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Was ist gute Kunst?
Kunst ist vergänglich, selbst wenn sie ewig lebt. Einst zerstörte sich ein Kunstgemälde wie von Geisterhand, weil ein Künstler einen Schredder eingebaut hatte, um zu signalisieren, dass ihm Geld nicht wichtig ist. Wir ärgern uns über Künstler, die sich voll daneben benehmen, reisen ihnen aber hinterher, um bloss keinen Superstar zu verpassen, und wir sind glücklich, wenn wir etwas Abwechslung im Alltag erleben dürfen. Wussten Sie, dass man ein Recht auf künstlerische Freiheit besitzt? Es ist sogar in die Grundrechte der Verfassung aufgenommen worden, denn jeder hat das Recht auf künstlerische Freiheit. Kunst ist in erster Linie eine Sache der Schönheit, der Attraktivität, aber auch schockierende Kunst, die uns wachrütteln soll, liegt zunehmend im Trend. In Japan bemalt man beispielsweise Kanaldeckel, was bei uns eine Unmöglichkeit darstellen würde. Bei uns ist ein Kanaldeckel mit dem Gedanken des Strassenschmutzes behaftet. In Japan malt man Szenen aus der Nachbarschaft drauf. So wird aus einem normalen Kanaldeckel ein hochwertiges Kunstwerk, womit man sich sogar einen Namen machen kann. In Hochwassergebieten fotografieren Kunstfotografen nackte Männer und Frauen, die sich im Schlamm des übriggebliebenen Hochwassers aalen. Für den Normalverbraucher ist dies ein wirrer Zustand, denn man könnte sich Krankheiten einfangen, die Bakterien vermehren sich rasch im schmutzigen Wasser, aber für den Fotografen ist es wahre Kunst, die einmalig ist. Bitte, man muss erst einmal ein Hochwassergebiet finden, warten, bis es lange genug regnet, da bekommt diese Kunst einen wahren Kultcharakter, denn es handelt sich nicht um ein Alltagsgeschehen. Es gibt Künstler, die malen mit Tierblut. Nicht geeignet für den eingefleischten Veganer, denn er bevorzugt Tiere im lebenden Zustand. Es existieren Fotografen, die Magermodels für eine Modelinie präsentieren, damit die Welt wachgerüttelt wird und wir wieder mehr Fleisch auf die Hüften bekommen. Sobald wir unsanft wachgeschüttelt werden, ist es einerseits Kunst und andererseits ein Skandal. Welchen Wert besitzt Kunst?
Sehen wir uns den Lebensweg des Künstlers von nebenan einmal genauer an. Wenn der Künstler einmal bekannt wird, steigen seine ersten Werke enorm im Wert und Preis an. Jetzt sind die 1000 Euro gut investiertes Geld gewesen. Wenn der Künstler aber immer nur der Nachbar von nebenan bleibt, waren die 1000 Euro hinausgeworfenes Geld. Mit der Kunst ist es wie mit dem Aktienmarkt auf Venture Capital Basis, man gewinnt viel, man kann aber auch in 97% der Fälle voll daneben liegen. Es gibt ja auch noch den individuellen Wert eines Kunstwerkes. Wenn dem Käufer ein Kunstwerk unheimlich gut gefällt, ist jeder Preis gerechtfertigt, aber den Käufer muss mancher Künstler von nebenan erst finden. Gute Kunst ist ein Handwerk, welches man zumindest ansatzweise einmal erlernt haben muss. Und genau das sieht man in den Kunstwerken und Bildern. Mit einem geschulten Blick lässt sich erkennen, ob ein Werk eines Tages Ruhm erlangt, oder ob es ein ewiger Vitrinensitzer bleibt. In vielen Künstlern steckt viel Potential, aber die Künstler müssen auch bereit sein zu lernen und Kritik zu ertragen. Für Sie als Käufer und Kunstkonsument ist es von Vorteil, wenn Sie einen Kunstkenner oder Kunstkritiker beim Kauf eines Kunstwerkes hinzuziehen, denn sonst sind 1000 Euro bald ins Klo gespült. Wie wichtig ist ein Kunstmuseum?Im Museum bekommt die Kunst all das, was sie verdient, Aufmerksamkeit, einen unermesslichen Wert bis hin zur astronomischen Wertsteigerung, und die nötige Sicherheit, denn hinter Panzerglas ist fast alles sicher. Wenn wir ins Museum gehen, so widmen wir uns vorwiegend alter bis uralter Kunst, antiken Werken und Objekten, vorwiegend von verstorbenen Künstlern, oder von namhaften Künstlern, die bereits lange am Markt sind. Seltener sind junge Künstler anzutreffen, und man findet sie schon gar nicht in den traditionellen Kunstmuseen, denn junge Kunst boomt heute vorwiegend im Internet. Für die jungen Künstler, welche sich erst einen Namen aufbauen müssen, existieren jedoch Online-Kunstmuseen, in denen man seine Werke digital präsentieren kann, und das macht Sinn, denn junge Menschen agieren grösstenteils im Internet. Museen für private Ausstellungen liegen im TrendDer gut betuchte Kunstsammler steht mit seinem Geld im Mittelpunkt und bestimmt zunehmend, was in einem Kunstmuseum ausgestellt wird. Früher bedankte man sich für hochwertige Schenkungen. Heute ist man zufrieden, wenn man eine kostenlose Leihgabe erhält. Schlimm wird es erst, wenn der Sammler seine ans Museum geliehenen Kunstwerke zur Versteigerung anbietet, während eine Leihgabe noch am Laufen ist. Heute zittern die Kunstmuseen, kämpfen ums Überleben und geben ihre Räumlichkeiten für private Kunstausstellungen her. Hier steht der Sammler im Mittelpunkt, denn seine erworbenen Kunstwerke werden einem hochwertigen Publikum zugänglich gemacht und erlangen somit Spitzenwerte, die man nicht mehr finanziell fassen kann, sondern nur noch idealistisch betrachten muss. Geht hier Kunst verloren, oder gewinnen wir neue dazu? Privatausstellungen von unbekannten Künstlern boomenDer Künstler ist irgendwann an dem Punkt angelangt, an dem sein Atelier zu klein wird und er nach Öffentlichkeit lechzt. Nur wo soll er seine Werke ausstellen, wenn die namhaften Galerien bereits voll mit bekannten Künstlern sind? Ein neues Modell hat sich aus der Not des unbekannten Künstlers heraus entwickelt. Private Räumlichkeiten, Wohnungen und leer stehende Galerien bieten sich an, um für eine monatliche Miete die Kunst zu präsentieren. Der Künstler schliesst einen Mietvertrag auf bestimmte Zeit ab, die Sicherheitshinweise werden im Vertrag geregelt, das Objekt muss gewerblich genutzt werden dürfen, und der Künstler haftet selbst für seine Werke. Die Mieten hierfür sind nicht günstig, aber es könnte sich lohnen, denn wenn die Vernissage stimmt, ein artgerechtes Publikum eingeladen wird, die örtliche Presse informiert wird, dann muss nur noch das Buffet gut schmecken. Wie wichtig ist eine Kunstmesse?Auf einer Kunstmesse präsentieren die Künstler ihre Werke und damit auch dessen Wert, den finanziellen und den imaginären Wert. So gesehen sind Kunstmessen viel Wert, denn hier legt man den ersten Grundstein dafür, wie viel die jeweilige Kunst eines Tages wohl wert sein mag. Bei Kunstmessen muss man zwei Arten unterscheiden, die hochdosiert qualifizierte Messe, die mit ihrem uralten Charme jeden Trendsetter umwirft, und die kreative, moderne Messe, bei der neue Ideen willkommen sind. Dies musste ich schmerzhaft feststellen, als ich mich einst für die falsche Messevariante entschied. Ich betrat die Kunstmesse und erkannte, dass das billigste Kunstwerk für 250 000 Euro erhältlich war und sämtliche Künstler, deren Arbeiten ausgestellt wurden, bereits verstorben waren. In Anbetracht der Preise war das billigste Werk förmlich Ramsch, denn man hätte auch drei Luxusvillen ausgeben können, wenn man dort ordentlich shoppte. Damals führte ich eine kleine, elitäre Kunstagentur und dachte, meine Künstler würden doch nicht erst sterben müssen, damit sie etwas wert sind. Ich fand keine einzige Galerie, die mich und meine Künstler in ihr Programm aufnahm. Ich fand nur einen Galeristen, der mit mir essen gehen wollte, weil ich in meinem himmelblauen Kostüm wie eine Wolke aussah. Bei den kreativen Kunstmessen hatte ich mehr Glück. Ich wechselte die Stadt, ging von München nach Berlin, machte in Leipzig einen Zwischenstop und konnte einige meiner Künstler erfolgreich vermitteln. Kunstmessen sind nicht nur verstaubte Räumlichkeiten für Sammler, sie bieten auch jede Menge an Neuheiten, wenn man offen für gewagte Kreativität ist. In Kunst investieren - das nachhaltige Kunst-InvestmentWer Kunst liebt, der kann sie auch als nachhaltiges Investment nutzen. Ein gutes Gemälde kann Millionen wert sein und seinen Wert im Laufe der Zeit steigern. Man sollte sicherstellen, ob der Künstler des Werkes, in welches man investiert, berühmt ist und noch berühmter wird, noch am Leben oder bereits verstorben ist, und ob es sich generell lohnt, dieses Werk zu besitzen. Auf Kunstmessen, in Kunstmuseen und in rrenomierten Kunstgalerien kann man sich fachlich beraten lassen, da oftmals nur spezialisierte Experten wissen, wie viel oder wenig ein Werk wert ist. Wer in junge, aufstrebende Kunst investiert, einen noch grossteils unbekannten Künstler finanziell fördert, indem er seine Werke kauft, geht zwar ein gewisses Risiko ein, aber er könnte profitieren, falls der Künstler eines Tages berühmt wird. Generell lohnt es sich, in gute Kunst zu investieren, da man nicht nur finanziell profitiert, sondern ein Kunstobjekt auch optisch betrachtet, damit die Wohnung verschönern und seine Seele positiv berühren kann. Kunst erbenWer ein altes Haus erbt, der erbt damit meist auch alte Gegenstände und Gemälde, Bilder und Statuen, altes Spielzeug, diverse Küchengegenstände und Haushaltsgeräte. Hierunter könnten sich wahre Kunstschätze verbergen. Achtung bei der Wahl des Kunsthändlers, da Erfahrungen gezeigt haben, dass viele Kunsthändler keine Ahnung vom tatsächlichen Wert eines Objektes haben. Da kann eine alte Truhe für ein Minimum den Besitzer wechseln, und in Wirklichkeit ist es um ein Vielfaches mehr wert. Der Normalverbraucher erkennt es als alten Schrott, auch wenn es antik ist und nur ein wenig restauriert werden müsste. Kunst ausleihen - lohnt sich das?Es lohnt sich durchaus, sich Bilder und Kunstobjekte auszuleihen, wenn man Besuch bekommt, ein grösseres Event plant, oder wenn man Leute damit kurzfristig beeindrucken will. Eine leere Empfangshalle wirkt traurig, Kunst erweckt sie zum Leben. Achtung, man muss sich vorab absichern, wenn man Kunst ausleiht. Eine gute Versicherung ist Gold wert, denn das Kunstwerk könnte versehentlich beschädigt werden, vor allem beim Transport. Es könnte gestohlen oder verunstaltet werden, und auch eine Restauration kostet Geld. Leihen Sie sich nichts aus, was nicht gut versichert ist, selbst wenn Sie es privat ausleihen oder aus einem Privatbesitz bekommen Kunst als Mode liegt im TrendDer neueste Modeschrei orientiert sich an der Kunst. Modedesigner haben bekannte Gemälde und Kunstobjekte für sich entdeckt. So kann man Kleider mit hochwertigen Motiven drauf kaufen, welche aus der Ferne wie ein Putzlappen aussehen und in der Nähe erst ihre teure Pracht enthüllen. Hosen, Overalls und Röcke mit Printmuster, welche sich an Kirchen, Gebäuden und historischen Bauten orientieren sind zu einem wahren Hype geworden. Designer orientieren sich auch an der Naturkunst und kreieren Kleidung mit Naturmotiven drauf. Ich besitze mittlerweile ein Eifelturm-Kleid, einen Rock mit Elefanten und Giraffen drauf, eine Bluse mit Zug und Bus Motiven und ein Kleid, welches Venedig in seiner grössten Vielfalt zeigt. Beim Kleid muss man so lange hinsehen, bis man den Markusplatz entdeckt. Früher wurde Kunst auf Postkarten gedruckt, heute zieht man sie an und geht damit spazieren. Wie erfolgreich ist Speed-Art?Kennen Sie schon die schnelle Variante der Kunst? Sie nennt sich Speed Art und passt sich unserem schnelllebigen Zeitalter an. Man präsentiert seine Kunst während des Erstellens online, zeigt beispielsweise auf YouTube, wie man seine Kunstwerke erstellt. Damit die Videos nicht langweilig werden, muss es schnell gehen. Ich habe gehört, die Kunstwerke sind hochwertig und können mit Kunst mithalten. Sogar für mich sind einige Künstler, welche Speed Art präsentieren, faszinierend, denn man muss heute nicht mehr einsam in seinem Kunstatelier verkümmern, man darf sich zeigen. Übrigens gibt es den neuen Senso Brush, einen Pinsel, mit dem man am Smartphone und am Tablet malen kann. Da sieht das Bild aus wie auf eine echte Leinwand gemalt. Speed Art symbolisiert unser heutiges Leben, den Trendsetter, der permanent Neues kreiert, den Macher, der einfach loslegt, den Jetsetter, der weltweit Ideen einholt und global agiert, den modernen Menschen, der wandelbar ist und sich begeistern lässt. Und die Präsentation der Speed Art kostet nicht viel, da jeder Künstler in der Lage ist, einen YouTube Kanal zu eröffnen, Abonnenten zu begeistern, zu sammeln, und seine Käufer, Kunden und Zuschauer mit seinen Werken alleine fesseln kann. Es braucht kein aufwendiges Marketing dafür, es braucht nur Talent, Ausstrahlung, Charme und Carisma, denn der Zuschauer will einen Künstler sehen, weil er dessen Fan ist. Online Kunst boomtSeit das Internet auch Bilder darstellen kann, kennt man online Kunst. Der Markt hierfür hat sich vergrössert. Auf ebay kann man Bilder und Kunstobjekte ersteigern, die optisch schön aussehen und nicht teuer sind. Dies ist ideal für neue Wohnungen, die eingerichtet werden und weisse, kahle Wände aufweisen. Ich hatte einst Künstler auf ebay angeboten. Zuerst lief es schleppend, aber nach und nach fand ich einen Käuferkreis, der sich dafür interessierte. Bei online Kunst kommt es auf die Fotos an, die scharf sein müssen. Anwälte und Notare kauften Werke für ihre Kanzleien, Ärzte kauften Bilder für ihre Arztpraxen, und kleine Restaurants kauften Objekte für ihre Innenausstattung.Kunst im Internet wird immer mehr zum Trendsetter. Vernissage oder Finissage - Was ist besser?
Was eine Vernissage ist, das wissen wir ja allgemein. Man geht hin, freut sich auf das leckere Buffet und den abgestandenen Sekt, aber man trinkt ihn trotzdem gerne, denn damit rutschen die Brötchen einfach besser magenabwärts und werden unterhaltsamer. Und wehe, das Buffet fällt zu mager aus, dann gehen wir enttäuscht und hungrig nach Hause. Habe ich etwas vergessen? Ach ja, die Kunst, bitte sehen Sie sich die Kunst an, oder tun Sie so, als ob Sie annähernd daran interessiert wären, das putscht das Image des Künstlers auf, dann bleiben seine Nasenschleimhäute länger in Takt, denn dann braucht er weniger von den sonstigen Hilfsmitteln, die sein inneres Image aufpeppen. Ich ging ja unter anderem auf Vernissagen, um reiche Leute kennenzulernen. Da stand ich einmal volle drei Stunden mit einem gut aussehenden Herrn vor einem Stillleben und unterhielt mich über jede kleinste Regung auf diesem Bild. Ich war schon ganz erregt vom Gespräch, bis ich bemerkte, dass der Herr aus dem selben Grund da war wie meiner es war, nämlich um reiche Frauen kennenzulernen. Bitte, wir bemerkten unsere gegenseitige Geldgier noch rechtzeitig, denn ich vermute, wenn wir uns noch länger gegenseitig bearbeitet hätten, wären wir vor dem Stillleben eingeschlafen. So schliefen wir wenigstens im Bett, er in seinem und ich in meinem, denn wir hatten vor lauter finanzieller Absicht vergessen, die zwischenmenschliche Chemie zu testen. Naja, es kommt bestimmt eine andere Tante für ihn, und für mich ein rüstiger Opa, der früher Bankdirektor war, dachte ich. Übrigens habe ich auf Vernissagen viele dieser Kunstbegeisterten kennengelernt, die ausschliesslich wegen der Atmosphäre kamen und von Kunst nichts verstanden, ich habe einen geschulten Blick dafür entworfen. Bitte, was ist eine Finissage? Als ich das letzte Mal auf einer Finissage war, setzte ich mich mit meinem neu erworbenen goldenen Kostüm von Zara direkt neben die Zwiebelbrote. Nein, bei diesem Geruch beisst niemand an, nicht einmal ein Vampir, dachte ich. Die Kunst, die ich mir zum Ziel mache, ist jene, dass ich mit weniger Geld so ein schillerndes Outfit finde, dass man versehentlich glaubt, ich hätte mehr Geld. Da fällt mir ein, damit komme ich dann wieder an Meinesgleichen, an Herren mit weniger Geld, welche auf der Suche nach Frauen mit mehr Geld sind. Was bin ich froh, dass ich meinen Lebenspartner habe, von Beruf Banker, fast wie Meinesgleichen, spiessig und arrogant. Jawohl, ich liebe es. Übrigens, bei einer Finissage feiert man die Kunstausstellung zu Ende, weil man der festen Überzeugung ist, dass man noch nicht genug gefeiert hat. Finissagen laufen deshalb etwas kleiner, in einem intimeren, direkt familiären Rahmen ab. Zum Glück war ich bei meiner letzten Finissage so erkältet, dass ich die Zwiebelbrote erst eine Woche danach auf meiner Kleidung roch, obwohl sie im Wintergarten zur beidseitigen Belüftung am offenen Fenster hing. Und wenn ich dies hier geschrieben habe, überkommt mich das schleichend leise Gefühl, meine letzte Finissage wird nicht meine letzte sein. Wenn Sie demnächst wieder einmal nichts Besseres zu tun haben, besuchen Sie eine Kunstausstellung und gehen Sie gleich zur Vernissage, zur Eröffnung. Man geht da ja nicht ausschliesslich hin, weil man die Kunst sehen möchte, sondern um zu sehen und gesehen zu werden. Deshalb werfen Sie sich bitte gleich in eine aufregende Abendgarderobe, denn die Robe muss stimmen. Vielleicht ist die Presse anwesend und fotografiert genau Sie. Stellen Sie sich vor, Sie lachen in Ihrem ausgewaschenen Lieblingspullover aus der Tageszeitung heraus. Eine meiner ehemaligen Mitschülerinnen grinste aus den Kötschach-Mauthner Nachrichten mit einem zu eng gewordenen T-Shirt heraus. Ich dachte, sie trägt einen breiten schweinchenfarbenen Gürtel, dabei war es bloss ihr Bauch, der unter dem T-Shirt herausblitzte. Ich sage Ihnen, wenn die Oberteile zu eng werden, verlieren sie automatisch an Länge, die werden kürzer als man es möchte. Wenn Sie, lieber Besucher, sich jetzt gut für die Vernissage gestylt haben, kommen Sie bestimmt auch wegen dem Essen zur Veranstaltung. Bitte beeilen Sie sich und jonglieren nicht mit der Pünktlichkeit, denn wer unpünktlich erscheint, muss die Kunst mit leerem Magen ertragen. Sie ahnen ja nicht, wie schnell so ein Buffet verspeist ist. Da kenne ich Leute, die greifen mehrmals hintereinander zu, wenn es etwas gratis zu futtern gibt. Ich kenne mich doch am besten! Planen Sie ein wenig Zeit ein, wenn Sie sich auf eine Vernissage begeben, denn Sie können nicht quer durchs Buffet schlendern, ein kurzes Hallo in die Menge werfen und mit vollem Magen die Veranstaltung wieder verlassen. Das ist unhöflich. Sie fragen sich jetzt bestimmt, was nach dem Buffet noch Grossartiges folgen sollte? Denken Sie an die vielen Kontakte, die Sie auf so einer Eröffnungsfeier knüpfen und auffrischen können. Wenn ein Österreicher sagt, wir müssen uns unbedingt einmal treffen, können Sie sich beruhigt zurücklehnen, denn der Kaffeeklatsch kommt nie zu Stande. Aber wenigstens war man miteinander im Gespräch und hat seine Visitenkarten ausgetauscht. Auf meinen Visitenkarten steht an erster Stelle meine Website, denn da soll das Laufpublikum hin, den Kaffee trinke ich gerne alleine, denn den trinken mir ohnehin gute Freunde morgens vor der Nase weg. Sichern Sie sich Kontakte, ich mache das sogar auf Xing, ohne grossartig zu kommunizieren. Neulich schrieb mir jemand, warum ich nichts Verbales hinterlasse, wenn ich Kontakte anstrebe. Nun, was will er lesen? Miteinander in den Smalltalk zu verfallen, können wir immer noch, wenn wir uns gegenseitig kennengelernt haben und derjenige meine Website besucht hat. Kontakte kann man immer brauchen, deshalb scheuen Sie sich nicht, Menschen anzusprechen, auf Menschen zuzugehen, denn auf der Vernissage sollten Sie anders als bei Xing, doch den Mund aufmachen und ein Wörtchen sagen. Und was kommt jetzt noch? Natürlich die Kunst an sich. Tun Sie wenigstens so, als würde Ihnen die Ausstellung gefallen, denn das Buffet war ja auch lecker, zumindest war es gratis, und wenn man hungrig ist, schmeckt alles ein wenig besser. Wenn Sie jetzt regelmässig auf Vernissagen gehen, erweitern Sie Ihr Netzwerk und haben für jedes Ihrer Projekte oder Probleme wenigstens eine Visitenkarte zur Hand. Übrigens können Sie sich ein Etui für die gesammelten Visitenkarten zulegen, dann finden Sie alle wieder. Die Finissage zum WeiterfeiernWenn eine Kunstausstellung eröffnet wird, muss man sie auch wieder schliessen. Wenn Sie eine Schachtel Pralinen öffnen, essen Sie zuerst die besten und leckersten Pralinen heraus, schliessen die Schachtel wieder und denken selten an den Rest, der sich noch im Schächtelchen befindet. So ist es mit der Kunstausstellung. Wenn die Leckerhäppchen der Kunstwerke den Besitzer gewechselt und ein neues Zuhause gefunden haben, muss dafür gesorgt werden, dass der Rest unter Umständen noch einen Liebhaber findet. Wenn man über 30 oder bitteschön schon über 40 Jahre alt ist, muss man auch auf die Oldie Parties gehen, damit man unter günstigen Voraussetzungen, gegebenenfalls unter besonders schwacher Beleuchtung, einen neuen Lebenspartner erwischt. Es kann sich eben nicht jeder Mensch einen guten Schönheitschirurgen leisten, zumal heutzutage keine gravierenden Enthauptungen mehr vorgenommen werden, was aber glücklicherweise die Überlebenschancen erhöht. Lieber Besucher, gehen Sie doch bitte auch auf die Finissage, denn auch dort treffen Sie auf aufgeschlossene Kontakte und auf ein Buffet. Für beides brauchen Sie nichts zu bezahlen. Gut, für neue Kontakte bezahlen Sie vielleicht mit Zeit, die Ihnen fehlt, wenn die Kontakte lästig werden, und fürs Buffet bezahlen Sie mit einer Magenverstimmung, wenn es nicht lecker genug ausgefallen ist, aber alles ist gratis. Die Finissage kann man auch dazu nutzen, um ein Schnäppchen in der Kunst zu machen. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein günstiges Bild, bevor der Künstler berühmt wird. Als ich noch Künstler vermittelte, sah ich mir die grossen, verstorbenen Künstler an. Eine meiner Künstlerinnen wollte auch diesen ganz besonderen Ruhm, aber dafür können wir sie ja wahrlich schlecht sterben lassen. Heute hat Sie sich bereits einen kleinen Namen in der Kunstwelt gemacht, der immer grössere Ausmasse annimmt, und ich besitze ein Bild von ihr. Lieber Besucher, Sie sehen schon, auch die Finissage ist ein wichtiges kulturelles Event und nicht nur der Rest vom guten Kuchen. Da fällt mir ein, neulich ist ein Schokoladenhase von Ostern übrig geblieben. Fragen Sie mich nicht, wie der überleben konnte, vermutlich muss er erst sterben, um berühmt zu werden. Den suche ich jetzt, damit ich ihm ein richtig tolles Denkmal aus reinster Berühmtheit setzen kann, wenn ich ihn verspeise. Vernissagen und Finissagen ersetzen fast jeden Restaurant-BesuchLieber Besucher, wenn Sie gerade hungrig sind und ein wenig Durst mitgebracht haben, sparen Sie sich das teure Restaurant, denn bei der Vernissage gibt es das kulinarische Buffet mit gesellschaftlicher Unterhaltung. Wenn Sie dann noch hungrig sind, trinken Sie noch ein Glas Champagner, denn die darin enthaltenen Trauben stopfen unter anderem auch den Magen. Und wenn Sie dann noch hungrig sind, feiern Sie auf der Finissage weiter, denn so eine Kunstausstellung muss ja auch mit Pauken und Trompeten beendet werden. Wer hinter den Journalisten her ist wie das schlechte Geld, der darf sich eine Vernissage nicht durch die Finger gehen lassen, denn hier lernt man immer wichtige Leute kennen. Wenn Sie nicht gerade einen Kritiker oder Journalisten persönlich kennen lernen, begegnen Sie auf jeden Fall jemandem, der wieder jemanden aus den Medien kennt. Nur den Mund zur ungezwungenen Kommunikation müssen Sie noch selbst aufmachen. Das Buffet auf Vernissagen liegt im TrendNeulich war ich auf einer Vernissage und hielt automatisch nach dem Buffet Ausschau, denn auch das ist Kunst. Ich habe mich schon immer darüber gewundert, dass das Buffet auf jeder Vernissage leer ist, bevor die Kunstwerke verkauft sind. Wenn man es autistisch genau nimmt, kommt man glatt auf die Idee, das Buffet wäre der Mittelpunkt einer Kunstausstellung. Kein Wunder rücken die Künstler immer in den seitlich so schwer erkennbaren Hintergrund, wenn sich das Buffet im Raum breit macht. Andererseits muss man direkt froh sein, wenn das Buffet leergegessen ist, denn dann sieht man auch den Künstler hinter den Schinkenröllchen und den leckeren Lachshäppchen wieder. Wie kann sich nun ein Künstler ins Rampenlicht stellen, um nicht hinter dem Buffet versehentlich vergessen oder noch schlimmer verspeist zu werden? Sind Sie zufällig Künstler? Dann haben Sie bereits bemerkt, dass ein bisschen malen und gestalten nicht ausreicht, um sich einen Namen der Unvergessenheit in die Köpfe der Menschen zu meisseln. Mit Hammer und Meissel alleine schaffen Sie zwar ein prunkvolles Kunstwerk, aber für Ihren prunkvoll verzierten Namen benötigen Sie die Medien. Ich schwöre, jeder noch so kleinste Radiosender ist mehr wert als gar keine Öffentlichkeit. Am Buffet tummeln sich die Journalisten, Galeristen und Interessenten. Der Künstler sollte hier die Chance nutzen, sich ein Glas Champagner schnappen, sich Mut antrinken und auf die Medienleute zugehen. Mit Introvertiertheit verblasst man nur im eigenen Atelier. Einst vermarktete ich eine Künstlerin, die meinte, mein eingeladener Radiosender wäre zu klein. Auch gut, dachte ich, dann laden wir ihn eben wieder aus und eröffnen die Kunstausstellung als Geheimtipp. Sie ahnen nicht, wie schnell die Künstlerin den kleinen Radiosender zu schätzen wusste. Bilder zum Anfassen - Kunst für Blinde
Bitte, als ich blind geworden bin und nach Alternativen fürs gemalte Bild suchte, entdeckte ich einen Künstler, der Bilder zum Anfassen, direkt zum Ertasten malte. Da kann man das Bild endlich auch ohne Augen blickdicht in optische Worte fassen. Ich ertastete ein Herz und dachte natürlich versehentlich, es wäre eine weibliche Brust. Was muss ich auch in jeder Situation an Brüste denken. Als ich dann einen harten Strahl einer Sonne in der Hand hielt, dachte ich versehentlich, es wäre die geballte Männlichkeit, die sich zwischen den Beinen empor hob. Man kann sich ja auch einmal irren. Ach ja, der Künstler heisst Chris Stermitz und trifft mit seinen Bildern genau meinen optisch extravaganten Geschmack. Das Essen bei der Vernissage war übrigens so köstlich, dass ich mich neben dem Teller mit den Brötchen auftrappierte und das Essen bewachte, bis ich das letzte Brötchen verspeist hatte. Finger weg, dachte ich, wenn jemand nach einem Häppchen griff. Als ich dann zu fortgeschrittener Stunde endlich den Künstler interviewte, war ich satt und betrunken. Bitte, so verlief dann auch die Fragestunde. Mein nächstes Experiment als Lebenskünstler wird sein, mich der hohen Kunst des Alkoholverzichts zu widmen, die hohe Kunst des Orangensaft Trinkens zu geniessen. Wahrlich, wenn ich das und meine nächste kreative Diät hinter mir habe, bin ich ein Kunstwerk, zart und geschmeidig, mit weiblichen Kurven an den richtigen Stellen, direkt plastisch zum Anfassen. Und wenn dann Chris Stermitz zwei Erdhalbkugeln präsentiert, denke ich bestimmt versehentlich, es sei mein eigener Po. Das ist Kunst, die es wert ist, begriffen zu werden. Normalerweise gehe ich ausschliesslich wegen dem Buffet auf Kunsteröffnungen. Essen und Trinken kann man ja durchaus mit anderen intakten Sinnen. Ausserdem gehe ich schon deshalb auf Kunstausstellungen, damit ich edel und elegant in der Masse funkle, mit meinem Blindenstock glamourös durchs Publikum gleite und mit meinen schonungslos unschuldigen Augen schamlos, ja nahezu hemmungslose Blicke in den Raum werfen kann. Und doch war auf dieser Kunstausstellung ein wesentliches Detail anders als gewöhnlich. Der Künstler hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und plastische Bilder zum Anfassen gemalt. Ja, ich war beeindruckt, denn in diesem Moment reihte sich das Buffet ganz hinten an, flüchtete sozusagen in die hinterste Ecke meiner Gedanken. Essen und Trinken sind zwar sinnliche Genüsse, aber über ein begreifbares Bild zu gleiten, die Fingerspitzen zärtlich über die Rundungen der Bilder gleiten zu lassen, das war für mich noch sinnlicher. Bitte, nicht dass Sie jetzt versehentlich denken, ich würde auf Bilder stehen. Nein, ich lebe monogam und bin bis jetzt meiner grossen Liebe, dem schiefen Turm von Pisa treu geblieben. Trotzdem, diese anfassbaren, im blinden Zustand ertastbaren Bilder hatten es mir angetan, wahrlich, die waren einen kleinen Seitensprung wert. Die satten und freundlichen Farben der Kunstwerke berührten meine farbenfrohen Sinne ebenfalls, auch wenn ich mir die Farben nur imaginär vorstellen kann, aber bei so viel Farbbrillanz meisselt sich das Bunte direkt ins Gedächtnis ein. Der Künstler, Chris StermitzMitten in meiner aufmerksamen Greifaktion begegnete ich dem Künstler, Chris Stermitz. Bitte, nicht dass Sie jetzt denken, ich hätte an ihm entlang gegriffen und irgendwann seine pure Präsenz festgestellt. Ich besitze auch hin und wieder die Gabe, mit meinem Gegenüber zu sprechen, und so kamen wir ins Gespräch. Tut mir leid für Sie, liebe weibliche Besucher, Chris Stermitz ist vergeben, und das wird sich womöglich auch nicht so schnell ändern, denn seine Partnerin sorgt für seine Vermarktung. So hat er sein gesamtes Management stets griffbereit in der Tasche. Kennengelernt haben sich die beiden übrigens auf einem Abitur Abschlussball mitten auf der Tanzfläche, als sie sich gegenseitig tief in die Augen blickten und die Funken sprühten. Diese Funken ihrer gegenseitigen feurigen Leidenschaft sammeln sie übrigens bis heute noch auf. Wo viel Feuer ist, fliegen eben auch die Funken. So romantisch wie der Künstler seine Partnerin kennenlernte, so herzlich und lieblich sind auch seine Bilder, auch wenn hinter jedem Bild ein tiefgründiger, ernster, zum Nachdenken anregender Hintergrund seine Kreise zieht. Wie sehen die Bilder zum Anfassen aus?Zuerst stand ich vor einem Bild, welches einen Mann zeigt, der über dem offenen Meer hängt. Bestimmt ein Grieche, der die finanzkrisenstarke Realität in Europa wiederspiegelt, dachte ich, als ich mit meinen Händen über die Lenden des strammen Griechen glitt. Bilder besitzen ja glücklicherweise die Eigenschaft, sich nicht zu regen, worüber ich froh war, denn wenn man es wagt, weiterzudenken, was wäre, wenn das Bild zum Leben erwacht wäre, dann ... Übrigens, als ich mitten in diesem fragwürdigen Gedanken steckte, kam ein Reporter des Weges und bat mich um ein kleines Interview. Da ich mein volles Sektglas noch neben mir stehen hatte, war ich geistesgegenwärtig genug, um die Gunst der Minute für meine Eigenwerbung zu nutzen. Peinlich wurde dieser Auftritt erst, als ich tags darauf im Radio mitverfolgte, dass der Künstler auf seiner eigenen Vernissage nur zwei Sätze im Interview sprach und ich in aller Länge und Breite zu hören war. Ich bin unschuldig! Bilder mit emotionalem HintergrundGut, der Hintergrund der Bilder, die ich von Chris Stermitz erfühlen durfte, war jetzt nicht so emotional, denn er gestaltete die Bilder mit Hilfe von Ton und Ytong, beides Materialien, die für Blinde eine richtige Augenweide darstellen. Wenn man jedoch hinter die Kulisse des Bildhintergrundes schaut, erkennt man den tieferen Sinn jedes einzelnen Bildes. Das Kunstwerk der strahlenden Sonne erzeugte sofort Wärme in meinen Händen. Wie gut, dass meine Vorstellungskraft keinen meiner Gedanken und Gefühle zur puren Realität machen kann, denn sonst hätten wir alle urplötzlich mitten in den heissen Flammen der Sonne gestanden. Zuerst erkannte ich in der Sonne einen Stern, und damit lag ich richtig hoch im Kurs, denn die Sonne ist ein Fixstern. Ich tastete weiters das Bild einer dreigeteilten Erdkugel ab. Unsere Erde, gewillt zusammenzuwachsen, und doch ständig im Kampf zwischen der Rivalität von Umwelt und Mensch, Technik und Natur. Beim zerrissenen Anblick der Erde wurde mir ganz übel, als mir einfiel, dass ich mir die neuesten unnützen Handy Apps heruntergeladen und mir schon wieder ein neues, gold-glitzerndes Kostüm gekauft hatte. Die passenden Laufschuhe hatte ich noch nicht einmal gefunden, denn ich kaufe mir immer unnütze Sitzschuhe, welche im Schrank die hinteren Sitzplätze belegen, da ich sie nie trage. Natürlich begegnete ich auch einem Bild, welches zwei Liebende zeigte, Eros pur. Ja, spätestens in diesem Moment war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, denn die Liebe verfolgt mich auf Schritt und Tritt. Die Liebe ist es, welche Barrieren zwischen Menschen unsichtbar macht, welche blinde Menschen Bilder anschauen lässt und welche keine Grenzen markiert, denn Grenzen begrenzen bloss den geistigen, seelischen und körperlichen Horizont. Und genau diese Liebe hat der Künstler in seinen Bildern zur Geltung gebracht. Übrigens lässt er sich immer von seinen Reisen, von Kulturen und Ländern inspirieren. Seine Muse begleitet ihn ja ohnehin. Keine Vernissage ohne BuffetAls ich mit dem dahingleitenden Blick meiner Fingerspitzen, also mit dem Anschauen der Bilder fertig war, rückte das leckere Buffet wieder in eine der vorderen Ecken meines Gehirns. Nur leider fehlte vom üppigen Buffet jede Spur, sodass mir eine Notration aus der Küche gebracht wurde. Lecker war es, so lecker, dass ich Nachschub anforderte, natürlich höflichst, denn man will ja nicht gleich mit den Buffetresten zur Türe hinaus befördert werden. Ich wusste es immer, auf einer Vernissage sind drei Dinge wichtig, das Buffet, der Künstler und die Kunst. Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen, die Leute, welche auf der Vernissage vertreten sind, die sind noch wichtiger. Und wenn wir gerade bei den Leuten sind, so musste ich feststellen, dass auch ein wenig politische Prominenz anwesend war. Da sich die Kunstausstellung in Klagenfurt, mitten im österreichischen Kärnten befand, war auch die nichtanwesende Politprominenz anwesend, denn man versandt Grüsse von den leider abwesenden Politikern. Dabei wäre diese Veranstaltung gerade für die Politiker interessant gewesen, wo sie sich doch derzeit, bis auf Weiteres auf einem friedlichen, nahezu sich liebenden Kuschelkurs befinden. Irgendwann spät nachts ging ich nach Hause. Um es genauer zu definieren, war ich die letzte, welche die Ausgangstüre fand, und das lag nicht daran, dass ich nichts sehe, sondern an dem Zustand, dass ich ein Glas Sekt zu viel getrunken hatte. Tags darauf, am Tag des postalkoholischen Nachgeschmacks war ich sichtlich kränkelnd unterwegs und schwor, nie wieder an einem falschen Glas eines unterhaltsamen, auf der Zunge prickelnden Getränkes zu nippen, bis auf Weiteres. Die Ausstellung, Kunst begreifen, wurde vom Kärntner Blinden- und Sehbehinderten Verband organisiert. Beim Kauf eines Bildes spenden Sie automatisch 50% Ihrer Investition an den Blindenverband, was wiederum blinden Menschen zu Gute kommt. Kunst begreifen Teil 1 - Audio Kunst begreifen Teil 2 - Audio
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