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So nutzen Sie den Winter

Enten im Wasser - Die Zugvögel verabschieden sichWas kann man im Winter machen? Es ist die Zeit der seelischen und optischen Kühle, obwohl man sich innerlich nach Herzenswärme sehnt. Viele Leute ziehen sich in ihr eigenes Schneckenhaus zurück, und man erledigt viele Dinge drinnen, weil es draussen schlichtweg zu kalt ist. Man kann Brot backen, Kekse verzieren, seine eigene Wolle spinnen, Winterkleider nähen, den Ofen anwerfen, vorm offenen Kamin sitzen und Glühwein trinken, Edelkastanien essen, am Weihnachtsmarkt Punsch und Leckereien schlemmen, flirten und Singles kennenlernen, heisse Suppen und Eintöpfe essen, das Wintergemüse wie Kohl, Sprossen, Wurzelgemüse und Winterkartoffel geniessen, den Schneeanzug anziehen und draussen verweilen, eine Schneeballschlacht machen, Schi und Schlitten fahren, Eislaufen, beim Apres-Ski einen Winterflirt wagen, einen Schneemann bauen, einen Winterspaziergang machen, Wildtiere füttern, einen Tannenbaum im Nachbargrundstück klauen, aber dabei darf man sich nicht erwischen lassen, und man darf hoffen, dass der Nachbar nicht auf die selbe Idee kommt.

Man kann die Wohnung winterlich schmücken, Kerzen und Teelichter anzünden, einen Adventskalender basteln, Geschenke kaufen oder selber basteln, musizieren und singen, einen Weihnachtsbazar besuchen, Krampus und Nikolaus nach Hause bestellen, Barbarazweige sammeln, einen Weihnachtsstern pflegen, am Sofa hüggen und fernsehen, viel lesen und sich weiterbilden, eine Mütze oder warme Wintersocken stricken, die Decke über die Ohren ziehen, regelmässig lüften, damit Sauerstoff in die Räume dringt, saunieren oder ins Solarium gehen, damit die Sommerbräune konserviert wird, Schnee schaufeln und dabei Geld verdienen, wenn man für andere schaufelt.

Man kann Wellness betreiben, ins Fitnessstudio gehen, Indoorsport treiben, im Bett liegen bleiben, Kuschelabende veranstalten, Winterfrüchte wie Orangen und Mandarinen essen, den Gänsebraten geniessen, ins Museum, ins Theater, in die Oper gehen, die Ballsaison durchtanzen, in die Disco gehen und abfeiern, basteln, kneten und Bleigiessen, Silvester und Neujahr feiern, viel Schokolade und Marzipan essen, alle Glücksbringer vertilgen, das Auto enteisen und Winterstiefel anziehen, im Eis frieren und anschliessend die Finger und Füsse auftauen, weil es so schön wehtut, und man kann seinen Winterurlaub in der Sonne der fernen Länder buchen, falls man auf den Hüttenurlaub verzichten möchte.

Man kann Eisblumen züchten und die verzierten Fensterscheiben betrachten, einen Scherenschnitt ins Fenster hängen, die Winterlandschaft fotografieren, sich warm einwickeln und heiss baden, die Grippe auskurieren und die Erkältung lindern, Lebkuchen verzieren und anschliessend aufessen, das Vogelhäuschen mit Futter ausstatten, Milch für den Igel bereitstellen, mit Freunden Spieleabende verbringen, gemeinsam kochen, feiern und dinieren, puzzeln, faulenzen und viel telefonieren, ausdauernd Schach spielen, Fondue essen, Billiard, Bowling, Karten spielen, die Dartscheibe durchlöchern, auf der Scatbahn seine Runden drehen, die Eishallen erwärmen, Eishockey spielen oder wenigstens zuschauen, Langlaufen und sich im Schnee wälzen, um nachher seine gute Figur in der Schneelandschaft zu betrachten, Winter- und Weihnachtsgrüsse versenden, Briefe schreiben, Brieffreundschaften pflegen, malen und zeichnen, den Klamottenschrank vor Motten schützen, im Eishotel in Schweden übernachten, und man kann gute Vorsätze fürs Neue Jahr schmieden.

Man kann auf einer Berghütte übernachten, Winterfeste feiern, einen neuen Partner im Internet finden, Online-Shoppen, damit man das Haus nicht verlassen muss, eine Pizza bestellen, sich gegenseitig massieren, einölen und verwöhnen, heisse Fussbäder nehmen, oder man bucht eine Kreuzfahrt und verbringt den Winter auf hoher See.

Wann ist Winterbeginn?

Ein Vogelhäuschen im WinterDie Jahreszeit Winter entsteht so wie die Jahreszeit Sommer, indem die Sonne abwechselnd ein halbes Jahr lang auf der Nordhalbkugel und ein halbes Jahr lang auf der Südhalbkugel intensiv scheint, sozusagen zwischen nördlichem und südlichem Wendekrreis hin und her schwebt. Im Winter bescheint sie die jeweils andere Erdhalbkugel, und so sprechen wir vom Nordwinter und vom Südwinter. Hier spielt die Ekliptikschiefe der Erdrotation eine Rolle, da sich die Erde um 23,4 Grad abweichend um die Sonne bewegt.

Der astronomische oder kalendarische Winter beginnt auf der Nordhalbkugel in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember, mit der Wintersonnenwende, der längsten Nacht und des kürzesten Tages. Danach werden die Tage wieder länger. Auf der Südhalbkugel beginnt der Winter ebenfalls mit der Sonnenwende in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni, zeitgleich mit dem Nordsommer, denn wenn bei uns Sommer ist, herrscht in Australien Winter.

Der meteorologische Nordwinter beginnt am 1. Dezember, und der geographische Südwinter beginnt am 1. Juni. So zählen auf der Nordhalbkugel die Monate Dezember, Januar und Februar zu den Wintermonaten, und auf der Südhalbkugel sind es die Monate Juni, Juli und August.

Der astronomische Nordwinter endet mit der Tag und Nachtgleiche am 21. März, und der astronomische Südwinter endet genauso mit der Tag und Nachtgleiche am 23. September. Der meteorologische Nordwinter endet am 28 bzw. am 29 Februar, während der meteorologische Südwinter am 31. August endet.

Der Nordwinter ist geringfügig kürzer als der Südwinter, da er im Norden 89 Tage und im Süden 93 Tage andauert. Diese geringfügigen Abweichungen entstehen, weil die Erdrotation ein wenig eiert.

Eine Ausnahme bildet der ostasiatische Winter, welcher vom chinesischen Kalender geprägt ist. Hier beginnt die winterliche Zeit, wenn die Sonne 45 Grad vor dem Sonnenwendepunkt steht, also bereits Anfang November, und er endet, wenn die Sonne sich 45 Grad hinter dem Sonnenwendepunkt befindet, also Anfang Februar.

Der phänologische Winter weicht vom astronomischen oft erheblich ab, da er vom kontinentalen und marritimen Klima, den Witterungsverhältnissen und der Schneedecke abhängt. Wenn am 2. Februar zu Maria Lichtmess der Dachs nicht aus seinem Loch kriecht, besagt eine alte Bauernregel, dass es noch mindestens 4 Wochen spät winterlich bleibt. Man teilt den Winter nämlich in den Frühwinter, den tiefen und den Spätwinter ein, und wenn der erste Schnee fällt, befinden wir uns in der frühwinterlichen Zeit. Aufgrund der Klimaerwärmung dürfen wir uns jedoch nicht mehr jedes Jahr über Schneefall freuen, da Schnee zunehmend nur noch im Hochgebirge fällt. Die Gletscher schmelzen zunehmend, aber das hängt nicht unbedingt vom eisigen oder milden Winter ab, sondern vom Zeitpunkt des ersten Schneefalls.

Im Winter herrscht an den Polkappen und rund um die Polkreise herum die sogenannte Polarnacht, welche sich mit wenig bis gar keinem Tageslicht bemerkbar macht. In den Polarnächten wird es kaum hell, die Leute sind auf elektrisches Licht angewiesen, und so manch ein Winterfinne kämpft mit Depressionen. Am 21. Dezember wird es direkt am Nordpol nicht Tag, und am 21. Juni herrscht direkt am Südpol durchgängige Nacht. Allerdings werden die Tage im Frühjahr schnell wieder heller, bis im Sommer kaum Nacht, aber dafür viel Tageslicht herrscht.

Die Winterzeit oder Normalzeit

Energietechnisch teilen wir den Winter auf der Nordhalbkugel so ein, dass er am 1. Oktober beginnt und am 31. März endet. Der energietechnische Südwinter beginnt am 1. April und endet am 31 September. In dieser Zeit verbrauchen wir mehr Strom, da die Nächte länger und die Tage kürzer sind.

Seit geraumer Zeit haben wir aus energietechnischen Gründen jedoch auch die Sommerzeit eingeführt, welche dazu dient, eine Stunde einzusparen, wenn es im Sommer länger hell ist. So haben wir europaweit flächendeckend in den 1980er Jahren die Sommerzeit eingeführt, welche eine Stunde von der Normalzeit abweicht.

Die Normalzeit oder auch Winterzeit genannt, beginnt am letzten Wochenende im Oktober in der Nacht von Samstag auf Sonntag, und sie endet am letzten Wochenende im März in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Wenn die Winterzeit beginnt, werden die Uhren zurückgedreht, die Uhrzeit wird um eine Stunde nach hinten verschoben, sodass um 3:00 Uhr nachts plötzlich 2:00 Uhr nachts ist. Wir können eine Stunde länger schlafen und unseren Schönheitsschlaf nachholen, den wir in der Sommerzeit verabsäumt haben.

Das Winterwetter

Das kühle bis kalte Winterwetter wird von Hochs und Tiefs beeinflusst, die nur wenige Tage vorhergesagt werden können. Die Wetterlagen variieren von wenigen Tagen bis zu wenigen Wochen. Wenn eine Westwetterlage das Wetter bestimmt, so herrscht Tauwetter, weil das Klima mild und nass wird. So entsteht beispielsweise das Weihnachtstauwetter, wo wir teilweise mit einer enormen Schneeschmelze rechnen müssen. Wenn dann nach Weihnachten, spätestens Anfang Januar die Nordwetterlage naht, müssen wir mit Nässe, oder mit kaltem Frost, eisigen Temperaturen und Trockenheit rechnen. Der Nordwind sorgt für Schneeverwehungen, und die sibirische Kälte dringt in manchen Jahren bis nach Mitteleuropa vor. Da liegt dann der Schnee und bildet eine harte Schneedecke, auf welcher man laufen kann, ohne einzubrechen. Alte Menschen spüren diese Kälte sogar in den Knochen.

Da der Klimawandel über uns kommt, steht der harte Winter nicht mehr jedes Jahr bedrohlich vor der Türe, sondern wird von milden Wetterlagen überschattet, die Regen und milde Temperaturen bringen. Ausserdem hängt das Winterwetter vom marritimen und vom kontinentalen Wetter ab, sodass in den milderen Regionen das marritime und in den kälteren Regionen das kontinentale Klima herrscht. Nordeuropa, bis Deutschland, Österreich und die Schweiz aalen sich im kontinentalen Klima, während Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, etc. das angenehmere marritime Klima auskosten dürfen.

s gab bis jetzt einige Rekkorde bei den Wintertemperaturen. So gab es -89,2 Grad im Juli 1983 in Wostok in der Antarktis. Bei diesen Temperaturen überlebt wahrlich nur ein Forscherteam, eingewickelt in spezielle Funktionskleidung, denn bei diesen Temperaturen friert die Haut innerhalb von wenigen Sekunden. Einen speziell milden Winter verzeichneten wir in Europa im Jahr 2019 bis 2020, in Deutschland im Jahr 2006 bis 2007, mit Temperaturen, die ca. 5 Grad über dem langjährigen Durchschnitt lagen.

Was bedeutet Winter?

Der Winter ist die letzte und vierte Jahreszeit im Kalender. Er wird mit Regen, Schnee, Wasser, Winterlandschaften, Eisbergen, fliessendem Gewässer, Eiszapfen, Frieren, frostiger Dürre und Absterben in Verbindung gebracht. Wir erleben ihn in den subtropischen und gemässigten Klimazonen, im arktischen und subpolaren Klima, und wir rüsten uns für die kalte Zeit.

Wenn wir über den Winter reden, dann tun wir dies immer mit einer gehobenen Portion Angst, denn er steht entweder mit kalter Bedrohlichkeit vor der Türe oder hat uns mit seiner eisernen Gefühlskälte im Griff. So bekommen die Redewendungen, der Winter steht vor der Türe, der Winter bricht herein, einen ganz besonderen Sinn. In der Literatur wird der Winter als Väterchen Frost bezeichnet, und Schnee wird meist märchenhaft dargestellt. Winterlandschaften haben literarisch gesehen etwas wildes, bedrohliches, denn in alten Schlössern und Burgen weht der Wind heute noch zügig aus allen Ritzen der uralten Gemäuer. Und so kommt uns in Geschichten sowie im realen Leben der Winter immer ein wenig bedrohlich vor.

Im 100 jährigen Bauernkalender ist er die Heilige Zeit, die Zeit der Stille, der Kälte und der Wintergeister. Uralte Bauernregeln regeln sämtliche Tätigkeiten, welche für die winterliche Zeit vorgesehen sind, und das uralte Brauchtum regelt alles, was rund um Weihnachten und Neujahr, in den sogenannten Rauhnächten vollzogen werden muss. So räuchert man Haus und Hof, und die Grossmutter giesst noch etwas Weihwasser über die Kühe, damit sie im nächsten Jahr gute Milch geben. Stirbt der Bauer, ist das Vieh sauer. Wenn er im Winter stirbt, das Heu verdirbt.

Das Wort Winter kommt aus dem Germanischen, unter anderem aus dem Althochdeutschen und bedeutet Wintar, kalte, nasse Jahreszeit. Er ist die kälteste Jahreszeit, wobei wir vom Nordwinter und vom Südwinter sprechen, je nachdem, auf welcher Erdhalbkugel wir uns befinden. Der Wind spielt bei der Wortfindung eine grosse Rolle, und ethymologisch wird die Wortherkunft vom Norden aus gesteuert. Viele Worte und Schreibweisen küren den Winter, beispielsweise: Uinter, Vinter, Vyntyr, Vintar, Vintre, Winnterr, Wenter, Wintir, Wintur, etc.

Durch die Klimaerwärmung werden wir zukünftig kurze Winter abbekommen, die im Regen versinken, während es nur noch auf den höchsten Bergen schneit. Neueste Studien haben allerdings ergeben, dass durch die Eisschmelze der Gletscher unsere Winterzeiten eiskalt und ergiebig sein werden, jedoch nicht jedes Jahr, aber hin und wieder. Dazwischen werden wir warme Winterzeiten erleben, sodass die traditionellen Perchten beim Perchtenlauf in ihren Kostümen schwitzen. Das Winteraustreiben ist ein uralter Brauch, den wir aufgrund der Klimaerwärmung zunehmend nur noch symbolisch feiern.

Der Winter ist nicht nur ein Schauspiel der Natur, er zieht auch in uns Menschen ein, wenn wir altern. Er kennzeichnet nämlich auch den Lebensabend, bis hin zur Lebensnacht, gefolgt von Tod und Sterben. Wir werden immer älter, pflegebedürftiger und kränker. Rüsten Sie sich früh genug für den Lebenswinter, bevor Ihnen jemand im hohen Alter im Pflegeheim die Windeln wechseln muss.

Manche Menschen halten eine Art Winterschlaf, indem sie sich einigeln, zurückziehen, nur das Nötigste im Freien erledigen, nicht viel an die frische Luft gehen, eher träge und depressiv sind, aber sie kommen wieder aus ihren Löchern gekrochen, wenn die erste Frühlingssonne ihr Gemüt erwärmt. Auch manche Tiere halten einen Winterschlaf, wie beispielsweise der Igel, der Siebenschläfer, manche Bären und andere Wald- und Wiesenbewohner. Im Frühjahr kriechen sie schlank bis dürr aus ihren Verstecken und haben nur ein Ziel, Fressen.

Der Winter ist die Zeit der Märchen, der grossen Sagen, der Wunder, der Wichtelmänner, Zwerge und Gnome, die Zeit der Geister, Hexen und Feen, Elfen und Vampire, eine Gruselzeit, in welcher die Menschen zusammenrücken, sich am offenen Feuer wärmen, heissen Tee trinken und warten, bis der Frühling kommt. Wir erzählen uns Geschichten, die entweder wahr, ausgebaut oder erfunden sind. Schnee, Eis und Kälte haben immer etwas Mürrisches, Unangenehmes, aber auch Zauberhaftes und Schönes an sich. So existiert imaginär gesehen die Eiskönigin, die eiskalt und wunderschön ist, die Schneekönigin, die ihr Königreich verteidigt, Berühmt ist das Märchen von Frau Holle, welches wir symbolisch gesehen mit dem Schneefall in Verbindung bringen.

Kultur und Brauchtum im Winter

Winterliche Feste sind beliebt wie nie. Sie haben sich aufrecht erhalten, oder sie sind neu belebt worden. Hierzu zählen beispielsweise das Weihnachtsfest, die Sonnenwende, das Julfest, die Yalda-Nacht, Karneval und Fasching, der Maskenball, das Winteraustreiben, Krampus und Nikolaus, Silvester und Neujahrsfest, Die Heiligen drei Könige, das Räuchern in den Winterrauhnächten, Maria Lichtmess, und der traditionelle Perchtenlauf, der mehrmals im Winter stattfindet.

Mit dem uralten Brauchtum des Perchtenlaufs versuchte man bereits in alter Zeit, den Winter auszutreiben. Die Nahrungsvorräte waren früher knapp, die Winter hart, und so freute man sich auf jeden Sonnenstrahl. Nach alter Tradition verkleiden sich die Leute mit Pelzen, Fellen und grimmigen Masken, tragen laute Glocken um den Bauch und machen viel Lärm um nichts. Perchtenläufe sind in Österreich fast schon Pflicht, und sie sind auch ein förmliches Naturschauspiel, ein trendiges Event. Sie finden im Dezember und im Januar statt, wobei die Tradition im Dezember eher an den Krampus und Nikolaus erinnert. Übrigens trägt die Perchte eine Rute, einen Besen, oder einen Rucksackkorb mit sich, und man sollte als Zuschauer dieses Events aufpassen, nicht von einem dieser Gegenstände gefasst zu werden, es sei denn, man ist heiss darauf, den Po versohlt zu bekommen.

Weihnachten liegt zunehmend so intensiv im Trend, dass es bereits im Oktober beginnt. Man betreibt Weihnachtsshopping als neue Trendsportart, das hält zumindest die Beine fit. Sogar die Chinesen haben Weihnachten für sich entdeckt. Das Fest kann noch so besinnlich sein, neben den alten Traditionen wird es zusehends hektischer. Am 24. Dezember rennen ein paar Verrückte noch wie Freiwild in der Stadt umher, weil sie Geschenke suchen. Übrigens liegt auch das Onlineshopping im Trend, denn da braucht man für seine Weihnachtsgeschenke nicht einmal mehr das Haus zu verlassen, die kommen von selber an. Allerdings kann man die Ware online nicht anfassen, aber dafür wieder zurückschicken. Wenn dann der Weihnachtsbaum aus Plastik künstlich im Wohnzimmer steht, ist der Stress vorbei. In Italien boomen die Kunstbäume aus Plastik, die haben dort bereits einen festen Platz in der Weihnachtstradition erstanden. Haleluja.

Auch die Winterpartys sind gross in Mode. Es beginnt bereits mit Thanks Giving, mit dem Black Friday, dem Cyber Monday, es geht über in die ganzen Weihnachtspartys, Weihnachtsfeiern und Weihnachtsmärkte, und es endet mit der Silvesterparty und der angrenzenden Ballsaison, bis wir den letzten Faschingskrapfen in uns begraben. Wir fressen viel. Wenn uns übel von der Fresserei geworden ist, übergeben wir uns samt inhalliertem Alkohol, machen eine Winterdiät, oder wir versinken in guten Vorsätzen. Neujahrsvorsätze wie weniger rauchen, weniger Schokolade essen, weniger jammern, mehr Sport treiben und gesünder leben, vervollständigen das winterliche Brauchtum, bevor der Frühling naht und die guten Vorsätze ins Klo gespült werden.

Wintermode - warm muss sie sein

Warm muss sie sein, die funktionierende Wintermode, denn wenn sie nur gut aussieht, holt man sich die Grippe darin. Frauen haben das Problem, in einem dicken Wintermantel bis zur Unkenntlichkeit zu verschwinden. Trotzdem ist er das wichtigste Utensil am Körper. Ein Funktionsmantel mit speziellem Innenfutter wärmt wie ein Backofen. Die Creme de la Creme trägt Pelz. Die Russen stehen bis heute zu ihren toten Tieren und tragen sie tapfer als Edelpelz, obwohl sie damit gefährlich leben, wenn sie einem fanatischen Tierschützer begegnen. Kunstpelz liegt hingegen im Trend und auch gut auf der Haut. Echter Pelz ist für viele Leute ethisch und finanziell nicht leistbar, und so entscheiden sich immer mehr Menschen für den pelzigen Fiffi in allen Farben. Die heutigen Kunstpelze sind elitär verarbeitet, wärmen genauso intensiv, sind vom Echtpelz kaum bis gar nicht zu unterscheiden, und vor allem darf der noble Zobel anstatt verstorben im Schrank, lebendig in freier Wildbahn streunen.

Winterstiefel sind ein absolutes Muss, nach denen sollte man sich schon im Oktober umsehen, sonst bekommt man nur noch die Reste im vorgezogenen Schlussverkauf. Ein dicker Winterpullover muss auch sein, da sonst der Hals erfriert, wenn kein anständiger Rollkragen vorhanden ist. Im Trend liegen die warmen Winterkleider, welche man mit dicken Strumpfhosen, warmer Unterwäsche und einer Winterjacke kombiniert. Wichtig ist das Material, aus welchem die Kleidung gefertigt ist. Wolle und Modal wärmen am besten, Baumwolle liegt im Mittelfeld, und die Kunstfaser, allen voran das Polyester und Acryl bilden die kalten Schlusslichter.

Im Trend liegt die Funktionskleidung, die wärmt und atmungsaktiv zugleich ist. Hierzu zählt die Thermowäsche, und besonders die Thermostrumpfhose leistet viel, wenn der Winterrock zu kurz ausfällt. Manche Frauen ziehen auch zwei Thermostrumpfhosen übereinander an, wenn sie einen Rock tragen, denn das wärmt besser. Tests haben gezeigt, dass diese Strumpfhose bis zu Minus 20 Grad geeignet ist, allerdings nur für ca 15 bis 20 Minuten in der Kälte wärmend zur Seite steht, dann fängt man an, auszukühlen. Am besten ist eine Thermostrumpfhose, eine Jeans und ein langer Pelzmantel, wenn man sich länger bei Minustemperaturen im Freien aufhält. Die obligatorische Seidenstrumpfhose ist vollkommen ungeeignet für den Winter, es sei denn, man nimmt regelmässig eine Blasenentzündung in Kauf.

Getoppt wird der Funktionslook von spezieller Schneekleidung mit integrierten Nanopartikeln, die man im Wald, auf verschneiten Wiesen, beim Rodeln, im Tiefschnee, beim Schneewandern etc. anzieht, um nicht nass zu werden. Sie ist zwar atmungsaktiv, lässt jedoch keine Nässe durch. Spezielle Schneeschuhe mit integrierter Heizung wärmen die Füsse, sodass sie auch auf Extremtouren nicht abfrieren können. Zunehmend findet die integrierte Heizung auch Einzug in die Handschuhe, da die Fingerkuppen schnell frieren und die Fingernägel abbrechen. Hin und wieder begegnet man einem Virtuosen in der Jethose, mit Stirnband, Ohrenschützer und Anorak, obwohl der Retrolook der 80er Jahre längst vergessen scheint.

Eine Methode, der Kälte zu trotzen, ist das ISO OSI Modell, das sieben Schichten Modell, welches den Körper von aussen wärmt. Man beginnt mit der langen Unterwäsche, dann kommen zwei Pullover, zwei Hosen, eine Jacke und ein warmer Mantel, dicke Stiefel, warme Mütze, dicker Schal und wärmende Fäustlinge. Den Schal bindet man sich am besten über das halbe Gesicht aufwärts in Richtung Nase, damit man die eiskalte Luft durch den Schal gefiltert einatmen kann. Spätestens jetzt wären Mann und Frau nicht mehr direkt voneinander zu unterscheiden.

Die obligatorische Mütze ist Pflicht für unsere Gesundheit. Der Kopf friert bei Kälte sehr schnell, denn von oben aus gesehen verlieren wir viel Wärme. Deshalb sollte man nicht nur Schal und Handschuhe, Mantel und dicke Stiefel tragen, sondern auch eine warme Kopfbedeckung, welche sogar die Ohren schützt. Eine Mütze, am besten aus Wolle, sorgt dafür, dass die Wärme im Körper bleibt und nicht nach oben hin entweichen kann. Mütze, Handschuhe und Schal müssen farblich aufeinander abgestimmt sein, damit man aus einem Guss gegossen ist und nicht aussieht wie eine defekte Ampel.

Welchen Sport betreibt man im Winter?

Wintersport liegt nach wie vor im Trend, aber er hat sich gewandelt. Langlaufen kommt zunehmend aus der Mode, da im Tal der Schnee immer seltener wird und sich die Langlauf-Loipen ihren Weg durch die Täler bahnen. Andererseits versuchen die Loipenbertreiber künstliche Langlaufbahnen zu gestalten, wenn es im Tal kalt genug ist. Auch der Schisport hat sich gewandelt. Die Hotels im Tal bieten eher Wellnessurlaub anstatt Schiurlaub an, aber keine Sorge, abends auf der After-Schi-Party sehen wir alle gleich glücklich aus. Der Schnee hat sich gewandelt, und so liegt der eigentliche, der traditionelle Wintersport nicht mehr ganz im Trend. Eislaufen wird zunehmend zur Herausforderung, weil die Seen zwar zufrieren, aber das Eis nicht dicht genug wird. Und da sich der Wintersport im Wandel befindet, haben sich die Trendsportarten auf Kunstschnee verlagert, in Hallen zurückgezogen, aber dafür werden wir mit Konsum und Musik berauscht, sodass wir ständig in Einkaufslaune geraten und sich die Händler freuen. Und wenn wir uns aus der Indoor-Halle wieder herausbewegen, so können wir spezielle Schlittenfahrten mit Pferden unternehmen, wie sie beispielsweise in Salzburg und in Wien angeboten werden. Hier vereint man Stadtflair und Winterlandschaft.

Die Schifahrer und Snowboarder brauchen die passend trendige Sportausrüstung, denn man will ja auf der Schipiste sehen und gesehen werden. Die Jethose hat übrigens seit Jahren ausgedient, so wie der alte Holzschi und die gestreift gemusterten Opa und Oma Pullover. Die heutige Schimode ist bequemer, funktionsfähiger und wärmer geworden. Da bleibt sogar Platz für eine spezielle Handy-App, mit der man im Winterurlaub auf Partnersuche gehen kann, selbst wenn man rasant die Schipiste hinunter wedelt.

Was machen die Tiere im Winter?

Ein kalter und lang anhaltender Winter kann gefährlich für Wildtiere sein, da sie kein Futter finden und immer schwächer werden. Manche Tiere frieren auch. Schon ein kleines Vogelhaus kann ein Vogelleben retten. Kastanien für die Rehe können ein kleines Rehleben retten, und Entenfutter sorgt dafür, dass es am Teich schnattert. Bei Tierfutter für Wildtiere sollte man jedoch beachten, dass man nicht alles füttern darf. Nicht jedes Tier verträgt Brotkrümel und Würmer. Gezielte Tiernahrung bekommt man im Handel, und an diese sollte man sich halten, oder wenigstens an ihr orientieren. Man muss ja nicht gleich dem Fuchs eine Henne vor die Füsse legen, aber eine kleine Futterstelle im Wald, welche man regelmässig auffüllt, kann Wildtieren über den harten Winter hinweg helfen. Natürlich sammeln die Waldtiere bereits im Herbst einen gewissen Vorrat an Nahrung, aber nicht immer reicht dieser aus, wenn es im März noch einmal frostig wird.

Im Zoo schützt man die Tiere mit Decken vor der Kälte, denn besonders die exotischen Tiere aus dem Süden sind die eiskalten Temperaturen nicht gewöhnt. Der Löwe bekommt eine Heizdecke, das Zebra eine Wolldecke, und der Elefant ist dickhäutig genug, um nur eine dünne Folie zu brauchen. Am wohlsten fühlt sich der Eisbär, er liebt eisige Temperaturen und hat somit mit dem Pinguin viel gemeinsam.

 


Elisabeth Putz

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