![]() |
|
![]() |
![]() |
Welches Volksfest passt zu Ihnen?Volksfeste halten eine ganze Nation zusammen, halten sie fit, rauben uns manchmal den Atem, manchmal die Nerven, aber sie sind wichtig. Man feiert sich, seine Nation, seine Kultur, und man feiert sich, indem man sich nach aussen hin präsentiert. Volksfeste sind oft urig, traditionell, mit Lederhose, Haferlschuhen, Dirndlkleid, traditioneller Volkstracht, Uniform und aussergewöhnlicher Kleidung bestückt, und auch das Essen ist national angehaucht. Da fühlt sich der Bierbrezel- Fan wohl, wenn er seine Brezel zum Maßkrug schwenkt und ordentlich hineinbeisst, nachdem er einen deftigen Schluck Bier in seine Backen gezogen hat. Hinunterschlucken nicht vergessen. Volksfeste sind auch dazu da, Jahreszeiten einzuleiten oder ausklingen zu lassen. Am 1. Mai feiern die politischen Richtungen in sämtliche Richtungen hin ihre Rednerfeste. Im Oktober feiert die ganze Welt das Münchner Oktoberfest, weil hier alle anreisen, mit und ohne Lederhose, aber immer mit viel Durst im Gepäck. Und das traditionelle Erntedankfest feiern die Menschen aus religiösen Gründen, da man Gott für die üppige Ernte danken will, selbst in Jahren, in denen uns Sturm, Hochwasser, Wind und Wetter die Ernte unter der Hand wegwehen. Man feiert, um gesehen zu werden, und deshalb sind solche Feste traditionsbedingt, generationenübergreifend für die Landesväter, Bürgermeister, Bundeskanzler und Hände schüttelnden Bundespräsidenten Pflicht. Sie aalen sich im Sog der Menschen und freuen sich, wenn sie lobend erwähnt, quasi eingesogen werden. Da ist ein Staubsauger nichts dagegen. Volksfeste sind wichtig, denn sie ketten Menschen friedlich aneinander, die im normalen Alltag wie Tiere übereinander herfallen, wenn auch nur verbal, Gott sei Dank. Wie grausam ist der spanische Stierkampf?Die Corrida, der sogenannte spanische Stierkampf ist ein Stück Kultur, unterhaltsam fürs Fussvolk, grausam für den Stier, aufregend für den Torrero, den Stierkämpfer. Und die Arena tobt, wenn der Stier gewinnt. Früher war die Corrida ein Teil des spanischen Lebens. Sie verkörperte pure Unterhaltung, Lust und Frust, Energie und symbolische Tatenkraft, war ein gängiges Mittel gegen die Langeweile, und der Torrero war meist der gefeierte Held, auch wenn er einige Wunden davontrug. Heute ist die Corrida umstritten, denn der Tierschutz verbietet jegliche Art der Tierquälerei. Meist werden die Stiere vorab wild gemacht, müssen ein karges Leben führen, werden teilweise geschwächt, damit der Torrero überlebt, und sie leiden sowohl vor, als auch hinter den Kulissen. Dies treibt Tierschützer auf die Barrikaden. Wussten Sie, dass der Stier weder an der Muleta, dem sogenannten roten Tuch interessiert ist, noch farbenfroh ist? Stiere können kein Rot sehen, und so orientieren sie sich an den Bewegungen, welche vor ihnen stattfinden. Wenn der Stierkämpfer das rote Tuch schwingt, macht die Bewegung den Stier nervös, und er läuft los, um das Hindernis zu bekämpfen. Wenn er lange genug gelaufen ist, vor Erschöpfung zusammenbricht, oft sogar stirbt, tobt die Manege, das Publikum ist befriedigt, die Fans holen sich Autogramme, nicht unbedingt vom Stier, eher vom Torrero, und der Abend ist gerettet. Solche Stierkämpfe sollten weltweit verboten werden, auch wenn damit ein Stück Kultur verloren geht, denn Tiere sind auch nur Menschen und wollen leben. Das Tier möchte seine Ruhe haben. Heute könnten wir uns anderweitig unterhalten lassen. Wir müssen nicht unbedingt jemandem beim Sterben zusehen, wir könnten einen Mord im Fernsehen anschauen, wenn wir nachts unruhig träumen wollen. Tomatina in SpanienDie Tomatenschlacht wird jährlich in Valencia (Spanien) gefeiert. Bei der Tomatina bewerfen sich die Menschen gegenseitig mit überreifen Tomaten und feiern in den Herbst hinein. Zuvor werden die Tomaten aber zerquetscht, damit man sich nicht gegenseitig verletzt. Der rote Tomatensaft am Körper ist verrückt, richtig irre, und steht nicht jedem Menschen sonderlich gut. Aber viele Menschen lieben dieses Event und feiern saftig mit. Vielleicht haben Sie im nächsten Spanienurlaub ein wenig Zeit dafür. Der Villacher KirchtagIn Villach, das kleine Städtchen liegt im Süden Österreichs, feiert man traditionell den Villacher Kirchtag. Dirndlkleid, Haferlschuhe, die Tracht, die üppige Lederhose, die Kniestrümpfe, Würstel und Kraut, die Villacher Kirchtagssuppe, alles was Rang und Namen hat ist dabei. Die grossen Modeketten bieten hierfür sogar ihren Extra-Kirchtagsschmuck, billigste Dirndlkleider von der Stange und falsche Lederhosen aus Kunstleder an, die kann sich jeder leisten, sogar ich. Einst fuhr ich mit einem meiner Geschäftspartner mitten durch die Villacher Innenstadt, als wir bemerkten, dass der Villacher Kirchtag bereits begonnen hatte. Wir kamen nicht weit, wir steckten inmitten tausender Leute fest, das Auto war zu dick, zu protzig für den Kirchtag. Die Polizei leitete uns dann in sichere Zonen und bat uns anschliessend zur Kasse. Bitte, die Staatskassen sind leer, da darf man sich so etwas schon einmal erlauben. OktoberfestDas original Münchner Oktoberfest findet jährlich in der zweiten Hälfte vom September statt, hat mittlerweile viele Nachahmer gefunden und bleibt seiner Tradition treu. Dirndlkleid und Lederhose, das starke Bier mit saftigen Preisen, die Fahrgeschäfte im Vergnügungspark, die begehrten Sitzplätze in den Bierzelten, die Schausteller, Kellner und Veranstalter, die Gäste aus aller Welt, alles versammelt sich auf der Theresienwiese in München.
|
![]() |
|