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Retro - Was ist von gestern?

Der Zauberwürfel ist Retro und Nostalgie purRetro ist die romantische Nostalgie der Vergangenheit, Dinge, die dann mal wieder weg sind, welche jedoch in den Köpfen der Menschheit lange präsent sein werden und immer wieder neu zum Träumen einladen. Retro war gestern und vorgestern, das Moderne ist heute, und das Futuristische ist die Zukunft.

Die Rückenschrubberbürste, die Dauerwelle der 80er Jahre, die Schlaghose, das Strinband, Vita-Cola, Plantschi, Seifenblasen, der Walkman, die Badehaube, das Telegramm, die Telefonzelle, der alte Käfer und die uralte Ente als fahrbarer Untersatz, die Musikkassette, die Videokassette, das Kofferradio, die alte Lederschultasche, der Tafelschwamm, das Tintenfass, die Psyche als Schminkkomode, Vintage und Antikes, all dies lässt unsere romantischen Erinnerungen hochkochen.

Der Retro Look ist Kult geworden. In den 90er Jahren beispielsweise waren die bunten Nylon-Sofas in Mode, die zwar nicht hochwertig, dafür jedoch schimmernd präsent im Raum standen. Ich hatte mir so ein kleines Sofa gekauft, und als es in die Jahre gekommen war, bekam es von mir den Retro Status, weil heute steht es noch dankbar am Dachboden meines Elternhauses und wartet auf seine Entsorgung. Ob der Sperrmüll so ein verrücktes Teil überhaupt fassen kann?

Können Sie sich noch an das Modem erinnern? Das Internet ging ja rasant nach vorne. Wenn ich damals gewusst hätte, dass wir uns eines Tages durch Glasfasertechnik, ja sogar drahtlos in der Welt bewegen, hätte ich mir eine virtuelle Dauerpräsenz patentieren lassen. Übrigens machte das alte Modem bei der Einwahl ins Internet genau so laute Geräusche wie der alte Computer selber, sodass man erstaunt darüber war, endlich drin zu sein.

Retro wird zunehmend zum Kult, desto mehr wir uns technisch weiterentwickeln, denn auch jede Modesünde kommt zweimal auf den Markt. Die alten Ballerinas waren noch unbequem und dienten dem Schwanentanz im Ballet. Die neuen Ballerinas sind nur noch uncool, unsexy, dafür jedoch in allen Farben und Mustern erhältlich, sehr bequem und auch schon wieder voll out. Dafür boomen zwischendurch die Plateauschuhe und die bunten Sonnenbrillen, ein Phänomen, welches richtige Ufos aus uns macht. Aber der Zauberwürfel stirbt nie, schon deshalb nicht, weil einige Leute ein ganzes Leben benötigen, um ihn zusammenzubauen.

Die alte Schallplatte feiert ihr Come-back

Die alte SchallplatteKennen Sie noch zufällig die alte Schallplatte? Die hält ewig, kratzt heute noch anständig, wenn sie von der Nadel des Plattenspielers gekitzelt wird, und sie ist nicht tot zu bekommen. Haben Sie schon einmal eine Schallplatte aus Schokolade angehört? Bei ebay habe ich auch einst so ein Exemplar gesehen. Sie ist aus dunkler Schokolade gefertigt, ein trendiges Geschenk, falls Sie einmal eine Idee zum Verschenken brauchen. Ich habe meine Schallplatte nach einigen Umdrehungen aufgegessen, da mein Heisshunger auf Schokolade einfach grösser war als mein Drang, Musik zu hören.

Heute feiert die Venyl Schallplatte ein Come-back. Sie ist stabiler, hört sich besser an und ist in allen Farben erhältlich. Ich kaufte eine weisse, eine rote und eine pinke, damit mein optisches Auge auch etwas davon hat. Die Songs darauf sind gewöhnungsbedürftig, aber die Farben stimmen, weil das optische Auge hört mit.

Manche Leute behaupten, die Schallplatte wird überleben, die CD stirbt aus. Ich glaube zwar, dass die CD überleben wird, dennoch rate ich Ihnen, Ihre alten CDs zu archivieren, denn sie werden irgendwann kaputt. Meine ersten, die ich vor 20 Jahren kaufte, schwächeln bereits. Das hat die alte Schallplatte bis heute nicht geschafft.

Uralte Schallplatten besitzen mittlerweile einen Sammlerwert. Auch ein nettes Gesicht samt Dekollete und Kleidungsstück am Cover einer alten Schallplatte kann zum Sammlerwert beitragen. Einer meiner Geschäftspartner, mein ältester, ist Fotograf. Er ist so alt, dass er noch selbst Schallplatten gekauft hatte, als er jung war. Er kaschierte nach einem Shooting eine Sängerin per Bildbearbeitungsprogramm so perfekt,dass man nicht mehr wusste, wann ihre Oberweite diese Dimensionen angenommen hatte. Die Sängerin hatte innerhalb einer Stunde auf dem Plattencover eine doppelt so grosse Brust als in Natur. So schnell kann kein Schönheitschirurg operieren.

Wann verschwindet die Ansichtskarte?

Wir liebten sie Jahrzehnte lang, die Postkarte, die Ansichtskarte, die Grüsse aus dem Urlaub. Als ich in Italien war, kam die Ansichtskarte nach meiner Rückkehr an. Als ich in Spanien war, kam sie zwei Monate nach meiner Rückkehr an. Und als ich in Salzburg eincheckte, kam die Ansichtskarte zwei Jahre nach meiner Rückkehr nach Kärnten an, weil sie den Weg dorthin nicht fand. Ursprünglich wurde die Ansichtskarte in Österreich-Ungarn erfunden, im Jahr 1869, zu Kaisers Zeiten. Innerhalb von Wien versendete man sie bis zu 8mal am Tag, damit die kleinen Nachrichten der belanglosen Kurzkonversation zügig von A nach B kamen. Die Karten waren weiss, für eine Kurznachricht war Platz genug, und erst knapp vor dem Jahr 1900 bekamen die Karten auch bunte Anstriche in Form von Landschaften, Tieren, Blumen und Naturphänomenen. Heute schreibt fast niemand mehr eine Urlaubskarte. Man sendet schnell ein Selfie, ein Welfie vom Po, oder ein Brüstli aus der Oben-Ohne-Ansicht an seine Freunde, lädt es auf Facebook, Instagram, Twitter, Xing, Reddit hoch, und alle können den schicken Busen kommentieren, nicht nur anschauen. Bitte, das ist das drohende Ende der Ansichtskarte, und mir schmerzt dieser Gedanke bereits in den müden Gliedern. Wenn ich ein Mann wäre, würde mir vor Schreck mein bestes Glied einfrieren, was wiederum gut für die Frauenwelt wäre, denn steif steht immer gut. Für die Forschung sind die restlich verbleibenden Ansichtskarten ein gefundenes Fressen, da sie Auskunft über sprachliche, ethymologische, geographische, kulturelle und gesellschaftliche Ausprägungen geben, wenn man sie transkribiert, sozusagen wie eine Blume, Blüte für Blüte zerpflückt. Die Urlaubskarte wird wohl in Zukunft ein romantisch nostalgischer Retro werden und in die Geschichte eingehen, aber für Sammler gewinnt sie einen enormen finanziellen und künstlerischen Wert.

Retro-Spiele erfreuen die alte Generation

Retrospiele - ZauberwürfelRetro Spiele sind etwas für die Ewigkeit. Sie schleppen sich aus der Vergangenheit in die Gegenwart und sind auch in der Zukunft gerne gesehen. Nostalgie, Freude, alt und jung vereint, das signalisiert ein Retro Spiel. Spielesammlungen aus alter Zeit, Mensch ärgere dich nicht, Schwarzer Peter, Mühle, Schach, Halma, Fuchs und Henne, all diese Kartenspiele und Brettspiele tragen wir heute noch mit uns herum. Sie haben wenig mit dem digitalen Zeitalter zu tun, und deshalb darf die Oma auch mitspielen, ohne dafür die neueste Technik zu beherrschen.

Retro-Spiele sind vor allem bei der älteren Generation beliebt. Man romantisiert die alte Zeit, besonders die Jugend und die Kindheit. Darüber hinaus vergisst man gerne, dass es damals auch Probleme und Einschränkungen gab, und so erinnert man sich gerne nur noch an die gute alte Zeit. Manche Menschen lehnen die Gegenwart und vor allem die Zukunft gerne so weit es geht ab. Sie finden in der Welt der Retro-Spiele einen gewissen Halt, können sich mit den alten Dingen gut identifizieren, versinken in die alte Zeit, erinnern sich an alte Geschichten und Erlebnisse, und so spielt man sich ein Stück Nostalgie ins aktuelle Leben zurück, welches durchaus dafür geeignet ist, die aktuellen Dinge leichter zu ertragen.

Das Spiel des Lebens erinnert stark an die alte Zeit. Man sucht sich aus, wer man sein will, fährt mit dem Auto durchs Lebensspiel, kauft sich einen gewissen Standard ein, würfelt, indem man am Lebensrad dreht, und am Ende weiss man erst, ob man Kinder bekommen hat, reich oder arm durchs Leben ging, oder ob man ein Draufgänger, ein vorsichtiger Mensch, ein Anwalt oder ein Arbeiter war. Man kann dieses Spiel wiederholen, so lange, bis man sein Traumleben erspielt hat. Nichts anderes machen wir, wenn wir uns in unseren Tagträumen zurücklehnen und uns vor dem inneren, geistigen Auge vorstellen, wie wir leben möchten. Da spielt sich dann im Tagtraum auch so manch steile Karriere ab.

Gut geeignet als Retro-Spiel ist auch das DKT, das kaufmännische Talent, was auch alselitäre Variante, als Monopoly existiert. Man zieht seine Lebensbahnen, erwürfelt sich seine Lebensziele, wandert pausenlos über Los, zieht sein hartes oder gutes Los, wandert unter schlechten Voraussetzungen ins Gefängnis, kauft Grundstücke, Häuser, Hotels, und wer die Stromkraftwerke und Wasserkraftwerke besitzt, kann aufatmen, denn er hat gute Chancen, sein Leben als Gewinner zu durchqueren. Manche Leute spielen dieses Spiel bis zum Ende, und vereinzelt spielt man es sogar mit Schulden, über Tage und Wochen hindurch, wobei es dann immer langweiliger und unangenehmer für die Armen wird, was den Reichen Freude beschert. Ich habe einst so ein Monopoly nachgebaut, aus Papier, Pappe, Gips und Ton. Man beschäftigt sich intensiv damit, wenn man sich so ein Spiel selber bastelt, und ich muss sagen, es war wie eine Therapie für mich.

Retro-Shop - Lifestyle von gestern

Die alte Schallplatte aus dem Retro-ShopWenn Sie sich als Händler für einen Retroshop entscheiden, müssen Sie für ein Sortiment sorgen, welches längst vergessen, aber noch immer nostalgiebehaftet ist. Seifenblasen, Zauberwürfel, Zuckerwatte, Lolli Lutscher aus Traubenzucker, Puffreis, Ketten aus Bonbons, alte Barbiepuppen, Holzspielzeug, alte Plattenspieler, Schallplatten aus Venyl oder für Naschkatzen aus dunkler Schokolade, all das törnt den Kunden an, wenn er sich damit an seine Jugend erinnert. Der Wackel-Elvis braucht seinen Stammplatz im Sortiment, und der Hula Hoop Reifen muss geschwungen werden, damit der Hüftschwung stimmig ist.

Ein Lifestyle Retro-Shop muss ein gewisses Lebensgefühl übermitteln, einen Lebensstil verkörpern und sich vom normalen Laden unterscheiden. Wer als Händler einen Lifestyleshop eröffnet, sollte sicherstellen, dass eine Marktlücke damit geschlossen wird und spezielle Wünsche erfüllt werden.

Produkte in einem Lifestyleshop sollten spezielle Lebensstile abdecken und aus der Reihe des Standardsortiments herausragen. Hundemode für rockige Hunde ist beispielsweise so eine Abweichung des normalen Sortiments, oder veganes Hundefutter, auch wenn ein echter Hund zwischendurch Fleisch benötigt, um nicht krank zu werden.

Ein Lifestyleshop sollte eine gezielte Menschengruppe ansprechen, denn nur wer seine Zielgruppe befriedigt, punktet auch beim Verkauf. So sollte man sich für den Hipstar, den Trendsetter, für Teenager, für ältere Menschen, oder für Leute mit besonderen Vorlieben wie die Modefarbe rosa und pink entscheiden. Man könnte sich auch für ein spezielles Sortiment nach Thema entscheiden, beispielsweise für ausgefallene Möbel aus aller Welt, für aufblasbare Möbel, für ausgefallene Sportarten, oder für Funktionskleidung. Wichtig ist, dass die Zielgruppe nicht zu allgemein gehalten wird, sondern spezielle Menschen angesprochen werden, die woanders nicht fündig werden.

Das Ambiente in einem Lifestyleshop ist genauso wichtig wie die Zielgruppe. Es sollte genau an die Lebensweise der Kunden angepasst werden, wobei auch die Farbwahl und das Licht eine entscheidende Rolle spielen. Ein Lifestyleshop für vegane Sporternährung sollte in grün und gelb gehalten sein, da grün die Farbe der Gesundheit, und gelb die Farbe der Vitalität ist. Ein Shop für pink Ladies sollte in den Farben pink, rosa und lila gehalten sein, da die Kunden eher weiblich und verrückt nach Barbie sind. Und ein Shop für Hardrock Mode sollte in schwarz, grau und rot erscheinen, denn Hardrockfans mögen es wild. Ein Shop für Technomode sollte grelle Leuchtfarben, Metall und Silber aufweisen, da der Technofan sich in der prallen Lichtschiene am wohlsten fühlt.

Ein Lifestyleshop für junge Leute im Bekleidungssortiment sollte eine moderne Umkleidekabine haben, in welcher man sich per Knopfdruck eine spezielle Kulisse aussuchen kann, oder sich mit seinen Facebook Freunden verbindet, damit man ihnen mit einer speziellen Kamera das Outfit zeigen kann. Die Umkleidekabine muss so gestaltet sein, dass sie die Aussenwelt, die Umgebung, in welcher man das Outfit trägt, verkörpert, und sie muss per Knopfdruck Variationen des Outfits bieten, sodass man kombinieren und Outfits miteinander in Verbindung bringen kann. Ältere Leute hingegen lieben den Komfort, einen Champagner, eine zuverlässige Bedienung, eine Tasse Kaffee, genügend Sitzmöglichkeiten, eine Toilette im Laden, und eine menschliche Ansprache. Anonymität ist für ältere Menschen wie der vorzeitige Tod.

Wer sich für ein Mutter-Kind Shop entscheidet, erreicht gerade jetzt einen Zeitgeist, der boomt. Mütter mit Kindern wachsen momentan wie Pilze aus dem Boden und möchten am Leben intensiv teilnehmen. Ein Shop für Mütter mit Babys muss eine Wickel- und Stillmöglichkeit bieten, Babysachen, Schals, Hüte und Schuhe für die Mutter, nette Handtaschen und Schmuck, weil diese Kleidungsstücke unterliegen keiner Konfektionsgrösse. Mütter sind meist noch nicht so schlank, dass sie kleine Konfektionsgrössen tragen können, und so muss das Sortiment kinderlieb und figurkaschierend ausfallen.

Ein 50 plus Shop sollte hingegen für Damen oder Herren abgestimmt sein, die bereits ein fortgeschrittenes Alter hinter sich haben und die Gemütlichkeit des Lebens geniessen. Anti-Aging Produkte, Massagemöglichkeiten, Gesundheitsprodukte und vegane Ernährung könnten hier für ein spezielles Klientel sorgen, einfach alles, was ältere Menschen brauchen. Man darf diesen Shop jedoch nicht auf alt trimmen, denn gerade die Altersgruppe 50plus steht mitten im Leben, sucht sich noch einmal einen neuen Partner und startet neu durch. Der Shop muss verjüngend und vital wirken, was man mit warmen Farben und schlichter Eleganz hinbekommt.

Das Design im Retro-Look

Ein Lifestyleshop benötigt ein spezielles Design, und wenn man zusätzlich einen Onlineshop plant, muss dieses Design farblich zum Laden passen, damit man ihn im Internet sofort wiedererkennt. Ein Lifestyleshop braucht auch einen Facebook Auftritt, auf welchem die neuesten Produkte präsentiert werden, denn immer mehr Menschen informieren sich vor dem Frühstück oder abends online und kaufen dann sofort im Netz oder besuchen den Shop. Nur was blitzschnell in die Köpfe der Leute wandert, wird auch wahrgenommen.

Der Lifestyleshop benötigt auch einen auf die Zielgruppe und das Sortiment ausgelegten Duft, denn Shopping geht durch die Nase. Laut Studien kann unser Herz riechen und hüpft höher, wenn es einen angenehmen Duft entdeckt. Je nach Produktsortiment riecht es dann verschiedenartig. Wenn Sie eine Gutelaune Marmelade kaufen oder eine Mut Orange, dann schiesst der Duft von frischem Obst in Ihre Nase. Wenn Sie einen Schönheitsspiegel kaufen, der je nach Schönheitsgrad in verschiedenen Farben leuchtet, duftet es vielleicht nach Lotusöl.

Sollten Kulturzentren gefördert werden?

Wenn die Frage aufkommt, ob Kulturzentren gefördert, vielleicht staatlich subventioniert werden sollten, stösst man derzeit auf Zuspruch und Ablehnung zugleich, weil viele Menschen die nötigen Lebensmittel nicht als mehr leistbar einstufen und einige wenige Menschen die Teuerungswelle, auf der wir alle surfen, nicht sehen. Ich liebe beispielsweise das Alte, Nostalgische, Romantische, und ich könnte in einem Museum leben, so sehr bin ich von der Geschichte des gesamten Universums, von der Geschichte unseres Planeten, des Menschen, insbesondere des Mittelalters, der Steinzeit und des Altertums begeistert. Wenn man mich versehentlich in einem Museum einschliessen würde, ich wäre als Dauergast einverstanden damit und würde neben einer alten Büste übernachten. Ich kann jedoch alle Menschen verstehen, die sagen, kulturell geprägte Staatsgelder sind in der jetzigen, finanziell instabilen Zeit der Teuerungswellen, der enormen Preissteigerungen fehl am Platz. Wir könnten im Moment alle Staatsgelder für einige Monate bündeln und in die ärmere Bevölkerung investieren, wobei ich dann auch sagen muss, man müsste die längst diskutierte und für meine Begriffe seit Jahren nötige Luxus- und Reichensteuer einführen. Und wenn sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert hat, könnte man wieder kulturelle Angelegenheiten fördern. Es ist eine schwierige Frage, aber für mich haben sowohl Kultur, als auch der gute Lebensstandard aller Menschen die ungefähr gleiche Gewichtung. Kultur ist deshalb wichtig, weil sie von Tradition und Geschichte geprägt ist. Wir lernen aus der Geschichte, wenn wir uns die chronologischen Zusammenhänge in der Welt anschauen, denn aus der Vergangenheit ergibt sich die mögliche Zukunft. Wenn Kulturstätten, Kulturerbe vergammeln, dann schwindet damit auch der Lerneffekt. Und andererseits leben wir in der Gegenwart, in der viele Menschen einfach nur wissen wollen, wie sie sich das weitere Leben finanziell leisten können, wenn die Geldbörse leer ist. Kulturgut und Armut, das sind wirklich zwei Ebenen, die schwierig miteinander kombinierbar sind. Nach dem ersten Weltkrieg machte man aus alten Holzmöbeln Brennholz, damit man im Winter nicht fror, und heute restauriert man alte Möbel, um das Kulturgut zu erhalten, alles ist möglich, wenn der Zeitpunkt stimmt.

Der Hippie ist Retro

Der Strohhut für den HippieEin Hippie ist jemand, der die vergangene Zeit des Flower-Powers schätzt, den Frieden samt seinen Friedensbewegungen unterstützt, in Gemeinschaften lebt, das Leben in einer Kommune bevorzugt, den freien Sex samt freier Liebe praktiziert, und er liebt Dosenmilch bis hin zum Dosenmilchtrauma.

Das Woodstock-Festival in den USA im Jahr 1969 bildet einen Höhepunkt der Flower-Power Bewegung und ist bis heute ein etablierter Begriff in der Hippie Welt. Hippies lieben die Natur, scheuen den Krieg, scheuen aber auch die engstirnigen gesellschaftlichen Zwänge der spiessigen Nachkriegsgesellschaft. Als Hippie wird ein Blumenkind bezeichnet, der Begriff stammt aus dem Englischen, steht für hip hip und bedeutet gleich und gleich gesellt sich gerne. Der Hippie hasst die Konsumgesellschaft, bevorzugt eine reine Umwelt, liebt sauberes Wasser, ist human, direkt menschlich eingestellt, und er hasst die ethisch moralischen Vorstellungen des gehobenen Bürgertums.

Ein absoluter Höhepunkt in der Hippie Bewegung war der damalige Vietnamkrieg, der sinnlos war und einfach irgendwann endete, ohne Sieger, er war einfach so aus wie er begann. Man mordet nicht, man zeugt Leben. Man tötet nicht, man macht Liebe. Dies sind die leitenden Grundregeln der Hippie Bewegung. Und die langen, wild wuchernden Haare, die Blumen im Haar, die Schlaghosen und tief ausgeschnittenen Blusen mit weitem Kragen, das sind die äusseren Merkmale des Hippies, und wenn er in seinen Jesus-Latschen, den Birkenstock Sandalen des Weges kommt, trägt er stets sein Piece-Zeichen sichtbar am Körper. Friede sei mit dir.

Wie wird man ein Hippie?

Wie wird man ein Hippie? Hierzu muss man die Nostalgie der Vergangenheit lieben und sich ein gutes Stück der vergangenen Zeit in die Gegenwart holen. Zur Hochblüte der Hippies war nämlich alles romantisch bis lieblich angehaucht, blumig und duftig, quasi dufte, lustvoll bis erotisch, sinnlich und ausgeglichen. Man suchte nach seiner inneren Balance und fand sie oft im Hanf, im Haschisch, im mittel bis hoch dosiertem Canabis. Heute wird der Konsum von Canabis zwar in vielen Ländern wieder erlaubt, aber so ganz ungefährlich ist das Zeug nicht. Nur die niedrig dosierte Hanf-Pflanze wirkt berauschend oder gar beruhigend, das hoch dosierte Canabis wirkt wie eine Droge. Und Jugendliche sollten die Finger vom Hanf lassen, denn bei Teenagern löst bereits das niedrig dosierte Canabidiol, das Canabisöl schwere Rauschzustände bis hin zur Psychose aus. In den Psychiatrien liegen immer wieder junge Leute, welche eine Psychose durchleben und manchmal nie wieder ins normale Leben zurückfinden.

Wenn Sie ein Hippie werden wollen, sollten Sie das offenherzige Gedankengut der 70er Jahre in Ihr Gehirn, Ihr Denken und Handeln integrieren. Ein Harem voller williger Frauen und potenter Männer ist quasi Pflicht. Heute leben ziemlich viele polyamoröse Menschen in einer Art Harem, einer Art Kommune zusammen. Man liebt sich selbst, liebt sich gegenseitig, untereinander, miteinander, teilt seinen Körper mit anderen, und im Idealfall kommt keine Eifersucht auf. Oft sind es junge Leute, die sich ausprobieren möchten, welche polyamoröse Züge an sich wahrnehmen und diese ausleben. In den USA lebt ein Mann mit zwei Frauen zusammen, wobei er gerade die dritte Geliebte sucht. Er liebt Vamp-Liebe, lebt wie ein Vampir und vergöttert alles, was Graf Drakula verkörpert. Die freie Liebe, das Blut des geliebten Menschen, die Freiheit über den Tod hinaus, die Vermenschlichung des geisterartigen Lebens, all das kann einen Hippie prägen, wenn er offen genug dafür ist.

Bitte, für mich wäre dies als heutiger Spiesser kein angenehmer Lebensstil, aber ich hatte zu meinen Studentenzeiten ein offenes Haus für alle, die mich Tag und Nacht besuchten. Ich schloss nicht einmal die Balkontüre meines Appartments, da ohnehin laufend Leute zu mir kamen und sich am Kühlschrank bedienten. Zu dieser Zeit lernte ich einen Hippie aus München im Internet kennen, der mich faszinierte. Er war Selbstversorger, wohnte in einem Abbruchhaus und trug Rasterlocken bis zum Po. Er verkörperte die freie Liebe, verstand es, mehrere Frauen gleichzeitig zu beglücken und war wie der Hahn im Korb, immer quieckend lebendig. Alte Mauern faszinierten mich ohnehin, aber ich bemerkte, mein seelischer Haussegen hängt schief, wenn ich nicht in trauter Zweisamkeit, in eifersüchtigen Händen ruhte. Und so bewundere ich bis heute den Lebensstil der Hippies, vielleicht deshalb, weil ich ihn nicht verkörpere.

Wie lebt ein Hippie?

Waren Sie einst ein Hippie? Man lebte den Lebensstil der freien körperlichen und seelischen Liebe aus, bis man nicht mehr wusste, welche Kinder zu welchem Vater gehörten. Flower Power, freizügiges Leben im Rudel, solange die Karotten aus dem Gras ragten.

Besonders in den 70er Jahren ist ein wirklich individueller Lebensstil entstanden. Die Hippies rannten dem Frieden hinterher wie ein Hund seiner Katze, wenn er mit ihr im selben Haushalt lebte. Die weiten Hosen, die langen Hemdkrägen und die Blumen im Haar waren ein ganz besonderer Lebensstil, den die Menschen bis zur Besinnungslosigkeit auslebten. Heute ist der 70er Jahre Style immer wieder modern, denn in der Mode taten sich danach echt gefährliche Löcher für die Augen und den besonderen Anblick auf. Aber die Flower Power Mode war und ist immer noch eine Augenweide.

 


Elisabeth Putz

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