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Digitalisierung - Was ist ein digitaler Mensch?

Die digitale FotokameraWie lebt man inmitten von Multimedia und vollautomatisierten Anwendungen? Der digitale Lifestyle nimmt uns mit seiner schnelllebigen Energie ein, und wir übersehen dabei, dass wir nicht nachhaltig, sondern energieraubend leben. Der digitale Mensch von heute vereint sich selbst mit der Maschine der Zukunft.

Der Roboter von morgen übernimmt sämtliche Arbeiten und lebt mitten unter uns. Wir gieren nach den neuesten technischen Spielereien, Handy und Smartphone, Computer und Internet, Auto und Motor, und wir entwickeln es so weit in Richtung Selbständigkeit, dass wir darin verschmelzen. Wir sind fasziniert von digitalen Produkten, so lange, bis sie uns geistig überlegen sind, ausser Kontrolle geraten und uns beherrschen. Zwar wird die Forschung in Richtung künstlicher Intelligenz grösstenteils aus ethischen Gründen unterbunden, aber der Fortschritt kennt keinen Halt.

Unter dem Begriff Multimedia versteht man alle digitalen Dinge, die man medial präsentiert bekommt. Darunter fallen Audio und Video, digitaler Text, das Internet mit seinen Webangeboten, digitale Fotografie, Bild und Tonmaterial aller Art, das Web 2.0, welches uns zum Mitmachen einlädt und gleichzeitig nervt, alle multimedialen Anwendungen, die wir bereits kennen oder uns zukünftig wünschen würden.

 Multimedia verlangt nach zwei Dingen, der Multikodalität und der Sinnesmodalität. Es müssen mehrere Kodierungen vorhanden sein, wie beispielsweise Bild, Text und Ton, und diese müssen mit mehreren Sinneswahrnehmungen aufgenommen werden, beispielsweise mit den Augen und den Ohren. Eine Navigationsfähigkeit ist zudem noch Voraussetzung für multimediale Anwendungen, denn man muss sich visuell und auditiv durch das digitale Gewirr hindurch zappen können und die Geräte bedienen. Vereinfacht bedeutet Digitales ein technischer Fortschritt, denn man kann heute mit seinem Fernseher interaktiv ins Gespräch treten und das Radio per Handbewegung ausschalten. Falls eines Tages der Hund multimedial wird, öffnet er den Kühlschrank mit einem Bellen und schaut sich die gekühlte Wurst visuell an, bevor er sie kauend vereinnahmt.

Unter dem Sammelbegriff des Digitalen versteht man digitale Techniken, digitale Signale, digitale Medien, digitale Geräte, die man mit dem Finger, per Sprache oder mit einem akustischen Signal bedient. Wir befinden uns in einem Zeitalter der globalen Digitalisierung. Das heisst, wir wachsen technisch weltweit derart eng zusammen, dass wir uns nicht einmal mehr aus dem Haus bewegen müssen, um miteinander persönlich zu kommunizieren. In vielen Büros stehen grosse Videoleinwände, welche als öffentliche Kulisse dienen. Man verbindet sich per Konferenzschaltung mit seinen Geschäftspartnern, befindet sich mit ihnen zusammen auf der virtuellen Leinwand und glaubt, mit seinen Partnern real in Kontakt zu sein. Mit einer 3D-Brille kann man seinen Geschäftspartnern sogar die Hand schütteln, als ob man sie real treffen würde. Was diese digitale Welt, besonders die 3D Welt mit uns psychisch und physisch macht, ist noch nicht erforscht, aber die sozialen Kontakte verändern sich bestimmt.

Wir tendieren zum übermässigen Gebrauch von digitalen und multifunktionalen Geräten, sodass wir mit ihnen auch unser Bett teilen. Das hat Vorteile, kann aber auch Nachteile haben. In Geräten wie dem Smartphone, dem Tablet, dem Fernseher, und vor allem in Bildschirmgeräten wie Computerbildschirm und Notebook-Display verstecken sich oft Viren und Bakterien, die uns krank machen können. Viel zu leichtfertig stecken wir das Smartphone in den Mund oder greifen unbewusst mit den Fingern in die Augen, nachdem wir das Display angefasst haben. Dadurch gelangen schädliche Bakterien in unseren Körper, und die nächste Grippe naht. In den Displays entstehen feinste Haarrisse, in denen sich die Viren und Bakterien einnisten. Deshalb sollten wir mindestens einmal pro Tag die Bildschirme, Displays, Smartphones und Tablets mit einem Desinfektionstuch reinigen. Wer schon einmal einen hartnäckigen Virus im Auge hatte, der die Hornhaut angegriffen hat, weiss diese Vorsichtsmassnahme zu schätzen.

Was ist ein digitaler Mensch?

Der digitale Mensch und sein TabletEin digitaler Mensch ist eine Person, die sich mit Computern aller Art, Multimedia, Robotern und digitalen Produkten umgibt, sich selbst am liebsten als eine Art übermenschlicher Roboter sehen würde, als humanoider Computer durch die Welt laufen will und sogar ihren Körper mit digitalen Funktionen ausstattet. Implantate und Selftracking Systeme, die das Leben, die Gesundheit und den gesamten Körper im Alltag, ja sogar im Schlaf steuern, sind quasi Pflicht für den digitalen Menschen.

Wir leben in einer Welt, in der das Phänomen des digitalen, technisch voll ausgereiften Menschen zunehmend in Mode kommt und als Trendsetter unter uns lebt. Wir umgeben uns mit Smartphone, Digitalkamera, Flachbildfernseher in Wandformat, Tablet und Internet. Wir leben in den sozialen Netzwerken, kaufen coffee-to-go, verschönern uns mit Schönheitsoperationen-to-go, mieten uns ein car-to-go, verbrauchen nachts jede Menge Strom, leben in einem vollautomatisch gesteuerten Haus und sehen uns am Handy per App an, wie der potentielle Einbrecher versucht, über die Terrassentüre ins Haus zu kommen, während wir ferngesteuert den Alarm auslösen. Der digitale Mensch ist geboren und erfreut sich überdimensional grosszügiger Beliebtheit.

Der digitale Mensch hat nur eine einzige Schwäche, sein Hirn verändert sich, und das ist in Katastrophenzeiten nicht ideal fürs Überleben. Wenn wir durch ein technisches Versagen, durch einen digitalen Supergau wieder ins Mittelalter zurückfallen würden, könnten wir uns kaum am Leben halten, weil wir Strom, Technik und Bequemlichkeit gewohnt sind. Wir steuern nämlich alles per Fernbedienung auf Knopfdruck und sind unzufrieden, wenn morgens die Kaffeemaschine streikt.

Unser Gehirn entwickelt zunehmend eine Art digitale Demenz. Wenige Hirnareale entwickeln sich zu Maschinen, die den ganzen Tag über mehr oder weniger mit den selben Handgriffen beschäftigt sind, mit dem Bewegen der PC-Maus, mit den Wischtechniken am Tablet, mit dem Bedienvorgang am Smartphone, mit dem Bedienen der Fernbedienungen und dem Drücken verschiedener Knöpfe. Zahlreiche andere Hirnareale verkümmern, liegen brach, weil wir sie nicht mehr verwenden. Die manuellen Handgriffe sind jedoch wichtig für unsere Gehirnstruktur, da sie unser Hirn als Gesamtwerk laufend optimieren und fortbilden. Da wir die Bequemlichkeit bevorzugen, werden wir eines Tages an digitaler Demenz leiden und zunehmend unsere Sozialkompetenz verlieren.

Früher wurden wir zu Anti-Egos erzogen, sodass wir den Egoismus erst einmal in unser Denken integrieren mussten, da ein starkes Ego wichtig fürs Überleben ist. Heute sehen wir zunehmend zu, wie Egoisten die Welt regieren, Energie verschwenden, Geld horten, Finanzmärkte kontrollieren und Entscheidungen treffen, die Umwelt und Normalverbraucher zerstören. Die Digitalisierung unseres Planeten wird uns ins Grab bringen, davon bin ich überzeugt, und deshalb brühe ich meinen echten Bohnenkaffee per uralter Kaffeemühle, gehe zu Fuss, soweit mich die Beine tragen, gehe ohne Smartphone in den Garten, ernte mein Gemüse selber und sehe dem Gras beim Wachsen zu.

Digitale Implantate regeln unser Leben

Der digitale Mensch lebt mit Implantaten, welche sein Leben regeln. Selftracker sind heute bereits in Mode, der vollautomatische Mensch kommt morgen und beherrscht die Welt besser als der Normalverbraucher. Cyborgs sind nämlich Menschen, die neben den fünf Hauptsinnen weitere, technisch ausgebaute Sinne besitzen.

Auf den Technikmessen werden sie laufend präsentiert, die neuen Implantate, mit denen man immer mehr Aktivitäten im Leben regeln kann. Technik, die direkt unter die Haut geht, erleichtert uns jeden Handgriff und sammelt unsere Daten im Schlaf. Man kann bereits mit einem Implantat am Finger in einer Diskothek bezahlen und verliert sein Kärtchen nicht mehr. Dadurch erspart man sich das Kleingeld-Kramen, das Bezahlen mit Bargeld oder Kreditkarte, oder das Abstempeln einer Eintrittskarte, die man verlieren könnte. Man kann mit einem Computerchip im Arm seine Wohnung, sein Auto und seinen Tresor aufsperren und erspart sich den Schlüssel.

Diese Multifunktions-Chips vermehren sich wie die Pilze, haben Vor- und Nachteile, und sie verkörpern für einige Menschen Bilder der Angst, denn man fühlt sich zunehmend fremdgesteuert. Was passiert, wenn sich das Implantat unter der Haut verselbständigt, wenn es zu Allergien führt? Andererseits verfolge ich dieses Thema mit Neugier, denn ich bin offen fürs Neue.

Eines Tages werden uns die Menschen mit eingebauten Gehirnchips womöglich überlegen sein, und es entsteht eine Art Technikmensch. Ich würde es bevorzugen, wenn mir mein noch nicht implantierter Chip keine Probleme macht, alles andere regelt er dann ohnehin von ganz alleine, wenn mein Hirnmuskel aus lauter Langeweile stirbt. Bis dahin geniesse ich das Dasein als Mensch.

Die digitale Diät

Der digitale Mensch verlernt zunehmend, wie man sich manuell in der Welt bewegt. Einige wenige Hirnmuskeln werden laufend betätigt, andere verkümmern. Hier muss man gegensteuern, um noch ganz Mensch bleiben zu dürfen. Kennen Sie die digitale Diät? Sie besteht vereinfacht daraus, dass man sich mit so wenigen Geräten wie möglich umgibt und trotzdem irgendwie überlebt.

Das Smartphone ist laut Umfragen überall dabei, begleitet so manch einen Menschen sogar aufs Klo, wo man im Grunde seine Ruhe haben möchte. Wir haben eine Art digitale Abhängigkeit bis hin zur Sucht entwickelt. Wenn multimediale Anwendungen dick machen würden, gäbe es tausend und mehr üppigst voluminöse Menschen, die an ihren Smartphones knabbern. Eine Art der digitalen Diät ist der Verzicht auf das Smartphone, gepaart mit dem Verzicht auf Facebook. Studien belegen, dass man mit weniger Facebook Gebrauch glücklicher lebt, da die sozialen Kontakte wieder persönlich gepflegt werden und das Suchtpotential abnimmt. Probanden, welche eine Woche lang auf ihr Smartphone verzichtet haben, sagen, sie wären zunehmend glücklicher geworden, weil sie nicht pausenlos auf Facebook waren.

Bei der digitalen Diät sollten wir uns bereits morgens von einem Wecker aufwecken lassen, nicht vom Klingelton des Smartphones, denn dann entkommt man morgens der Flucht ins Netz. Man sollte sich gezielt Zeiten schaffen, in denen man das Smartphone nicht fürs Internet nutzt. So gewinnt man mehr Zeit für andere Dinge, kann sich entspannen und ist innerlich ausgeglichener. Der komplette Verzicht auf soziale Netzwerke ist jedoch auch frustrierend, denn nach einiger Zeit entwickelt man eine direkte Gier nach dem Internet, da man sich sonst wie abgeschieden fühlt. Irgendwie entkommen wir nur schwer dieser digitalen Welt, ohne als Aussteiger zu leben.

Wie wird man ein digitaler Nomade?

Digitale Nomaden werden immer häufiger angetroffen, da der Mensch immer digitaler wird. Eines Tages können wir im Wohnzimmer sitzen, während wir arbeiten, und plötzlich erscheint der Chef als Hologramm auf der Wand, oder er lässt sich direkt ins Wohnzimmer biemen, um etwas mit seinem Mitarbeiter zu besprechen. Irgendwann verfügen wir über die Telepräsenz, mit welcher wir nur geistig, nicht aber körperlich an einem Ort anwesend sein müssen. Durch Datenbrillen und Virtual- Traveling können wir sofort überall dort sein, wo wir wollen, weltweit, vielleicht sogar kosmosweit. Man arbeitet vielleicht am Strand, oder man baut sich sein Wohnmobil zu einem Büro um und fährt ins Grüne. Wenn die Atmosphäre des Arbeitsplatzes schön ist, steigert sich die Effizienz um 30%. Wir treffen bessere Entscheidungen, sind stressfrei, müssen uns nicht an Dresscodes halten, und wir lassen Arbeit und Freizeit miteinander verschmelzen. Der digitale Nomade ist unabhängig, überall präsent, und er ist immer ausgeruht.

Wie gehen wir am besten mit der Digitalisierung um? Das Leben in einer vollautomatischen, technisch ausgereiften Welt. Der digitale Mensch, die digitale Demenz, welche sich durch eintönige Handlungen auf Knopfdruck im Gehirn entwickelt, die digitalen Implantate, welche unseren Alltag steuern, und der Roboter, der uns das Leben zu Füssen legt. Es hat Vor- und Nachteile, so eine technisierte Welt und ihr Lifestyle, aber die Nachteile werden uns eines Tages ins Mittelalter zurücksetzen oder ins Grab bringen, spätestens wenn der digitale Supergau einschlägt und uns wie ein Blitz trifft.

Die Digitalisierung als Technikprodukt

Ein weiterer Trend in der Digitalisierung geht dahin, dass wir unser Leben im Internet digitalisieren, verwalten und nachhaltig konservieren. Datenschützer rufen laut um Hilfe, aber der technische Fortschritt ist im Internet so laut, dass sie förmlich überhört werden. Wir wollen, dass unsere Privatsphäre geschützt ist, kaufen uns Virenschutzprogramme und Firewalls, veröffentlichen jedoch gleichzeitig unser Leben in den sozialen Netzwerken und wundern uns, wenn einige Firmen alles über uns wissen und dies auch nutzen. Besser ist es, man stellt peinliche Details aus seinem Leben niemals online, denn das Internet vergisst fast nichts, auch wenn das Recht auf Vergessen inzwischen rechtlich einklagbar ist.

Wer wird durch den digitalen Algorithmus benachteiligt?

Seit wir im Zeitalter der Digitalisierung leben, werden Algorithmen immer besser, das maschinelle Learning übernimmt viele Gehirntätigkeiten, und die künstliche Intelligenz wird zur ultimativen Führungskraft in unserem Alltag. Und mittendrin bemerken manche Menschen, dass sie aufgrund des Algorithmus benachteiligt werden. Wenn Frauen Symptome bei Google eingeben, werden sie stiefmütterlicher behandelt als Männer. Dies liegt daran, dass vorzugsweise junge Männer zu medizinischen Studien eingeladen werden, denn sie sind risikoärmer. Und so existieren für Frauen schlichtweg weniger Daten. Die Frau wird zum Ausruhen aufs Sofa geschickt, der Mann wird zum Durchchecken zum Arzt geschickt. Auch Menschen mit dunkler oder schwarzer Hautfarbe werden benachteiligt, da sie schlichtweg nicht so gut gesehen werden. Bitte, sie können sich doch nicht ständig mit dem Händy beleuchten oder Leuchtdioden auf den Körper kleben, der Algorithmus muss besser, wertfreier, menschenfreundlicher werden. Fotokameras arbeiten mit Licht und Lichtbrechung, aber die moderne Digitalkamera könnte längst fortschrittlicher arbeiten und Black-People in ihrer Wahrnehmung berücksichtigen. Natürlich müssen wir uns in Sprache, Umgang und Toleranz um 180 Grad drehen, denn es gibt immer noch Algorithmen, die arbeiten so feindselig, dass zum Bewerbungsgespräch Männer bevorzugt eingeladen werden und die Gehaltstabellen für Frauen niedriger angesetzt sind als jene für Männer. Und Menschen mit einem akademischen Grad, einem Doktortitel werden algorithmisch bevorzugt. Das habe ich selbst einst festgestellt, als ich bei Google nach meiner Firma suchte. Eine Ärztin mit Doktortitel, welche kaum Sichtbarkeit und fast keine Internetpräsenz besitzt, rankte vor mir, und ich wurde ganz nach hinten gereiht. Ich mühte mich ab, und sie erntete meine Lorbeeren. Wahrlich, ab diesem Moment dachte ich mir, jetzt muss etwas passieren, damit der Algorithmus besser arbeitet, denn man kann ja nicht einfach Menschen in Klassen einteilen und manche besser, andere schlechter bewerten, nur weil sie keinen Doktortitel besitzen. Ich glaube, ich bin seelisch so weit fortgeschritten, dass ich sogar das Gendern zu lieben lerne.

Wie schützt man Passwörter in der digitalen Welt?

Der digitale Mensch muss sich durch Passwörter schützen, da er eher virtuell als real lebt. Wir nutzen im Durchschnitt fünf bis zehn Dienste, die wir mit einem Passwort schützen. Manche schützen sogar ihr Haus per Passwort, ihre Apps, ihr Handy, den Computer, die sozialen Netzwerke, die E-Mail-Konten, das Online-Bankkonto etc. Manche Menschen verwenden für alle Dienste das selbe Passwort, was ziemlich fahrlässig ist, weil man es knacken könnte und sofort Zugriff auf alle Dienste hat.

Viele Leute speichern Passwörter ungeschützt im Handy ab, oder sie tragen sie in der Geldbörse offen mit sich herum. Diese Varianten sind Risikofaktoren, denn ein Handy kann heute problemlos abgehört, überwacht und geknackt werden.

Man sollte sich sein Passwort gut merken, es monatlich variieren, für jeden Dienst ein eigenes Passwort verwenden, und wenn man die Passwörter aufschreibt, sollte man sie zu Hause im Safe verschliessen, welchen man ebenfalls mit einem Code schützt. Man kann zwar Passwörter wählen, die einen Bezug zur eigenen Persönlichkeit, oder zum jeweiligen Dienst haben, aber dann sollte man sie mit Buchstaben und Zahlen erweitern, damit sie sicher sind. Man sollte lange Passwörter wählen, da sie schwerer zu knacken sind.

Ein automatischer Passwortgenerator ist auch ein Risiko, da man nie weiss, wie sicher die Software ist. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als Passwörter auswendig zu lernen, sie ständig zu wechseln und sie nicht achtlos irgendwo preiszugeben. Und dann muss man aufpassen, dass man nicht durch einen Schlaganfall vergisst, wie die Passwörter lauten, und wo sie zu finden sind.

Ein Bitcoin Anleger hatte einst sein Passwort für sein Bitcoin Konto vergessen und konnte eine richtig hohe Summe Geld nicht mehr abrufen und eintauschen. Es handelte sich um mehrere Hunderttausend Euro. Als er das Konto eröffnete, war der Bitcoin Kurs im Keller und galt nur für den eingefleischten Nert als wichtiges Zahlungsmittel im Internet. Nach vielen Jahren stieg der Kurs rassant an, stieg in astronomische Höhen, wurde auch für die Finanzwirtschaft interessant, und wenn man dann sein Passwort vergessen hat, könnte man sich doppelt in den Po beissen, so ärgerlich ist die Sache.

Gadgets und Apps in der digitalen Welt

Richtig cool machen mich ja meine neuen Gadgets und Apps. Neulich nahm ich mit einer Diät App mehr als 5 kg ab. Bitte, den Aspekt, dass ich mit der Kochrezepte App wieder 7 kg zugenommen habe, lassen wir jetzt weg, denn der macht mich nachdenklich. Bin ich cool genug?

Cool macht mich auch meine Wetter App, die ich überall mit dabei habe. Als ich im April in meinem schicken Kleidchen dastand, regnete es plötzlich und ich fror wie ein Zitteraal. Bitte, man könnte manches verbessern, vielleicht liegt es nicht an der App, sondern am Wetter.

Cool ist man ja mit dem automatischen Rückspiegel am Fahrrad, einer Rückspiegelkamera. Da fährt man wie ein Weltmeister, ohne den Kopf zu drehen, direkt an der Grenze der Genickstarre. Gut, vielleicht dürfte die Blackbox nicht so oft versagen, aber wir können ja noch an der Technik feilen.

Wieviel Technik erträgt der Mensch eigentlich? Wenn wir den normalen Heimwerker fragen, so ist ein Maximum an technischen Spielereien noch zu wenig, denn der frisch gebackene Heimwerker ist richtig verliebt in die Technik. Wenn wir den Normalverbraucher fragen, nehmen wir vielleicht zu diesem Zweck eine Frau, dann muss Technik gut bedienbar sein, nicht so üppig ins Detail gehen und vor allem ein edles und trendiges Design haben, denn die Verpackung macht das Produkt erst zum Renner.

Ich habe mir überlegt, wie es wohl wäre, wenn unser gesamtes Leben volltechnisiert werden würde. Wie würden wir leben? Welche Aufgaben hätten unser Körper und unser Gehirn noch zu erledigen? Die Muskeln würden sich lauthals aufregen, weil wir doch kaum mehr etwas von selbst anfassen müssten, ausser die Fernbedienung. Übrigens sind solche ferngesteuerten technischen Elemente im Haus der Zukunft bereits realisierbar. Da müssen Sie dann nicht mehr vom bequemen Sofa aufstehen, Ihre Pobacken bewegen, um abends die Fensterläden zu schliessen.

Sie haben ja dazu Ihre Fernbedienung griffbereit, die ständig an Ihrem Körper klebt, wie eine lästige Klette. Die Hausarbeit würde sich von ganz alleine erledigen, denn dann hätten wir für sämtliche Erledigungen einen ferngesteuerten Roboter, einen Arbeitsmecha, einen Unterhaltungsmecha, eine elektronische Putzfrau, eine verkabelte Köchin und einen technisch einwandfreien Waschboy. Da bekommt die kleine Waschmaschine glatt eine ernst zu nehmende Konkurrenz.

Für mich persönlich könnten Sie so ein Hausmodell gleich aufstellen, denn ich drücke mich vor der Hausarbeit, wie ein Aal, der sich zwischen den Schlingpflanzen hin und her windet, wie ein Lachs, der sich in der Pfanne vor Schreck verkleinert. Gäbe es vielleicht auch einen Liebesmecha, der die Arbeit im Bett erledigt, oder dürfen wir dieses zwischenmenschliche Detail noch selbst erledigen?

Zu viele technische Spielereien schaden dem Körper und machen den Geist zusammen mit den restlichen Muskeln müde. Unser Gehirn ist auch nur ein Mensch, ein Muskel, der träge werden kann, wenn er sich bloss noch auf ein paar Knöpfe einer Fernbedienung zu konzentrieren braucht. Technik ist aber ein wichtiger Faktor in unserer heutigen Zeit, wenn man sie sinnvoll einsetzt.

Gadgets und Apps fürs Gehirn

Wir erleichtern heute unser Gehirn mit kleinen Apps, damit wir uns möglichst wenig merken müssen, da wir nur wissen müssen, wo wir es gespeichert haben. Der Einkaufszettel ist als elektronische Liste in der Shopping-App gespeichert, unser Wissen ist am Smartphone abrufbar, und in vielen Quizshows im Radio kann man mitverfolgen, wie Menschen Fragen beantworten, die eigentlich das Internet beantwortet. Selber weiss man kaum etwas, aber man gewinnt, weil man schneller als der andere am Smartphone tippt. So entsteht eine Art Demenz im Kopf, die wir bewusst nicht wahrnehmen.

Besser ist es, man lebt regelmässig wie ein Aussteiger. Manche Manager schliessen ihr Smartphone nachts und im Urlaub in den Tresor, damit sie nicht in Versuchung kommen, erreichbar zu sein und sämtliche Apps zu nutzen. Sie gönnen sich eine Wanderung oder fahren mit einem altmodischen Fahrrad ins Grüne. Das moderne Fahrrad besitzt nämlich einen Motor und viele bequeme Gadgets, die unsere Muskulatur entspannen.

 


Elisabeth Putz

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