Lifestyle Ratgeber

Beauty

Business

Esoterik

Flirten

Lifestyle

Mode

Wellness

Wohnen

Kultur

Land

Leben

Leute

Natur

Shopping

Technik

Urlaub

 

So bauen Sie eine Sandburg

Sandburg PyramideEine Sandburg ist die Miniausgabe einer mittelalterlichen Burg, der exakte oder schemenhafte Nachbau einer Ritterburg. Die Grundsubstanz bildet Sand, gefolgt von Wasser, einigen Utensilien und schmückenden Accessoires, wenn man der Burg Leben einhaucht.

Wie baut man die perfekte Sandburg? Im Grunde benötigt man nur Sand, Wasser, einen Eimer, ein Messer, einen Löffel, eine Schaufel, die formenden Hände und ein wenig Kreativität. Schon kann man eine mittelprächtige Sandburg aus dem Boden stampfen.

Man muss darauf achten, dass der Sand nicht zu nass und auch nicht zu trocken ist, denn sonst fällt das Kunstwerk in sich zusammen. Man muss ausserdem darauf achten, dass die Burg nicht zu hoch wird, sonst steht sie sich selbst im Weg und bricht in sich zusammen.

Zahlreiche Leute fahren zu diesem Zweck jedes Jahr ans Mittelmeer, um dort das Handwerk des Sandburgen Baus zu erlernen. An vielen Sandstränden gibt es Kurse zum Sandburg bauen. Da weiss man wenigstens, dass man im Urlaub aktiv war und sich weitergebildet hat. Auch finden an vielen Mittelmeer Stränden exklusive Sandburg Wettbewerbe statt, welche die Kunst des Burgenbaus zeigen. Wahre Künstler sind da am Werk und präsentieren ihr Können. Wer die Massenansammlungen in den Urlaubshochburgen des Mittelmeers hasst, gesellt sich zu den Harten auf die Insel Rügen, denn dort erlebt man das gleiche Spektakel, nur der Wind bläst stärker.

Wie sieht die perfekte Sandburg aus?

Wie sieht sie aus, die perfekte Sandburg? Rein wissenschaftlich ist es ein berechenbares Konstrukt, welches exakten Gesetzen unterliegt. Forscher entwickelten jetzt endlich eine brauchbare Formel dafür, eine Formel, die sonst nur für den Gebäudebau verwendet wird. Man nimmt den Radius, errechnet die Bodenfläche, dann nimmt man die Höhe, das Material, die Dichte des Materials, das Elastizitätsmodul, die Schwerkraft, und schon kann man die perfekte Sandburg errechnen. Man schaut, wie das Material auf Verformungen reagiert, denn Sand verformt sich unter der eigenen Traglast gerne.

Mit der Formel aus dem Ingenieurwesen können die meisten Normalverbraucher nichts anfangen, aber wenn man die Formel ins Handwerk überträgt, bedeutet sie folgendes. Man kann auf einem Radius von 20 cm, also auf einem Durchmesser von 40 cm eine Sandburg errichten, die 250 cm hoch ist. Wenn sie höher wird, fällt sie gerne unter der eigenen Sandlast in sich zusammen, denn der Sand dazwischen bricht weg, wenn die Fläche mit der Höhe nicht übereinstimmt. Der Sand ist ideal, wenn er nur 1% Wasser enthält, denn das Verhältnis zwischen Wasser und Sand muss stimmen, damit die Burg stabil steht. Wenn man dünne Brücken baut, die man miteinander verbindet, gibt dies der Sandburg noch mehr Stabilität.

Die Sandburg für Anfänger

Der blutjunge Anfänger baut am besten eine stabile runde Burg mit möglichst wenigen Details, denn so bleibt sie länger stehen. Wer die sachlich-kompakte Burg ohne Details nicht mag, der kann Fenster und Kunstwerke in die Burgoberfläche hineinschnitzen. Das macht man am besten mit einem kleinen Messer. So bekommt die Burg optisch gesehen mehr Lebensqualität und sieht künstlerisch hochwertig aus.

Wenn Sie jetzt Ihre kleine Sandburg zum Leben erwecken, müssen Sie den Sand mit der Schaufel platt drücken, damit die Luft entweicht, denn sonst dürfen Sie Ihre Festung nicht einmal imaginär bewohnen, ohne dass der nächste Windhauch das Burgtor öffnet. Hervorragend funktioniert die Sache mit einem Eimer, der keinen Boden mehr besitzt.

Sie stellen den Eimer auf den Boden, schaufeln Sand hinein, pressen ihn fest und schütten immer wieder Wasser hinzu. Dann lösen Sie den Eimer von Ihrer Festung und schnitzen mit dem Messer Fenster und Türen hinein, und mit dem Löffel machen Sie die Rundungen, die das Leben auf so einer Burg angenehm gestalten. Fertig ist die erste Sandburg, die zu reinen Übungszwecken dient.

Die Sandburg unter Wasser

Man mag es kaum für möglich halten, aber Sandburgen kann man auch unter Wasser bauen. Dies wird zumindest die Taucher freuen, denn sie haben einen langen Atem und notfalls die Sauerstoffzufuhr in Form einer Flasche immer mit dabei. Unter Wasser verwendet man einen Sand, der wasserabweisend ist, einen sogenannten hydrophoben Sand. Er ist noch stabiler als der herkömmliche Sand, und deshalb lassen sich unter Wasser noch prunkvollere, noch höhere Burgen bauen.

Der Nachteil dieser Bauwerke ist, dass sie nur für ein elitäres, eingeschränktes Publikum zu sehen sind. Tauchen Sie einmal ab, um die perfekte Sandburg unter Wasser sehen zu können. Ich bin gespannt, wie lange Sie den Atem anhalten können. Geübte Taucher haben ihre Freude an diesen Unterwasserkunstwerken, der Normalverbraucher benötigt zuvor einen Tauchlehrgang.

Kunstvolle Sandburgen auf der Insel Rügen

Auf der Insel Rügen hat man neulich den Versuch gestartet, ein ganzes Haus in Menschengrösse aus Sand zu bauen. Man kann darin wohnen, wenn man nicht sonderlich empfindlich und luxusverwöhnt ist, denn es ist wahrlich eine sandige Angelegenheit. Und wenn das Dach nicht einbricht, wird es wohl nicht die letzte Ruhestätte werden. Da kommt mir glatt die makabere Idee, seine eigene Beerdigung in so einem extra gefertigten Sandhaus zu zelebrieren. Übrigens hat man das Sandhaus auf Rügen mit Holzlatten verstärkt, damit das Dach endlich auf den Mauern sitzen bleibt. Ich als vorsichtig nachhaltiger Mensch, setze mich lieber in einen sicheren Strandkorb und geniesse den offenen Himmel über mir, da kann nichts zusammenbrechen, da erledigt höchstens ein Vogel im freien Flug sein Geschäft.

Die Sandburg als Abgrenzung

Ein alter Brauch auf den Inseln der Nordsee und der Ostsee ist es, seinen Strandkorb mit einer Sandburg, einer richtigen Festung abzugrenzen. So sichert man sich wie ein Hund sein Revier. Heute gerät dieses Brauchtum immer mehr in Vergessenheit, aber Kinder bauen noch gerne ihre Festungen.

Wenn Kinder Sandburgen bauen, nennt man diese Kleckerburgen. Sie verwenden nassen Sand, errichten ihre Burgen nahe dem Wasser, und die erste höhere Wasserwelle macht die neue Festung wieder kaputt. Kleckerburgen sind unregelmässig, aber mit viel Liebe gebaut.

In den USA existiert sogar ein Gesetz, welches besagt, dass man seine Sandburg bewachen muss, weil einst ein Polizist in so eine Burg getreten war und sich seinen Knöchel verstauchte. Heute bewacht man gerne bei Sandburgen Ausstellungen und Wettbewerben sein Kunstwerk, denn niemand will miterleben, wie die Konkurrenz heimlich am eigenen Werk feilt und das Konkurrenzwerk zerstört.

Die Welt der Sandburgen ist sonderbar. Sie erinnert an alte Zeiten, an Ritter und Burgfräulein, und es haben sich Gruppen zusammengefunden, die ganze Rollenspiele mit Hilfe von Sandburgen ausüben. Jeder braucht ein Hobby zur Entspannung seiner sieben Sinne, inklusive dem Kunstsinn und dem Verkehrssinn.

Wer gewinnt den Sandburgen Wettbewerb?

Sandburgen Wettbewerbe erfreuen sich reger Tätigkeit. Geübte Künstler präsentieren hier ihr Können und messen sich gegenseitig, der Bessere gewinnt. Zwischendrin findet man Ungeübte, denn mitmachen darf jeder. Auch ich machte einst bei so einem Burgenwettkampf mit. Als Kind baute ich Sandkuchen, die niemand essen wollte, als Teenager baute ich Luftschlösser, die niemand sehen konnte, und als erwachsene, ausgereifte Frau modellierte ich eine weibliche Sandburg mit zwei Burgfrieden. Sogar meine heilige Nagelfeile nahm ich zu Hilfe und benutzte sie als Schnitzwerkzeug. Ich wurde Fünfte. Und wenn die vier Sandburgen, die besser als meine waren, zusammengefallen wären, hätte ich gewonnen.

 


Elisabeth Putz

Impressum

Datenschutz

Facebook

Twitter

Lifestyle