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Wie wichtig sind Spenden und Sponsoren?

Der perfekte GeldgeberSponsoring ist ein Geben und Nehmen, teilweise aus altruistischen, teilweise aber auch aus egoistischen Gründen heraus. Man spendet Geld und wird hofiert. Man spendet Geld in der Öffentlichkeit und wird grosszügig erwähnt. Man spendet viel Geld für Sportler, und man gewinnt an Aussenpräsenz. Es ist Werbung in eigener Sache.

Das Sponsoring ist wichtig, um Service Clubs und caritative Einrichtungen zu unterstützen, um Kultur, Sport, Bildung und das Sozialwesen zu fördern, um zusammen mit dem Image und Prestige für die Nächstenhilfe einzustehen, und um sein Unternehmen in einen Promistatus zu versetzen, denn Prominente haben meistens einen Sponsor.

Sponsoring ist eine gegenseitige Unterstützung, denn sowohl der Sponsor, als auch der Nutzniesser sind zufrieden, wenn das Sponsoring beidseitig klappt und Früchte trägt.

Sponsoring darf man jedoch nicht mit Spenden verwechseln, und vor allem steuerrechtlich sind es zwei Paar verschiedenste Schuhe, die nicht am selben Fuss getragen werden dürfen. Das Sponsoring beruht auf einer Gegenleistung, und die Spende braucht keinerlei Gegenleistung, keine grosse Zuwendung, höchstens ein kleines Dankeschön. Wer als Sponsor tätig ist, wird grossartig erwähnt, und viele Prominente tragen den Namen ihres Sponsors auf ihrer Kleidung, auf der Handtasche, auf dem Präsentierteller, quasi förmlich auf der Stirn geschrieben, weil sie für das Unternehmen, für den Sponsor werben.

Das Sponsoring ist so gesehen eine Art Werbung mit einem guten, caritativen oder gemeinnützigen Hintergrund. Die Spende besänftigt das Ego des Spenders, und so ist sie eine freiwillige Sache, die man aus reinster Nächstenliebe oder aus idealistischen, romantisch geprägten Gründen heraus pflegt.

Wie wichtig sind Spenden?

Was für eine Frage, Spenden sind lebensnotwendig für Mensch, Tier, die Umwelt und das allgemeine Wohl in der Welt. Wenn allerdings alle Staaten weltweit für das Wohl ihrer hauseigenen Bürger aufkommen würden, bräuchte man die Spendenaufrufe nicht. Licht ins Dunkel ist beispielsweise so eine Aktion, die eher die staatlichen Defizite, die in Österreich vorherrschen, ausgleicht. Keine Frage, Charity-Veranstaltungen wie Licht ins Dunkel sind wichtig, und ich unterstütze diese Formate mit Leib und Seele, aber ich sehe immer wieder, welche finanziellen Löcher der Staat ohne mit der Wimper zu zucken offenlässt, denn es fallen immer wieder Menschen durchs soziale Raster.

Neulich habe ich mir die Spendenstatistik von Statista angesehen und erschrak, denn die Österreicher sind nicht unbedingt ein spendenfreudiges Volk. Bis jetzt lag meine Messlatte in Deutschland, da ich zu Deutschland einen innigen Bezug hatte, aber seit ich gänzlich nach Österreich gezogen bin, liebäugle ich doch ein wenig mit den Österreichern, die so manch böse Zunge liebevoll Schluchtenscheisser nennt. Herr und Frau Österreicher spenden im Durchschnitt 70 bis 90 Euro, wobei 2% der Spender mehr als 1000 Euro jährlich spenden. Meine eigenen Umfragen ergaben, dass man in Österreich grösstenteils 50 Euro spendet, und das tut man gerne zur Weihnachtszeit. In Deutschland spenden die meisten Leute 40 Euro pro sozialer Einrichtung, und man spendet jährlich pro Spender 200 bis 300 Euro. Wenn ich ein waschechter Österreicher werden will, muss ich meine Spenden reduzieren, aber das bereitet mir körperliche Schmerzen, wenn ich sehe, wie viele Menschen Nöte erleiden, die eigentlich nicht sein müssten. In Deutschland spendet man jährlich bis zu 9 Milliarden Euro, in Österreich bis zu 900 Millionen Euro, aber bitte, das Land ist kleiner und besitzt viele enge Täler mit schmalen Kurven.

Übrigens spenden die Leute gerne für Tiere, dann kommt lange nichts, und wenn dann noch Geld übrig ist, dann spenden sie für Menschen im eigenen Land, für Naturkatastrophen, fürs Klima, und zum Schluss, wenn noch ein wenig Geld übrig ist, für den Rest der Welt, für Afrika und Co. Beim Spendenzweck sind alle Leute gleich, zuerst ist der Vierbeiner an der Reihe, dann erst der Zweibeiner. Wenn ich eine Schmusekatze oder einen Schosshund sehe, der bedürftig schaut, dann bekomme ich nicht nur weiche Knie, dann erwärmt sich auch mein Herz, und wenn man es pragmatisch sieht, so sind Schmusekatzen wie Frauen, und Schosshunde wie Männer, sie brauchen einfach viel Zuwendung.

Wieviel sollte man eigentlich spenden? Hier scheiden sich die spendenfreudigen Geister, aber eine faustdicke Grundregel lautet: 10% des jährlichen Einkommens sollte man spenden. Bitte, hier scheide sogar ich aus, denn meine Spendenfreude liegt darunter. Der Altruist spendet sogar ein Drittel seines Vermögens, und wenn das Vermögen aus Sachwerten besteht, muss man eben davon ein Stück abschneiden, vielleicht eine Hauswand der neu erworbenen Immobilie schreddern, damit man sie spenden kann. Im Grunde müsste man so viel spenden, dass man noch gut leben kann, und erst wenn das Spenden weh tut und den eigenen Lebensstil auf Null reduziert, erst dann macht man etwas falsch, würde der eingefleischte Altruist sagen. Die meisten Leute spenden Geld, aber für regionale Organisationen zählen auch Sachspenden, damit man arme Leute gut einkleiden kann. Hier ist die Altkleidersammlung eine wahre Fundgrube, welche ich regelmässig fülle, wenn ich meinen Kleiderkasten ausmiste, aber sogar ich habe neulich etwas mehr Nachhaltigkeit entdeckt und kaufe mir nicht mehr jeden Fetzen, der an meinem Po klebt wie nasses Laub.

Wie findet man einen Sponsor?

Wer etwas leistet, in der Öffentlichkeit steht, bekannt ist wie ein bunter Hund, hat das Glück, einen guten Sponsor zu finden. Man muss lediglich etwas Grosses, Interessantes auf die Beine stellen, dann kann man mit Sponsoren rechnen. Und man muss Leistung erbringen, denn der Sponsor möchte erwähnt werden, damit auch sein Name ins Rampenlicht rückt. Wer es schafft, ein positives Image in die Welt hinauszutragen, kann vom Sponsoring leben, online und offline, wobei sich die Märkte eher in den Onlinemarkt verschieben. Wer seinen guten Ruf verliert, keine Leistung mehr erbringt, könnte seine Sponsoren wieder verlieren, denn nichts eilt einem so schnell voraus wie ein schlechter Ruf. Und genau hier entsteht jede Menge Druck, so viel Druck, dass man sich geradezu seine Fingernägel samt Nagelhaut abkauen könnte, denn wer alleine auf das Sponsoring baut, lebt gefährlich bis turbulent. Man muss dem Sponsor gefallen, fast in jeder Hinsicht, und hinsichtlich des Gefallens tun sich zunehmend viele Frauen schwer, denn auch eine Frau ist nur ein Mensch und hat es verdient, respektvoll behandelt und nicht angefasst zu werden, wenn sie es nicht will. Bitte, das musste ich jetzt anbringen, da die Me-To Debatte nicht abreisst.

Was bekommen eigentlich die Prominenten aufgrund des Sponsorings alles geschenkt? Kostenlose weisse Zähne, der kostenlose Haarschnitt und das gratis Kleid vom Edeldesigner, alles geschenkt. Aber warum bekommen die Prominenten Geschenke von Firmen und Produktunternehmen? Nun, das Unternehmen macht Werbung mit den Stars, denn wenn Britney Spears ein Kleid von Chanel an einem Gala Abend trägt, steht der Markenname des Kleides am nächsten Tag in den Zeitungen. Zahlreiche Ehefrauen von gut verdienenden Männern sehen dieses Kleid und gehen wie in Trance voll verzaubert in die nächste Edelboutique und kaufen sich ein Kleid der gleichen Modemarke. So nimmt das Modelabel mehr an Geld ein, als es für den Prominenten an geschenkten Kleidern ausgegeben hat.

Prominente werden auch gerne gratis zu Parties und wichtigen Events eingeladen. Die bezahlen dafür nichts. Aber wenn die Promidichte sehr hoch ist, kommen viele zahlende Gäste, leisten sich eine teure Eintrittskarte und feiern fröhlich mit. Dann fliesst das Geld wie erwünscht an diesem Event. Und wenn Prominente auf ein Wellnesswochenende in ein Luxushotel eingeladen werden, sehen wir den Bericht in intimer Wochenendatmosphäre am nächsten Montag im Fernsehen in einem Newsmagazin.

Natürlich wird das Hotel positiv erwähnt. Die gut betuchten Leute sehen den Bericht und machen genau in diesem Hotel ihren nächsten Wellnessurlaub. Frauchen nimmt Hündchen unter den Arm oder steckt ihn schnell in die Handtasche und geht zackig auf Urlaub. Hier verdient das Hotel an Frauchen und Hündchen mehr als es für den Prominenten gesponsort hat.

Charity - Wieviel spenden wir für gute Zwecke?

Gerade zu Weihnachten werden Prominente wieder flüssig in ihrer Spendenbrieftasche. Wohltätigkeitsveranstaltungen und Charitygalas schmücken das weihnachtliche Fernsehen und die Bühne der Grosszügigkeit. Aber wann spenden die meisten Stars? Viele haben Spendenaktionen am Laufen für grosse Projekte, andere haben Stiftungen gegründet, die sie von der Steuer absetzen können, und manche Promis kommen zu Charityveranstaltungen wegen der Fotografen, dem Titelblatt in der Zeitung und dem Fernsehen.

Aber alle spenden Geld, und das ist ein gutes Zeichen der Wohltätigkeit in unserer Gesellschaft. Spenden die Promis denn auch einfach so, oder übersehen sie neben den grossen Projekten und Stiftungen die kleine Armut am Strassenrand. Fakt ist, gespendet wird immer, wenn die Kamera und der Fotograf in der Nähe sind. Und was passiert, wenn vor dem Hotel einer Spendengala ein Obdachloser sitzt und singt? Manche Promis dachten sich, der wird ohnehin bald vom Hotelpersonal zum Gehen aufgefordert werden. Manche gingen achtlos an ihm vorbei, und manche fühlten sich danach so ertappt von den Kameras, dass sie doch auch dem Obdachlosen eine kleine Spende zukommen liessen.

Lions Club

Wenn man Sponsoring mit caritativen Zwecken verbinden möchte, könnte man als Sponsor für einen Serviceclub zur Verfügung stehen, und hier sind die Lions Clubs eine gute Wahl. Sie unterstützen Menschen in Not, helfen unbürokratisch, ehrenamtlich und schnell, vor allem in unmittelbarer Nähe, und die Mitglieder erfüllen einen grossen Teil der Nächstenhilfe. Ein Lion sieht die Nöte in der unmittelbaren Umgebung und hilft ohne etwas dafür zu verlangen. Trotzdem beherbergen viele Lions Clubs Sponsoren, vor allem Bankinstitute, Kaufleute und Unternehmer, die eine gewisse Präsenz haben möchten, zusammen mit der guten Sache erwähnt werden wollen und trotzdem Menschen in Not unterstützen. Sponsoring darf jedoch nicht mit absetzbaren Spenden verglichen werden, und auch aus steuerrechtlichen Gründen darf ein Sponsoring nicht als Spende geltend gemacht werden. Das Sponsoring beruht auf eine Gegenleistung, die Spende erfordert keine Gegenleistung, höchstens ein persönliches Dankeschön, oder eine kleine Erwähnung, damit das Ego besänftigt ist.

 


Elisabeth Putz

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