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Leben in der Sonnenstadt Lienz

Leben in LienzWie lebt man in Lienz, quasi der Hauptstadt von Osttirol? Lienz ist anders, besser, optimal. Lienz ist gar nicht so schlecht wie man glaubt. Die Stadt ist eine der sonnigsten und wird daher auch Sonnenstadt genannt. Sie liegt inmitten von Osttirol, welches eigentlich ein Ableger von Tirol ist, umgeben von Bergen, den Lienzer Dolomiten, und daher wird die Stadt auch Dolomitenstadt genannt. Mein Favorit ist das Zettersfeld, denn dort kann man im Winter so viel Schnee aufwirbeln, er fällt immer nach unten.

Mein Lienz gehört zwar nicht ganz mir alleine, aber ich bin dort geboren, hatte dort meinen ersten verzweifelten Schrei nach Liebe ausgespuckt, und ich hoffe, sterben werde ich woanders, denn Lienz ist nicht unbedingt eine Stadt zum Sterben, sie ist eher zum Leben geeignet.

Die Website der Sonnenstadt Lienz

Eckdaten zur Stadt Lienz

Lienz befindet sich zwar in Osttirol, gehört jedoch zum Bundesland Tirol, und somit spielt sich vieles in Innsbruck ab. Lavant, Matrei, Sillian und Nussdorf Debant, sowie Dölsach und Oberlienz gehören laut einer Studie zu den beliebtesten Orten rund um Lienz herum, wobei mir persönlich Nussdorf Debant am besten gefällt.

Lienz liegt 673 Meter über dem Meeresspiegel, gemessen an der Adria, und es gibt noch ausgewogene Jahreszeiten, das heisst, Schnee im Winter. Lienz beherbergt 11 171 Einwohner, was im Jahr 2022 gemessen wurde, aber es ändert sich ständig, Tendenz steigend, und falls ich wieder einmal nach Lienz zurückziehe, gibt es einen Einwohner mehr. Die Stadt steht wirtschaftlich gesehen gut da, ist Arbeitgeber für mehr als 9000 Menschen, Tendenz steigend, wobei Liebherr einer der grössten Arbeitgeber ist.

Lienz liegt zwischen dem Drautal, dem Pustertal und dem Iseltal, und geschichtlich betrachtet lebten bereits zur späten Jungsteinzeit und zur Eisenzeit Menschen in der Umgebung, was Funde zu ersten Siedlungen, beispielsweise in Nussdorf Debant belegen. Es kamen die Kelten, und auch die Römer, und schliesslich wurde das heutige Lienz in das römische Reich eingegliedert. Das damalige Noricum mit der grössten Stadt Aguntum, welche heute als Ausgrabungsstätte in Dölsach liegt, interessiert mich am meisten.

Lienz gehört als Mitglied dem Verband der kleinen historischen Städte an und verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise dem Iselsturm, Schloss Liebburg, das Franziskaner Kloster, und natürlich Schloss Bruck.

Die Stadt Lienz ist Bezirkshauptstadt des Bezirks Lienz und pflegt Städtepartnerschaften mit der US-amerikanischen Stadt Jackson, mit der türkischen Stadt Selzuk, und der Stadt Görz.

Lienz ist eine Fairtrade Stadt

Lienz wurde offiziell im Oktober 2019 mit dem Label Fairtrade bestückt, da die Stadt überwiegend Fairtrade Produkte anbietet, welche auch bei offiziellen Veranstaltungen, in Sitzungen der Stadtgemeinde, in Schulen und öffentlichen Gebäuden, in vielen Läden und Shops angeboten werden. Ein Vorreiter des Fairtrades ist der Verein Trikont und die NMS Egger-Lienz Schule, in welcher die Lehrer und Schüler das Fairtrade sogar in den Unterricht einfliessen lassen und Fairtrade Produkte bevorzugen.

Nachhaltigkeit, Bewusstsein, aufmerksames Leben, Produkte und Angebote zu fairen Bedingungen, umweltbewusst, oft regional hergestellt, das ist lebenswert. Regionale Händler werden bevorzugt, regionale Produkte werden gerne konsumiert, da fallen lange, energieaufwendige und schadstoffreiche Lieferwege weg. Meiner Meinung nach muss nicht alles aus China importiert werden, nur damit es billigst über den Ladentisch wandert. Man kann auch kostengünstig bei uns produzieren, wenn man die zahlreichen Kleinbetriebe unterstützt, anstatt sie mit unerfüllbaren EU-Richtlinien zu beglücken, oder besser gesagt zu erdrücken.

Der Hauptplatz in Lienz ist wie ein zweites Wohnzimmer

Sehenswert ist der Hauptplatz von Lienz mit seinen vielen kleinen Cafes, Restaurants und Shops. Sehenswert ist auch das City-Cafe, welches einst mein zweites Wohnzimmer war, in welchem ich die Schule erfolgreich schwänzte und meinen Tagträumen nachging. Bitte, das Cafe lädt zum Träunen ein, und wer es ein wenig cooler mag, der geht ins Himmelblau, denn dort kann man seine Träume sogar verwirklichen.

Wer den viel besuchten und gut frequentierten Hauptplatz meiden will, geht in eines der Seitenstrassen-Cafes, denn dort schmeckt der Kaffee auch gut. In meinem jugendlichen Leichtsinn lernte ich über den uralten CB-Funk pausenlos irgendwelche Männer kennen, die ich dann in eines der Seitenstrassen-Cafes mitnahm, damit mein ohnehin am Boden liegendes Image nicht noch einen schlechteren Ruf bekam.

Shopping in Lienz

Begrüssenswert ist die Einkaufsmeile von Lienz, wobei ich heute sagen muss, sie hat sich stark verändert, hat sich in alle Himmelsrichtungen hin ausgebreitet, und viele Shops von damals gibt es heute nicht mehr. Dafür haben sich die grossen Kaufhausketten in Lienz eingenistet, wie die Heuschrecken durchgefressen, und sie bewohnen das heutige Stadtbild konsequent mit ihren nicht ganz nachhaltigen Sonderangeboten. Wenn man ein T-Shirt für 3 Euro kaufen kann, verzichtet man oft gerne auf jegliche Nachhaltigkeit, aber wenn man regional kauft, erntet man im Idealfall höchste Qualität.

In Lienz gehe ich heute noch gerne zum Shoppen. Einst kaufte ich ein rotes Kleid beim Benetton ein, und als ich es trug, fiel mir auf, meine Atombrüste ragen zu stark heraus. Ich ging damals damit in die Diskothek Joy, um meinen Lieblingslehrer zu umgarnen, verfehlte ihn jedoch aufgrund meiner Kurzsichtigkeit, flanierte mit einem fremden, ähnlich blonden Mann und bekam am nächsten Tag den niedrig angehauchten Ruf einer billigen Schnepfe aufs Auge gedrückt. Bitte, das war unterstes Niveau, da braucht man direkt einen Paternoster Aufzug, um Prestige-bedingt wieder nach oben zu fahren, aber genau so ein Paternoster fehlt der Sonnenstadt noch.

Lienz ist eine kleine Modestadt, aber modisch gesehen lag ich immer daneben, entweder eingehüllt in einen Kartoffelsack, bestehend aus Jeans und Pullover, oder präsent wie ein vor Sinnlichkeit strotzender Vogel, transparent freigelegt mit einem zu kurzen Rock und einer zu engen Bluse. Man bekommt beides in Lienz, wenn man gezielt danach sucht.

Durch Lienz fliesst die Isel

Die Isel fliesst querSehenswert ist die Isel, ein kleiner Fluss, der sich durch Lienz schlängelt. Es ist ein linker Nebenfluss der Drau, hat seinen Quellursprung im Umbaltal auf 2400 Meter Höhe über dem Meeresspiegel, fliesst nach Lienz direkt in die Drau, wird teilweise auch wirtschaftlich genutzt, und der Fluss spendete aufgrund seiner kleinen Berühmtheit sogar in Wien einer Strasse seinen Namen, nämlich die Iselstrasse. Zunehmend wird im Laufe der Zeit damit zu rechnen sein, dass die Isel umweltverträgliche Wasserkraftwerke bekommt, quasi zubetoniert wird, denn wir befinden uns in einer Zeit der Energiewende. Bis es soweit ist, kann man jedoch den Fluss geniessen.

Damals, als ich mit erhabener Konsequenz die Schule schwänzte, sass ich mit meinem Diktiergerät oft an der Isel auf einer der Bänke, lauschte abwechselnd dem Flusswasser und meinem Diktiergerät, erkannte in beiden Dingen die Stimme Gottes, die mich ermahnend an den Unterricht erinnerte, und als ich mein Diktiergerät ausschaltete, wusste ich, was im Unterricht gesprochen wurde. Ich nahm oft ganze Schulstunden auf, damit ich mich am gesprochenen Wort der Lehrer orientieren konnte, anstatt mühsam in den Schulbüchern zu lesen. Meine Augen waren nämlich schwach wie ausrangierte Autoreifen, und ich hatte Mühe, zu klein gedruckte Buchstaben zu lesen, aber in eine Blindenschule wollte ich auch nicht abgeschoben werden. Am Flussufer der Isel kann man ungestört sitzen, ohne dass man beobachtet wird, denn ausser ein paar Passanten kommen nur die Vögel vorbei.

Kunst und Kultur in Lienz

Lienz ist eine kleine Kulturstadt. In den elitär ausgestatteten Mauern von Schloss Bruck findet man die Egger-Lienz Ausstellung, welche man gesehen haben muss, wenn man Lienz besucht. Das Museum gehört seit 1940 der Stadt Lienz und beherbergt den jährlich wiederkehrenden Kultursommer. Erwähnenswert ist an dieser Stelle das Sommernachtskonzert, welches sozialen Zwecken dient, denn der Erlös kommt dem Lions Club zu Gute.

Direkt in der Lienzer Innenstadt findet man Kunstgalerien und Kirchen, in denen man entweder zu Gott oder zum vorüberziehenden Kulturschock betet, aber Kunst liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Neben den Kunstgalerien beherbergt Lienz viel katholische Religion, denn Osttirol gehört zu Tirol, und Tirol ist heilig. Im Jahr meines Abiturs frequentierte ich aus reinster Verzweiflung über mich selbst regelmässig eine der ältesten Kirchen von Lienz, weil sie so nahe lag. Ich sass in der Stille der Kirchenmauern fest und bat um ein Wunder, denn ich stand auf der ziffernbedingten Abschussliste der Schulnoten, hatte jedoch eisern vor, mein Abitur zu schaffen. Ich bin nicht gläubig, habe sogar die Zeugen Jehovas an der Haustüre im Bademantel bekleidet abgefertigt, sodass sie nie wieder kammen, und ich habe unseren uralten Dorfpfarrer bis aufs Knochengerüst genervt, sodass er das Dorf verliess und sich bis heute dort nicht mehr blicken liess. Trotzdem geschah ein Wunder, und ich schaffte mein Abitur.

Lernhilfe in Osttirol

Ein meiner Meinung nach gelungenes Projekt in Osttirol ist die Lernhilfe Osttirol. Kinder und Jugendliche der Pflicht- und höheren Schulen können hier zu günstigen Preisen Nachhilfe erhalten, Lernschwächen ausbessern, das Lernen an sich samt seiner strukturierten Konzentrationsfähigkeit besser in den Griff bekommen. Das Projekt wird vom Soroptimist Club Lienz unterstützt. Für die Lernhilfe Osttirol benötigen Kinder und Jugendliche aus sozial, finanziell schwachen Haushalten einen Nachweis, dass sie bedürftig sind, und dann kostet die Lernstunde nur noch 2 Euro Selbstbehalt, den Rest übernimmt der Soroptimist Club. Hier werden immer wieder freiwillige Lehrer gesucht, die am Projekt teilnehmen.

Soroptimist Club Lienz

Die Lienzer sind anders, aber sie sind coole Leute

Bitte, das Lienzer Fussvolk ist gar nicht so schlecht wie sein Ruf ihm vorauseilt. Man findet inmitten von Osttiroler Urgesteinen auch Menschen auf zwei Beinen, die hilfreich fürs Allgemeinwohl sind, helfend zur Seite stehen, sich gegenseitig animieren, einander gut leiden können und gemeinsam friedlich leben. Die Stadt Lienz ist so klein, dass man sich auf der Strasse grüsst, vor allem, wenn man sich gegenseitig kennt. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind in der Stadt überall präsent, und so wird wohl niemand verhungern, der dort lebt. Wenn man genau hinschaut, ist Lienz ein erweitertes Dorf, denn man findet sich dort auch blind zurecht. Neulich wurde das Blindenleitsystem rund um den Lienzer Hauptbahnhof erneuert, und ich muss sagen, man gleitet dahin wie auf Wolken.

Das BORG in Lienz ist anders, aber dafür ist es cool

In Lienz besuchte ich das BORG, mit mässigem Erfolg, denn ich war selten anwesend, weil ich mir den Rest der Schulzeit frei nahm. Bitte, wie ich mein Abitur geschafft habe, kann ich mir bis heute nicht erklären, denn ich besass nicht einmal ordentliche Bücher, da sie mir jährlich verloren gingen, so unter dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Und so war mein Abitur eine reine Improvisationsangelegenheit, aber knapp vor der Reifeprüfung passierte etwas Merkwürdiges, ich lernte wie ein wild gewordenes Eichhörnchen, welches auf der Suche nach Nüssen alles frisst, was es findet. Bitte, vielleicht haben auch meine Stossgebete in der Lienzer Kirche geholfen, welche ich flehend zum Himmel hinauf schickte, ohne zu wissen, ob es einen geistigen Himmel gibt.

In Lienz existieren mehr gute als schlechte Lehrkräfte, was vielleicht am Klima liegt, denn das soziale Klima ist prima. Heute gibt es hierfür die obligatorischen Lehrerbewertungen.

Kein Ort der Welt ist so schön wie Lienz

Ich lebe zwar bis auf Weiteres in Klagenfurt, einer vernebelten Stadt, dessen Nebel mir das Hirn zunebelt, aber Lienz bleibt meine Zwischenheimat, mein Geburtskanal, meine Sonnenstadt, auch wenn sich das Klima dem Ende zuneigt und zunehmend unangenehmer wird. Irgendwann sitze ich im Nebel in Klagenfurt fest und freue mich, nicht bei 40 Grad Hitze zu verdunsten, denn im Nebelloch ist es erfahrungsgemäss saukalt.

Lienz wird immer moderner

Die Sonnenstadt Lienz modernisiert sich am laufenden Band. Die politische Lage wird zusammen mit den Dolomiten klimafreundlich umgebaut, der Wolf könnte bald beseitigt werden, er wird aufgespürt und unschädlich gemacht, solange kein Naturschützer wie ich es einer bin, darüber berichtet, dass der Wolf auch eine sensible Seele besitzt, und die Lienzer üben sich in Solidarität, solange noch sichergestellt ist, dass jeder gut leben kann, wenn er will.

Die Immobilienpreise steigen in undefinierbare Höhen empor, aber in der Höhe des Zettersfeldes lebt man am besten, während man im Penthouse mitten in Lienz seinen elitären Zweitwohnsitz aufschlägt. Im Trend liegen die mobilen Häuser, die auf Campingplätzen stehen, da sieht man dann vor lauter Minihäusern keinen Wohnwagen mehr. Und die Immobilien werden so teuer, dass ich mir überlege, so ein Minihaus in Lienz aufzustellen, weil ich mir einen zweiten Betonklotz nicht ans Bein binden kann, wenn ich pleite bin. Noch kann ich mir das Lachshäppchen leisten, aber wenn ich aufgrund der Klimakrise, welche auch in Lienz bemerkbar ist, überhitze, brauche ich keinen Lachs mehr. Übrigens schmeckt der Kaffee in Lienz jedes Mal süss, wenn ich dort bin, und das liegt nicht am Zucker.

Windenergie in den Lienzer Schigebieten

Wenn der Wind am Gipfel weht, wo eigentlich das Gipfelkreuz steht, dann ist das Kreuz in Gefahr, denken einige Politiker und wehren sich gegen die Winkraft in den osttiroler Schigebieten. Und wenn der Wind nicht weht, sind die Kraftwerke eine reine Augenweide. Die NEOS befürworten die Windkraft in Schigebieten, und ich muss ehrlich gestehen, der Gedanke klingt verlockend, denn damit würden wir einige Probleme lösen, die es ohne die Seilbahn gar nicht geben würde. Die Bergbahnen verfügen bereits über Starkstromnetze, sodass man hier keine neuen Gräben graben müsste, welche die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit empfindlich stören könnten. Und wenn die Bergbahnen schon so viel Strom fressen, könnten sie ruhig auch ein Windkraftwerk ertragen. Welch eine Augenweide, welch ein Ohrenschmaus. Wussten Sie, dass Windkraftwerke viel Lärm um nichts machen, wenn sie Strom erzeugen? Da weht der Wind wie ein Hauch von Nichts durch die Turbinen, und voila, im Wohnzimmer geht die Lampe an, ach wie fein. Man könnte natürlich auch auf Solarenergie setzen, Photovoltaikanlagen anbringen, die Seilbahnen damit bestücken, und am Gipfelkreuz bringt man die höchste Solaranlage an, direkt über dem Haupt des Präsidenten, damit der Jesus seinen Solarhimmel betrachten kann. Beides, Windenergie und Solarenergie sind für Schigebiete nützlich, wenn nicht die Touristen dort wären, und wenn nicht die Seilbahnindustrie, die Gastwirte und Bergbahnbetreiber etwas dagegen hätten, denn solche Anlagen würden den Tourismus mächtig zusetzen. Ich denke, man könnte sich zu einem Kompromiss durchringen, eine mittelprächtige Anzahl an Energiekraftwerken bauen, nicht zu viele, nicht zu wenige, und alle wären zufrieden mit so einer Lösung, nur das Ego des einzelnen hüpft unter dem Teppich dahin, wenn es gequetscht wird.

Der Wolf in Lienz und Umgebung

Der Wolf ist wieder da, Hurra. Für die grün angehauchten Befürworter des Wolfes ist die Wiedereingliederung seiner Art in ländliche Gebiete, quasi in Wohngebiete eine gute Idee, während die Bevölkerung laut aufschreit, denn so ein Wolf kann mächtigen Schaden anrichten. Kein Huhn ist sicher vor ihm. Und in letzter Zeit plagten die Wölfe ganze Dörfer und osttiroler Gebiete, weil die Wölfe den Menschen zu nahe kamen. Wolf bleibt Wolf, Schaf bleibt Schaf, Mensch bleibt Mensch, und ich bleibe ein unverbesserlicher Umweltschützer, den man eigenhändig erschlagen müsste, damit man die Plage nicht mehr am Hals hat. Ich wohne ja auch in der Stadt, direkt unterm Gibeldach, da kommen selten Wölfe vorbei, es sei denn, ich lade sie ein, aber dann klingeln sie zuvor an der Haustüre. Ich kann die Panik der Bürger verstehen, denn wenn man mit einem Wolf konfrontiert wird, hätte man am liebsten ein Gewehr dabei, welches man beherrschen müsste, damit man nicht versehentlich die Schwiegermutter, nein, das Huhn erschiesst. Waffen aller Art sind für mich ein No-Go, und Wölfe aller Art sind eine Zumutung für Dörfer, in denen sich die Bürger frei bewegen wollen. Man könnte zwar dem Wolf sein Waldrevier zurückgeben, aber man muss ihn nicht einbürgern, quasi neben die Bürger platzieren, denn der Wolf sucht sich ohnehin seinen Weg selber. Er geht einfach dem verführerisch gut duftenden Geruch der Hühner nach.

Kinder schnuppern an der Lienzer Bauwirtschaft von morgen

Die heutigen Kinder sind die Arbeitgeber und Arbeitnehmer von morgen und übermorgen, denn sie gestalten unsere Zukunft, und diese sollten wir ihnen nicht verbauen. Ein Projekt, welches in Osttirol in den Pflichtschulen regen Anklang fand, ist das Schauprojekt für Kinder, welche sich Baustellen näher anschauen konnten. In vielen Volks- und Grundschulen wurde dieses Projekt bereits durchgeführt, und es stiess auf begeisterte Kinderaugen. Handwerker sind gefragt wie nie, und wenn der Klemptner kommt, hat der Wasserhahn endlich ausgetropft. Leider wird das Handwerk immer mehr in den Hintergrund gedrängt, da wir im Moment eher darauf achten, dass Kinder eine möglichst lange, effektive, gut bezahlte, akademische Laufbahn einschlagen, was natürlich gut ist, aber trotzdem benötigen wir Bauarbeiter und Handwerker. Heute ist es ohnehin schick, eine Lehre nach dem Abitur anzustreben und somit die akademische Laufbahn mit der handwerklichen verschmelzen zu lassen. Wir sollten in Zukunft die Kinder intensiver in die Wahl des zukünftigen Berufes einbeziehen, denn ein Kind sollte frei wählen dürfen, womit es später einmal seine Brötchen verdienen will. Die Matura samt Studienabschluss ist zwar erstrebenswert, aber nicht jedes Kind möchte dies, und nicht jeder Mensch ist fürs wissenschaftliche, theoretische Arbeiten geeignet. Meiner Meinung nach braucht es dringend mehr Sozialarbeiter in den Schulen, welche den Kindern alternative Berufe und Lebensmodelle näherbringen, sie unterstützen und für sie da sind, denn die Lehrkräfte alleine können nicht alle Bereiche der Persönlichkeitsbildung übernehmen.

Das Zettersfeld bekommt nette Chalets

Es könnte bald amtlich werden, dass am Zettersfeld ein nettes, von Superreichen bewohntes Chaletdorf entsteht, denn ein Investor aus Oberdrauburg hat Interesse daran. Bitte, er könnte auch mich unterstützen, dann ziehe ich ins Chalet ein. In Lienz und Umgebung sieht man die nahenden Chalets mit geteilter Meinung, denn eine alt eingesessene Jugendherberge muss dafür geopfert werden, und somit jault der Alpenverein wie ein Wolf laut auf, aber in Kärnten und Osttirol sind Wölfe ohnehin am Vormarsch. Ich finde es nicht gut, wenn man noch mehr Natur den Superreichen überlässt, denn sie schmutzen viel, wenn sie mit ihrem Privatjet am Hausdach des eigenen Chalets parken.

Matrei ist pleite

Nach dem letzten Kassasturz fiel auf, dass die Dorfgemeinde Matrei pleite ist, da der Pleitegeier schneller war als der Sparfuchs. Ich glaube fast, die Matreier müssen jetzt sparen, aber das dorfinterne Rathaus steht noch, selbst wenn man derzeit nicht weiss, wo guter Rat zu holen ist. Manchmal kauft man sich ja den Hausverstand beim Billa, aber es gibt Zeiten, in denen ist jeglicher Hausverstand ausverkauft. Ich denke, so wie sich die Zeitenwende in unsere Gesellschaft eingeschlichen hat, so wird auch Matrei eine Zeitenwende erleben und seine Schulden tilgen, bevor das nette Dorf in den Schuldenturm eingesperrt wird und bei Wasser und Brot verhungern muss. Das saubere Wasser kommt bestimmt aus Dölsach.

Der Caritas-Kaffee schmeckt auch den Lienzern

Caritative Zwecke sind unterstützenswert, damit bin sogar ich einverstanden. Dem Lienzer Publikum schmeckt der Kaffee-to go, und so hatten Schüler aus Lienz herzlichst dazu eingeladen, vor den Shoppingcentern und Einkaufsläden einen schnellen Kaffee zu trinken und eine kleine Spende hierfür abzugeben. Es kam ein hübsches Sümmchen zusammen, welches für caritative Zwecke eingesetzt wird. Bitte, es geht doch, selbst in Krisenzeiten spenden die Leute noch. Leider leben auch in Lienz manche Leute in ärmeren Verhältnissen, was traurig genug ist, und ich musste bemerken, dass kein Dorf vom Pleitegeier verschont bleibt, aber in Umbruchszeiten, in der sogenannten Zeitenwende, lebt man ohnehin am besten nur für den Moment, den man auskosten sollte, denn man weiss nie, was morgen kommt. Matrei ist auch pleite, was der letzte Kassasturz belegte. Als ich das letzte Mal in dem Alpendörfchen zu Gast war, blühte es noch in voller Pracht, selbst die Strassenwege waren hoch genug, um nicht unterzugehen. Ich denke, Matrei braucht einen Koffeinschub. Übrigens hätte ich auch einen Koffeinschub nötig, wenn ich meine, in Falten gelegte Stirn anschaue, die runzelnd vor sich hinlebt.

Die Hochsteinhütte lebt

Während Matrei dem Pleitegeier verfällt und notfalls unter den Hammer kommt, lebt die Hochsteinhütte am Lienzer Hausberg auf. Bitte, für einen waschechten Tiroler, der lediglich einen soliden Deutschkurs absolvieren müsste, ist so ein kleiner Hausberg wie ein peinlicher Kogel, ein flacher Kegel, aber für den Stadtmenschen ist es ein Berg. Für mich ist es tiefstes Hochgebirge, denn ich kenne vorwiegend das Flachland. Und wenn ich aus Holland anreise, komme ich mit dem Fahrrad am Hochstein nicht weit. Die Hochsteinhütte hat übrigens den gesamten Sommer über geöffnet, bis zum Oktober. A Wurscht, an Koas, a Brout, des isch guat. Wussten Sie, dass ich, als ich als ausserordentliche Studierende in Frankfurt meine Kurse belegte, an der Uni fast in die verhängnisvolle Lage gekommen wäre, einen Deutschkurs zu absolvieren? Als ich jedoch Kurse in Dresden belegte, fragte kein Schwein, ob ich der deutschen Sprache mächtig sei, denn in Dresden schiebt man einfach die Kinnlade etwas nach vorne und spricht mitteldeutsches Platt, die sogenannte niederdeutsche Sprache.

Just do it - Hilfe naht auch in Lienz

Wenn jemand Hilfe benötigt, medizinische Notfallhilfe, ist meistens niemand anwesend, der wirklich hilft. Früher rief man ziellos in die Menschenmenge hinein und fragte, ob ein Arzt anwesend sei. Heute sind Ärzte die reinste Mangelware geworden, besonders am Land, und so müssen die Lienzer Bürger und Bürgerinnen Erste Hilfe leisten. Schüler des BRG Lienz übten den Notfall und erlernten die Herzdruckmassage an Hand aktueller Ohrwürmer solider Songs, die im Takt klingen und mitschwingen. Als ich in meinem jugendlichen Leichtsinn meinen Erste Hilfe Kurs machte, drückte man ein Auge zu, sonst hätte ich mein letztes Schwimmabzeichen nicht geschafft. Ich war nämlich blind wie ein Maulwurf und musste die schlagenden Herzen manuell ausfindig machen, aber einen Hilfesuchenden hätte ich im Notfall übersehen, oder ich hätte ihn bestimmt verwechselt, denn ich bin ein Meister der simplen Verwechslungen. Ich finde es gut, wenn Jugendliche einen Erste Hilfe Kurs belegen, dann irrt man nicht ziellos mit seiner Selfie-Kamera am Handy umher und outet sich als Voyeur, der den Schauplatz fotografiert und als Schaulustiger agiert.

Die Grossstädter ziehen nach Lienz

Lienz ist ein Ort der Zuflucht, wenn man in der weiten Welt scheitert, sich unwohl fühlt, oder wenn man einen Neuanfang sucht. Und daher befüllen die Grossstädter die Bergbauernhöfe und sorgen dafür, dass das Hofsterben aufhört zu leben. Man beackert sein eigenes Stück Land, hütet das Vieh und achtet darauf, dass der Fuchs nicht mit der nächsten Henne davonspaziert. Wenn die Flut an Städtern jedoch nicht mehr endet, bekommt Lienz samt umliegender Berge ein Problem, denn die Preise steigen, das Land wird knapper, die Ressourcen werden unter den gut betuchten, zahlenden Städtern aufgeteilt, und die alte Lienzer Oma muss aus ihrem Haus ausziehen, weil es abgerissen, und als Luxusimmobilie wieder neu gebaut wird. Als ich mir neulich die Immobilienpreise ansah, dachte ich, der Immobilienspiegel schaut mir doppelt ins verblüffte Gesicht. Ich könnte schwören, die Wohnungen sind teuer geworden, denn eine kleine Eigentumswohnung mit 100 Quadratmeter kostet in Lienz mehr als eine halbe Million Euro. Bitte, ich bin ein Dorfkind, kein Grossstädter. Und aus diesem Grund bleibe ich zu Hause und hüte das Klagenfurter Nebelloch.

Lienz braucht Wasser

Ein symbolischer Wassergipfel gipfelte in Dölsach, wobei hier die Wasserqualität im Vordergrund stand. Auch am Dorf benötigt man Wasser, selbst wenn Lienz und Umgebung eines der besten Trinkgewässer der Welt besitzt. Besser schmeckt es nur noch im Lesachtal, aber das Tal betritt man im Winter nicht freiwillig. Trotzdem müssen wir uns zunehmend Sorgen um die Trinkwasserqualität machen, denn die Bodenversiegelung schreitet voran, die Grossstädter fluten das Land, die Immobilienhaie verschlucken ganze Landstriche, und die Bauern bewirtschaften ihr Land nicht mehr zuverlässig, weil der Immobilienanleger mehr Geld bezahlt, um das Land mit Betongold zu beackern. Wenn ich mir anschaue, wie Grünflächen verschwinden, so könnte ich mir vorstellen, eines Tages an einer künstlichen Wasserader zu erwachen, vielleicht trinken wir dann unser Wasser als Infusion, nachdem der erste Hilfe Kurier eingetroffen ist. Bitte, Sie kennen das elitäre Klagenfurter Wasser nicht. Es beherbergt eine dicke Kalkschicht, sodass ich mein Wasser aus der Flasche trinke, weil ich teures Mineralwasser konsumiere und mich bei jedem Schluck nach Lienz zurücksehne.

 


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Elisabeth Putz

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