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Wie gut lebt man in Frankreich?

Frankreich ist teuer, wenn man in den Ballungsräumen, in den angesagten Strassen und Ecken der grossen Städte lebt. Hier bezahlt man für eine Wohnung oftmals das Doppelte wie in Deutschland oder Österreich. Wenn man jedoch weitab, fern von jeglicher Zivilisation am Land lebt, hat man Freiraum, Freiheit, Frischluft und noch genügend Geld in der Brieftasche, um gut zu leben. In den Vororten der Städte ist es auch teuer, aber billiger als in der Innenstadt selber.

In Leon kann man eine Stunde Autofahrt einplanen, um billig zu wohnen, aber dafür ist das Nachtleben in Leon ein Traum. Bitte, ich verirrte mich, fand mich nicht zurecht, betete, es möge nicht so schlimm für mich enden, als ich in einer dunklen Gasse stand und bemerkte, es ist eine Sackgasse, aber als ich das nächste Licht am Horizont sah, eine Bar, war ich mir sicher, Leon ist aufregend.

Übrigens, wenn man guten Champagner trinken will, darf man ihn nicht im Supermarkt kaufen, selbst wenn er aus der Champagne stammt. Man kann billigsten Champagner trinken, der nach Eisen und Metall schmeckt, aber direkt aus der Champagne stammt. Man kann jedoch teuer trinken, dann schmeckt der Champagner nach flauschigem Etwas, welches auf der Zunge prickelt. Und wenn man teuer trinkt, muss man am nächsten Tag seinen verkaterten Körper nicht mühsam durch die Gegend schleppen, weil man sich nur kleine Mengen leisten kann.

Frankreich ist ein tolles, sich weit erstreckendes Land mit einer grossen Geschichte, mächtigen Auseinandersetzungen, Revolutionen, einem Genussleben bei Hofe, und einem flanierendem Leben in den französischen Städten. Der Sonnenkönig wusste, wie man die Feste feiert, die Franzosen wissen heute noch, was Liebe ist, und so ist Paris die Stadt der Liebe.

Als ich einst mehr als 10 mal durch Frankreich durchgefahren bin, weil ich per Auto von Deutschland aus nach Spanien fuhr, blieben mir bis heute die Tankstellen in Erinnerung. Man kann tanken, wo man will, es gibt frische Croissants, und die duften so stark, dass man sie haben will, selbst wenn man keinen Hunger verspürt. Ein nächtliches Erlebnis, welches so unromantisch ist, dass man es mit Frankreich nicht verbinden kann, hatte ich im Jahr 1997 im Dezember. Der Tank war leer, die Tankkanister auch, und ich schlenderte zusammen mit meinem damaligen Partner die Strasse entlang, um eine Tankstelle zu finden. Und als wir vollkommen erschöpft unsere vollen Tankkanister zum Auto zurückbrachten, schliefen wir erst einmal in unsere Autositze gequetscht ein, bevor wir tankten und weiterfuhren. Gott entschädigt uns für alles, dachte ich, weil ich damals anstatt zur Schule zu gehen, lieber am Strand lag und mich vom Sonnenlicht bescheinen liess, aber schlechtes Gewissen hatte ich schon damals keines.

Was mir von Frankreich auch in Erinnerung blieb, waren die köstlichen Speisen in den Restaurants. Man konnte den ganzen Nachmittag über dinieren, der Kellner hatte keine Eile, und die Rechnung erhielt man Stunden später. Abends dinieren die Franzosen oft bis Mitternacht, wenn sie mittags nichts essen. Und erstaunlicherweise kaufen die Franzosen viel im Supermarkt aus der Tiefkühltruhe ein. Es gibt extra Supermärkte, welche sich auf Tiefkühlkost spezialisiert haben, ohne Aromen, ohne künstliche Zusatzstoffe, und irgendwie schmeckt das Essen wie frisch, nicht mit unserer Tiefkühlkost zu vergleichen. In einem solcher Supermärkte kaufte ich nämlich aus Neugierde ein und hoffte, die Eisblöcke für die Kühlung mögen halten bis ich zu Hause ankam.

Frankreich besitzt unheimlich viele Alleebäume, mehr als es in Deutschland oder Österreich gibt. Im Grunde hätten wir so viele Bäume auch nötig, damit im Sommer der Sauerstoff nicht knapp wird, aber wir bauen gerne Strassen in trautem Grauton, alles grau in grau, das kümmert keine Sau. Wenn man in so einer französischen Baumallee steht und die Luft einatmet, glaubt man, der Süden steht vor der Türe, selbst wenn man noch im Norden Frankreichs verweilt. Ich übernachtete sogar einmal in meinen Schlafsack eingewickelt neben so einer Baumallee in einer Wiese, und als ich einschlief, störte mich nicht einmal der Autolärm, den man leider hörte. Bitte, wenn man durch Frankreich und Spanien hindurch fährt, braucht man Schlafsäcke, weil man kein ordentliches Hotelzimmer einplanen kann, welches leistbar und kurzfristig vorhanden ist. Ich war jung, meine Knochen waren dicht, mein Körper war elastisch, aber heute würde ich im Schlafsack sterben. Älteren Menschen würde ich doch lieber ein Hotelzimmer empfehlen, was zwar nicht so aufregend, jedoch gemütlicher und sicherer ist.

Der Eiffelturm in Paris verkörpert Frankreich

Mit Frankreich verbindet man den Eiffelturm, den Tour Eiffel, der in Paris steht und jährlich tausende Besucher anlockt. Nachts ist er beleuchtet, und tagsüber bestrahlen ihn die Sonne, die Natur und das Tageslicht. Der Eiffelturm war verheiratet, und zwar mit Erika Eiffel, die ihre Objektliebe offen ausleben durfte, den Turm ehelichte und seinen Nachnamen annahm. Ich finde das so romantisch, dass ich dahinschmelzen könnte. Übrigens darf man zwar vom Eiffelturm ein Foto fürs Internet machen, aber nicht nachts, und gerade nachts ist er meiner Meinung nach am schönsten, aber ich bin ohnehin so kurzsichtig, dass ich ihn tagsüber und nachts kaum sehe. Selfies mit dem beleuchteten Eiffelturm sind tabu, denn die Beleuchtung gehört rechtlich gesehen Firmen, welche nicht wünschen, dass sie über Umwege in sozialen Netzwerken erscheinen.

Paris ist die Stadt der Liebe

Paris ist sauteuer, wirklich teuer, aber ich habe die Stadt als eine Liebesoase in Erinnerung. Es war ebenfalls in meinem jugendlichen Leichtsinn, als ich einen Antiquitätenhändler kennenlernte und mit ihm nach Paris flog. Als Studentin hat man Zeit, da ging das. Die Avenue des champs elysees ist das teuerste Pflaster, welches ich betrat, aber ich war ja auch noch nie in new-York, also ist Paris das teuerste Pflaster, welches ich symbolisch küsste. Meinen Antiquitätenhändler küsste ich auch, ohne schlechtes Gewissen und ohne Gedanken an seine zu Hause gebliebene Frau, die ich Gott sei Dank niemals antraf. Die Hotels in Paris sind sauteuer, aber ich übernachtete zu meiner Schande im gehobenen Segment. Und dann durchforstete ich die Kunsthändler, Antiquitäten-Shops und war entzückt bis entrückt, denn so viel wertvollen Krempel sieht man bei uns nicht, selbst wenn man in München in ein Museum spaziert. Ich liebe das Alte, Nostalgische, denn es verkörpert für mich ein Stück Leben, welches unvergesslich bleiben will. Bitte, ich liebte auch den Antiquitätenhändler, aber als er mir erzählte, er kennt den Haider, den ehemaligen Landeshauptmann von Kärnten, wurde mir schwindlig, denn ich bin eine eingefleischte Grüne.

France Diplomatie - Die Franzosen feiern ihren Nationalfeiertag

Am 14. Juli feiern die Franzosen ihren hart umkämpften und ersehnten Nationalfeiertag, der im Jahr 1880 ins Leben gerufen wurde. Er erinnert jeden einzelnen Franzosen an den Sturm auf die Bastille aus dem Jahr 1789. Man feiert diesen Tag mit Feuerwerk, Pauken und Trompeten, besonders in Paris, und er soll auch an das Jahr 1790 erinnern, an die französische Revolution, an Versöhnung, Liebe und Frieden, denn Krieg richtet so viel Schaden an, dass man ihn kaum bewältigen kann. Der heutige Franzose ist geduldig, leidensfähig, wohnt teilweise in kleinen, renovierungsbedürftigen Behausungen, und er feiert gerne. Der frühere Franzose war streitbereit, was in der französischen Revolution schön zu sehen ist, und er wusste, wie er seine Rechte erkämpfen konnte. Im Jahr 1880 gab es dann endlich den ersehnten Frieden, der Franzose war zufrieden, und seither liebt er das schöne Leben, geniesst la vie, diniert mit Wein, Fisch und Baguette, und er liebt sein Frankreich.

Das Land ist heute noch stark national geprägt, was man an den derzeitigen Politikern schön erkennen kann, denn die harte Linke schlägt die harte Rechte, und umgekehrt, da hat in der Mitte nicht mehr viel Platz. Bitte, meiner Meinung nach ist Frankreich, wenn man über die Armutsgrenze zahlreicher mittelständischen und arbeitenden Leute hinwegsieht, ein sehr anspruchsvolles, liebevoll geprägtes, schön anzuschauendes Land. Und wenn ich an der Cote d Azur nicht verbrannt wäre, weil ich mich in der windumwehenden Sonne wie ein Fisch aalte, wäre ich länger in Frankreich geblieben. Bitte, meine Haut hat sich erholt, aber die zunehmend verarmende Bevölkerung in Frankreich erholt sich wahrscheinlich erst wieder, wenn wir ein anderes Geldsystem und eine bessere Politik verfolgen, was weltweit geschehen müsste, denn ein einzelnes Land, sei es noch so gross, mächtig und stark, kann sich nicht gegen eine weltweit zu hoch angesiedelte Inflation wehren.

Und so habe ich in Frankreich Wohnungen gesehen, da hingen die Kabel aus den Wänden, und die Leitungsrohre kamen mir entgegen. Solche Wohnungen kosten immer noch bis zu umgerechnet 2000 Euro im Monat. Nur Australien ist teurer, dachte ich mir, aber dort will ich ohnehin nur urlauben und nicht wohnen, weil ich mich vor Spinnen aller Art fürchte, und ich fürchte, ich werde einer Spinne begegnen. Wenn ich an Frankreich denke, so machen mir Spinnen derzeit keine Angst, denn vielmehr fürchte ich mich vor einem drohenden Bürgerkrieg, der Frankreich, dann Europa, und schliesslich auch Österreich instabil machen könnte, denn Österreich ist etwas langsamer unterwegs, und die Franzosen sind am Gipfel ihrer derzeitigen Leidensfähigkeit angekommen. Österreich schnappt alles auf, setzt alles um, was sich in der Welt bewegt, und so sollten wir uns den France Diplomatie Tag gut einprägen, damit wir keinen Bürgerkrieg ankurbeln, sonst muss ich das Land verlassen und doch nach Australien gehen.

 


Elisabeth Putz

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