wenn der beste Freund ein Baum ist, den man regelmässig umarmen kann, um Oxitocin zu tanken. Oxitocin ist ein Kuschelhormon, und es gibt Aussteiger, die leben die naturgegebene Liebe aus, den Ökosex, indem sie sich selbst in der Natur, mit Hilfe der Natur lieben. Wind und Wetter bringen sie zum Höhepunkt, und eine selbsternannte Hexe aus den USA gibt sogar Seminare zu diesem Thema. Bitte, da bläst der Wind nicht nur durch die Kopfhaare, sondern auch durch die Schamhaare. Haben Sie vor, ein Aussteiger zu werden? Vergessen Sie Ihren PC und den Internetanschluss nicht, um der ganzen Welt von Ihrem Leben ohne Wasser und Strom zu berichten. Das natürliche Leben ist die freie Sicht auf ungemähte Wiesen und Felder, wenn man darin sein Nachtlager ausbreitet. Es ist das einfache Leben als Aussteiger, ungebleichte Klamotten aus Leinen und Biobaumwolle zu tragen, sich vom Müll der Wegwerfgesellschaft zu ernähren, umweltbewusst zu leben, den gesellschaftlichen Zwang im Hamsterrad zu verlassen, oder einfach auszuwandern. Sie können auch zum Trendsetter werden, wenn Sie Aussteiger sein möchten. Am besten, Sie melden sich in einer Fernsehshow für Auswanderer an und ziehen ans Ende der Welt, mitten durch den Elfenwald, hinter die Wolken unserer Zeit. Konny Reimann hat es uns bereits vorgelebt, als er Konny Island gründete und sich in Texas einen individuellen Lebensstil aufbaute. Immerhin, er fühlt sich wohl in Kanada, mitten unter den Fischen und Konservendosen. Nicht jeder muss gleich zum Aussteiger werdenMan muss nicht gleich zum absoluten Aussteiger werden, es geht auch gemässigter. Der etwas gemässigte natürliche Lebensstil ist jener, der nachhaltig ausgeprägt ist. Nachhaltig lebt man, wenn man Bioprodukte anstatt Chemie verwendet, wenn man Stromfresser vermeidet, auf die Umwelt achtet, den Klimaschutz unterstützt und mit Mensch, Tier und Pflanzenwelt schonend umgeht. Wir sollten Plastik vermeiden, industrielle Waren so gut es geht meiden, extreme Lifestyle-Sportarten wie Autorennen und Motorsport meiden, und wir könnten anfangen, viele Dinge selber anzubauen, zu tauschen anstatt alles zu kaufen, auf zu viele Klamotten zu verzichten und nicht um jeden Preis mit dem Privatjet von A nach B zu kommen. All das ist natürlich. Der Querdenker bringt den Alltag durcheinanderEin Querdenker besitzt ein starkes Ego, weiss, was er will, geht seinen Weg quer durch die Masse hindurch und hinterlässt seine Spur. Mittlerweile gibt es einen offiziellen Querdenker-Club, und man hat sogar die Chance, mit einem Querdenker-Award ausgezeichnet zu werden. Natürlich sind Querulanten nicht besonders angenehm, aber sie verändern mit ihrer Gedankenwelt, mit ihrer Kreativität die Welt, erweitern den normalen Horizont und tragen viel zu einem selbstbewussten Weltbild bei. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich nicht mit anderen Menschen konform gehe. Ich verstecke mich nicht gerne, und so gelte ich des öfteren als unangenehm, wenn ich den Menschen den Ego-Spiegel vor Augen halte, oder wenn ich nicht gerade das tue, was man von mir verlangt. Allerdings habe ich auch begriffen, dass man gut funktionieren kann, wenn man Kompromisse eingeht, besonders dann, wenn man in eine höhere Management-Ebene aufsteigt, Prestige und Image aufbauen will und von anderen anerkannt und geliebt werden möchte. Wie unbeliebt sind Querdenker heute?Heute geniessen die Querdenker den Status der Verschwörungstheoretiker, denn sie gelten als Sonderlinge und werden von einem Teil der Gesellschaft gemieden. Dieser Ursprung fruchtete in der Corona-Krise, als die Gesellschaft in Geimpfte und in Ungeimpfte aufgeteilt wurde, quasi entzweit, gespalten wurde. Die Querdenker waren skeptisch und hinterfragten das Impfen, und die normal tickende, brave Gesellschaft liess sich bedingungslos impfen. Bitte, zu den Verschwörungstheoretikern zähle ich mich nicht, denn es gab einen zeitlich begrenzten Höhepunkt, in welchem sogar ich die Corona-Impfung als sinnvoll ansah, bis ich sah, dass sie zur keinerlei Immunisierung führte und für Kleinkinder höchst problematisch war. Und ab diesem Zeitpunkt, Corona war in vielen Ländern der Welt bereits etabliert, als Krankheit anerkannt und akzeptiert, man brauchte keine Impfingen mehr, genau ab da galt ich in Österreich als Verschwörer der Nation, wurde beschimpft, ausgelacht, belächelt, gemieden und geächtet, weil Österreich als einer der letzten Staaten noch an einer Impfung, samt Impfpflicht festhielt. Autsch, das tat weh. Ich bin geimpft, das tat auch weh. Sind Querdenker die besseren Menschen?Ob Querdenker die besseren Menschen sind, weiss ich nicht, denn ich finde, jeder Mensch ist gut, egal ob er als Mitläufer, Anführer, Trendsetter, Jetsetter, Verschwörungstheoretiker oder Querdenker durch die Welt geht. Man weiss immer nur das, was man zu einem gewissen Zeitpunkt weiss, und dieses Wissen gibt man selbstbewusst weiter, bis es sich bestätigt, verfestigt, oder in Luft auflöst. Nur wer quer denkt, kann quer handeln, denn er schaut über den Tellerrand hinaus. Wer jedoch seine eingefleischte Meinung stur bis in alle Ewigkeit hin verfolgt, ohne zu prüfen, ob sie noch stimmt, der ist kein Querdenker, der ist ein engstirniger Bock. Die negative Seite der QuerdenkerWenn wir uns die Bewegung von QAnon ansehen, wo ein Anonymer kleine Botschaften, versteckte Häppchen, Wortfetzen und Andeutungen auf einem anonymen Board im Internet hinterlässt, seine Anhänger dazu aufruft, diese Worthäppchen kritisch zu beleuchten und daraus ein mögliches Szenario einer Weltverschwörung ablesen zu können, bin ich der Meinung, solche Bewegungen sind gefährlich. Sie animieren Leute, unsichtbaren Dingen viel Raum zu geben, mögliche Verschwörungstheorien zu entwickeln und dementsprechend zu handeln. QAnon war ursprünglich als Wortwitz, als Schnitzeljagd, als Spiel angedacht, und ich finde es schade, dass man daraus ein so gefährliches Desaster gemacht hat. Jeder will plötzlich genau wissen, wie die Welt funktioniert, und jeder stellt plötzlich in irgendwelchen YouTube Videos seine eigene Interpretation einer vollkommen verworrenen Weltverschwörung dar. Ich staunte nicht schlecht, als ich erkannte, dass dieses harmlose Spiel, welches mit harmlosen Worthäppchen begann, solche Dimensionen annahm, und es macht mich traurig, wenn ich sehe, dass aus reinster Ironie plötzlich bittere Wahrheiten wurden, die lediglich in den Köpfen der QAnon Anhänger brodeln. In den USA lösten die Anhänger der QAnon Bewegung ein mörderisches Desaster aus, welches das weisse Haus in Bedrängnis brachte. Weltweit lösen die Anhänger dieser Bewegung Unruhe, Angst und Gesellschaftsspaltung aus. Bitte, QAnon war nicht einmal als Bewegung angedacht, bloss als sarkastisches, ironisches Spiel, welches den Alltag ein wenig aufheitern sollte. Heute glauben immer mehr Normalbürger den Anhängern von QAnon, oder sie hängen an den Lippen irgendwelcher Leute, die sich wie Gurus verhalten und behaupten, sie hätten Beweise dafür, dass das gehobene Establishment die Welt verkleinern, Menschen ausrotten, Krankheiten absichtlich säen, mit Impfungen irgendwelche Chips in die Menschheit pumpen, etc. Bitte, das war niemals die Intention dieses Spiels. Auf jeden Fall haben wir jetzt mit Querdenkern zu kämpfen, die Angst und Schrecken verbreiten, und es macht Angst, wenn man hört, dass angeblich Bill Gates die Weltbevölkerung um 10% schrumpfen lassen will. Hierzu existiert sogar ein Video, welches in viele Sprachen übersetzt wurde. Und wenn man sich dann das Video mit geschlossenen Augen anhört, entdeckt man, dass es sich um die Energiekrise handelt, und dass nicht die Menschen, sondern der CO2 Ausstoss um 10% verringert werden muss. Und wenn man sich dann das Video mit offenen Augen anschaut, sieht man, dass es aus mehreren Videos besteht, die lediglich zusammengeschnitten wurden. Einer meiner engsten Freunde glaubte daran und bekam panische Angst. Als ich ihm riet, die Augen zu schliessen, während er das Video schaut, meinte er, sein Englisch wäre so schlecht, er liest lieber die übersetzten Untertitel auf Deutsch. Und als ich mir dann die Übersetzung durchlas, erschrak ich, denn sie war frei erfunden. Lieber Besucher, bitte glauben Sie nicht alles, was im Internet gepostet wird. Selbst die Corona-Krise ist vorüber, und wir sind nicht flächendeckend gestorben, weder durch Corona selbst, noch durch die Impfungen. Und an dieser Stelle muss ich sagen, auch die Regierungen, vor allem die Politiker in den Regierungen haben ihren negativen Teil dazu beigetragen, uns Angst zu machen und uns in Dinge hineinzuzwingen, die nur für die Politiker selbst von Nutzen waren, denn sie konnten damit Macht demonstrieren. Hier erwähne ich mit Schrecken den Zwischenkanzler Schallenberg, der Österreich in zwei Teile spaltete, als er von Zögerern, Zauderern und Unwilligen bezüglich der Corona Impfung sprach. Gott sei Dank war er nur für kurze Zeit Kanzler, aber ich fühlte mich von ihm persönlich beleidigt, erniedrigt und gedehmütigt, und das passiert mir selten. Ich denke, wir sollten alle wieder zusammenrücken, uns gegenseitig verzeihen, uns entschuldigen, und dann sollten wir die Welt geniessen, denn wir werden nicht durch das Establishment, sondern durch Naturkatastrophen wegrationalisiert. Nachbarn sind nicht immer alltagstauglich
Nachbarn sind oft laut, geruchsintensiv, kochen anders als man selber kocht, streiten und lieben sich lautstark, ud wenn die Wände dünn sind, hört man jedes Wort. Am besten ist es, man stellt sich seinen Nachbarn vor, wenn man neu in der Nachbarschaft ist, dann kennt man sich wenigstens und ist sich nicht fremd. Zumindest sollte man sich freundlich grüssen, sich im Mietshaus gegenseitig die Türe aufhalten und lieb zueinander sein. Hoch im Kurs steht die Nachbarschaftshilfe. Man kann Haushaltsgeräte, Küchengeräte und die Zeitung mit den Nachbarn teilen, und so manche Nachbarschaft bestellt sogar das Heizmaterial gemeinsam, dann kann man sparen. Man kann sich helfen, gegenseitig beschützen, füreinander dasein, wenn jemand krank ist, und man kann seinem Nachbarn aushelfen, wenn einmal die Butter, das Ei, die Zitrone oder das Brot fehlen. Am Land ist dies noch Tradition, dass man die Nachbarschaftshilfe pflegt. In der Stadt ist dies jedoch fast schon ein Fremdwort, da grüsst man sich nur höflich und distanziert im Flur. So schlichten Sie Ihren NachbarschaftsstreitOft ist der Nachbarschaftsstreit vorprogrammiert, wenn man nervige Nachbarn hat, die sich alles erlauben. Es gibt Nachbarn, die lassen einen Wald ins Nachbargrundstück hinein wachsen, so dass der Nachbar kein Sonnenlicht mehr hat. Bitte, es wächst nämlich auch der Schatten der hohen Bäume zum Nachbarn hinüber. In so einem Fall muss man sich sein Sonnenlicht hart erkämpfen. Haben Sie schon einmal versucht, Ihren Nachbarn auf ein Gespräch einzuladen? Wenn sie ein gutes Verhältnis haben, ist dies kein Problem, selbst wenn es einmal Probleme und Ungereimtheiten gibt. Wenn der Nachbar jedoch so ein unverbesserliches, beratungsresistentes Schlitzohr ist, muss man streiten. Gehen Sie niemals aufeinander los, selbst wenn die Wut in Ihnen brennt wie ein Lagerfeuer. Viele Nachbarn vergessen sich und machen sich strafbar. Körperverletzung, wenn man dem Nachbarn handgreiflich zu nahe kommt, Sachbeschädigung, wenn man seine Autoreifen zersticht oder das Benzin aus dem Tank entleert, damit er nicht zur Arbeit fahren kann, all dies sind Straftaten. Der aufgebrachte Nachbar erkennt dies nicht, weil die Wut überwiegt und er sich ungerecht behandelt fühlt. Nehmen Sie sich einen Rechtsanwalt, der notfalls auch als Mediator eingesetzt werden kann. Ein Dritter hat oftmals mehr Chancen, da er unbeteiligt ist. Nehmen Sie sich notfalls einen Detektiv, der kann aufklären, was im Dunkeln bleibt. Reichen Sie aber bitte erst eine Klage ein, wenn alles andere scheitert, denn sie werden wahrscheinlich auch in Zukunft noch Nachbarn sein. In den USA gibt es vermehrt Modelle, bei denen man in eine gewisse Gegend zieht, beispielsweise nach Texas oder Florida, und vorab sucht man sich die Kirchengemeinde, die politische Zugehörigkeit und die gleichgesinnten Nachbarn aus. So ist die Chance grösser, gute, und vor allem sozial gleichgesinnte Nachbarn zu finden. Fieses Modell existiert in vielen Kleinstädten, wo kristliche, reationistische oder amische Menschen leben, die lieber unter sich bleiben möchten. Die Lebensqualität wird erhöht, der Sozialfaktor ist hoch, aber die breite Vielschichtigkeit geht verloren, und so kann es auch vorkommen, dass man engstirnig wird und andere Lebensweisen nicht unbedingt toleriert. Wer in so ein eingefleischtes Kleinstädtchen kommt und sich nicht anpasst, gilt schnell als Aussenseiter, und wer einen Fehltritt macht, oder nicht permanent zum Gottesdienst erscheint, wird auch nicht gerne akzeptiert. Andererseits schenkt man sich untereinander viel Vertrauen, hilft sich gegenseitig, und wer sich integriert, gehört einfach rundum dazu. Mobilität im Alltag
Mobilität ist Flexibilität, denn wenn man mobil ist, klebt man nicht zu Hause am Sessel fest. Mobilität ist Freiheit, denn wer viel unterwegs ist, ist informiert, fühlt sich ungebunden, frei und unbeschwert. Mobilität ist aber auch ein Wirtscaftsfaktor, denn wir leisten mehr, wenn wir von überall aus arbeiten können, im Home Office sitzen und Zeit sparen, weil der Weg zur Arbeit nicht sehr lange ist. Früher sass man im Büro und die ganze Welt wusste, wo man sich befand. Heute weiss man nie so genau, wo sich jemand befindet, denn sogar Bürokomplexe sind mobil geworden. Es existiert das mobile Arbeitszimmer für den Trendsetter, der mobile Arbeitsplatz für den Jetsetter, und die Couch im Wohnzimmer für mich, denn die ist meines Erachtens für meine Zwecke mobil genug. Der Jetsetter mietet sich kurzfristig Büroräume fürs Meeting an, bringt noch kurzfristiger sein Firmenschild an der Bürotüre an und erwartet seinen Geschäftspartner oder Neukunden im edlen Designeranzug. Das Modell nennt sich Virtual-Office und kostet nicht die Welt. Ab 100 Euro im Monat bekommt man seine eigene virtuelle Büroanschrift, damit das Unternehmen grosszügig weltweit vorhanden ist. Ich mietete mir einst solche Adressen in New York, London, Paris und Zürich an. Wenn das Telefon, welches ich für sämtliche Ländervorwahlen gleichzeitig eingerichtet hatte, klingelte, musste ich französisch, englisch, deutsch und tacheless reden, damit die Leute wussten, dass es bei mir nichts gratis gab. Ein weiterer Trend, der uns mobiler macht, ist die Telefonnummer, die man überall mit sich schleppen kann, eine Art Festnetz Nummer, mit welcher man weltweit zum Ortstarif erreichbar ist. Ich mietete mir einst solche Telefonnummern in New York, in London, in Paris und in der Schweiz an. Ich behielt sie so lange, bis das Telefon nicht mehr stillstand. Andauernd riefen Leute an, die bei mir um Asyl ansuchten oder einen gefälschten Reisepass haben wollten. Damit konnte ich nicht dienen, da ich bis auf weiteres nur Werbung verkaufte. Wer sich ein virtual Office samt virtueller Telefonnummer zulegt, muss damit rechnen, dass die potentiellen Kunden nicht immer interessiert an der angebotenen Dienstleistung sind, sondern durch Weiterverkäufe der jeweiligen Telefonnummern und Büroadressen andere Ziele verfolgen, welche ein solides Unternehmen in ein schlechtes Image rücken könnte. Man weiss nie, wer vorher die Nummer und die Adresse besaß. Besser ist es, man wählt ein virtual Office an seriösen Adressen, von seriösen Anbietern, wählt dazu einen Telefonservice samt virtueller Sekretärin, dann ist man auf der sicheren Seite. Ein dominanter mobiler Lebensstil ist jener der Tablets und Picture Phones, auch wenn sich beide Modelle aufgrund immer besser werdender Smartphones nicht so recht durchsetzen wollen. Mit dem Picture Phone könnte ich mich sogar nackt präsentieren, aber ich bezweifle, dass mir dieser Zustand seriöse Kunden einbringt. Das Picture-Phone hat sich unter den Taubstummen durchgesetzt, was wirklich hilfreich für die Barrierefreiheit ist, da eine Reihe von Menschen endlich ohne Barrieren telefonieren kann. Fakt ist, man ist von überall aus erreichbar, ohne sich über eventuelle gesundheitliche Folgen zu kümmern. Wer nur noch am Smartphone und Tablet seine Zeitung liest, macht seine Augen müde, denn das Licht am Bildschirm hat einen sehr hohen Blauanteil, welcher uns sogar nachts signalisiert, dass es heller Tag ist. Die Augen sind damit irgendwann überfordert. Wenigstens vor dem Schlafengehen sollte man auf den leuchtenden Bildschirm verzichten. Das ist schwierig, denn wir gehen ja mittlerweile lieber mit dem Tablet anstatt mit unserem Partner ins Bett. Für die zwischenmenschliche Liebe suchen sich die Leute zunehmend kleine Abenteuer, die unverbindlich sind, denn die Geliebte und der Lover sind mobil genug, um nicht im eigenen Ehebett zu übernachten. So öffnet uns der mobile Lifestyle sowohl positive als auch negative Türen in die grenzenlose Freiheit. Wie sicher sind wir mobil unterwegs?Wir tendieren dazu, uns .mobi Seiten im Internet anzusehen, da wir vieles von unterwegs aus steuern. Manche Leute überwachen sogar ihr Eigenheim vom Smartphone aus, regeln ihr Privatleben mobil, tätigen ihre Bankgeschäfte und ihr Onlineshopping vom Handy aus, da schnurlos alles bequemer abläuft. Man lädt sich eine App herunter, glaubt, damit sicher zu surfen, tritt vereinzelt in die Abofalle und steht am Monatsende mit einer enormen Rechnung da, weil man sich zu viele kostenpflichtige Apps gegönnt hat, von denen man nichts wusste. Daher sollte man ein Kostenlimit für seine Apps am Smartphone einrichten, damit man die Kosten im Überblick behält. Wie sicher kann man sich mit Handy, Smartphone und Tablet fühlen? Kürzlich wurde wieder einmal das Handy der deutschen Kanzlerin abgehört. Wahrlich, die NSA weiss einfach alles. Auch Lücken in den mobilen Betriebssystemen sorgen dafür, dass man nicht gänzlich sicher unterwegs ist. Man kann sich nur schützen, indem man sensible Daten nicht übers Smartphone preisgibt, mit seinen persönlichen Daten sparsam umgeht und Bankgeschäfte von zu Hause aus regelt oder direkt im Bankinstitut selber. Moderne Tan Abfragen per Smartphone helfen uns zwar, mehr Sicherheit zu gewährleisten, aber ganz sicher ist nichts und niemand. Fakt ist, dass man mit seinem Smartphone nur begrenzt sicher ist, denn wer über öffentliche Verbindungen, WLAN Leitungen, öffentliche Zugänge, etc. surft, der befindet sich andauernd in der heiklen Gefahr, abgehört zu werden. Da bleibt der intime Facebook Account nicht mehr unentdeckt. Erschreckend, wie schnell man sich per Mausklick entblösst. Eine gewisse Unsicherheit verspüre ich jedes Mal, wenn ich mich online bewege, denn ich werde das Gefühl nicht los, je mobiler wir sind, desto gläserner werden wir. Der mobile Lifestyle bedeutet Freiheit und UnabhängigkeitMehr Mobilität bedeutet mehr Freiheit, mehr Bequemlichkeit, ein rascheres Weiterkommen, ein schnelleres Leben. Wir werden ungeduldig, möchten in kurzer Zeit viel erledigen und sind zufrieden, wenn wir unser Leben per Mausklick regeln. Unsere Privatsphäre geht hierbei verloren, persönliche Kontakte verschwinden im Internet, da man sich nicht mehr trifft, sondern nur noch miteinander chattet, und der Datenschutz bleibt auf der Strecke. Andererseits wollen wir alles möglichst gratis im Netz konsumieren, besonders die wertvollen News und Informationen, sind aber aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht dazu bereit, Werbung zu empfangen, weil wir sie als störend einstufen. Die Informationsdienste und Onlinemedien müssen jedoch Geld verdienen, damit sie die Infos bereitstellen können. Kein Mensch möchte umsonst arbeiten. So sollten wir kritisch begutachten, wo wir unsere Daten achtlos ungeschützt ins Netz werfen, und in welche Dienste wir investieren möchten, Abos kaufen und Werbung zulassen. Wie gesund ist das mobile Leben?Der mobile Lebensstil ist zwar schnell unterwegs, spart Zeit und manchmal auch Geld, aber gesund ist er nicht unbedingt. Wer pausenlos mit dem Smartphone am Ohr durchs Leben geht, könnte an Krebs erkranken. Neulich hat ein italienisches Gericht die Krebserkrankung eines Smartphone-Vielnutzers als Folge des Smartphones anerkannt, und die Versicherung muss jetzt eine lebenslange Invaliditätsrente an den Geschädigten zahlen. Der Dauereinsatz des Handys kann krank machen. Auch tendieren wir dazu, unterwegs zu essen und zu trinken, vorwiegend im Stehen und im Gehen. Der Coffee to go ist geboren, wobei man die leeren Kaffeebecher in die Tonne wirft und Müll produziert. Genau dieser Müll bringt uns eines Tages um, wenn es nicht vorab bereits der Kaffee getan hat. Man verspeist Fastfood, welches vitaminarm aber sättigend ist. Man ernährt sich von Zucker und Fett, da dies schnelle Energielieferanten sind und uns kurzfristig leistungsfähig machen. Die Zivilisationskrankheiten bemerken wir erst, wenn das Herzrasen an uns nagt. Besser ist es, wir leben achtsam, bewusst, nachhaltig, und wir kochen selber. Ungesund kann auch der Internetkonsum sein, den man zunehmend von unterwegs aus tätigt. Man schaut sich im Minutentakt auf Facebook um, twittert zwischendurch sein Leben, stellt es bilderweise auf Wats App ein und beantwortet tonnenweise E-Mails von Leuten, die man nicht kennt, weil sie Facebook Kommentare posten. Wir schauen uns Videos auf YouTube an, machen unsere Augen kaputt, werden kurzsichtig, plagen uns mit Schwindelgefühlen und wissen nicht warum. Wenn die Augen permanent auf bewegte Bilder schauen, wir uns jedoch nicht bewegen, gerät der Gleichgewichtssinn im Gehirn durcheinander, und uns wird schwindlig. Dann sollten wir aufstehen, uns bewegen und stehende Objekte ansehen, damit der Schwindel vergeht. Die Zukunft, die Gegenwart und die Vergangenheit geraten subjektiv gesehen ins Ungleichgewicht. Wir leben in der Zukunft, ignorieren die Gegenwart und schöpfen keine Kraft mehr aus der Vergangenheit. Wenn wir sitzen, stehen wir bereits, und wenn wir stehen, gehen wir bereits. So sind wir pausenlos unterwegs. Früher konnte man sich in einer Telefonzelle unterhalten, heute nutzt man die wenigen, übriggebliebenen Telefonzellen als nostalgische Duschkabinen für zu Hause. Aber mit dem Smartphone gehen wir aufs Klo, damit wir nichts verpassen. Wie verändert der mobile Lebensstil die Kommunikation?Der mobile Lifestyle drängt das persönliche Gespräch in den Hintergrund. Wir twittern in Kurzform, was uns eine vollkommen neue Sprache beschert, da wir keine Grammatik mehr benutzen, um uns auszudrücken. Wir kommunizieren vorwiegend in einer Art Stichwortsprache, mit kurzen Hauptsätzen, bloss keine Nebensätze verwenden, da diese uns nur irritieren. Dabei wäre das persönliche Gespräch durchaus wichtig, um unsere Persönlichkeit auszubauen. Wir kommunizieren zunehmend mit Maschinen, da der Roboter am Vormarsch ist. Ein französischer Arzt benutzt sogar einen Roboter als persönlichen Assistenten, der ihm optisch gleicht, sodass die Patienten rund um die Uhr betreut werden und er entlastet ist. Roboter sind im Medizin- und Pflegebereich einerseits ein Segen, weil sie Zeit sparen und produktiv sind, sie können aber auch ganze Berufsfelder auslöschen. Viele heutige Berufe wird es in Zukunft nicht mehr geben, und so könnte die Arbeitslosigkeit steigen, denn im höheren Management sind die Chefsessel dünn besiedelt, eine Art Mangelware. Für die Bürokommunikation sind die mobilen Systeme jedoch ein Segen, da man nicht meilenweit zu fahren und zu fliegen braucht, nur um einem Meeting beizuwohnen. Man kommuniziert per Livechat, per Videoleinwand, in virtuellen Konferenzräumen, und man schaut sich dabei gegenseitig in die Augen, selbst wenn man am eigenen Bürosessel klebt. Hier könnte uns der mobile technische Fortschritt helfen. Wie lebt der Trendsetter?Der Trendsetter lebt vorwiegend mobil. Er kauft sich ein mobiles Eigenheim, welches er bequem überall hin mitnehmen kann. Sogenannte mobile Häuser und kleine Appartments lassen sich schnell zusammenklappen, auf einen Spezialwagen hiefen und transportieren. Sie sind umweltfreundlich und nachhaltig. Der mobile Mensch von heute kleidet sich funktionell und nachhaltig, in Fasern, die von alleine verrotten, in Funktionskleidung, die atmungsaktiv ist, nicht oft gewaschen werden muss, überall gesellschaftstauglich ist und schweissfrei am Körper getragen wird. Mit speziellen Substanzen angereicherte Kleidung lässt uns nicht schwitzen, reinigt sich von selbst und löst sich irgendwann in Luft auf. Damit kann man mobil sein, da man sich um einen eventuell prall gefüllten Kleiderschrank nicht zu kümmern braucht. Mobil sind wir auch mit kleinen, umweltfreundlichen Autos, mit Boardcomputern und selbstfahrenden Fahrzeugen. Hier können wir vom Auto aus arbeiten, schlafen und essen. Mit dem car to go sind wir noch umweltfreundlicher unterwegs, weil wir keinen eigenen Wagen haben müssen, wenn wir das Auto jederzeit an jeder Strassenecke mieten und wieder abstellen können. Der mobile Mensch mietet anstatt zu besitzen, er tauscht und nutzt Kombigeräte, aber er kann ohne sein Smartphone nicht leben.
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