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Was ist Nachhaltigkeit?Nachhaltigkeit ist Geben und Nehmen, Teilen und Mitteilen, Verwerten und Wiederverwerten, sich gegenseitig helfen und unterstützen, das Leben achtsam gestalten, dem Leben in Würde begegnen, im Hier und Jetzt bewusst leben, für die Zukunft vorsorgen, das Klima schützen, die Natur achten, und es ist ein positives Miteinander, in welchem das einzelne Ego keine Chance hat, raffgierig zu sein. Nachhaltigkeit ist Bio und Öko, Umwelt und Naturschutz, es sind Altkleidersammlungen und caritative Einrichtungen, helfende Service Clubs wie der Lions Club, und es ist die Macht der Charity Veranstaltungen, auf denen man gesehen wird, wie man helfend, spendend, quasi rettend eingreift und armen Menschen etwas Gutes tut. Wer einmal auf so einer Wohltätigkeitsveranstaltung war, der weiss, wie ergreifend es sein kann, Gutes zu tun. Ich war einst in Spanien auf einem Wohltätigkeitsbazar, der Tieren in Not helfend zur Seite stand, damit der Strassenköter ein geliebter Hund mit Besitzer wird, und damit der Strassenkater ein neues Zuhause findet. Wenn man ein liebes Tier streichelt, spürt man die nachhaltige Liebe, welche das Tier ausstrahlt. Und wenn die Katze schnurrt, weiss man, sie ist glücklich. Nachhaltigkeit kann man im Alltag einbauen, indem man in den Bioladen schlendert, vielleicht zu Fuss, mit dem Fahrrad oder in einer Mitfahrgesellschaft, damit man am Weg dorthin bereits die Umwelt schont. Man kann Dinge recyclen, Bioprodukte kaufen, diese Produkte mit anderen Leuten teilen, denn das Sharing boomt, und man kann Strom und Energie sparen, indem man unnötige technische Dinge ausschaltet. Nachhaltigkeit ist wichtig für das Weiterleben der Gesellschaft. Wer tief in die Natur eingreift, zerstört sie. Wer die Natur zu schätzen weiss, lebt in ihr und mit ihr in einer symbiotischen Gemeinschaft. Manche Leute sagen, man sollte keine Kinder mehr bekommen, weil das Leben gefährlich, quasi klimatechnisch unwürdig wird. Wenn wir uns jedoch nicht mehr fortpflanzen, zudem noch viele Androiden erzeugen, die wie Menschen existieren und sich ebenso des Lebens erfreuen, greifen wir in die Biologie ein und rationalisieren uns selbst eines Tages weg. Dann wacht der fleischgewordene Androide morgens auf, lacht und sagt: Was kostet die Welt? Wie lebt man nachhaltig?Wir sollten das Leben achten, denn es ist wertvoll. Natürlich wissen wir unsere Mutter Erde zu schätzen, aber wir zerstören sie gleichzeitig, weil die Gier nach den Ressourcen unseres Planeten grösser ist. Rohstoffe sind wertvoll, und wir sollten sie nicht verschwenden. Die Natur rächt sich immer. Und so müssen wir nachhaltig leben, unsere Umwelt schonen und auf Chemie lernen zu verzichten. Irgendwann geht uns der Phosphor aus, dann hilft kein Kunstdünger mehr. Irgendwann geht uns das Erdöl aus, dann werfen wir kein Plastik mehr ins Meer. Aber wenn uns die Sonne, das Wasser und die Luft aufgrund der Globalisierung und Industrialisierung ausgehen, atmen wir durch keine Lunge mehr. Trotzdem wächst die Welt zusammen, und wir fliegen regelmässig von Kontinent zu Kontinent, geniessen das Jetset Leben und kümmern uns nicht um den Hunger in Afrika, wenn wir an der Börse spekulieren und das gewonnene Geld steuerschonend im Ausland anlegen. Wir sollten Ego und Seele in Einklang bringen, dann wären wir nicht permanent überlastet, und das Burnout wäre nur noch eine lyrische Floskel. Das Ego steht materiell gesehen auf einer Autobahn und wartet auf den Porsche. Die Seele hütet Haus und Garten, baut Salat an und wartet, bis die Apfelbäume wachsen. Das Ego gewinnt leider zu oft im Alltag, und so treffen wir Fehlentscheidungen, die kurzfristige Gewinne erzielen, uns aber langfristig krank und arm machen. Nachhaltigkeit mit Fair TradeFair Trade Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen, faire Umweltbedingungen, dies sind wichtige Kriterien für den Verbraucher. Bei nachhaltigem Fisch ist beispielsweise gewährleistet, dass die Netze grosse Löcher haben, damit die kleinen Fische nicht versehentlich mitgefangen werden. Die Netze dürfen nicht nahe dem Meeresboden gezogen werden, sonst gerät der nahrhafte Boden in Mitleidenschaft. Die Meere dürfen nicht überfischt werden, und der Fisch darf nicht leiden. Fair Trade Siegel sind besonders wichtig für den Verbraucher. Er verbindet damit faire Arbeitsbedingungen, faire Löhne, einen fairen Handel und eine nachhaltige Produktion sowie faire Umweltbedingungen. Palmöl ist so ein Trugbild, welches der Verbraucher mit naturbelassener Umwelt und veganer Ernährung in Verbindung bringt. Dabei ist Palmöl eines der schmutzigsten Geschäftsmodelle der Weltwirtschaft. Die Wälder werden dafür gerodet, der Lebensraum vieler Tiere wird geopfert, das Palmfett ist ungesund und wird nur produziert, weil es so ergiebig und billig ist. Sogar in Kosmetikprodukten steckt es drin, damit das Duschgel gleitfähiger wird und sanfter über den Körper rutscht. Der Mengenausgleich ist auch so ein Trugbild der nachhaltigen Produkte. In einem Orangensaft können 5% Nachhaltigkeit stecken, auch wenn der Konsument glaubt, er würde ein faires Produkt kaufen. Milch, Eiweiss und andere Zutaten dürfen abgezogen werden, bei Säften darf ein gewisser Anteil aus nicht nachhaltiger, konventioneller Produktion zugemischt werden, und so sinkt der nachhaltige Anteil drastisch. Auch vor Ort kann man die fairen Arbeitsbedingungen schwer überprüfen, und so erzählen manche Bauern von Kaffeeplantagen, Zuckerrohrfeldern und diversem Getreide- Gemüse- und Obstanbau, sie verdienen so wenig, dass sie kaum davon leben können. Wir zahlen aber mehr für fair trade Produkte, fühlen uns wohler und gesünder dabei, weil wir glauben, wir kaufen saubere Ware ein. Welche Produkte sind nachhaltig?
Im Grunde sind nachhaltige Produkte eine gute Sache, da sie die Umwelt schonen, für gute Arbeitsbedingungen stehen, unsere Gesundheit unterstützen und die Welt verbessern. Sie geben uns ein sauberes, sicheres und angenehmes Gefühl, verleihen uns ein gutes Gewissen, und dafür sind wir auch bereit, mehr zu bezahlen. Ich kaufte einst einen teuren Bio-Broccoli im Supermarkt, verpackt in Plastikfolie, welcher mir nach dem Verzehr Bauchschmerzen bescherte und uralt schmeckte. Ich kaufte dann in einem Gemüseladen einen Bio Broccoli, der frisch schmeckte, keinerlei Verpackungsmaterial besass und mir keine Bauchschmerzen bescherte. Bis heute frage ich mich, warum in echter Bioware nur 95% Bio und bis zu 0,9% Gentechnik stecken dürfen? Die verschiedenen Qualitätssiegel sorgen dafür, dass wir die nachhaltigen Produkte kaufen und uns von der Billigware langsam verabschieden. Trotzdem strebt der moderne Konsument danach, billig mit Qualität zu kaufen. Solange die Gütesiegel keinen einheitlichen, streng geregelten Richtlinien unterliegen, kann jeder ein neues Qualitätssiegel entwerfen und seinem Produkt einen nachhaltigen Stempel aufdrücken. Mit mehr als 1000 Siegeln weiss der Verbraucher kaum, ob hinter einem Qualitätsprodukt tatsächlich Nachhaltigkeit steht, oder ob das Produkt nur dazu dient, Käufer anzulocken. Nachhaltige Produkte ohne ObsoleszenzStellen Sie sich vor, Sie kaufen einen Drucker, der nach genau 1000 Seiten den Geist aufgibt. Zur gleichen Zeit funktioniert Ihr Geschirrspüler nach exakt 2000 Anwendungen nicht mehr. Da könnte man vor Wut den Drucker nehmen, ihn in den Geschirrspüler stecken und beides in der Schrottpresse reinigen, sodass man sich danach nicht mehr daran erinnert, dass dies einmal Geräte waren. Mir ist dieses Phänomen immer wieder passiert, so lange, bis ich jeden einzelnen Anwendungsvorgang protokollierte, um zu schauen, nach wie vielen Anwendungen meine Geräte kaputt werden. Ich bemerkte eine beunruhigende Regelmässigkeit in meinen Protokollierungen. Als ich einen erschreckenden Bericht über die künstliche Obsoleszenz technischer und alltäglicher Produkte sah, wunderte mich nichts mehr. Die Geräte waren nicht kaputt, sie hatten nur künstlich eingebaute Ablaufsverfahren, welche exakt nach gewissen Anwendungswiederholungen zum Einsatz kamen. Mit wenigen Handgriffen kann man die Geräte wieder zum Laufen bringen. Als ich dies sah, wünschte ich mir meine alten Produkte aus dem Müll wieder zurück. Wenn man Technik auf den Markt bringt, die nachhaltig ist, erwirtschaftet man irgendwann nicht mehr den guten Anfangsprofit, weil die Ware zu lange funktioniert. Der Handel hat sich gedacht, wir lassen die Produkte künstlich altern, dann verkaufen wir mehr. Die Folge waren Umweltverschmutzung und unnötige Produktion, Energieverschwendung und Konsumententäuschung. Heute dürfen die Produkte grösstenteils nicht mehr künstlich ablaufen, sie müssen nachhaltig produziert werden, damit wir die Umwelt schonen. Besser leben mit nachhaltigen ProduktenIch lebe besser, wenn ich nachhaltige Produkte einkaufe. Jedes Mal, wenn ich Klamotten kaufe, denke ich mir, eigentlich würde ich auch mit dem auskommen, was zu Hause im Schrank hängt, und dann lacht mich ein Kleid unverschämt aus dem Schaufenster an. Ich bewundere jedoch alle Menschen, die richtig nachhaltig leben und sich mit wenigen materiellen Dingen umgeben. Die Minimalisten leben beispielsweise mit weniger als 100 Gegenständen und sind glücklich mit deren Nachhaltigkeit. Nachhaltige Produkte müssen besonders im Alltag hohe Qualität aufweisen, denn man verwendet sie ja täglich und strapaziert ihre Funktionsfähigkeit. Ein Haartrockner, der exakt nach 1000 Anwendungen streikt, ist für mich als Vielföner nicht nachhaltig, und so entschied ich mich, meine Haare nicht mehr täglich, sondern nur noch 1 bis 2 mal pro Woche zu waschen. Eine Kaffeemaschine, die nach 2000 Kaffeetassen kaputt geht, ist auch nicht nachhaltig genug, und so mache ich meinen Kaffee seither manuell mit Filter und uralter Kaffeemühle. Mein uralter Teekocher funktioniert allerdings seit mehr als 20 Jahren und erhitzt mein Teewasser immer noch. Nachhaltige Produkte in der WirtschaftOb Nachhaltigkeit mit Wirtschaftswachstum zusammenpasst, bezweifle ich, denn wenn ein Ding nicht mehr kaputt geht, besitzt man es ewig. Ich kaufte einst dünne Seidenstrümpfe, die ich fünf Jahre lang immer wieder trug und unzählige Male gewaschen hatte. Als ich neue kaufen wollte, gab es diese Firma nicht mehr. Wenn eine Seidenstrumpfhose nicht mehr reisst, kauft sie niemand mehr in regelmässigen Abständen nach. Für das Wirtschaftswachstum ist dies eine Katastrophe. Der heutige Konsument möchte billig und trendig kaufen, und so kommen in immer kürzeren Abständen neue Produkte auf den Markt. Ich besitze einen Computer mit uraltem Betriebssystem, und wenn ich mir einen neuen kaufen muss, werde ich mich wie ein Steinzeitmensch fühlen. Auch frage ich mich, warum wir jedes Jahr ein neues Smartphone brauchen? Und wozu braucht man staatliche Förderprogramme für die Produktion von neuen Autos, nur damit man die alten verschrottet? Es ist das Wirtschaftswachstum, aus dem noch immer ein paar Prozent jährlich herausgepresst werden müssen. Nachhaltige Produkte im AlltagWir werfen im Durchschnitt jede Woche eine Zahnbürste weg, weil uns die Medizin sagt, man muss seine Zahnbürste regelmässig wechseln, um gesund zu bleiben. Wir wechseln wöchentlich ein bis zweimal die Bettwäsche, weil wir uns vor Krankheiten fürchten und überdimensional gut riechen möchten. Wir verwenden unzählige Kosmetikprodukte, weil wir einen richtig ausgereiften Körperkult betreiben. Und so werden Alltagsprodukte, die eigentlich noch tauglich sind, rasch ausgewechselt. Dies verschafft uns grosse Müllberge, die wir jedoch im Alltag nicht sehen, weil sie nicht achtlos herumliegen, sondern sorgsam entsorgt werden. Vor allem der Plastikmüll ist so nachhaltig, dass er nicht biologisch zerfällt, sondern ewig währt. Aus Mikroplastik wird Nanoplastik, welches Tier und Mensch durch die tägliche Nahrung in sich aufnehmen, und so essen wir unbewusst Plastik und wundern uns über Allergien. Die Wirtschaft hat sich trotz der Abschaffung der Obsoleszenz etwas einfallen lassen und zu diesem Zweck diverse Luxusprodukte zu Alltagsprodukten gemacht. Die Werbung gaukelt uns vor, dass wir jährlich neue Möbel brauchen, denn nach Weihnachten und im Hochsommer beginnt der Schlussverkauf. Zu wichtigen Fussballspielen brauchen wir plötzlich einen neuen Flachbildfernseher, so gross wie die Wohnzimmerwand breit ist, da wir sonst den Fussball übersehen könnten. Wir benötigen neue Parfums, auch wenn der alte Flacon noch voll ist, neue Kleidung im Wochentakt, weil die Fast-Fashion neue Modetrends auf den Markt wirft, und wir müssen unbedingt mit den neuesten technischen Spielereien ausgestattet werden, damit wir up to date sind. So werden aus Luxusprodukten Alltagsprodukte, ohne dass wir dies bewusst bemerken. Der Trend gibt den Ton an, damit ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum entsteht, selbst wenn die Produkte noch einwandfrei in Ordnung sind. Ich habe aufgehört, mit diesem Trend mitzulaufen und kaufe nur noch das, was ich brauche. Ich stehe morgens am offenen Fenster, höre den Vögeln zu und bewundere das restliche Stück Umwelt, welches wir noch nicht zerstört haben. Nachhaltige Produkte findenTrotz des steigenden Wirtschaftswachstums existieren zahlreiche nachhaltige Produkte, die unser Leben langfristig bereichern, unsere Umwelt schonen und unsere Gesundheit unterstützen. Viele Menschen kaufen nur noch, um Arbeitsplätze zu erhalten, und wir schauen geduldig zu, wie Ationäre ihre Gewinnausschüttungen geniessen, während Arbeit nicht mehr ausreichend gut bezahlt wird. Nachhaltigkeit bedeutet jedoch, dass wir entschleunigen anstatt zu beschleunigen, und hierfür existiert ein zunehmend grösser werdender Markt. Kaffee, Zucker, Baumwolle, südländische Früchte, Kakao und Rohmaterialien aus dem Fair Trade Handel sind nachhaltig, denn sie werden wenigstens nicht zu unterdurchschnittlichen Hungerlöhnen produziert. Menschen in der Dritten Welt wollen auch leben und anständig entlohnt werden. Ökostrom schont die Umwelt, auch wenn er ein wenig teurer ist, und weniger Strom zu verbrauchen schont unsere Resourcen, damit die Nachhaltigkeit auch im Energiesektor ankommt. Das Elektroauto ist umweltfreundlich, auch wenn wir damit noch keine langen Strecken zurücklegen können, und das Fahrrad ist noch nachhaltiger, da man damit nur seine eigenen Energien beansprucht und Muskeln aufbaut anstatt bewegungsarm im Auto zu sitzen. In den USA und Brasilien wächst der Automarkt so schnell, dass man mit dem Strassenbau kaum hinterherkommt. Das macht uns nur nachhaltig krank, weil wir die schlechte Luft einatmen. Man sollte bei nachhaltigen Produkten auf Bio, Öko und diverse Gütesiegel achten. Auch wenn diese Systeme noch nicht zu 100% ausgereift sind, so bieten sie doch eine nachhaltige Lebensbasis. Bei Möbeln sollte man auf atmungsaktives Holz achten, anstatt sich mit Kunststoff, Lack und Leder zu umgeben. Bei Technik sollte man nur die Geräte kaufen, die man braucht, denn zu viele Multimedia-Spielereien lassen nur unsere digitale Demenz im Hirn nachhaltig gedeihen, da wir durch zu viel Multimedia verdummen. Bei Kleidung sollten wir auf Biobaumwolle und Naturstoffe achten, auch wenn Polyester noch so wandlungsfähig und billig ist. Und bei Lebensmitteln sollten wir ohnehin umdenken, mehr Geld ausgeben, Biolebensmittel kaufen, öfters selber kochen, auf Chemie verzichten und nicht zu den billigsten Produkten greifen, nur damit wir uns die nächste Kreuzfahrt und das neueste Smartphone leisten können. Nachhaltige Energie frisst Fläche, ein teuflischer KreislaufFotofoltaikanlagen, Solarenergie, Windenergie, all diese Energieformen sind umweltfreundlich, erneuerbar, recyclebar, lieb und gut. Die Grünen lieben die Projekte, welche die erneuerbaren Energien ankurbeln, aber Wiesen und Wälder, Felder und Freiflächen hassen diese Energieformen, da sie einer Art Bodenversiegelung gleichkommen. Bitte, es ist ein Teufelskreis, der sich um die eigene Achse dreht, während der Teufel versucht, seinen eigenen Schwanz zu fressen. Wind und Wasser vertreiben ganze Tierarten, sodass die Artenvielfalt ausstirbt. Wildbienen, Grashüpfer, Vögel, aber auch Schmetterlinge verlieren ihre Lebensräume, denn wenn man eine Fotofoltaikanlage auf einer einst saftigen Wiese platzfressend aufstellt, gleicht die Wiese einem Schlachtfeld. Und wenn man zu viele Bäche und Flüsse verbaut, gleichen sie einer Ruine, in welcher kaum noch Lebewesen ihren Lebensraum finden. Das Desaster beginnt, sobald wir Energie verbrauchen, und wenn wir sämtliche Fahrzeuge auf Elektrostrom umstellen, platzt die Stromversorgung aus allen Nähten. Nur die Insekten freuen sich, denn Gelsen, Käfer und Mücken finden überall einen geeigneten Lebensraum, selbst auf einer gut funktionierenden Solaranlage, wenn sie sich dort sonnen. Man könnte Strom sparen, mit Energie nachhaltiger, achtsamer umgehen, und ich könnte meine Haare in der Luft trocknen lassen, aber wenn mir heiss ist, schalte ich doch gerne die Klimaanlage ein, weil im kalten Badewasser wachsen mir Schwimmhäute. Natürlich benötigt man keine technischen Spielereien für den Zeitvertreib, aber gänzlich auf zu viel Energie zu verzichten, das käme einer Zeitenwende zu Gute, welche rückwärts läuft, so lange, bis wir uns im Mittelalter wiederfinden würden. Bitte, dann stehe ich bestimmt als Trophäenfrau im Museum und lasse mich nackt begaffen. Ich kann alle Menschen verstehen, die Klimakleber, die Grünen, die Energiefresser, aber ich finde keine Lösung für das Problem. Und deshalb leben wir einfach weiter, während sich die Natur die nächste Katastrophe ausdenkt. Wahrlich, es ist ein Teufelskreis. Wie funktioniert das Recycling?
Wer Recycling betreibt, lebt nachhaltig, achtsam und umweltfreundlich. Er lebt bewusster und shätzt die Natur. Was bedeutet Recycling? Es ist die Wiederverwertung von Dingen, Produkten, Müll, Möbeln und Klamotten. Man muss nicht alles wegwerfen, man kann vieles wiederverwerten. Aus alt mach neu, Altkleider sammeln und wiederverwenden, kreative Produkte aus Müll gestalten, alte Dinge teilen, verschenken oder neu entwerfen, alte Flaschen recyclen, Kleiderbügel und Kleinkram kreativ umgestalten, all das macht unser Leben nachhaltiger. Beim Recyclen sollte man darauf achten, dass das wiederverwertete Teil nützlich ist, dass man keinen zusätzlichen Müll produziert, dass man so wenig Chemie wie möglich zum Umgestalten einsetzt, und dass man die wegzuwerfenden Dinge in die richtige Tonne wirft, damit sie professionell wiederverwertet werden können. Was kann man alles recyclen?Flaschen lassen sich gut recyclen. Man muss keine billigen Einwegflaschen verwenden, wenn es Mehrwegflaschen gibt. Allerdings sollte man die Plastikflaschen nicht mehrmals unrecyclet verwenden, da sich Bakterien im Plastik bilden können. Notfalls trinkt man das Wasser aus der Leitung oder aus der Glasflasche. Altkleider eignen sich hervorragend zum Recyclen. Hierfür stehen Altkleidercontainer zur Verfügung, die auf professionelle Weise jedes Kleidungsstück wiederverwerten, und notfalls auch Putzlappen daraus fertigen. Und man kann nahezu alles recyclen, was man in irgend einer Art weiterverwenden möchte. So kann man alte Sofas neu gestalten, alte Geräte aufpeppen, alte Gegenstände umgestalten und neue, kreative Designerprodukte daraus zaubern, und man kann die Dinge notfalls weiterverschenken oder teilen. Kaputte Dinge sollte man reparieren anstatt wegzuwerfen. Und alte Möbel kann man im Vintage-Look gestalten, mit dicken Lackfarben lackieren und antik wirken lassen. Wie recyclet man richtig?Beim Recyclen muss man einiges beachten. So sollte man auf die Bezeichnungen eines Produktes achten, auf den Grünen Punkt beispielsweise, denn jedes Produkt, welches recyclet werden kann, besitzt eine eigene Bezeichnung dafür. So weiss man, in welche Tonne ein gewisses Ding geworfen werden kann, damit es professionell wiederverwertet werden kann. Kleiderbügel kann man zum Plastikmüll geben, wenn sie die nötige Bezeichnung dafür aufweisen. Was wird recyclet?Es wird nicht alles recyclet, wenn man die Dinge wegwirft, denn das vollständige Wiederverwerten ist in vielen Fällen nahezu unmlglich. Es werden lediglich Teile davon recyclet. Metalle und Edelmetalle werden aus alten Handys gewonnen, seltene Erden werden gewonnen, Geräte werden zerlegt und daraus Einzelteile entnommen, und der Rest kommt dann doch in den Restmüll, wo er verbrannt oder aufbewahrt wird. Biomüll wird vollständig verwertet, zu Humus verarbeitet, und deshalb ist es wichtig, kein Plastik in die Biomülltonne zu werfen, denn das verrottet nicht. Upcycling anstatt nur RecyclingKleidung, Altmüll und Möbel können upcyclet werden. Man peppt sie auf und gestaltet sie neu. Aus einem alten Kleid kann eine Bluse gezaubert werden, oder man funktioniert den unteren Teil des Kleides zu einem Rock um. Aus einer langen Hose kann man eine kurze Hose machen, Hotpants zaubern, damit man die vom Winter übrig gebliebene Hose im Sommer weiterverwenden kann. Aus alten Möbelstücken kann man neue Designermöbel zaubern, wenn man sie mit neuen Stoffen bezieht. Und alte Gummistiefel kann man mit Strasssteinchen aufpeppen. Aus alten Holzteilen kann man Schmuck fertigen, und alten Schmuck kann man als Accessoires auf Kleidungsstücke draufnähen oder draufkleben, damit sie hübscher aussehen. So kann man eine unechte Perlenkette weiterverwerten und sie aufs Kleid draufkleben. Man braucht ein wenig Phantasie, Geschicklichkeit und Mut, aber wer alternativ leben will, kann aus fast allen Dingen etwas neues machen. Alte CD Sammlungen recyclenWer seine alten CDs nicht mehr benötigt, weil er jetzt Streaming benutzt, weil die CDs nicht mehr funktionieren, oder weil er keinen Platz dafür findet, der kann seine Wohnung damit dekorieren. Ein Tisch wirkt beispielsweise kreativ, wenn man die CDs draufklebt, oder wenn man sie zu Tischuntersätzen umfunktioniert. Wände wirken kreativ, wenn man sie mit den CDs bestückt, und Böden wirken verspielt, wenn man sie mit CDs auslegt, quasi als Bodenbelag verwendet. Damit kein Schmutz zwischen die einzelnen CDs gelangt, kann man sie mit Klarsichtsfolie bekleben, oder man gibt eine Glasplatte auf den beklebten Tisch. Containern - Im Müll nach Sachen wühlen
Lebensmittel werden bei uns haufenweise weggeworfen. 2 Millionen Tonnen werden jährlich in den Müll geworfen. Hier wirft die Industrie viel weg, gefolgt von Restaurants, Supermärkten, Catering-Services und natürlich den privaten Haushalten. Wir verbrauchen Unmengen an CO2, müllen riesengrosse Flächen zu und verschmutzen die Umwelt. Das muss nicht sein. Wir könnten mit den weggeworfenen Lebensmitteln bis zu 10 Millionen Menschen ernähren. Man kann nämlich bis zu 780 Euro im Jahr sparen, wenn man seine Lebensmittel gänzlich aufbrauchen würde, bevor man neue kauft. Übrigens könnte man ein Müll Tagebuch schreiben, in welchem man festhält, wie viele Lebensmittel man warum weggeworfen hat. Weil sie abgelaufen sind, ein Frustkauf waren, ein Fehlkauf waren, nicht mehr schmecken, etc. Das würde unser Müllproblem besser optisch zur Schau stellen. Müll teilen anstatt wegwerfenWir werfen so viel weg, dass wir die Klimaschutzziele nicht mehr einhalten können. Besser wäre es, wir würden die gut erhaltenen Dinge teilen anstatt wegzuwerfen. Junge Leute werfen mehr weg als alte, da die ältere Bevölkerung vieles sammelt und hortet. Man kann ja nie wissen, ob man es noch braucht. Junge Menschen kaufen alles neu, wenn sie es brauchen, und sie gehen gerne mit dem Trend und kaufen sich die Dinge saisonal neu, wenn die neuen Trends erscheinen. Da wird gerne das alte Zeug weggeworfen. Gott sei Dank gehen immer mehr Leute zum Sharing über und geben ihre nicht mehr verwendeten Dinge weiter. Bei Lebesmitteln werden dann nur noch Reste, Eierschalen und Kartoffelschalen weggeworfen, nicht aber Fertiggerichte und unangetastete, in Plastik verpackte Lebensmittel. Wir müssen unser Essen und unsere täglichen Produkte mehr schätzen lernen. Das Repair Cafe liegt im TrendImmer mehr Repair Cafes öffnen ihre Pforten, um Sachen zu reparieren, aus Altem wieder Neues zu machen und Menschen zu helfen, die entweder nachhaltig leben möchten, oder sich neue Dinge nicht leisten können, weil sie zu teuer sind. Upcycling nennt man das. Es ist eine erweiterte Form des Recycling, da man nicht nur die alten Sachen weiterverwertet, sondern sie aufpeppt. Die Betreiber solcher Repair Cafes wollen helfen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Die Leute, die dort hinkommen, suchen unter anderem auch das intensive Gespräch, etwas Abwechslung, Unterhaltung, und so manch ein Cafe wird sogar zum Kummerkasten, wenn Menschen ihre Sorgen los werden wollen, während ihre Sachen repariert werden. Diese Cafes lohnen sich auch finanziell, da heute Unmengen an Müllbergen entstehen, die man zum kleinen Preis oder gar gratis weiterverwenden kann. Der Kunde bezahlt eine freiwillige Spende oder einen kleinen Beitrag, und manche Reparatur-Cafes werden auch stundenweise oder tageweise weitervermietet, wenn Bedarf dafür verhanden ist. Fakt ist, hier kommen die Leute zusammen, um wieder ein Miteinander zu pflegen, ganz anders als in den sozialen Netzwerken, wo man teilweise fast anonym nur Kontakte sammelt und seine Werbung hinterlässt. Containern - Sachen aus dem Müll holenWir leben im Überfluss, das ist Fakt, während in anderen Ländern die Armut wütet. Wir werfen Dinge, vor allem Lebensmittel unachtsam weg, kaufen sie erneut ein und übergeben sie wieder grösstenteils der Mülltonne. Dies machen auch die meisten Supermärkte, und genau das belastet die Umwelt, treibt die Klimaerwärmung voran und lässt andere Menschen hungern, während sich die Reichen täglich am neuen Sortiment bedienen. Hier findet Gott sei Dank in manchen Köpfen ein Umdenken statt. Sie ziehen los, um zu containern. Es sind vor allem junge Leute, die diesen alternativen Lifestyle gewählt haben und in den Mülltonnen der Supermärkte nach Lebensmitteln suchen. Die meisten Nahrungsmittel sind noch nicht abgelaufen, das meiste Obst und Gemüse ist noch frisch, und sogar Milchprodukte, Fisch, Konserven, Einmachgläser und Fleischwaren sind noch geniessbar. Nachts ziehen sie los, stöbern in den Mülltonnen, verwerten die Lebensmittel für sich selbst, oder sie geben diese in vorgesehene Lebensmittelverteiler, aus denen sich dann jeder kostenlos bedienen kann. Solche Verteiler sind in vielen Städten längst zum Alltagsbild geworden. Sie nähren Leute, die sich Lebensmittel kaum noch finanziell leisten können. Bei uns ist Containern nicht gerne gesehen, aber es gibt auch Länder wie Frankreich, Belgien und Tschechien, in denen ist das Wegwerfen von Lebensmitteln verboten. Wie krass doch Welten auseinandertriften, wenn es um Verwertung und Nachhaltigkeit geht. Refurbishing - Alte Geräte aufpolierenUnter dem Begriff Refurbishing versteht man eine Weiterentwicklung des Recycling. Refurbished Geräte sind nämlich alte Geräte, die wiederverwertet, gereinigt, aufpoliert und aufgepeppt werden, bevor sie weiterverkauft werden. Die Geräte sehen wie neuwertig aus, der Käufer hat bis zu 12 Monaten Garantie auf das erworbene Gerät, und er tut etwas für die Umwelt. Man muss nicht gleich jedes Handy, jeden Fernseher, jedes Küchengerät wegwerfen, sobald ein neues Modell den Markt erobert. Man kann Geräte nutzen, bis sie wirklich kaputt sind. Refurbishing Shops gibt es immer mehr, nur bei Privatverkäufen gebrauchter Geräte sollte der Konsument vorsichtig sein, denn im Privatbereich hat er keine Garantie. Um zu verhindern, dass gebrauchte Geräte schnell wieder kaputt gehen, gibt es das offizielle Gewerbe des Refurbishing, sogenannte Recycling-Händler, die sich wirklich mit den Geräten beschäftigen und sie wieder in Schuss bringen. Der Papiermüll wächst uns über den KopfSeit sich viele Leute aufgrund des wachsenden Home Office, aber auch wegen der ausgiebigen Bequemlichkeit in die eigenen vier Wände zurückgezogen haben, wird das Mittagessen, oftmals auch das Abendessen nach Hause bestellt. Es boomen die Lieferdienste mit ihren Tonnen an Papiermüll, während die Kantinen und Restaurants ums nackte Überleben kämpfen. Der Salat schmeckt leider nicht, wenn man ihn unverpackt in die offenen Hände serviert bekommt, und Glasgeschirr verschwindet hinter den privaten Haustüren, wenn das Essen darin geliefert wird. Bitte, der kleine Snack frisst genauso viel Papier wie der grosse Snack, denn die Pommes frites in der Tüte wollen auch bakterienfrei angeliefert werden. Die EU-Richtlinien erlauben keine losen Recycling-Tüten und wiederverwertbare Verpackungen, da sich darin Keime entwickeln könnten, welche für Menschen mit schwächerem Immunsystem gefährlich sind. Die Verpackungen enthalten daher Chemie, sogenannte Perfluoralkylchemikalien - PFAS, und genau das macht sämtliches Verpackungsmaterial unbrauchbar fürs Recycling. Zu Hause zu dinieren ist also grob gesehen umweltfeindlich, wenn man nicht selber kocht. Mir gefällt das Wort Zeitenwende sehr gut, und wenn man sich die aktuelle Zeitenwende anschaut, so ist nicht alles Gold, selbst wenn es noch so umweltfreundlich glänzt. Man könnte selber kochen, oder man stellt die Frau hinter den Herd und kettet sie an die obligatorische Führungsschiene an, worauf man prompt mit Scheidung rechnen muss, denn die moderne Frau von heute diniert genauso gerne aus der Papiertüte. Ich baue auf zukunftsorientierte, umweltfreundliche Verpackungen, welche Bakterien und Keime auffressen, da ich eine Frau mit zwei linken Händen bin und nicht kochen kann, solange man mich nicht dazu zwingt. Fakt ist, die Papiermüllberge wachsen schneller als jedes Kleinkind, sie wachsen aus den Schuhen der Müllberge heraus und brauchen immer mehr Platz. Wenn diese Müllberge nicht eines Tages barfuss über unbenutzte Wiesen und Wälder laufen sollen, müssen wir umdenken, selber kochen, Papiertüten vermeiden und auf Fastfood möglichst verzichten. Ich könnte schwören, das ist gesünder. Wie funktioniert das Sharing?
Sharing bedeutet Teilen. Es ist zu einem Lebensstil vieler Menschen geworden, die nachhaltig leben wollen. Sharing, Privatvermietung, Privatkonsum und Recycling sind gross in Mode. Man kauft sich heute nicht mehr alles neu, und man teilt die Dinge mit anderen Leuten, wenn man sie gerade nicht braucht. Wer sein Auto mit anderen teilt, schont die Umwelt. Wer seine Wohnung als privates Hotelzimmer vermietet, wenn er selbst im Urlaub ist und sein Zuhause nicht benötigt, kann Geld damit verdienen. Und wer auf privaten Shoppingpartys seine Sachen einkauft, der kann Kontakte knüpfen und seine Klamotten und Güter weiterverkaufen oder teilen, wenn er genug davon hat. Es boomt auch zunehmend ein Online-Flohmarkt, bei dem man als Privatverkäufer schnell profitiert. Man kauft das, was andere nicht mehr brauchen, und umgekehrt. Und es finden sich zunehmend private Transporter, die Pakete und Waren von A nach B liefern. Man spart damit Zeit und Geld, kann sich etwas dazuverdienen und lernt nette Leute kennen. Natürlich muss man für diese neuen Konsum-Modelle offen sein, ein eher extrovertierter Mensch sein, denn für Schüchterne ist dieser Markt eher ungeeignet. Man sollte auch nicht so intensiv an seinen materiellen Dingen festhalten, denn wer teilt, der kann nicht gleichzeitig auf seiner Ware sitzen und sie schonen. Dienstleistungen, die geteilt und für eine Gegenleistung angeboten werden, boomen übrigens auch, denn man hilft sich hier gegenseitig, bekommt dadurch mehr Kontakt zur Aussenwelt, und man fühlt sich gebraucht. Food-Sharing - Das Essen teilenKennen Sie schon Food-Sharing? Es ist eine nachhaltige Methode, unsere Umwelt zu schützen, den Welthunger zu minimieren und sozial enger zusammenzuwachsen. Man teilt sich sein Essen mit anderen Leuten. Wenn der Kühlschrank überquillt und man nicht alles braucht, was man eingekauft hat, kann man es mit Nachbarn, Freunden und Leuten aus der Umgebung teilen. Mit einer speziellen App fürs Handy oder für den Tablet kann man seine überschüssigen Lebensmittel zur Abholung bereitstellen und schauen, was andere Leute so alles abgeben. So lebt man achtsamer. Die Supermärkte könnten abends das Brot, Obst und Gemüse, Salate und kurzlebige Lebensmittel zum Teilen anbieten, anstatt sie in den Müll zu werfen. Hiervon würden arme Leute profitieren und allen Menschen wäre geholfen. Ich finde, Food-Sharing ist eine gute Idee, meine Schwiegermutter in Spee bekommt jetzt meine permanent überquillende Schokolade, solange ich meine Diät durchhalte. Es gibt sie bereits, die Supermärkte, die eigene Regale zur Verfügung stellen, in denen man seine noch gut erhaltenen, knapp vor dem Ablaufsdatum befindlichen Lebensmittel hineinstellen kann, die dann von anderen Leuten einfach so genommen werden können, wenn sie diese brauchen können. Abgelaufene Lebensmittel dürfen nicht in die Regale gelegt werden, obwohl das Mindesthaltbarkeitsdatum von Hersteller zu Hersteller variiert und nicht unbedingt viel über die Haltbarkeit eines Lebensmittels aussagt, ausser dass man es empfehlenswerterweise bis zu diesem Datum hin verzehren sollte. Fashion Sharing - gut für die Umwelt und den GeldbeutelWeil sich ein Trend zu Fast Fashion, zur schnellen Mode zu kleinen Preisen entwickelt hat, entwickelte sich ein neuer Trend daraus, das Teilen und Sharen der Kleidung. Es gibt bereits Pioniere, kleine Anbieter dieses Shoppingmodells. Man mietet sich für einen Monat lang einige Outfits, bringt diese wieder zurück, bezahlt nur die Miete für die Kleidung und kann sich wieder etwas Neues aussuchen. Der Umweltgedanke hinter diesem Einkaufsmodell fasziniert mich, denn ich habe neulich 7 Kartons voller Altkleider zur Caritas gebracht und weiss nicht, ob die etwas mit den Kostümchen und Hosenanzügen in rot und pink, in gelb und grasgrün anfangen kann. Beim Sharing Modell findet sich immer jemand, der etwas davon brauchen kann, und es wird weniger weggeworfen. Shopping muss nachhaltiger werden, sonst ersticken wir im Plastikmüll. Wie nützlich ist Car-Sharing?
Das Auto braucht man für vieles im täglichen Leben, am Land mehr als in der Stadt. Zum Einkaufen möchte man auch nicht zu Fuss gehen, weil die schweren Flaschen voll mit Getränken und Mineralwasser tragen sich nicht von selbst. Hier ist es manchmal von Vorteil, wenn zwei Personen sich ein Auto kaufen. Die Anschaffungskosten, die Versicherung für das Fahrzeug und die Folgekosten wie Reparaturen und Benzin können durch zwei geteilt werden. Eine zusätzliche Haftpflichtversicherung ist hier aber gut, wenn man ein kleiner Tolpatsch ist und viele Unfälle baut. Das sind schon die wesentlichen Vorteile eines Autosharing Modells. Nun, wenn der Nachbar das Auto ständig in Benutzung hat und man selbst es nur Sonntags nutzen kann, man aber alle Kosten durch zwei teilt, sieht man die Nachteile des Autosharing. Diese Nachteile kommen zwar in der Theorie nie vor, sind in der Realität aber der pure Alltag. Der Nachbar baut den Unfall, und Sie zahlen die Hälfte der Autoreparatur. Wenn man sich entscheidet beim Autosharing mitzumachen, sollte man sich die Kosten und das Auto mit einer Person teilen, mit der man gut klar kommt, der man vertraut und die man notfalls zur Schnecke machen kann, wenn es einmal kniffig und eng rund um das Auto wird. Dann ist da noch der Zeitplan, denn das Auto muss man sich mit einem anderen Menschen teilen, das Auto kann man nicht in der Mitte mal kurz auseinanderschneiden, wenn es beide gleichzeitig brauchen. Das glauben aber viele Autosharing Benutzer, wenn sie vergessen, dass dann das Auto nicht täglich verfügbar ist. Das Autosharing Modell lohnt sich für Menschen, die ihr Auto nicht täglich für den Beruf brauchen, zum Beispiel für Rentner, die nicht auf das Fahrzeug angewiesen sind. Für die Fahrt zum Arbeitsplatz oder ins Büro kann man sich mit Fahrgemeinschaften auseinandersetzen, das kommt auch billiger als alleine zu fahren. Beim Autosharing sollte man sich vorab einen guten Zeitplan ausmachen, einen für die gesamte Woche, denn dann weiss jeder, wann er sein Auto benutzen darf. Kurzfristige Absprachen und ein Durcheinander in der Planung führen dazu, dass das Auto an Wochentagen beide haben möchten, wenn es gerade mal so da steht, und es am Sonntag keiner haben will, weil Sonntags der hauseigene Garten zum Ausruhen einlädt. Car to goKennen Sie car to go oder drive on? Bitte, ich kenne den coffee to go und die vollen Müllkörbe, aus denen die leeren Kaffeebecher entgegenwinken. Das schnelle Auto zum Mitnehmen klingt aber nach einer vielversprechenden Idee. Früher hatte das Wort Carsharing einen fahlen Beigeschmack, denn man stellte sich vor, das man sich mit einigen Leuten ein Auto teilt, welches man fast nie zu Gesicht bekommt, weil es andauernd die anderen fahren. Wozu braucht man dann den Führerschein in Österreich und den Fahrschein in Deutschland? Jetzt hat sich jedoch das Carsharing Modell zu einem echten Unternehmen entwickelt, denn man hat genau dort Marktlücken entdeckt, wo sie bitter nötig sind. Da bekommt das Wort Carsharing einen süssen Vorgeschmack darauf, was einem bei so einem geteilten Auto erwartet. Und wie funktioniert das Modell? Man leiht sich an Hand einer App ein Auto. Natürlich kann man dies online erledigen. Zeigen Sie mir bitte eine App, die nicht online ist. Das Auto muss man sich allerdings an Ort und Stelle abholen, in der Geschäftsstelle ausleihen, aber diese Geschäftsstellen findet man in den Grossstädten an jeder Ecke, quasi fast vor der eigenen Haustüre. Zeigen Sie mir bitte das Auto, das man direkt online steuern kann, wenn man zum nächsten Einkaufszentrum fahren will. Beamen von Personen ist leider noch in der Betaphase, und das letzte Testobjekt kam als halbierter Apfel wieder zu uns zurück. Wenn man sich sein Auto für die nächsten Stunden ausgeliehen hat, muss man es zuerst suchen, denn es parkt an einem der zahlreichen Carsharing Parkplätze, sozusagen direkt um die Ecke. Bitte, bevor sie einsteigen, überprüfen Sie das Auto auf eventuelle Schäden, denn danach können Sie nie mehr zweifelsfrei behaupten, der Schaden wäre nicht von Ihnen verursacht worden. Übrigens spricht das Auto mit Ihnen, denn Sie müssen einen eventuellen Schaden ja auch sofort melden können. Der Bordcomputer funktioniert immer. Sie haben einen Selbstbehalt von ca. 500 Euro, denn Sie haben automatisch bei der Autobuchung eine Versicherung abgeschlossen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich als Blinde einmal rund ums Auto gehe, zweifle ich an meiner Wahrnehmungskraft, einen Schaden erkennen zu können, denn die Beulen habe ich höchstens auf der Stirn. Wenn ich dann allerdings ins Auto einsteige, fahre ich bestimmt eine Beule in den Wagen, und dann kann ich mit Sicherheit sagen, jawohl, das Auto hat einen Schaden. Wenn ich berücksichtige, dass ich jeden Samstag zum Shopping fahre, summieren sich die 500 Euro Selbstbehalt bei mir im Laufe der Zeit. Ich denke, ich steige vorerst ins Taxi ein und lasse mich fahren, denn mit mir als Beifahrer leben Sie und ich einfach gesünder. Und wann lohnt sich dieses Leihmodell für Sie? Wenn Sie beispielsweise kurz zum Einkaufen fahren, Ihre Erledigungen in der Innenstadt tätigen, lohnt sich das Modell auf jeden Fall, denn Sie bezahlen pro Minute. Wenn Sie zum Flughafen fahren, dort das Auto nicht wieder auf einem Carsharing Parkplatz abstellen können, lohnt sich das Taxi, denn die Rechnung könnte hoch ausfallen, wenn Sie nach einer erholsamen Urlaubswoche wieder am Flughafen ankommen und in Ihr geliehenes, geteiltes Auto steigen. Ausserdem sind diese Autos nicht so gross, und ich reise immer mit viel Gepäck, damit ich mit meinem üppigen Gepäck nicht verloren gehe. Wenn man den Wagen wieder auf einen vorgesehenen Parkplatz abstellt, ist er für jeden nächsten Kunden wieder frei. Das sollten Sie beachten, falls Sie den Wagen noch für den Heimweg benötigen und sich nicht erneut einen neuen suchen wollen. Leben ohne Plastik
Auch ohne Plastik kann man so bequem leben, dass man es im Alltag kaum bemerkt. Man muss nur seine innere Einstellung zu den Dingen ändern, die man im Alltag benötigt. Unzählige umweltfreundliche Alternativen machen das Plastik unnötig, sodass man es nicht konsumieren muss. Papier, Holz, Naturstoffe, alles kann man in seinen Alltag einbauen, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Der Minimalist kann leicht auf Plastik verzichten, denn seine 100 Lebensgegenstände lassen sich auch aus anderen Materialien fertigen. Er braucht nicht viel und lebt nachhaltig. Was ist Plastik?Plastik ist Kunststoff und besteht aus Makromolekülen. Es ist äusserst stabil, praktisch im Alltag einsetzbar, es lässt sich leicht formen und biegen, ist fest und elastisch zugleich, und wir finden es in unzähligen Dingen unseres täglichen Lebens wieder, nicht nur als Plastiktüte im Supermarkt und als Mülltüte im Mülleimer. Plastik finden wir als Verpackungsmaterial aller Art, denn sogar die Zahnpastatube besteht aus Kunststoff, damit sie sich leichter zusammendrücken lässt. Wir finden es als Bodenbelag, in einigen Teppichen, als Kleber, im Geschirr, in vielen Elektrogeräten, sogar in einigen Autoteilen, in unserer Kosmetik, in der Kleidung, in unserem Schuhwerk, in zahlreichen Stylingprodukten, in der Medizin, im Haushalt, und wir erkennen oft unbewusst gar nicht, dass wir uns mittlerweile ständig mit Plastik umgeben, denn sogar Smartphone, Tablet und die Tastatur des Computers sind teilweise aus Kunststoff gefertigt. Erst in letzter Zeit bemerken wir, wie ungesund Plastik ist, so sehr, dass Industrie und vor allem der Handel darauf reagieren. Viele Supermärkte verpacken Obst und Gemüse nicht mehr extra in Folie, zahlreiche Drogeriemärkte bieten keine Plastiktüten mehr kostenlos an, und der Handel hat allgemein beschlossen, sein Verpackungsmaterial zu überdenken. Bioplastik, Nanoplastik und MikroplastikBioplastik ist nicht unbedingt ein besserer Kunststoff, auch wenn er mit Bio lockt. Wenn er mit dem Biomüll in Kontakt gerät, bringt er das ökologische Gleichgewicht in der Natur trotzdem durcheinander, da nicht jede Biomülltüte restlos aufgelöst wird. Auch Nanoplastik hat schwere Folgen. Es wird eingesetzt, um Produkte stabiler, resistenter und funktionsfähiger zu machen. Feinste Nanopartikel finden wir auch in manchen Fertiggerichten vor und nehmen sie als selbstverständlich hin. Nanoprodukte sind beispielsweise Funktionskleidung oder Funktionsmöbel, die unseren Alltag erleichtern, zum Beispiel eine wasserabweisende Outdoor-Jacke. Mikroplastik ist ebenfalls bedenklich, denn es zersetzt sich so fein und klitzeklein, dass man es mit der täglichen Nahrung aufnimmt. In fast allen Alltagsdingen steckt Mikroplastik drin, sogar in Obst und Gemüse, im Fisch, in den Meeresfrüchten, im Duschgel, in Plastikflaschen, etc. Es sind kleinste Plastikteile, die mit normalem Auge nicht zu sehen sind. Sie sind ein Abfallprodukt aus Plastik, schwimmen im Meer und vermehren sich, denn wir produzieren laufend Produkte aus Plastik, die nicht verrotten, sich aber zersetzen und in unseren Nahrungskreislauf geraten. Fische, Muscheln und Meerestiere fressen das Mikroplastik, Pflanzen saugen es auf, und wir essen es auch dann, wenn wir Fleisch essen, denn auch Schweine und Kühe müssen sich zuvor ernährt haben, damit sie gross und stark werden. Mikroplastik ist ungesund, setzt sich überall hin, wo es nicht hin soll, reichert sich in unserem Körper an und kann uns auf Dauer krank machen. Wir brauchen neue Umweltgesetze, damit der Plastikmüll gestoppt wird. Rein wissenschaftlich gesehen könnte das Mikroplastik die Nieren belasten, wenn es vom Organismus ausgeschieden wird, es könnte auch unser Gehirn belasten, falls es nicht gänzlich vom Körper abgebaut wird, aber die Industrie sieht hier kaum Handlungsbedarf. Zwar existieren auch Produkte, die kein Plastik enthalten, sie sind jedoch so selten im Alltag vorzufinden, dass man Mühe hat, sich frei von Mikroplastik am Leben zu halten. Guten Appetit. Wir ersticken bald im Plastik
Kosmetik ohne PlastikIrgendwann hat die Kosmetikindustrie herausgefunden, wie nützlich Plastik in Kosmetikprodukten sein kann. Seither tummelt sich der Kunststoff als kleine Kugeln in unserer täglichen Körperpflege. Man duscht sich so sanft, wenn im Duschgel eine gelartige Masse mitschwimmt, die sich leicht und locker am Körper verteilen lässt. Dies verleiht den meisten ahnungslosen Menschen ein sanftes Gefühl auf der Haut, weil die Nanopartikel den Körper umschmeicheln. Man könnte gänzlich auf Biokosmetik umsteigen, seine Kosmetikprodukte selber zusammenmischen und auf Plastikbehälter verzichten, da hochwertige Kosmetik im Glasbehälter erhältlich ist. Die Haut ist unser grösstes Atmungsorgan, scheidet Giftstoffe aus und atmet den Müll ein, der auf ihr lagert. Manche Leute waschen ihre Haare mit Roggenmehl, andere nur noch mit Wasser. Die Naturmenschen pflegen sich ausschliesslich mit Wasser und Lebensmitteln, putzen selbst die Zähne nur mit Mitteln aus der Natur, und sie leben prächtig damit. Wie vermeidet man Plastik im Alltag?Es gibt zahlreiche Experimente, die belegen, dass wir ohne Plastik leben können. Die richtig naturbewussten Bio-Menschen können dies, da sie ihr Leben auf ein Minimum an materiellen Dingen reduzieren. Wer auf die vielen Kosmetikprodukte verzichtet, tut schon einiges, um Plastik zu vermeiden. Fast alles lässt sich mit Kernseife oder besser noch mit Hirschseife erledigen. Man kann auf Ökomode umsteigen, denn hier sind auch die Gürtelschnallen und Spangen, die Öhsen und Nieten aus Naturstoffen, und stark gebleichte, gefärbte und glitzernde Mode muss man nicht unbedingt tragen. Im Supermarkt braucht man kaum noch einzukaufen, denn da muss man lange suchen, bis man kunststoff-freien Produkten begegnet. Es gibt jedoch spezielle Bioläden, in denen bekommt man alles ohne Plastik, wenn man seine eigenen Gefässe mitbringt. Und im gut sortierten Bioshop oder im Reformhaus bekommt man Kaffee und Kakao im Karton. Viele Dinge kann man regional am Markt kaufen, da verhungert niemand. Es ist leicht, auf Plastiktüten zu verzichten, stattdessen die Waren in Stofftüten zu verpacken, aber man findet so schwer einen Computer, einen Tablet, ein Smartphone, eine Zahnbürste, einen Haarkamm, eine Nagelfeile, einen Damenrasierer, ein Diktiergerät, eine Digitalkamera und hunderte weitere Produkte, die ohne Kunststoff verarbeitet sind. Die Plastiktüten verschwinden langsam, aber zuverlässigBis vor kurzem kaufte man ein und transportierte das Geshoppte in einer Plastiktüte. Diese Säcke sind jedoch zäh, lassen sich nicht unbedingt recyclen, es sei denn, man verwendet sie mehrmals, und sie zersetzen sich im Laufe der Zeit zu Mikroplastik und Nanoplastik. Eine gute Alternative sind Tüten aus Mais, aber hierfür müssen wieder riesen Maisfelder angebaut werden, damit jeder von uns seine obligatorische Tüte abbekommt. Wir haben uns etwas anderes einfallen lassen. Wir bepreisen jetzt die Plastiktüten, und das tut in der Geldbörse weh. Viele Kaufhäuser, Modeketten und Shoppingcenter sind dazu übergegangen, ihre Tüten nicht mehr gratis zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet, man kauft nicht mehr unnötig viele Säcke ein, nur noch die Müllsäcke, denn hierfür haben wir noch keine brauchbaren Alternativen gefunden, die praktisch und geruchsarm genug sind, um sich damit im Haushalt wohlzufühlen. Taschen aus alten Flaschen sind nachhaltigWenn die Tasche früher eine Flasche war, ist sie umweltfreundlich, aus recycletem Material gefertigt, und man lebt damit nachhaltig. PET-Flaschen sind sehr biegsam und lassen sich gut zu anderen Dingen formen, sodass man aus einer alten Plastikflasche ein neues Design zaubern kann. Besonders Schultaschen liegen gut am Rücken, wenn sie aus PET Material gefertigt sind. Rucksäcke liegen auch gut auf den Schultern, schneiden nicht ein und sind durchaus tragbar, wenn man sie aus Flaschen fertigt. Farben und Design können nach Belieben variieren, und man trägt auch ein gewisses Image mit sich herum, wenn man so eine Tasche trägt. Sie passen in unsere derzeitige Welt hinein, da wir immer umweltbewusster werden und den Müll nicht achtlos ins Meer werfen und zu Microplastik verfallen lassen. Aus Plastikmüll kann man auch Plastiktüten und allerlei andere Dinge machen, damit der Müll nicht verendet. Meerjungfrauen gegen Plastikmüll
Gibt es bald eine Lösung fürs Plastik?Es könnte bald eine Komplettlösung für zu viel Plastikmüll geben. Forscher haben nämlich ein Enzym entdeckt, mit welchem das Plastik innerhalb von wenigen Stunden aufgelöst werden kann. Damit könnten die Meere gereinigt werden, und die Müllberge verschwinden. Besser ist es aber dennoch, wenn wir weniger Plastik produzieren würden, denn die Risiken und nicht bekannten Folgewirkungen, welche durch den Einsatz dieses Enzyms in Verbindung mit dem Plastik entstehen könnten, sind noch nicht gänzlich erforscht. Nachhaltig einkaufen mit einem Shopping-Tagebuch
Einkaufen mit SchutzmaskeIch habe noch nie so viel Geld gespart wie in der Corona Pandemie, da ich in Krisenzeiten ohnehin nicht viel einkaufe, ausser die wichtigsten Lebensmittel und hin und wieder ein billiges Kleid, dessen Preis man bereits erahnt, wenn man mich darin erblickt. Mit einer Schutzmaske kauft man nicht gerne ein, denn dahinter fühlt man sich wie im Gefängnis, im Dauerknast, direkt eingesperrt, quasi weggesperrt. Andererseits hat so eine Maske auch Vorteile. Darunter können die Pickel ungesehen, quasi unbeobachtet auf der Haut spriessen, sie stören nicht. Man kann notfalls ohne Zähne-putzen aus dem Haus gehen, was für mich jedoch ein Unding darstellt, denn ich liebe frischen Atem. Man wird hinter so einer Gesichtsmaske kaum erkannt, und man kann sich unangenehme Leute vom Hals halten, welche ansonsten wie Kletten auf der Pelle kleben. Man durchquert den Supermarkt im Eiltempo, verzichtet auf langwierige Small-Talk Gespräche, und man ist froh, die Maske in der frischen Luft wieder abnehmen zu können. Die Läden und Ladenbesitzer haben jedoch ein schweres Los gezogen, denn ihr Umsatz steigt in tiefe Kellerlöcher hinab. Niemand geht zum ausgiebigen Shoppingbummel, wenn er in eine Schutzmaske eingequetscht wird, ausser ein paar Wahnsinnige, aber die gibt es überall, und so summieren sich auch die Wahnsinnigen. Wie viele Pralinen gibt es gratis?Neulich entdeckte ich ein neues Pralinenlager, einen Laden, der nur Pralinen und Schokolade anbietet. Die Verkäuferin schwatzte mir einen Pralinenpass auf, mit welchem ich nach jedem 10. Kauf für jeweils 10 Euro ein paar Pralinen gratis bekomme. Mein inneres Eitelkeitsgefühl meldete sich, da ich ja abspecken will. Ich wollte den Pass nicht haben, aber die Verkäuferin meinte, mir würde er gut tun, man sieht, dass ich Pralinen liebe. Und der gute Duft der Kaffee- und Champagnerpralinen verleitete mich dazu, diesen Pralinenpass zu konsumieren. Wahrlich, ich bin ein dankbarer Kunde, leicht zu überzeugen, schwer wieder loszuwerden, denn seither steuere ich den Laden einmal pro Woche an und verschiebe meine Diät aufs nächste Mal. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob mir das Ding gut tut, denn man konsumiert unbewusst mehr, damit man etwas gratis bekommt. Nachhaltig daran sind nur die Kilos, die im Bauch liegen, und ich muss mich stoppen, bevor mein Bauchschlauch noch grösser wird. Werden Klamotten auch manchmal geklaut?Als ich neulich in meiner Lieblingsboutique ein langes Kleid kaufen wollte, gab es meine Konfektionsgrösse nicht mehr. Die Verkäuferin schaute im Computer nach und meinte, das Teil muss im Laden sein. Wir durchforsteten jedes Eck, selbst die Kabinen, aber es war unauffindbar. Das ist mir jetzt bereits schon zweimal zuvor passiert. Ich frage mich, ob es sein kann, dass manche Leute die Klamotten ohne zu bezahlen mitnehmen und das Sicherheitsettikett lösen. So könnte ich mir annähernd vorstellen, dass Klamotten verschwinden, die eigentlich noch im Laden sein müssten. Oder machen die Computersysteme laufend Fehler? Übrigens kaufte ich mir dann ein rosarotes Schlauchkleid, in welchem ich aussehe wie ein voll gefüllter Gartenschlauch. In dem Kleid sieht man jede Schokolade, die ich gegessen habe, weil sich der Bauch wölbt. Die Supermarktkasse als HighlightNormalerweise kaufte ich in der Quengelzone im Supermarkt jedes Mal ein paar Süssigkeiten, weil sie mich während des Wartens anlachten und ich immer hungrig shoppte. Jetzt esse ich zuvor etwas, damit mein leerer Magen nicht nach Süssigkeiten schreit, und so habe ich mehr Freiraum, um mir die Gespräche der anderen wartenden Leute anzuhören. Da tummelte sich neulich einer, der lud sich selbst zum Essen ein, was wiederum Hunger in mir auslöste. Man stellt sich ja permanent bei der falschen Kasse an, dort wo nichts funktioniert und die Schlange immer länger wird. Als Single könnte man jedoch darauf achten, dass man sich dort anstellt, wo die attraktivsten Leute stehen, da hat man vielleicht die Chance auf einen lockeren Flirt. Man kann sich jedoch auch dort anstellen, wo wenig in den Einkaufswägen schlummert, denn dort ist die Chance grösser, dass man schneller fertig ist. Als ich neulich die Selbstbedienungskasse ausprobierte, wurde ich jedoch steinalt dabei, ohne dass ich lange in der Kassenschlange stand. Das Ding funktionierte nämlich nicht, und ich musste mich wieder ganz hinten anstellen. Bitte, so kann man die Zeit auch totstehen. Sind alle Geschenke ihr Geld wert?Neulich ging ich wieder einmal los, um mir ein neues Haarband zu kaufen. Eigentlich geht man für ein Haarband alleine nicht shoppen, aber seit ich die Nachhaltigkeit für mich entdeckt habe, sind einzelne Errungenschaften Gold wert. Die Verkäuferin meinte, es gibt sechs Haarbänder zum Preis von drei. Das ist ja schlimmer als die 2 in 1 Produkte, 6 in 3 braucht niemand. Ich wollte nur eines kaufen, sie redete jedoch so lange auf mich ein, bis ich weich wurde und mit 6 Haarbändern aus dem Geschäft spazierte. Ich war tot unglücklich damit. Jetzt sitze ich auf den Haarbändern und überlege bereits, in welcher Altkleidertüte die wohl Platz finden werden. Meine Freundinnen besitzen vorwiegend kurze Haare, also wäre Weiterschenken auch keine gute Idee. Wer nachhaltig kauft, braucht starke Nerven, denn an allen Ecken wird zusätzlicher Krempel als Geschenk angeboten. Und wenn man dann genauer nachrechnet, geht man überteuert aus dem Laden heraus und schleppt viel Ballast mit sich herum. Ich übe noch, das nächste Mal gehe ich lieber zum Friseur anstatt in den Accessoires-Laden. Zitronen shoppen macht sauerNeulich war ich wieder bei meinem Lieblingsitaliener, beim Gemüsehändler meines Vertrauens. Wenn ich zur Eingangstüre hineinkomme, vergesse ich alles, weil sich mein Hirn ausschaltet. Das Gemüse macht mich high. Und so vergass ich wieder einmal die Zitrone, lief zurück, betrat den Laden erneut und bekam vom Lieblingsitaliener die Zitrone geschenkt. Bitte, eigentlich nehme ich keine Almosen an. Wenn man eine Zitrone geschenkt bekommt, ist das fast so schlimm, als bekäme man eine gelbe Rose, welche dafür bekannt ist, dass man jemanden durch die Blume sagen will, man liebt ihn nicht. Zitronen sind wirklich sauer, die schmecken nur mit viel Zucker im Kuchen. Wenn man mehrmals hintereinander entdeckt, dass man kopflos in ein Geschäft geht, sollte man sich einen Einkaufszettel zulegen, da erspart man sich so manchen Kilometer Wegstrecke. Übrigens kann man den Frischegrad einer Zitrone daran messen, wie schwer sie ist, ob sie noch glänzt, und wie gut sie noch duftet. Lebensmittel nachhaltig einkaufenIch entdeckte vor einiger Zeit, dass man nicht jedes Lebensmittel kaufen muss, nur weil die Verpackung so toll aussieht. Ich kaufe seither nur noch naturbelassene, unverarbeitete Lebensmittel und verarbeite sie selber. Man kann jedoch Geld sparen, wenn man sich an einigen Rabattaktionen beteiligt, die sinnvoll sind. So kann man beim Kaffee, bei Tiefkühlkost und bei Waschpulver sparen, denn diese Dinge halten länger. Obst und Gemüse sollte man jedoch möglichst frisch, regional, saisonal und nicht auf Vorrat kaufen, denn beim Einlagern gehen Vitamine verloren. Seit einiger Zeit frequentiere ich hierfür einen qualitativ hochwertigen Gemüsehändler, der mich so akzeptiert, wie ich bin. Eine Karotte, zwei Zucchini, einen Salat, eine Gurke, zwei Eier...Man könnte fast glauben, ich wäre ein Mann, aber wenn ich die zwei Äpfel noch kaufe, erkennt man die Frau in mir. Beim Gemüsehändler kann man alles einzeln kaufen und braucht nicht sämtliche Grosspackungen mit nach Hause nehmen. Ausserdem haben Obst und Gemüse in Plastikverpackungen nichts verloren, wenn man sie frisch kauft. Nachhaltiges Shopping - eine gute IdeeNeulich war ich wieder in einer meiner Lieblingsboutiquen. Die Verkäuferin kennt mich bereits, weil man sich eben aus lauter Vertrautheit zwischen Umkleidekabine und Kleiderstange kennt. Da entsteht ein inniges Vertrauensverhältnis zwischen Kunde und Verkaufspersonal. Die Verkäuferin meinte: Ach, wie schön, jeden Freitag sehe ich Sie pünktlich hier bei uns. Was darf es denn heute sein? Die Verkäuferin erinnerte mich daran, dass ich tatsächlich jeden Freitag zum Shoppen gehe, weil die Woche vorbei ist und ich mir was Schönes gönne. In diesem Moment überkam mich ein mulmiges Gefühl, weil ich meine Altkleidersäcke, die zu Hause stehen, direkt vor meinem geistigen Auge hatte. Ich entschied mich für nachhaltiges Shoppen, kaufte diesmal nichts und schwor mir, zukünftig nur noch mit voller Aufmerksamkeit durch meine Lieblingsboutiquen zu schlendern, damit ich nichts mehr kaufe, was ich nicht wirklich liebgewonnen habe. So werden aus Fast-Fashion Klamotten wahre Lieblingsteile. Halten zwei Kleider doppelt so lange?Als ich wieder zu viele Pralinen gegessen hatte und mich in ein zu enges Kleid stopfte, spannte die Brust. Plötzlich brauchte ich einen Jumbo BH mit einer grösseren Cup-Grösse. Ich probierte das selbe Kleid eine Konfektionsgrösse grösser, anstatt 32 in Grösse 34, aber es spannte immer noch. Ich zog mir die Konfektionsgrösse 36 über die Oberschenkel, und das Kleid war zu gross. Ich kaufte alle drei Kleider, da ich mir fest vornahm, zwei Kilos abzuspecken oder einen Kilo zuzunehmen, damit ein Kleid passt. Vier Wochen hatte ich Zeit, denn in dieser Zeit konnte ich zwei Kleider wieder retournieren. Täglich schlüpfte ich in meine Kleider, aber irgendwo kneifte jedes Teil ein wenig. Bitte, ich gab alle Kleider wieder zurück, kaufte mir ein Kleid mit hohem Elastananteil, begutachtete meine Kurven darin und gönnte mir eine Schachtel Pralinen, die ich zu Hause am Heimtrainer wieder abstrampelte. Wenn eine Klamotte nicht passen will, sollte man sie nicht kaufen. Wer glaubt, da wächst er schon noch hinein, der irrt in den meisten Fällen, denn das Zeug tümpelt zu Hause herrenlos herum. Stretch passt immer. Müssen es immer Schuhe sein?Ich habe einen Schuhtick. In jedem Laden schaue ich mich nach Schuhen um. Ich suchte sogar beim Gemüsehändler und im Lebensmittelladen danach, weil man nie wissen kann, ob nicht welche angeboten werden, selbst zwischen dem Obst und dem Gemüse. Ich hasse hohe Absätze, denn darin kann ich nicht ordentlich laufen, irre herum wie eine Betrunkene und falle andauernd nach vorne. Trotzdem kaufte ich mir neulich wieder Sitz- und Liegeschuhe mit 12 cm Absätzen. Die stehen jetzt zu Hause in der Vitrine neben meinen Modellautos und warten, bis der Chauffeur vorbeikommt und mit ihnen davonfährt. Schuhe müssen hochwertig sein, gesund, lauffähig, atmungsaktiv, und man darf sie niemals als reine Accessoires sehen, sonst sind die Füsse beleidigt. Nachhaltige Kleidung - Öko, Recycling und Upcycling
Nachhaltige Kleidung ist gesund, umweltfreundlich, schont die Natur, die Ressourcen und die Nerven. Es ist Ökomode oder auch Eco Fashion, Recycling und Upcycling Kleidung, die man lange tragen kann, ohne dass sie in Fetzen liegt. Aus vielen Kleidungsstücken lassen sich neue Kleider kreieren, wenn die alten ihre besten Zeiten hinter sich haben. Und so ist nachhaltige Kleidung das Beste, was wir für unser Klima tun können, denn wir sehen darin individuell, und nicht wie ein Massenprodukt von der Stange aus. Sind Sie modisch gekleidet, oder ziehen Sie sich umweltbewusst, naturbewusst und achtsam an, nachhaltig und langfristig denkend? Wenn wir uns die derzeitige Klimasituation ansehen, so sollten wir lieber auf unsere Kleidungsstücke achten, sie lange tragen und nicht im fast ungetragenen Zustand samt Etilketten wegwerfen, denn die Caritas-Säcke sind keine Mülltonnen. Wenn ich meinen Kleiderschrank öffne, kommt mir die pure Sachlichkeit, der sachlich kompakte Nutzen entgegen, denn ich kaufe mir nur Kleidung, die mehrmals überwintert, die ich über Jahre hinweg tragen kann. Und so hängen Kostüme, Hosenanzüge und einfarbige Tops, Pullover und gerade geschnittene Hosen in meinem Schrank. Einst kaufte ich mir ein Tiger-Outfit, welches bis heute den Schrank brav hütet, da ich mich damit nicht auf die Strasse traue, ohne mir bewusst zu sein, ich könnte als Nachtkatze verwechselt werden. Mode muss zum Typ passen. Es bringt nichts, wenn man sich in einen Anzug presst, obwohl man der Jeans und Pullover Typ ist. Übrigens besitze ich derzeit zwei Paar brauchbare Winterstiefel, schwarz und weiss. Hoffentlich halten die noch einige Jahrzehnte, denn weiss bekommt man so schwer. Nachhaltige Mode ist gesund, aus natürlichen Materialien gefertigt, und sie wird nicht durch Kinderarbeit hergestellt. Sie ist qualitativ hochwertig, erfüllt viele Funktionen, hält lange, und man trägt sie auch dementsprechend gerne und lange. Sie ist das Gegenteil der Fastfashion, bleibt auch nach vielen Waschgängen in Form, und sie kann geshared, recycled und upcycled werden, also geteilt und wiederverwertet werden. Einige Modehäuser und Labels nehmen alte Kleidung zurück und verwerten diese neu, entweder als Recyclingprodukt oder im Second Hand Verkauf. Adler, Buma und H&M nehmen getragene, alternde Kleidung zurück. Manche Modehäuser gewähren dann einen Rabatt, geben Gutscheine aus oder beschenken uns mit anderen Kleinigkeiten, wenn wir getragene Kleidung zu ihnen bringen. Bitte, was sagen die caritativen Einrichtungen dazu? Sie sehen darin keine Gefahr, denn die trendigen Outfits sind ohnehin kaum in Katastrophengebieten einzusetzen, viel zu unbequem und funktionsuntüchtig. Wenn ich jetzt daran denke, dass ich meinen glitzernden Anzug, mein rückenfreies Abendkleid und meinen gold schimmernden Bikini in die Altkleidertonne von Contrapunkt geworfen habe, kann ich nur hoffen, in der heissen Sonne Afrikas kann eine stilbewusste Frau etwas damit anfangen. Ökomode - der natürliche LookWir kaufen zunehmend Ökomode, weil sie nachhaltig und gesund ist, mittlerweile ein vorzeigbares Design aufweist und preislich leistbar geworden ist. Ökomode besteht aus Naturfasern wie Leinen, Baumwolle, Hanf, Schafswolle und naturähnlichen Fasern wie Modal. Sie sitzt bequem und ist auch für Allergiker geeignet. Die Naturmode wird biologisch hergestellt, bei nachhaltiger Arbeitsweise verdienen die Produzenten und deren Angestellte mehr, damit auch die Näherin leben kann, und sie wird teilweise aus alten Stoffen gefertigt. So wird eine Kollektion nach dem Schlussverkauf nicht restlos entsorgt, sondern wiederverwertet. Aus alten Plastikflaschen kann übrigens auch Ökomode gemacht werden, wenn die Fasern zu einer Hose verarbeitet werden. Aus der Altkleidertonne, aus Recyclingware und aus Upcycling wird neue Mode gezaubert, wobei beim Upcycling aus einem alten Shirt ein neues wird, oder aus einem alten Herrenhemd ein Damenrock. Übrigens fällt unter den Begriff der Ökomode auch das Tauschen, denn im Internet existieren gute Tauschbörsen für Kleidung. Einer kann es immer brauchen. Kleidung, die gesunde Bakterien beinhaltetEs gibt Hersteller von Ökomode, die kreieren Kleidung aus Bakterien, oder Kleidungsstücke, welche mit gesunden Bakterien bestückt sind. So kann man Naturmaterialien wie Schilf, Algen, Blätter, Blüten und Pflanzen, Kräuter, Bambus, Gräser, Baumrinde, etc. in den Stoff einnähen oder das gesamte Kleidungsstück daraus fertigen. Die Kleidung zerfällt nach einer Weile in ihre Einzelteile, weil reine Naturmaterialien sich zersetzen. Man kreiert jedoch auch Stoffe, die langlebiger sind und mit bestimmten Bakterienkulturen bestückt werden. So könnte man T-Shirts tragen, welche nach drei bis vier Jahren verrotten und die Umwelt nicht belasten. Man kann aber auch Kleidung tragen, welche etwas für unsere Gesundheit tut, indem man Bakterien einarbeitet, welche das Schwitzen verhindern, uns im Winter nicht frieren lassen, unsere Haut schonen oder sie vor dem Austrocknen schützen. Hier forscht man intensiv, damit eines Tages Mode entsteht, welche sich nach und nach mit der Umwelt verbinden und vollständig biologisch abbaubar sind. Dies leisten heute nur wenige Kleidungsstücke, denn wir tragen immer noch vorzugsweise billiges Polyester, welches wir schnell wegwerfen, wenn neue Trends am Markt aufpoppen. Wenn man schon Kunstfasern kauft, sollte man das Kleidungsstück lange tragen, vielleicht erst wegwerfen, wenn es richtig zerschlissen und ausgewaschen ist, und das kann bei Erdölfasern viele Jahre dauern. Ich trage meine Kleidung so lange, bis sie wurmstichig ist oder der Stoff in Fetzen liegt. Regionale Kleidung ist besser als FernostWir erleben in Zeiten der Pandemie, dass Waren aus China nicht ankommen oder zu überteuerten Preisen geliefert werden. Genau in diesen Zeiten könnte man darüber nachdenken, seine Kleidung bei uns zu kaufen, auch wenn das Internet noch so frohlockt. Natürlich ist Amazon längst die erste Anlaufstelle für Klamotten aller Art geworden, aber zunehmend findet man auch dort weniger Kleidung, welche auch wirklich zu uns geliefert wird. Der rote Pelzmantel aus China, welcher Figur-umschmeichelnd auf den Schultern liegt und die Hüften benetzt, bei manchen Frauen die Hüften kaschiert, kann seit einem Jahr nicht geliefert werden. Und das transparente Kleid, welches sogar das Gehirn freilegt, wenn man es zu lange betrachtet, kann auch nicht geliefert werden, aber bei diesem Anblick entweicht die Hirnmasse ohnehin nach unten in die Lendengegend und bildet einen Blutstau. Wir sollten umdenken und nachhaltig kaufen. Natürlich reduzieren sich die Modefarben in Deutschland und Österreich teilweise auf die drei gängigen Farben, schwarz, weiss, grau, aber die Qualität stimmt. Man entdeckt zahlreiche kleine Shops, wenn man sich auf den regionalen Modemarkt konzentriert, und diese Shops bieten Zuverlässigkeit, Service, Freundlichkeit und Komfort an, denn die Ware wird oft persönlich bis zur eigenen Haustüre geliefert. Und wer es edel liebt, der gönnt sich einen Schneider, da kann man sich die Farben vorab aussuchen. Übrigens gibt es den Pelz-Fifi auch in grün, und an der schlicht-schlanken Asiatin sieht er toll aus, so toll, dass man froh sein kann, dass er nicht geliefert wird, denn mit etwas üppigeren Hüften passt man in diesen Mantel ohnehin nicht hinein. Wie nachhaltig ist Slow-Fashion?Das neueste Modewort heisst Slow-Fashion, und es entspricht dem aktuellen Trend der Natur. Wir schützen damit das Klima, schonen die Umwelt, sparen Ressourcen ein und sind trotzdem gut gekleidet. Slow-Fashion ist das Gegenteil von Fast-Fashion, bietet Raum für eigene Ideen, und die besonders Kreativen formen ein Kleidungsstück so lange um, bis sie es 365 Tage im Jahr tragen können. Man muss nicht täglich ein neues T-Shirt anziehen, welches man nach der fünften Waschmaschinenwäsche entsorgt, weil es nicht mehr im aktuellen Farbtrend liegt. Man braucht sich nur regelmässig zu duschen, und schon kann man sein T-Shirt zwei bis drei Tage hintereinander tragen, wenn man es gut kombiniert. Zukünftig wird unsere Kleidung etwas kosten, denn die Billigläden und Modediscounter werden verschwinden, als ob man sie vom Erdboden wegfegt. Man gönnt sich dann ein einziges Kleid im Jahr, nicht drei Kleider in der Woche. Früher ging ich wöchentlich zu Orsay, Pimkie, Zara, H&M, Perschka und C&A. Ich trug meine Kleider als Kiloware nach Hause, und als ich einmal bemerkte, dass in meiner Altkleidersammlung Teile verschwanden, welche noch mit einem Etikett bestückt waren, dachte ich nach. Wieviel Geld habe ich unnötig zum offenen Fenster hinausgeworfen, welches ich armen Leuten hätte spenden können? Und da ich mich für mein Verhalten schämte, kaufte ich zwei Jahre lang keine Klamotten mehr, sondern bediente mich am vollen Kleiderschrank. Mittlerweile ist mein Schrank gut durchlüftet, da er nicht mehr unter der Kleidung erstickt. Und ich denke, Slow-Fashion ist ein Trend, der uns allen gut tut, denn man hat wieder Zeit fürs Wesentliche, fürs Essen. Auch die Qualität von Slow-Fashion ist hochwertiger, sodass die Kleidungsstücke länger leben. Mit dem Recycling hat man derzeit noch Probleme, denn die alte Fast-Fashion besteht grösstenteils aus zusammengewürfelten Fasern, aus verschiedensten Materialien, welche schwer zu trennen sind. Man hat früher einfach alles restlos entsorgt und darauf gehofft, die Natur möge es schlucken, ohne zu murren. Heute recyclet man die Stoffe, verwertet sie weiter, oder man kauft sich seine Klamotten im Second-Hand-Laden. Wie gut ist Recycling Kleidung?
Der kleinkarierte Look kommt immer an. Hoffentlich verwechselt man mich dann nicht mit einer bayrischen Bauerntischdecke und stellt versehentlich zwei Bierkrüge auf mir ab. Die Abstellfläche wäre ja vorhanden, wenn man mit viel Fantasie genau hinschaut. Altkleider wiederverwertenRecycling Kleidung finden Sie auch in Ihrem eigenen Kleiderschrank. Ich hatte einst die Angewohnheit, ganze Kostüme wegzugeben, wenn der Blazer oder der Rock zu altern begannen oder ein wenig aus der Mode waren. Heute recycle ich meine Kleidung, indem ich zum gut erhaltenen Blazer einen ähnlichen oder schwarzen Rock kaufe, denn schwarz passt sich optisch jeder Farbe an, sogar der pinken Farbe. Fragen Sie mich nicht, wie viele pink Kombinationen bereits in meinem Kleiderschrank auf ihren ersehnten Auslauf warten. Ich muss direkt aufpassen, dass da nicht die Motten versehentlich ihr Nest drin bauen und meine Kleidung anders recyclen. Bitte, ein paar Kombinationen hätten dringend den Einsatz einer Motte nötig. Ich als absoluter Liebhaber von pink behaupte ja, das ist das bessere rot, es leuchtet intensiver und verleiht mir mehr geballte Präsenz, quasi zum Davonlaufen. Alte Klamotten umgestaltenWerfen Sie Ihre Kleidung nicht gleich in die Altkleidertonne. Lange Pullover kann man kürzen und ein Kurzarmshirt für den Frühling daraus zaubern. Lange Hosen kann man kürzen und trendige Shorts daraus machen. Bitte, meine engen Röhrenhosen hätten dieses Kurzbudget bitter nötig, denn darin sehe ich aus wie eine farbige Karotte. In meiner orangen Superslimm Hose sehe ich aus wie eine orange Karotte, direkt aus der Erde gehoben. Frisch serviert würde man mich darin versehentlich anknabbern, wenn mich die Reissverschlüsse an den Knöcheln nicht davor retten würden. Ich wusste es, ein Reissverschluss kann Leben retten. Übrigens können Sie aus langen Winterröcken kurze Minis für den Sommer machen, auch aus Wollröcken, denn luftige Maschen sind attraktiv und besonders im Sommer ohne Mantel darüber ein heisser Hingucker bei 30 Grad Aussentemperatur. Und wenn Sie Zeit haben, versehen Sie Ihre alte Kleidung mit Stickmustern, nähen Applikationen drauf und präsentieren Alt als neuen Look. Bitte, trendige Apps liegen überall herum, im Handy, und jetzt auch in Ihrem Kleiderschrank. Ich hatte ja einst eine originelle Idee. Ich färbte mit stoffechter Kleiderfarbe einen meiner Anzüge gelb. Jetzt sieht er aus wie ein Paketwagen von der Post. Bitte, den kann ich sogar als Pyjama verwenden, wenn ich zu faul bin, mich abends ins Nachtoutfit zu begeben. Wenn ich den Schrank öffne, lächelt er mir sonnengelb wie ein Eigelb entgegen und fragt, wann ich ihn wieder einmal trage? Nun, ich werde ihn in der Altkleidersammlung neu recyclen. Kleider Sharing - Klamotten mietenEin Recycling Modell für Klamotten ist das Kleider Sharing. In einigen Städten existiert dieses Geschäftsmodell bereits. Man bringt seine Kleidung in so einen Laden und mietet sich für einen Monat neue Outfits, welche man dann wieder zurück bringt. Manche Labels haben bereits einige Klamotten aus Überproduktionen gespendet, und das Recycling Modell läuft gut an. Wer viele Klamotten für verschiedene Events, für Fotoshootings und weiteres benötigt, für den ist das Kleider Sharing eine gute Idee. Upcycling Kleidung - aus alt mach neu
Was ist Upcycling Kleidung, und wie wird sie gemacht? Man zaubert aus alter Kleidung, alten Stoffen, oder aus recyclebaren Dingen neue Mode. Aus alten Autoreifen werden Schuhe oder zumindest Schuhsohlen, aus Coladosen wird Schmuck, aus Strohballen werden Hüte, aus alten Vorhängen werden Kleider, aus verbrauchten Tischdecken werden Hemden gefertigt. Die Kreativität kennt keine Grenzen, man peppt alte Kleidung auf, näht sie um, verschönert sie mit naturbelassenen oder natürlichen Materialien wie Baumrinden, Blüten, Eicheln, und man lebt damit nachhaltig. Die Mode ist individuell, bekommt einen Designer-Touch und steigt im Wert. Immer mehr alternative Menschen bevorzugen diesen Look und machen einen richtigen Trend daraus. Designer haben sich bereits auf das neue Upcycling spezialisiert. Da wird aus dem Regenschirm ein Kleid, aus dem Kleid eine Hose, aus der Hose kurze Shorts, und der alte Vorhang wird zum Kleid umgearbeitet. So wird die Mode nachhaltig und schont die Umwelt. Man kann aus einer alten Tischdecke ein trendiges Hemd fertigen, aus einem alten Vorhang ein schickes Kleid, aus einer Coladose edle Ohrringe, aus einem Flaschenverschluss flippige Ringe, aus Plastikflaschen trendige Ketten, vielleicht Statementketten, und aus alten Autoreifen kann man Schuhe, Schuhsohlen, Hüte und Accessoires fertigen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Man kann Glas, Kunststoff, Plastik, Filz, Wollreste, Stoffreste, Möbel, Kosmetikflaschen und Flacons zu modischen Teilen umarbeiten, und man kann dazu passend aus der Natur Blüten, Pflanzen, Kräuter, Eicheln, Blätter, Schilf, etc. dazumengen, um den Kleidungsstück einen nachhaltigen, umweltfreundlichen Touch zu verleihen. Minimalismus - Einfach und spartanisch leben
Der Minimalismus, ein einfacher, direkt puristischer Lebensstil, der nur wenige Dinge erlaubt. Weniger als 100 Dinge besitzen die eingefleischten Minimalisten, ein stark reduziertes Leben, welches nicht auf materiellen Sachen, sondern auf geistigen Wohlstand aufgebaut ist. Kennen Sie schon den neuen Lifestyle Trend, der seine wohl behüteten Wohnungen und Häuser peinlichst genau aufräumt? Die Minimalisten sind da, mitten unter uns, und sie wohnen und leben wie in der Steinzeit. Möchten Sie womöglich auch so ein hart gesottener Minimalist werden? Sie benötigen hierzu ein einfaches Leben mit der Tendenz zum Verzicht und etwas Wohnfläche. Nun misten Sie Ihren Haushalt derart aus, dass weniger als 100 Gegenstände übrig bleiben, mit denen Sie tatsächlich Ihren Alltag gestalten. Je weniger Sie benötigen, desto minimalistischer wohnen Sie. Ich habe beim Ausprobieren dieses feinfühligen Experimentes herausgefunden, dass dieser Trend wohl nichts für meine sensible Seele ist, denn neulich heiratete meine Seele das Ego, und seither wird sie von Tag zu Tag materiell gesehen maximalistischer. Trotzdem hat der Wohnstil des Minimalismus seine Vorteile. Man kann die Wohnung leichter putzen, weil nicht viele Gegenstände im Raum stehen und dem Staubsauger die Freifahrt versperren. Man lebt nicht in dem Gedanken des Haben wollen, sondern begnügt sich mit der Einfachheit des Lebens. Man muss sich keine Sorgen um die neuesten Trends machen, weil man sich diese ohnehin nicht anschafft. Die minimalistische WohnungAls ich mich dem Minimalismus zuwandte, reduzierte ich mein Leben auf einen richtig puristischen Lebensstil. Ich schaffte meine gesamten Sachen in den Keller und holte nur das Nötigste in die Wohnung. Mein Finanzratz, mein Lebenspartner schüttelte den Kopf, als er mich befreit zwischen meinen wichtigsten Lebensutensilien sitzen sah. Er trank seinen Kaffee aus der schön geschwungenen Glastasse, während ich ihn gleich von der Quelle, aus der Kanne getrunken habe. Mitten in meinem Experiment bemerkte ich, dass ich mehr Zeit im Keller verbrachte als in der Wohnung. Ich wohnte schon eher im Keller, denn da lebten auch meine Sachen. Ich habe gehört, es soll sogar Hunde geben, die Sachen besitzen. Bei der enormen Tierliebe, die manche Menschen aufbringen, lebt kein Hund minimalistisch. Der Hund meiner Nachbarin hat beispielsweise einen eigenen Kleiderschrank, da werde ich wohl bitte auch mein kleines achttüriges Schränkchen wieder einräumen dürfen, wo ich doch neulich so schöne Klamotten in meiner Lieblingsboutique gefunden habe. Fragen Sie einmal eine Luxusfrau, wie maximalistisch sie wohnt, wenn sie Ihnen ihr Ankleidezimmer präsentiert, welches die Fläche eines halben Penthouses besitzt. Was ist nun der Unterschied zwischen Maximalisten und Minimalisten? Wenn die Einen auf grossem Fuss leben, die Anderen an Fläche und Utensilien sparen, wo sie nur können, gibt es womöglich auch eine akzeptable Mitte, in der sich der zufriedene Normalverbraucher befindet? Wahrlich, ich wusste es, ich bin der Normalbewohner, der nicht zu viel und nicht zu wenig an Lebensutensilien besitzt, denn wenn ich in einen leeren Kleiderschrank schaue, überkommt mich anstatt einem befreiten Gefühl der Gedanke von tränenkullernder Traurigkeit. Wie wohnt man minimalistisch?Wenn Sie, lieber Besucher, es einmal mit dem Minimalismus versuchen möchten, räumen Sie alles aus Ihrer Wohnung aus, bis Sie in den kahlen Wänden stehen und sich in befreiender Gemütlichkeit den Verputz an den Wänden ansehen können. Da sieht man erst, wo der Maler gepfuscht hat. Sie stellen sich dann gezielt genau diese Gegenstände in die Wohnung zurück, mit denen Sie wirklich leben müssen. Alles andere stellen Sie in den Keller. Beispielsweise könnten Sie in einem Bett schlafen. Auf die Tagesdecke würde ich verzichten, denn dies ist schon wieder ein überflüssiger Gegenstand, der Sie in die Nähe der 100 Gegenstände bringen könnte und damit in Verlegenheit bringt. Sie brauchen bestimmt Ihren Computer und das Handy, denn man will ja nicht ganz von der Umwelt abgeschnitten sein. Fernseher und Radio können Sie mit dem PC verbinden, damit ersparen Sie sich weitere unnütze Geräte. Nehmen Sie eine einzige Kleiderstange und behängen Sie diese mit den wahrlich nötigsten Kleidungsstücken. Ich hoffe für Sie, dass Sie nicht als Anwalt oder Banker arbeiten, denn hier brauchen Sie einiges mehr an Bekleidung, weil schon der Dresscode das Fehlen der Krawatte untersagt. Wenn Sie kochen und essen, beschränken Sie die Utensilien und das Geschirr auf einige wenige Dinge, denn man hat ohnehin nur einen Mund, den man zum Speisen benutzt. Wie lange halten Sie es etwa aus, so spartanisch zu wohnen? Lieber Besucher, ich wünsche Ihnen gutes Gelingen bei Ihrer spartanischen Aufräumaktion, und wenn es Ihnen in den kahlen vier Wänden zu dünnflüssig wird, gehen Sie einfach in den gemütlichen Keller, wo Ihre tollen Wohnaccessoires auf Sie warten. Der Minimalismus des AussteigersEin Aussteiger lebt minimalistisch. Es gibt Leute, die entscheiden sich für einen kleinen Wohnwagen und leben als Dauercamper. Im Sommer geniesst man die frische Luft, und im Winter erfriert man ohne Ofen. Im Wohnwagen benötigt man nicht viel Luxus, denn schon alleine die begrenzte Fläche begrenzt die Gegenstände auf das Nötigste. So kann man zum Minimalisten werden. Im Campingwagen braucht man nur ein Bett, einen Tisch, einen Kühlschrank und einen Kocher. Alles andere benutzt man in den Gemeinschaftsräumen, wo man sich duscht, wäscht, sein Geschirr reinigt, bügelt und sich trifft. Die Gemeinschaft wird zum Mittelpunkt des Lebens gemacht, und der materielle Luxus rückt an den Rand des Daseins. Der Minimalismus schont die Umwelt. Es ist ein nachhaltiger, sparsamer Lebensstil, der dem Konsum die kalte Schulter zeigt. Minimalisten sind stolz darauf, wenn sie sich auf so wenig wie möglich im Leben reduzieren dürfen, denn dann ist mehr Platz für die geistige Entfaltung vorhanden. Ein extremer MinimalistIn der Schweiz lebt ein Mann auf einer Almhütte, der produziert keinen Müll, kein Abwasser, weil er alles, was er zum Leben benötigt, selbst produziert. Da riecht die Wäsche schon einmal intensiv nach Käse, und das Spülwasser ist mit Molke versehen. Dieser minimalistische Lebensstil ist kaum zu übertreffen. Der Schweizer ist glücklich, liebt den Lifestyle der Natur, lebt wie Alpöchi und wünscht sich nur eine passende Frau, mit der er seinen Käse teilen darf. Es gibt weltweit einige Minimalisten, die so extrem einfach leben, dass es uns Normalverbrauchern in den Augen weh tut, wenn wir uns das anschauen müssten. Ein Inselbewohner lebt alleine auf einer einsamen Insel, ohne Strom, ohne fliessendes Wasser. Er ernährut sich ausschliesslich von der Natur und sucht ebenfalls eine Frau, mit der er seinen Lifestyle teilen darf. Er hat keine Angst vor Insekten, da er täglich damit umgehen muss und sich die kleinen Tiere sogar in seinem Frühstück verkriechen. Die Frau, die ihn liebt, muss also auch die Insekten so lieben, dass es ihr nichts ausmacht, sie zu essen, wenn auch nur versehentlich. Das minimalistische Tiny-HouseEin Tiny-House ist ein winzig kleines Haus, bestehend aus einem Raum, meist auf zwei Ebenen. Man hat darin minimal 20 oder weniger, und maximal 50 Quadratmeter Platz. Man muss aussortieren, und man darf nicht viele Dinge brauchen, denn der Platz ist kostbar. In den USA boomt dieses kleine Hausmodell, und manche dieser winzigen Häuser stehen auf Rädern und lassen sich wie ein Wohnmobil transportieren. Manche dieser Häuser besitzen sogar einen Garten, eine Veranda oder einen kleinen Balkon im ersten Stock. Bad, Küche und Klo stehen auf engstem Raum beieinander, und es kann vorkommen, dass sie sich einen kleinen Raum teilen. Das sieht auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig aus, wenn die Kloschüssel neben dem Spülbecken steht, und die Dusche als Waschbecken dient. Es gibt durchaus Leute, die wollen so minimalistisch wohnen, aber dieses Wohnmodell ist eher etwas für kreative, und vor allem für jüngere Leute, da man sehr schlank, wendig und durchtrainiert sein muss, um die steilen Leitern bis in das erste Stockwerk hochzuklettern, oder um ins Stockbett zu kommen. Stauraum und Bett teilen sich nämlich oft einen Platz. So leben Sie einfach
Auch das einfache Leben ist eine Art Lifestyle, weil man sich und seiner Seele gerade mit einem einfachen Lebensstil treu bleibt. Kennen Sie einen Aussteiger? Neulich hatte ich einen wirklich trendigen Aussteiger in einer Fernsehshow gesehen. Er wohnt auf einem Bauernhof, hat weder Strom noch fliessendes Wasser, ausser wenn der Bach hinter dem Bauernhof fliesst. Zum Schluss meinte er, dass er jetzt noch seine Internetseite ein wenig pflegen muss. Hoppala, wo kommt der Computer her, und vor allem, wo zapft er den Strom fürs Internet ab? Naja, ein wenig Technik kann nicht schaden. Ich hatte auch einst eine Frau gesehen, die vom Müll der Mitmenschen lebt und ohne Geld durch die Welt zieht. Sie macht an ungewöhnlichen Umweltprojekten mit und besetzt beispielsweise Häuser oder nimmt an Demonstrationen teil. Aber schick gekleidet war sie. Als sie ein Börsenmakler zu sich nach Hause einlud und ihr Wien zeigte, sagte sie auch nicht nein und nahm freudig seine luxuriöse Einladung samt Porsche an. Lieber Besucher, Sie sehen schon, der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Wir fühlen uns immer zum Luxus hingezogen. Und trotzdem leben einige Menschen aus wirklicher Überzeugung ein ehrlich einfaches Leben und verkörpern einen ausgeprägten Lebensstil. Ich lernte auf einer Zugfahrt tatsächlich einen Menschen kennen, der besitzt keinen Fernseher. Als ich ihn zu mir einlud, sass er die ganze Nacht vor meinem Fernseher und starrte fasziniert in die nicht ganz so jugendliche heisse Werbung, die in der Nacht läuft. Ja, wir werden immer wieder zu dem hingezogen, was wir im Moment nicht haben, denn das Leben schafft immer einen Ausgleich in unserem Alltag. Wie lebt man einfach und billig in der Teuerungsphase?Es gibt Menschen, die schauen täglich mit verblüffender Erschrockenheit auf die Preisschilder, welche sich ständig wie in einer oben offenen Richterskala nach oben hin bewegen. An den Zapfsäulen der Tankstellen betet man schon in kleinen Glaubensgruppen für niedrigere Benzinpreise, und in den Discountern stehen die Leute Schlange, weil hier die Lebensmittel noch vergleichsweise günstig sind. Bei den enorm steigenden Preisen, der hohen Inflation und den ungünstigen Wetter- und Politikverhältnissen leidet die Wirtschaft, aber der nächste Sommer kommt bestimmt. Manche Leute trauen sich nicht mehr, den Gasherd anzumachen, sich unter das fliessende Duschwasser zu stellen, oder den Fernseher als lauschige Hintergrundkulisse einzuschalten. Da wird es still, kalt und trocken im eigenen Zuhause, und wenn man erst einmal das Klopapier reduziert, wird es eng auf der Toilette. Bitte, es gibt Leute, die verwenden das benutzte Badewasser als Klospülung, und vereinzelt gibt es sogar Leute, die verkaufen ihr benutztes Badewasser als Fetisch-Produkt. Mir gehen diese Überlegungen zu weit. Ich halte die Luft an und warte, bis die Zeiten sich wieder bessern, hoffend, dass ich bis dahin nicht erstickt bin. Was kann man tun, um in Höchstpreisphasen billig zu leben? Viele Supermärkte und Discounter locken trotz allem mit Billigangeboten, man kann auf Markenware verzichten, man kann im Ausland tanken, falls man an der Grenze lebt, man kann Urlaub zu Hause machen, wenn die Terrasse gross genug ist, und man könnte aufs Fitnessstudio verzichten, weniger oft ins Solarium gehen, die noble Blässe tapfer ertragen, das Face-Lifting hinauszögern, und der Normalverbraucher sollte Coupons sammeln, denn hiermit spart man unter Umständen viel Geld. Ein wenig Zeit sollte man mit in den Alltag bringen, denn Couponing erfordert Geduld und ist zeitaufwendig. Manche Leute nehmen an Gewinnspielen teil, an so vielen, dass sie doch hin und wieder etwas gewinnen. Und wir müssen umdenken, toleranter werden, die Kleinverdiener nicht abstempeln, denn sogar der obere Mittelstand kann in die verzweifelte Lage geraten, kaum noch Geld zu haben, wenn die Umstände ungünstig sind. Sozialmärkte und Lebensmitteltafeln haben in Krisenzeiten Hochsaison, und hier spricht man nicht von Urlaub, sondern vom nackten Überleben. Ich halte währenddessen immer noch die Luft an, bitte befreien Sie mich. Mein Experiment - spartanisches LebenIch hatte einst ein wirklich spannendes Experiment gestartet. Ich mistete meine Wohnung in Freising derart aus, dass nur noch die allerwichtigsten Dinge drin standen. Meine Vermieterin freute sich, denn die nächste Tombola war mit Sachpreisen gerettet. Ich entleerte meine Wohnung bis auf ein spartanisches Minimum. Einer meiner Trainer, den ich damals vermarktete, meinte, er sei froh, dass da noch ein Bett und ein Sofa steht. Als ich meinen Lebenspartner kennen lernte, war ihm meine Wohnung zu kahl. Er erschrak regelmässig, wenn er die Wohnung betrat. Und genau zu dieser Zeit zog ich lauter Menschen in mein Leben, die üppig eingerichtete Wohnungen und Häuser besassen. Bitte, lange hielt ich diesen Minimalismus nicht durch, denn mein Ego sehnte sich nach neuen Swarovski Steinen in den Ohren, um den Hals herum, quasi als Antiaging Mittel, denn man wird ja nicht von ganz alleine jünger. Ich häufte mir dann doch wieder die eine oder andere Luxusvariante des Lebens an, denn auch meine Seele liebt die kleinen Lachshäppchen am Frühstückstisch. Und jetzt folgt mein neues Experiment: Ich bin ja neulich ein bisschen blind geworden und besitze jetzt zwei himmelblaue Glasaugen. Ich ziehe womöglich in diesem oder im nächsten Leben nach Wien und miete mir nur einen einzigen Raum an. Und darin möchte ich so wenige Gegenstände wie möglich haben. Ich will testen, wie viel und wie wenig nötig ist, dass man trotzdem ein elegantes und luxuriöses Wohnflair zaubern kann. Über mein Experiment berichte ich demnächst. Voila, dieses Demnächst ist bereits eingetroffen. Ich zog nach Wien in dieses Zimmerappartment. Ich wohnte genau einen Tag und eine ganze Nacht drin. Bitte, das ist eine lange Zeit, in der ich diesen einfachen Lebensstil ausgehalten habe, denn die Sonne schien mir durchs kaputte Dachfenster ein Loch in mein Notebook, das Bett brach in zwei fast gleich grosse Teile, im Kühlschrank wohnte eine Küchenschabe, und ich übernachtete am geschlossenen Klodeckel. Bitte, ich konnte keine Ratte sehen, so sauber war es im Appartment, der Klodeckel war ja geschlossen. Ich zog nach dieser Nacht ins Steigenberger Hotel im 1. Wiener Bezirk um und duschte dort. Ich betete mein Notebook an, dass es doch bitteschön wieder funktionieren möge, wenn es kühl genug fürs Arbeiten war. Und voila, mein Lebenspartner holte meine Sachen wieder ab, verpackte mich mit samt meinen Sachen, verstaute uns im Auto und belächelte meine spartanisch eingravierte Aktion. Wahrlich, die gravierte sich von selbst in meinem Gehirn ein. Jetzt wohnen wir wieder in unserem Eigenheim in Klagenfurt und fahren zum Shopping nach Wien, residieren dann im Hotel, denn dort funktioniert die Dusche sogar mit fliessendem Wasser. Man will ja auch sauber werden. Ich bezog ja im wahrsten Sinne des Wortes ein Appartment, welches ich zuvor nicht gesehen hatte, aber ich bekam die Miete zurückerstattet. Ich wollte auf der Überholspur des Lebens knapp nach meiner Erblindung die Blindenschrift erlernen, mobil werden und meinen Bankautomaten wieder selbst bedienen können. Zu diesem Zweck zug es mich eigentlich nach Wien, und ich wollte ungewollt alles in Kauf nehmen, nur um wieder als vollständiger, selbständiger Mensch zu gelten. Dabei vergass ich ganz, dass ich ohnehin bereits ein Mensch bin. Jetzt feile ich eben pingeligst genau daran, eine attraktive Frau zu bleiben, weil ich mich ja nicht mehr sehen kann. Als Blinde hat man ständig das Gefühl, die Klamotten rutschen über den Busen nach unten, oder man hat Schokoladenreste im Dekollete. Ich erkannte, nur den Luxus, den man innerlich loslassen kann, nur den Materialismus, den man im Leben nicht vermisst, den kann man glücklich ablegen. Bitte, ohne jeden Luxus erfror sogar meine Seele, denn so weit bin ich noch nicht, dass ich Aussteiger werde. Vielleicht im nächsten Leben. Und um mein Ego zu besänftigen, besuchte ich in Klagenfurt meine Swarovski Lieblingsfiliale, denn dort werde ich mit meinem Namen begrüsst. Und weshalb wollte ich jetzt wirklich nach Wien ziehen? Was braucht man im Leben wirklich? Man braucht ein Dach über dem Kopf, welches man als gemütlich empfindet und sauberhalten kann. Wahrlich, ich bin ein pingeliger Mensch. Man braucht Kleidung, in welcher man sich als Person entfalten kann und Nahrung, mit der man gesund innerlich und äusserlich wachsen kann. Man braucht Freunde, Liebe, Erfolg und Genuss im Leben, man braucht das Gefühl, glücklich zu sein. Und diese einfachen Dinge füllen das Leben derart aus, dass im Grunde zum Glück nichts fehlt. Der ganze andere Luxus steht dem Glück nur im Weg, wenn man keine Liebe und keinen Erfolg hat, denn dann verliert das Geld an Wertigkeit, dann kämpft es sozusagen täglich mit der Inflation. Projekt: Einfaches Wohnen
Einfach wohnen muss jedoch nicht bedeuten, auf alles zu verzichten. So wüst sieht es bei mir zu Hause nicht aus. Ich reduzierte beispielsweise die Küche bereits auf Herd, Kühlschrank, Kaffeemaschine, Mikrowelle und das Geschirr, welches man so zum Kochen braucht. Ach ja, die Kleingeräte habe ich vergessen, denn ich schaue meinem Wasserkocher gerne beim Heisswerden zu. Das macht mich heiss. Manche Leute leben inmitten von tausend und mehr Nippes, billig war es, und deshalb glauben sie,, sie würden in einfachen Verhältnissen leben. Mit dem einfachen Wohnen meine ich jetzt das spartanische Wohngefühl, welches eher aus dem leeren Raum besteht, damit der Raum atmen kann. Unter einfachem Wohnen stellen sich die Leute ja die verschiedensten Varianten vor. Man kann auch reduziert wohnen, indem man ein Bett, einen Tisch, ein paar Sessel und einen Schrank in seiner Wohnung stehen hat. Wer es noch spartanischer haben möchte, der verzichtet auf das Bett und legt sich eine Matratze auf den Boden. Ganz puristisch wohnt man, wenn man seine Bücher längs der Wände aufstellt und Sitzkissen als Sesselersatz auf den Boden legt. Ab diesem Zeitpunkt braucht man keinen Tisch mehr, denn der Boden wird zur grosszügigen Tischplatte. Nur eine fleissige Putzfrau benötigt man noch, denn wir wollen ja von einem sauberen Tisch essen, wenn wir schon auf diesem grosszügigen Tisch stehen, gehen und darauf tanzen. Die Vorteile vom einfachen WohnenWenn nicht viel in der Wohnung steht, können die Räume atmen, denn da ist immer genügend frische Luft im leeren Raum. Wenn kaum Gegenstände in der Wohnung stehen, wirkt der Raum heller, denn man hat freie Sicht auf Fenster und Balkontüren. Sowieso ist der Lebensfluss nie gestört, wenn man nicht von unnötigen Einrichtungsgegenständen erschlagen wird, das Chi kann fliessen und die Lebensenergie macht sich breit. Ausserdem sammelt sich in einem übersichtlich eingerichteten Raum nicht so viel Radon an, sodass wir nicht übermässig viel abgestandene Luft einatmen. Ausserdem sind so übersichtliche Räume mit sich zufrieden und dankbar, wenn es um die Reinigung geht. Wahrlich, Sie sollten es einmal ausprobieren, es erleichtert das Herz. Wenn Sie eher der Typ sind, der nicht loslassen kann, dann ist das einfache Wohnen eher ungeeignet für Sie, denn dann erschwert es Ihnen das Herz, wenn Sie all den Schnick Schnack verlassen müssen, den Sie doch so gerne um sich haben. Meine Erfahrungen mit dem einfachen WohnenNachdem ich mehrere Male mit meinem puristischen Lebensstil gescheitert bin, weil mein Ego meinen Kopf bewohnt, möchte ich ein weiteres Mal in der geistigen Fülle verharren, indem ich die materielle Flut verlasse. Sieben Kartons voller Klamotten habe ich dafür bereits zur Caritas getragen. Ich möchte sehen, wie viele und vor allem wie wenige Einrichtungsgegenstände es braucht, um spartanisch aber elegant und edel zu wohnen. Ich möchte schauen, wie man in einem einzigen Raum sein Leben luxuriös unterbringt, ohne dass man viel besitzt. Ich möchte sehen, wie sich meine Seele entfaltet, wenn das materielle Haben nicht mehr im Vordergrund steht, sondern nur das reine Sein. Lässt sich Einfachheit mit Luxus verbinden? Mein einfaches WohnexperimentFür meine experimentellen Erfahrungen mietete ich mir ein 1 Zimmer Appartment an. Im 1. Wiener Bezirk boten mir Luxusimmobilienmakler Appartments an, deren Preise so gesalzen waren, dass sie mir nicht schmeckten. Die besten Voraussetzungen für einen eventuellen puristischen Lebensstil hätte ich dort jedoch gehabt, denn bei diesen überteuerten Mietpreisen kann man sich nichts nebenher leisten, ausser die kahle Wohnung. Ich mietete mir dann aus reinster Verzweiflung über die Mietpreispolitik ein Appartment an, welches nur aus einem Raum, einem Klo, Dusche und Waschbecken bestand. Da ich ohnehin essen ging, brauchte ich keine Küche und ersparte mir bis auf die Kaffeemaschine, die Mikrowelle und den Flachbildfernseher alles weitere. Übrigens mietete ich mir dieses Appartment kurzfristig an, da ich blind geworden war und mein Mobilitätstraining für Blinde in Wien machen wollte. Wenn man blind wird, verschwinden Bäcker, Metzger, Strassen, Taxis und der Rest der Welt, sodass man notgedrungen einen ausgeprägten puristischen Lebensstil verfolgt. Welche Möbel braucht der Genügsame?Wussten Sie, dass sich manche Menschen in ihrer Einfachheit die Terrasse, das Wohnzimmer, die Küche, die Waschmaschine und viele weitere Dinge teilen? In der Gemeinschaftsküche braucht man ein Schloss am Kühlschrank, sonst ist die Milch weg. Auf der Gemeinschaftsterrasse benötigt man eine Lizenz für den Platz in der Sonne, sonst liegt man im Schatten. Im Gemeinschaftswohnzimmer kann man kaum Besuch empfangen, da die Freunde der anderen bereits das Sofa belagern. Und ein eventuelles Gemeinschaftsbad ist ständig besetzt, aber sparen kann man mit diesem Wohnstil. Ich muss gestehen, nicht einmal als Studentin residierte ich in einer WG. Aufgrund meines Experiments habe ich mir überlegt, was ich brauche, um minimalistisch zu wohnen, damit das Appartment spartanisch und doch edel aussieht. Ich brauche ein Bett, welches edel und elegant aussieht. Es muss ein Bett sein, welches nicht aus dieser Welt ist, ein Bett, welches den sündigen Luxus pur verkörpert. Ich brauche einen Schreibtisch, der vom Design her zum Arbeiten und auch zum Essen geeignet ist, denn meine Leute müssen auch bewirtet werden. Ich brauche einen Schreibstuhl, der dem Raum einen Hauch von Luxus einflösst, eben einen Chefsessel, denn das Sitzen beim Arbeiten ist reine Chefsache. Drei verwöhnte Dinge wollte ich mir im Appartment gönnen, die der Raum nicht brauchte. Ich entschied mich für eine Schaufensterpuppe als Kleiderständer, für eine grosse Lavalampe, die wie ein Ufo futuristisch den Raum ausfüllte, und ich kaufte mir einen Zimmerbrunnen. Ohne fliessende Energie konnte ich nicht in meiner Mitte ruhen, für alles andere floss mein Körper im Fitnessstudio unter den Händen des Fitnesstrainers dahin. Die technischen Geräte reduzierte ich auf meinen Notebook Arbeitsplatz, auf Internet mit Telefon, auf einen Fernseher, der so flach war, dass er die Sicht auf das Wesentliche nicht versperrte, und eine HiFi Anlage, die edle Klänge in den Raum flutete. Da ich ein grosses Herz habe, erweiterte ich meinen spartanischen Wohnstil noch auf eine Wohnwand, denn die kleinen Gegenstände wollten nicht auf dem Boden wohnen. Wie endete mein einfaches Wohnexperiment?Eine Flut an geistiger Umnachtung muss mich umhüllt haben, als ich in dieses Wiener Appartment eingezogen bin, aber das Klopapier und die Putzfrau, die zweimal pro Woche vorbei kam, waren im Mietpreis inbegriffen. Wahrscheinlich hat mich das Klopapier angetörnt. Meine Seele entfaltete sich nicht in der akustisch hörbaren Leere des Raum-Echos, sie verkümmerte zwischen Strassenlärm und dichter Bevölkerung, nur meine Lieblingsboutiquen in der Kärntner-Strasse besänftigten mein Seelenleben und trösteten mich über das Appartment hinweg. Das Ende meines einfach gehaltenen, spartanisch eingerichteten Wohnexperiments nahte in wenigen Wochen, als ich wieder auszog. Ich ging zurück nach Klagenfurt, machte mein Mobilitätstraining mit mir und dem Blindenstock alleine, lernte in Eigenregie die Blindenschrift und bewohne jetzt wieder unser gekauftes Eigenheim, meine luxuriös eingerichtete, mit viel Liebe und Ausdauer gestaltete Wohnung. In Wien hielt ich es nicht lange aus, die Sehnsucht nach meinem Lebenspartner und nach meinen Vögeln, die vorm Fenster sitzen, war einfach zu gross. Der einfache WohnstilLeben Sie ihn auch schon aus, den einfachen, spartanisch gehaltenen Wohnstil? Wenn die eigenen vier Wände nur noch aus dem Wesentlichen bestehen, hat man mehr Luft zum Atmen, weniger Staubfänger, die man pflegen muss, und man erspart sich viel Zeit, denn das aufwendige Putzen hält sich in Grenzen. Ich bin davon überzeugt, dass der individuelle Wohnstil den Lebensstil und das gesamte Leben beeinflusst. Ich habe jede Menge Menschen kennengelernt und deren Wohnungen angesehen. Leute, die in aufgeräumten und übersichtlichen Wohnungen leben, sind erfolgreich und zufrieden. Leute, die chaotisch wohnen, sind meist so chaotisch, dass sie nie den Erfolg im Leben erreichen, den sie sich vorstellen. Leute, die so viele Wohnaccessoires, Sachen und Gerümpel in der Wohnung stehen haben, leben meist ein Leben, welches voll mit Müll und Gerümpel ist. Das sind jetzt pauschale Verallgemeinerungen, die nicht auf den einzelnen Menschen zugeschnitten sind. Man sollte so wohnen, dass man sich rundum wohl fühlt. Die Seele muss atmen können. Ich habe mit meinem Experiment in Freising, wo ich einst meine Wohnung auf das Wesentliche reduzierte, und mit meinem Experiment in Wien die Erfahrung gemacht, dass sich die Seele mit weniger Sachen besser entfalten kann, als wenn sie von vielen Dingen umgeben, ja nahezu erschlagen wird. Trotzdem ging ich jedes Mal zurück in einen hochwertigen, luxuriösen Wohnstil, quasi zurück zu meinen Wurzeln, denn ich liebe die angenehmen Dinge im Leben. Der einfache, spartanische Wohnstil ist für mich nur etwas auf Zeit, nichts für immer.
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